Der richtige Handhobel zur Nacharbeit von Maschinenarbeit

wieand

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Ein herzliches Hallo in die Experten-Runde,

ich weiß zum Thema Handhobel gibt es jede Menge Diskussionen. Ich habe auch schon zahlreiche durchgelesen - bin nun jedoch noch nicht richtig schlau geworden.

Da ich zuletzt ein Brett, das für die ADH zu breit war mit einigermaßen Erfolgt mit einem alten Handhobel vom Flohmarkt abrichten konnte, habe ich nun Blut am Thema Handhobel geleckt. Ich habe nun jede Menge gelesen und auf Youtube angeschaut und würde mir gerne als Ergänzung zu meiner ADH einen guten Handhobel anschaffen. Angetan haben es mir vorallem die Stahlhobel im Bailey-Stil. Ich bin nun jedoch nicht sicher, welches der richtige "Einstiegs-"Hobel für mich ist und bitte deshalb um Ratschälge / Empfehlungen.

Einsatzzweck wäre vorallem die Nacharbeit der Maschinenarbeit -also hobeln statt schleifen. Auch würde es darum gehen Versätze, die leider ab und zu beim Verleimen von Leimholz entstehen zu glätten. Gelegentlich wäre es auch mal notwendig ein Brett, das zu breit für die ADH ist abzurichten.

Meine Überlegungen gehen in Richtung 62er Hobel mit verschiedenen Eisen. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob dieser für das Putzen (hobeln statt schleifen) nicht zu groß ist? Evtl. wäre dann ja ein klein Flachwinkel-Putzhobel (wie z.B. von Veritas) sinnvoller?

Vielen Dank schon mal für eure Anregungen / Empfehlungen.

Viele Grüße, Andreas.
 

HartHolzFuchs

ww-birke
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Die Stahlhobel sind alle relativ teuer in vernünftiger Qualität. Für das was du machen möchtest wird zudem ein Hobel wahrscheinlich auf Dauer nicht ausreichen. Gerade beim Abrichten hab ich die Erfahrung gemacht, dass man besser aufgestellt ist wenn man mit mehreren verschiedenen Hobeln dran geht, Schrupphobel fürs grobe zum Beispiel und Raubank um das ganze plan zu machen, hier vorher ggf. noch schlichten (dafür braucht man keinen Schlichthobel, mit dem gehts aber schneller).
 

wieand

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Hallo,
vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen.
Mir haben es ein bisschen die Metallhobel angetan. Was wäre denn hier mit Doppelhobel und Putzhobel vergleichbar? Wäre das dann die Nr. 4?
Sorry, die genauen Einsatzzwecke der einzelnen Hobel sind für mich noch ein wenig durcheinannder...
viele Grüße, Andreas.
 

Andros1989

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Für mich als Themafremden hab ich mich erstmal für den Hobel von Rali entschieden. Ich glaube das am Anfang ein Hobel erstmal Hobeln soll um Gefühl und co. dafür zu bekommen.
Der Rali nimmt dir nämlich erstmal alle Einstell und Schleifarbeiten ab und du kannst dich auf das wesentliche konzentrieren.
 

Johannes

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Hallo Andreas,
es ist bei den Hobeln leider so, dass es viel mehr auf dir Fähigkeiten des Nutzers ankommt als auf den Hobel. Der Hauptvorteil der Metallhobel besteht/bestand darin, dass sie den Schiffstransport nach Amerika besser vertragen haben. Wichtig für die erfolgreiche Nutzung eines Hobels, ist die Fähigkeit die Eisen ordentlich schärfen zu können. Wenn diese Fähigkeit erst entwickelt werden muss, würde ich zunächst einen Rali 220 evo anschaffen, der hat Wechselklingen und man kann sofort hobeln. Dadurch hat man eine Vorstellung was ein scharfes Eisen ist. Nun kann man bei einem anderen Hobel üben, bis man in der Lage ist ein Hobeleisen schärfer zu bekommen, als eine frische Rali-Klinge. Dann hat man genügend Erfahrungen um den gewünschten Hobel sinnvoll nutzen zu können.

Es grüßt Johannes
 

agnoeo

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Hallo Andreas,

der 4er ist ein Putzhobel und für den Zweck auch super. Damit kann man auch aushobeln, das macht aber schnell keinen Spaß. Mit einem Schlichthobel aus Holz kannst du den Großteil des unerwünschten Materials abtragen und dann mit dem Putzhobel nacharbeiten.
Wenn es ein metallener 4er sein soll, der Lie Nielsen ist sehr gut aber auch sehr teuer. Ich habe zuletzt einen Juuma in Betrieb genommen und bin recht zufrieden damit, etwas schwer für meinen Geschmack, aber mehr Gewohnheitssache. Einen gebrauchten Stanley oder Record zu kaufen kann gut gehen, kann aber auch dazu führen, dass du frustriert wirst. Ohne Erfahrung weißt du nicht was daran zu tun ist.
Rali ist sicherlich eine Option, aber den Charme eines klassischen Metallhobels würde ich denen absprechen.

Gruß, David
 

Andros1989

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Hallo Andreas,
es ist bei den Hobeln leider so, dass es viel mehr auf dir Fähigkeiten des Nutzers ankommt als auf den Hobel. Der Hauptvorteil der Metallhobel besteht/bestand darin, dass sie den Schiffstransport nach Amerika besser vertragen haben. Wichtig für die erfolgreiche Nutzung eines Hobels, ist die Fähigkeit die Eisen ordentlich schärfen zu können. Wenn diese Fähigkeit erst entwickelt werden muss, würde ich zunächst einen Rali 220 evo anschaffen, der hat Wechselklingen und man kann sofort hobeln. Dadurch hat man eine Vorstellung was ein scharfes Eisen ist. Nun kann man bei einem anderen Hobel üben, bis man in der Lage ist ein Hobeleisen schärfer zu bekommen, als eine frische Rali-Klinge. Dann hat man genügend Erfahrungen um den gewünschten Hobel sinnvoll nutzen zu können.

Es grüßt Johannes
Genau für den, den Johannes genannt hat, hab ich mich entschieden und es war ab dem ersten Schnitt möglich zu hobeln und die ersten Erfahrungen zu sammeln.
Ein Hobel vom Flohmarkt und Schleiferei mit Tipps aus YouTube hat leider kein Erfolg gebracht.
 

flüsterholz

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Hallo Andreas
Falls Du es tatsächlich schaffen solltest dem Charme eines Rali Hobels zu widerstehen, noch ein paar Anmerkungen zu deiner Frage.
Der Nr 62 ist sicherlich der Allroundhobel, aber wie du selber schon schreibst, nicht zum Putzen (Hobeln statt schleifen ist aber schon ambitioniert, gibt aber Hölzer, bei denen es mit Übung gut funktioniert) geeignet, dafür ist er einfach zu lang. Hierfür ist ein Nr 3 oder 4 besser geeignet. Flachwinkelhobel sind mir persönlich in der Größe zu leicht. Irgendwie funktioniert es mit denen auch nicht so gut, kann aber auch an mir liegen. Falls Du dich für einen Nr 3 oder 4 entscheidest, noch folgendes. Zum einen würde ich immer einen in Bedrock Bauweise nehmen. Der Frisch lässt sich viel einfacher verstellen um die Maulöffnung anzupassen, wodurch du ihn auch als Schlichthobel verwenden kannst. Die Bailey Bauform ist da wesentlich umständlicher. Hersteller/Händler wie Lie Nielsen, Clifton, Dictum und Juuma bieten ihre Hobel aber alle in der Bedrock Bauform an. Veritas geht einen etwas anderen Weg.
Trotzdem noch der Hinweis auf die Ulmia Reformputzhobel. Die liegen meiner Meinung nach besser in der Hand. Ich fand das Putzen mit denen anfangs einfacher. Inzwischen verwende ich aber auch die Nr 3 und 4.
Diese Sets mit Nr 62, Nr 4 plus kleinem Block oder Simshobel finde ich für den Einstieg sehr gelungen. Das deckt schon vieles ab, für den Anfang.
Schärfen sollte man natürlich beherrschen, sich mit auseinandersetzen, sonst ist das rausgeschmissenes Geld.
Zum Abrichten größerer Formate würdest du aber mindestens noch eine Raubank benötigen, kleinere gehen auch mit einem Nr 62 (meine Empfehlung, von Veritas)
Gruß Michael
 

wieand

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Guten Morgen und vielen Dank für die vielen Rückmeldungen.
Über den Rali hatte ich tatsächlich auch schon nachgedacht. Fand ich im ersten Moment charmant, dass man icht schärfen muss. So richtig die Emotionen könnte ich für das Design dann jedoch nicht entwickeln
Ich habe jetzt hier aus der Nachbarschaft einen guten (alles plan und rechtwinklig) alten Record Nr. 4 1/2 angeboten bekommen. Vielleicht wäre das etwas für den Anfang?
Ich hab jetzt bei Veritas gesehen dass diese Größe mittlerweile auch als Flachwinkel gibt. Wäre das dann sinnvoller? Man liest ja viel bzgl der unterschiedlichen Fasenwinkel je nach Holz...
Viele Grüße Andreas
 

Johannes

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Hallo Andreas,
verabschiede dich von der Idee, du könntest mit einem Hobel alles erledigen. Der Vorteil von gebrauchten Hobeln ist ja, dass man sie mit etwas Glück, bei Nichtgefallen, ohne Verlust weiterverkaufen kann. Die Entscheidung ob Holz- oder Metallhobel, sollte meiner Meinung nach, erst nach etwas Praxis mit dem Hobeln getroffen werden. Einen gebrauchten Rali-Hobel kann man nach dem Erlernen einer Schleiftechnik, auch wieder verkaufen.

Es grüßt Johannes
 

ingoogni

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5 1/2, idealerweise gleich zwei. Eins sehr "suess" eingestellt als putzhobel und fuer die stosslade, eins eingestellt fuer die grobere arbeit (groessere oeffnung). Selber benuetze ich fuer alles holzhobel und nur fuer den letzten "schliff" den 5 1/2.
 
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pedder

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Der Flachwinkelhobel liest sich erstmal sehr vielseitig. Aber zu der Zeit, als wirklich viele Hobel professionell eingesetzt wurden, war der #62 ein absolutes Nieschenprodukt für Hirnholz. Irre selten.

Idealerweise probiert man Hobel aus. Vielleicht wohnt ja jemand in Deiner Nähe, bei dem der Du Hobel testen könntest.
 

McIlroy

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Ich verwende meine Hobel ähnlich wie Du es vorhast, vor allem zur Nacharbeit oder für Feinheiten. Dafür reichen meiner Meinung nach eigentlich zwei Hobel aus: ein handlicher 4/5 und ein Einhandhobel. Gerade Letzteren finde ich mit am wichtigsten. Von allen Hobeln kommt der bei mir in diesem Zusammanhang am Meisten zum Einsatz.

Am zweithäufigsten nehme ich den 164er, das ist ein relativ unüblicher Flachwinkelhobel in der Größe eines Nr. 4, also etwas kürzer als der viel weiter verbreitete 62. Der ist zum Nachputzen auf der Fläche und am Hirnholz prima, wobei beides auch mit einem normalen 4/5 und gut geschärftem Eisen keine großen Probleme macht.

Einen Rali habe ich auch, aber ein "normaler" Hobel mit gut geschärftem Eisen ist da wirklich eine ganz andere Hausnummer. Den Rali nehme ich eher für's Grobe. Selbst wenn man es mal geschafft hat, den Rali auf eine feine Spanabnahme einzustellen, hat man immernoch eher das Gefühl, dass man ihn durchs Holz treiben muss. Mit dem klassischen Hobel und scharfem Eisem flutscht es einfach.

Abrichten mache ich mittlerweile aber auch nicht mehr von Hand, das erledigt bei mir mangels Abrichte die Oberfräse bzw. bei den Kanten der Frästisch mit verstellbarer Aufnahmebacke.
 

lorc

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banskabela
Hallo
schöne entwicklung zum Handhobel.
Letzendlich kann man alle hobel zum funktionieren bringen. das braucht aber aufwand zeit und erfahrung.
Holzhobel können mitunter ein Projekt in sich selbst sein. Wenn die dann tun -für die zeit die sie tun- sind Holzhobel japanische, europäische oder Krenov-ige eine ode.

Die Stanley/Record artigen hobel und wohl auch der rali hobel sind sehr einfach einzustellen und zu kontrollieren.
Das heisst Du bist schnell am arbeiten, am Holz am lernen, hast Spass und Resultate.
Persönlich steh ich mehr auf Bronze, nicht so auf Plastik haptik :emoji_wink:

Hobel kommen in unterschiedlichen Grössen. Bisschen so wie Fotoobjektieve. oder vielleicht wie Revolver und Langwaffe
Grösser ist schwerer, kann, bzw braucht aber planer.
Was Stanley hobel angeht predigt auf YT Paul Sellers die No4, Rob Cosmann die 5 1/2, beide haben recht und sind in Deinem Bereich um Maschinenspuren zu beseitigen. wobei der 4er immer geht, der 5 1/2 mitunter aber sogar feinere späne kann, also äh mehr glanz im Holz erzeugt. Beide sind für durchschnittliche Erwaschsene gut zu handhaben (ich bin knapp 180cm, 70kg L Handschuh, ich greif als erstes zur 4) und sicher vielseitiger als ein 62er.

Am besten kauft man die perfekt aufbereitet von www.tooltique.co.uk, weil; neue Hobel selbst Lie Nielsens brauchen einarbeit,
sind dann aber der heilige Gral. Die Veritas werkzeuge sind um einiges ingeniöser, mitunter etwas verkompliziert optimiert.

Wunschliste könnte so aussehen:
(Low angle Block Plane), No4, No 5 1/2, (Holz Rauhbank),
grössere diamant schleifplatten von Temu, abziehleder

und dann halt alles was einem auf flohmärkten so unter die finger kommt...

viel Spass
L
 
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Mitglied 132096

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Guten Morgen,

zum Verputzen der Oberfläche nehme ich gerne einen Hobel Nr. 4 oder Größe Nr. 5
Das wichtigste ist nicht welche Marke du dir zulegst. Die Größen und Bauformen sind ja sehr ähnlich und untereinander vergleichbar. Wichtiger ist vielmehr, die Qualität und die Schärfe des Hobeleisens. Hier scheidet sich die Spreu vom Weizen.
Bei gebrauchten Hobeleisen kannst du Glück haben und einen hervorragenden Hobel bekommen oder aber auch nicht. Ich habe meine Metallhobel bis auf 2 alle gebraucht gekauft. Meine Erfahrungen hierzu sind gemischt, wie die Vorredner auch schon geschrieben haben, dazu komme ich aber gleich noch. Bei den neuen Hobeln habe ich einen China- Hobel von Silverline gekauft. Ich kann dir nur raten: Finger weg davon!
Das Hobeleisen ist weich. Man bekommt es zwar richtig scharf, aber die Standzeit ist nur von kurzer Dauer. Die Sohle vom Hobel war um ca. 2mm !verdrillt. Normalerweise ist so ein Hobel nur etwas für die Schrottkiste. Ich bin aber Metaller und habe mir den Hobel abgerichtet, dass man damit arbeiten kann. Für jeden Nichtmetaller ist das eine große Herausforderung und mit normalen Werkzeugen nicht machbar.

Von den gebrauchten Hobel habe ich unterschiedliche Marken: Acorn, Record, Bailey,...
Die Hobel sind alle brauchbar, allerdings gibt es bei den Eisen Unterschiede, die man auch merkt. Das beste Hobeleisen ist ein Fritsche- Eisen. Ich habe aus Ersatzteilen mal einen Hobel zusammengesetzt und hier fehlte nur der Spanbrecher und das Eisen. Dieses Eisen ist sehr empfehlenswert. Es läßt sich sehr gut schärfen und die Standzeit ist lange.
Der Acorn Hobel No. 4 ist mein Lieblingshobel. Er hat ein japanisches Messer, das mit Fritsche vergleichbar ist.

Der Größe 5 1/2 ist mir auf Dauer etwas groß und auch etwas schwer. Aber das ist sicherlich auf Gewöhnungssache.

Die normalen Stanley- Eisen sind brauchbar und damit kann man arbeiten, aber es gibt bessere. Allerdings möchte ich auch ganz klar sagen, dass der Unterschied von Stanleyeisen, Fritsche und dem japanischen Eisen zwar erkennbar ist. Aber entscheidenender ist viel mehr, dass die Eisen scharf sind. Den China- Schrott möchte ich nicht vergleichen, das Messer gehört in den Alteisencontainer.

Ich würde mir jederzeit wieder gebrauchte Hobel kaufen. Bei älteren gebrauchten Hobeln sollten die aus dem Haus Stanley kommen (Record, Bailey,...). So kannst du für kleines Geld einen guten Hobel bekommen. Aber es ist ein gewisses Glückspiel. Laß dir von dem Anbieter vom Hobeleisen ein Bild zuschicken. Wenn da Stanley eingestanzt ist, ist das Eisen mit Sicherheit brauchbar.
 
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wieand

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Guten Morgen und vielen Dank für die tollen und hilfreichen Antworten.
So wie ich es sehe gibt es also nicht "den einen perfekten Hobel" für meine Anforderungen :emoji_slight_smile: Ich habe nun herausgelesen, dass der Nr. 62 wohl doch nicht der Universalhobel ist, der alles gut erledigen kann (wie auf YouTube gerne dargestellt). Die Empfehlungen gehen hier eher zu mehreren Hobeln und insbesondere die kleinen Nummern (3 und 4) scheinen wichtig zu sein.

Vielleicht gibt es eurer Seits eine Empfehlung für zunächst einem Hobel für mein aktuelles Projekt:
Ich baue gerade eine Spielzeugkist für das Töchterchen :emoji_slight_smile:. Dazu habe ich am Wochenende ca. 5 m Eschedielen besäumt, aufgetrennt und auf der ADH abgerichtet und auf Dicke gehobelt. Daraus habe ich Leimholzplatten (1m x 40 cm) verleimt.
Durch das Auftrennen und Verleimen der einzlnen Bretter habe ich in meinen Leimholzplatten leider kleine Versätze (ca. 1 mm) drin. Diese hätte ich bisher mit dem Bandschleifer und Schleifrahmen herausgeschliffen.
Ich würde die Versätze nun gerne heraushobeln und die Platten verputzen. Mit welchem Hobel kann ich das am besten bewerkstelligen

Ich habe dies gestern Abend mit dem Record Nr. 4 1/2 vom Nachbar dies versucht. Es war eine schweißtreibende Arbeit und hat auch irgendwie funktioniert. Jedoch richtig "rund" lief es (noch) nicht. Ich habe den Nr. 4 1/2 dafür fast als zu groß empfunden. Kann das sein?

Viele Grüße, Andreas.
 

Paulisch

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Guten Morgen und vielen Dank für die tollen und hilfreichen Antworten.
So wie ich es sehe gibt es also nicht "den einen perfekten Hobel" für meine Anforderungen :emoji_slight_smile: Ich habe nun herausgelesen, dass der Nr. 62 wohl doch nicht der Universalhobel ist, der alles gut erledigen kann (wie auf YouTube gerne dargestellt). Die Empfehlungen gehen hier eher zu mehreren Hobeln und insbesondere die kleinen Nummern (3 und 4) scheinen wichtig zu sein.

Vielleicht gibt es eurer Seits eine Empfehlung für zunächst einem Hobel für mein aktuelles Projekt:
Ich baue gerade eine Spielzeugkist für das Töchterchen :emoji_slight_smile:. Dazu habe ich am Wochenende ca. 5 m Eschedielen besäumt, aufgetrennt und auf der ADH abgerichtet und auf Dicke gehobelt. Daraus habe ich Leimholzplatten (1m x 40 cm) verleimt.
Durch das Auftrennen und Verleimen der einzlnen Bretter habe ich in meinen Leimholzplatten leider kleine Versätze (ca. 1 mm) drin. Diese hätte ich bisher mit dem Bandschleifer und Schleifrahmen herausgeschliffen.
Ich würde die Versätze nun gerne heraushobeln und die Platten verputzen. Mit welchem Hobel kann ich das am besten bewerkstelligen

Ich habe dies gestern Abend mit dem Record Nr. 4 1/2 vom Nachbar dies versucht. Es war eine schweißtreibende Arbeit und hat auch irgendwie funktioniert. Jedoch richtig "rund" lief es (noch) nicht. Ich habe den Nr. 4 1/2 dafür fast als zu groß empfunden. Kann das sein?

Viele Grüße, Andreas.
Der 4 1/2 ist dafür eigentlich sehr gut geeignet, nutzen würde ich dafür aber eher einen 4´. Ich gehe stark davon aus das du die Lamellen so angeordnet hast, das ein halbwegs scharfes Eisen schon zu stumpf dafür ist. Ich ordne die Lamellen immer möglichst so an, dass die aufsteigenden Fasern in die selbe Richtung laufen. Das A und O ist aber immer ein sehr scharfes Eisen. Das hört man am Klang, der muss pfeifen. Und die Sohle muss perfekt plan sein. Mein am meisten genutzter Hobel ist ein einfacher Ulmia Putzhobel, obwohl ich bestimmt fast alle Hobel besitze die es gibt.
Eine beliebte Empfehlung hier aus dem Forum kennst du ja schon, den Rali. Damit hast du wirklich was feines um zu vergleichen ob deine Hobel funktionieren.

Mit freundlichen Grüßen
Pauli
 

Mitglied 132096

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Die Empfehlungen gehen hier eher zu mehreren Hobeln und insbesondere die kleinen Nummern (3 und 4) scheinen wichtig zu sein.
Den 3er Hobel kann ich nicht empfehlen. Mich stört, dass der Hobel doch schon sehr klein für einen Zweihandhobel ist. Bei den kleinen Hobel tendiere ich ganz klar zu Blockhobel, die man mit einer Hand führen kann.
Vor allem bei der rechten Hand am hinteren Griff empfinde ich diese beim 3er Hobel etwas klein. Ich bekomme immer Abdrücke von der Hobelsohle im Handballen und das ist auf Dauer unangenehm.
Die Blockhobel nutze ich sehr sehr gerne zum Kanten brechen oder zum beihobeln von Dübelüberständen, da sie nicht so unhandlich sind.

Der 4er ist zum Putzen m. M. ideal. Wobei ich auch den 5er sehr angenehm finde. Der hat das gleiche Hobeleisen wie der 4er nur ist er ein bischen länger und angenehmer in der Hand zu halten. Das ist aber absolute Geschmacksache und da wird es wahrscheinlich sehr unterschiedliche Meinungen geben, worüber sich trefflich streiten läßt.

Wie du schon erkannt hast gibt es den EINEN Universalhobel nicht. Deswegen gibt es auch so viele unterschiedliche Größen. Am besten wäre, wenn du wirklich über eine etwas längere Zeit mit verschiedenen Hobel arbeitest. Dann kristallisiert sich irgendwann dein Lieblingshobel heraus.
Bei mir war das auch so, dass ich mich erst an die verschiedenen Größen gewöhnen musste. Irgendwann hat man den Dreh raus und weiß für welche Arbeiten welcher Hobel am besten geeignet ist und mit welchen man am liebsten arbeitet.
 

wieand

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Hallo liebe Holzwerker,
ich habe mich gestern nun noch eine Weile mit dem 4 1/2er vom Nachbarn ausgelobt.
Leider wurden meine Anstrengenungen nur mit mäßigem Erfolg belohnt. Ich bin mit der Einstellung des Hobels nicht richtig klar gekommen. Entweder er hat fast nichts abgenommen oder dann richtige Stücke herausgerissen. Meine Leimholzplatten sahen ein wenig aus wie mit der Axt behauen. Ich muss dazu sagen, das der alte Record auch sehr viel Spiel in der Einstellung hat. D.h. man muss eine ganze Weile drehen und es passiert nichts...
Letzten Endes habe ich die Platten nun wieder mit dem Bandschleifer und Schleifrahmen bearbeitet. Alle Scharten des Hobels komnte ich jedoch nicht herausschleifen.
Hat jemand eine Idee was ich hier falsch gemacht habe?

Vermutlich lag es mehr an meinen Fähigkeiten wie am alten Recorde-Hobel.

Nach dieser Frustration bin nun doch dem Rali wieder mehr zugeneigt. Das 260er Modell sieht ja auch optisch ganz gut aus... Wie ist eure Meinung zu dem Modell? Wäre damit für einen Hobel-Anfäger besseren Ergebnisse möglich?

Viele Grüße Andreas
 

agnoeo

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Leimholzplatten sind im besten Fall mühsam zu hobeln. Da bedarf es schon ein wirklich scharfes Eisen und einen geprüft und eingestellten, funktionalen Hobel und zumindest etwas Erfahrung. Wäre mal interessant zu sehen, wie ein Rali dabei abschneidet. Ist das Fichte oder Buche oder noch was anderes? Astigkeit?

Gruß, David
 
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