Carport schwingt in Längsrichtung - was tun

WinfriedM

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Kopfbänder bringen beim Aufrichten was für die Versteifung, sollten aber hinsichtlich der Gesamtaussteifung der Konstruktion nicht berücksichtigt werden. Kopfbänder dürfen im statischen System zur Reduzierung der Spannweite angesetzt werden.

Es gibt sehr viele Carports, die sofort zusammenbrechen würden, gäbe es diese Kopfbänder nicht. Die sind oft das einzige konstruktive Element, die ein Carport aufrecht halten.

Hier ist es ja genauso: Nimm die Kopfbänder ganz weg und alles faltet sich sofort zusammen. Es gibt kein anderes konstruktives Element, was dieses Umkippen verhindern würde.
 

Moinert

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Das Teil sieht nicht so aus als ob bei der ursprünglichen Konstruktion ein Zimmermann beteiligt gewesen wäre.
Die Schubsteifigkeit quer zur Einfahrtrichtung wurde nicht beachtet.
Mein Vorschlag: Außen mit Seilen wie ein Zelt abspannen.
Die Seile und Erdnägel werden aber kaum im Campingbedarf zu decken sein. Die Wind- und Schneelast wird nicht gerade gering sein.
 

tomkaes

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Es ist uns nicht ganz klar warum es das tut und würden daher um Ratschlag suchen wo genau man zusätzlich versteifen / verschrauben muss damit es nicht mehr so schwingt. Es sollen alle KFZ Stellplätze befahrbar bleiben..

Da würde ich als erstes den Aufsteller der Statik befragen; der ist schließlich auch für die Abnahme der Konstruktion verantwortlich.
 

Holzfummler

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Moin,
wenn selbst gebaut, du aber sicher gehen willst (steht ja schon ein schickes Auto drunter) dann einen Zimmermann fragen.
Falls ganz auf die eigene Kappe, dann wie vorher schon gesagt, hinten großes Andreaskreuz, oder 2 halbe, ggfs. in einem "Rahmen".
Oder die nur im unteren Bereich (wie ein hohes Geländer) und oben Kopfbänder, an allen Stützen!

Abspannen mit ordentlich Seilen und über "Spring" wie beim Zelten/Booten geht aber auch. Sieht aber bescheiden aus und du hast eine Stolperfalle.

Gruß
Thomas
 

0x791

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An alle konstruktiven Vorschläge - besten Dank, werde mich die Tage dran machen um zu sehen was die beste Wirkung zeigt!





Moin,
wenn selbst gebaut, du aber sicher gehen willst (steht ja schon ein schickes Auto drunter) dann einen Zimmermann fragen.
Falls ganz auf die eigene Kappe, dann wie vorher schon gesagt, hinten großes Andreaskreuz, oder 2 halbe, ggfs. in einem "Rahmen".
Oder die nur im unteren Bereich (wie ein hohes Geländer) und oben Kopfbänder, an allen Stützen!

Abspannen mit ordentlich Seilen und über "Spring" wie beim Zelten/Booten geht aber auch. Sieht aber bescheiden aus und du hast eine Stolperfalle.

Gruß
Thomas

Ja wie ganz am Anfang erwähnt wurde es eben wo abgebaut und hier in eigen Regie aufgebaut. Und dies 1:1 wie es abgebaut wurde.
Aber ich werde wie schon viele der hilfreichen Antworten Vorgeschlagen haben erstmal mit Gurten / Behelfsholz aussteifen versuchen um zu sehen wo es am besten wirkt. :emoji_slight_smile:

Das Teil sieht nicht so aus als ob bei der ursprünglichen Konstruktion ein Zimmermann beteiligt gewesen wäre.
Die Schubsteifigkeit quer zur Einfahrtrichtung wurde nicht beachtet.
Mein Vorschlag: Außen mit Seilen wie ein Zelt abspannen.
Die Seile und Erdnägel werden aber kaum im Campingbedarf zu decken sein. Die Wind- und Schneelast wird nicht gerade gering sein.

Also nur zur Info: Das Carport ist als Bestandteil eines Öffentlichen Gebäudes gewesen (Grundschule). Des weiteren in einer Gegend in Österreich mit der höchsten zu rechnenden Schneelast - dass es also ein Mist ist glaub ich kaum, auch wenn ich nicht der Fachmann bin.

@0x791 bist du dir sicher, dass du die Kopfbänder wieder genau an den Stellen eingebaut hast, wo sie vorher waren? Vielleicht Pfosten vertauscht? Mir kommt es komisch vor, dass ganz außen keine Kopfbänder sind.... Normalerweise lässt man die eher in der Mitte weg...

Ja, Kopfbänder sind eingezapft. Alles wurde vor Abbau nummeriert und exakt gleich aufgebaut.

1.jpg 3.jpg



Ich würde in den beiden äußeren Feldern in Längsrichtung jeweils über Kreuz jeweils zwei Stahlseile anbringen (bei großen Festzelten wird dies so auch gemacht). Zum testen, ob es die gewünschte Wirkung erzielt, kann dies auch provisorisch mit Spanngurten mal gemacht werden. Wichtig ist halt, die Aussteifungen müssen sehr nahe vom Lasteintrag (Verbindung Pfosten Pfette) zum unteren Auflager geführt werden.

ich würde wie mein Vorredner vorgeschlagen hat die äußeren Felder an der Rückseite diagonal abspannen.
Dann an diesen Feldern Windrispenband von Fußpfette zu Fußpfette auch diagonal in der Horizonatlen verspannen.
Dann hast du in alle Richtungen Diagonalen drin und es sollte viel besser sein.

Habe ich das nun von euch richtig verstanden:

horizontal.jpg kreuzverband12.png

Mit dieser Lösung lässt es sich auch optisch leben. Habe ich das mit den WIndrispenband von Fußpfette zu Fußpfette richtig dargestellt (Bild mit grünen Pfeilen?!)


Original hatte das Carport (Vor Abbau) so ausgesehen - hier waren zwei Stellplätze als Hütte verkleidet. Diese waren jetzt aber nicht wirklich zusätzlich groß ausgesteift.. aber anscheinend reichte es, dass das ding Steif stand!
4.png
 

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Mitglied 24010 keks

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Also doch nicht so wieder aufgebaut wie es Mal war...
Hab ich ja gar nicht so falsch gelegen... Nur waren da keine Kopfbänder sondern sogar ganze beplankte Wände... :emoji_slight_smile: Die beste Aussteifung die es gibt... :emoji_slight_smile:
Bevor du dir jetzt ganz viel Arbeit machst, ergänze an den äußersten Pfosten Kopfbänder in Längsrichtung vom Carport (die müssen nicht gezapft werden, Schrauben sind völlig ausreichend)

Wenn das dann noch nicht gut ist, machst die bei dir in grün eingezeichneten Kreuze im ersten und letzten Feld. Ich würd die aber, wie manch anderer schon geschrieben, aus Holz machen, nicht Winrispenband, 6/12er Riegel flach liegend im Kreuzungspunkt mit Spax oder Bolzen verbunden. Dann, wenn immer noch nicht gut, die gelben Kreuze, im ersten und letzten Feld.

Die Kopfbänder sind übrigens völlig richtig gesichert, alles gut! Mit Kopfbändern werden i.d.R. nur Druckkräfte übertragen (deswegen auch paarweise Anordnung) somit brauchen die, gezapft und passend, eigentlich gar nicht gesichert werden.

Das Carport schwingt hauptsächlich wenn du auf dem Dach rumläufst oder? Wenn du an den Pfosten wackelst eher weniger?

Gruß Daniel
 
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pkraus1

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Also doch nicht so wieder aufgebaut wie es Mal war...
Hab ich ja gar nicht so falsch gelegen... Nur waren da keine Kopfbänder sondern sogar ganze beplankte Wände... :emoji_slight_smile: Die beste Aussteifung die es gibt... :emoji_slight_smile:
Bevor du dir jetzt ganz viel Arbeit machst, ergänze an den äußersten Pfosten Kopfbänder in Längsrichtung vom Carport (die müssen nicht gezapft werden, Schrauben sind völlig ausreichend)

Wenn das dann noch nicht gut ist, machst die bei dir in grün eingezeichneten Kreuze im ersten und letzten Feld. Ich würd die aber, wie manch anderer schon geschrieben, aus Holz machen, nicht Winrispenband, 6/12er Riegel flach liegend im Kreuzungspunkt mit Spax oder Bolzen verbunden. Dann, wenn immer noch nicht gut, die gelben Kreuze, im ersten und letzten Feld.

Die Kopfbänder sind übrigens völlig richtig gesichert, alles gut! Mit Kopfbändern werden i.d.R. nur Druckkräfte übertragen (deswegen auch paarweise Anordnung) somit brauchen die, gezapft und passend, eigentlich gar nicht gesichert werden.

Das Carport schwingt hauptsächlich wenn du auf dem Dach rumläufst oder? Wenn du an den Pfosten wackelst eher weniger?

Gruß Daniel
Bin ganz deiner Meinung. Bis auf die beplankten Wände. Da würde ich sagen, man muss wissen wie man beplankt damit es auch statisch wirksam ist.
Da würde ich eher auf die Diagonalversteifung der Pfosten verlassen und zusätzlich zur Beplankug einbauen. Des weiteren treten bei geschlossenen Wänden höhere Windlasten auf. Ich würde eher auf eine Beplankung verzichten wenns nicht sein muss.
 

Mitglied 24010 keks

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Da würde ich sagen, man muss wissen wie man beplankt damit es auch statisch wirksam ist.
Prinzipiell hast du da natürlich Recht! Feder Nut Bretter oder dergleichen sind statisch schwierig anzusetzen wenn nicht diagonal geschalt wird.
Dennoch macht eine geschalte Wand so eine Hütte erheblich steifer. Und wenn ich die Fotos richtig interpretiere, sind bei dem Ständerwerk wo die Schalung drauf ist auch noch kleine Kopfbänder drinnen...

Des weiteren treten bei geschlossenen Wänden höhere Windlasten auf. Ich würde eher auf eine Beplankung verzichten wenns nicht sein muss.

Die Windlasten tun doch bei so kleinen Wänden keinem weh... Große offene Gebäude sind viel schlimmer - abhebende Windlasten können echt gemein sein.

Gruß Daniel
 

methylase

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Habe ich das nun von euch richtig verstanden:

Anhang anzeigen 111457 Anhang anzeigen 111458

Mit dieser Lösung lässt es sich auch optisch leben. Habe ich das mit den WIndrispenband von Fußpfette zu Fußpfette richtig dargestellt (Bild mit grünen Pfeilen?!)




[/QUOTE]

Guten Morgen,
ja zumindest ich habe es so gemeint. Ich würde aber das Feld für die Windrispenbänder breiter machen oder aber mehr Felder mir ihnen versehen.
Gruß
Matthias
 

NOFX

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Also rein aus Sicht des Maschinenbauers: Du hast dir da ein gut schwingfähiges Konstrukt gebaut, mit einigen Tonnen Gewicht (Dach) und vierzehn im Querschnitt zur Schwingrichtung relativ kleinen Pfosten. Die sind da, wo das meiste Moment auftritt (Zapfen der Kopfbänder) auch noch um ein Drittel geschwächt und die Dreiecke der Kopfbänder sind durch die teilweise unterbrochenen Fußpfetten auch noch zusätzlich nicht nicht sonderlich steif.

Wie schon von einigen schon geschrieben reicht es wahrscheinlich, hinten und in der Decke ordentlich diagonal auszusteifen, um das zu beheben. Dabei aber darauf achten, nicht auf den Balken zu enden, sondern immer in Kreuzungspunkten.

Ich würde unter die Sparren auch noch Windrispenbänder anbringen, die gesamte Dachkonstuktion wird ja sonst auch nur durch die Walme ausgesteift.
 

Mitglied 24010 keks

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Ja beim Arbeiten am Dach wurde es erstmal bemerkt. Da schwingte es recht stark.
Aber auch wenn man unten an den Pfosten wie ein irrer schüttelt dann schwingt es eben auch.

Dann mach zuerst die 4 Kopfbänder. Das reicht ziemlich sicher schon.
Das Problem ist, dass Dach wirkt aussteifend auf Grund der Konstruktion (Walmdach), die horizontalkräfte werden zum Ende des Bauwerks abgeleitet. Da sind die dann erstmal und müssen durch die Fußpfette zum nächsten Pfosten der Kopfbänder hat geleitet werden. Die Pfosten ohne Kopfbänder können keine Horizontalkräfte aufnehmen.
Wenn man Kräfte (in weichen Konstruktionen und das ist der Holzbau i.d.R.) mehrfach umleitet wird die Konstruktion wackelig. Das bedeutet nicht, dass es gleich umfällt, statisch funktioniert dein Bauwerk wahrscheinlich trotzdem noch, aber es wird halt extrem weich und man läuft Gefahr, dass sich die Konstruktion bei Wind aufschwingt. DAS ist dann ganz blöd.

Also rein aus Sicht des Maschinenbauers: Du hast dir da ein gut schwingfähiges Konstrukt gebaut, mit einigen Tonnen Gewicht (Dach) und vierzehn im Querschnitt zur Schwingrichtung relativ kleinen Pfosten. Die sind da, wo das meiste Moment auftritt (Zapfen der Kopfbänder) auch noch um ein Drittel geschwächt und die Dreiecke der Kopfbänder sind durch die teilweise unterbrochenen Fußpfetten auch noch zusätzlich nicht nicht sonderlich steif.
Aus Sicht eines Holzbauers... bau besser weiter Maschinen... :emoji_grin: Du hast ja nicht vollkommen unrecht aber warum finden alle die Pfosten so gering??? Das sind absolut ausreichende Pfosten, die sind sogar heftig überdimensioniert! (Kleiner Hinweis: das Gebäude stand vorher auf öffentlichem Grund! - da gab es ganz ganz sicher eine Statik für! - weiterhin wissen österreichische Zimmerer auch wie man so ein Stadl baut!)

Ich würde unter die Sparren auch noch Windrispenbänder anbringen, die gesamte Dachkonstuktion wird ja sonst auch nur durch die Walme ausgesteift.
Ja kann man machen, kann man sich aber auch sparen! Das bringt nichts! Die Walme steifen das Dach mehr als ausreichend aus. Zudem ist noch vollflächig Schalung drauf (die man besser nicht versucht nachzuweisen, die aber dennoch einiges bringt).

Das Problem ist und bleibt, dass die Kräfte aus dem Dach nicht ohne Umwege in den Boden gebracht werden, was vorher ja der Fall war, weil da die aussteifenden Wände dort waren.

Gruß Daniel
 

NOFX

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Es geht ja um bei den Pfosten nicht um die Tragkraft, sondern um die Biegesteifigkeit. Die ist in der Kombination einfach recht gering, da sowieso nur 6 Pfosten überhaupt genutzt werden, um Kräfte in horizontaler Richtung zu übertragen. Diese sind dann im besten Fall als beidseitig relativ fest (Fundament mit unbekannter Tiefe bzw. Untergrund und Pfosten, die am Stoß des Kopfbands um ein Drittel geschwächt sind) anzusehen. Da würden größere Querschnitte einfach deutlich helfen.

Um es kurz zu machen: Bei rein vertikaler Last sehe ich auch keine Probleme mit der Dimensionierung aber damit gibt es ja offenbar keine Probleme.


Beim Dach gebe ich dir Recht, das sieht eigentlich gut aus und hätte eher beim Aufbaui/Abbau instabil werden können.


Im Allgemeinen würde ich sagen, dass der Maschinenbauer da eher sogar zu "windig" denken würde, da bei Metall die Materialparameter konstanter sind und Verbindungen deutlich spielfreier ausgeführt werden können als im Holzbau... :emoji_wink:
 
Zuletzt bearbeitet:

Mitglied 24010 keks

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Es geht ja um bei den Pfosten nicht um die Tragkraft, sondern um die Biegesteifigkeit.
Aber da tritt doch so gut wie gar keine Biegemoment auf... :emoji_thinking: Wo soll das auch herkommen wenn man nur Gelenke ausbildet.
Die H-Anker stellen ja keine Einspannung dar... Ich versteh nicht welches nennenswerte Moment da entstehen soll.

Im Allgemeinen würde ich sagen, dass der Maschinenbauer da eher sogar zu "windig" denken würde, da bei Metall die Materialparameter konstanter sind und Verbindungen deutlich spielfreier ausgeführt werden können als im Holzbau...
Die tuen sich wesentlich leichter biegesteife Stöße auszuführen, und rechnen auch mit viel weniger Sicherheiten. :emoji_grin:
In Holzkonstruktionen steckt sehr viel Sicherheit!
Biegefestigkeit von Fichtenholz liegt so um 40-60 N/mm² also die mittelere. Gerechnet wird mit dem 5% Quantil i.d.R. 24 0der 30 N/mm². Dann gibt es da noch Abminderungsfaktoren usw. so, dass nachher noch irgendwas um 14 - 18 N/mm² für die Berechnung verbleiben.
Dann werden die Lasten mit Sicherheitsfaktoren beaufschlagt... :emoji_grin: :emoji_grin: :emoji_grin: Und am Ende landet man bei einer großzügigen Sicherheit.
Dann kann man das Material nichtmal ganz auslasten weil die Durchbiegung maßbeblich wird... Und schon wirds noch dicker. :emoji_grin:

Gruß Daniel
 

Timer

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Biegefestigkeit von Fichtenholz liegt so um 40-60 N/mm² also die mittelere. Gerechnet wird mit dem 5% Quantil i.d.R. 24 0der 30 N/mm². Dann gibt es da noch Abminderungsfaktoren usw. so, dass nachher noch irgendwas um 14 - 18 N/mm² für die Berechnung verbleiben.
Dann werden die Lasten mit Sicherheitsfaktoren beaufschlagt... :emoji_grin: :emoji_grin: :emoji_grin: Und am Ende landet man bei einer großzügigen Sicherheit.
Dann kann man das Material nichtmal ganz auslasten weil die Durchbiegung maßbeblich wird... Und schon wirds noch dicker. :emoji_grin:

Gruß Daniel

Wie geht die Statik mit der Alterung/Verwitterung des Holzes um? Die Werte mit ihrer großzügigen Sicherheit gelten ja für neues Holz mit frisch gesetzten Verbindern. Wenn ich mir anschaue wie z.b. der Schraubensitz oder die Passung von Zapfen in Fichte nach 20-30 Jahren aussieht kann ich mir schwer vorstellen dass da noch ähnliche Lasten wie am Anfang getragen werden können.
 

Mitglied 24010 keks

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Naja die Holzbaunorm gibt vor, dass Holz nicht feuchter als (ich glaube) 18% sein darf. Dann sollte natürlich immer der konstruktive Holzschutz berücksichtigt werden - und je nach Nutzungsklasse 1-3 ändern sich auch noch mal die Abminderungsfaktoren.
Ich hätte jetzt noch nicht beobachtet, dass wenn man trockenes Holz verwendet irgendwelche Verbindungen sich lösen... oder es wurde vorher etwas falsch gemacht.

Gruß Daniel
 

Andreas W.

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Ich schließe mich den Fragenden an, warum sollten die Kopfbänder nicht berücksichtigt werden?

Hallo Lallumper,

wolltest Du so ein Bauwerk tatsächlich berechnen um die erforderlichen Holzdimensionen usw. zu bemessen, ist das für den Fall von solchen Kopfbändern SEHR aufwendig und umständlich (Schwächung der Hölzer durch Zapfenlöcher uswusw.).
"Wirksam" gegen Verschiebungen sind solche Kopfbänder bei korrekter Ausführung natürlich trotzdem. Jedoch muß die Anzahl und auch das "wo" sie verbaut sind, passen.
Viel einfacher ist es bei der Berechnung einen richtigen sog.Windverband anzusetzen. Der dann seinen Zweck noch besser erfüllt.

Gruß, Andreas
 

wildsau11

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Kopfbänder bringen beim Aufrichten was für die Versteifung, sollten aber hinsichtlich der Gesamtaussteifung der Konstruktion nicht berücksichtigt werden.
Da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Kopfbänder steifen die Konstruktion bedingt aus, bei Einzel-Carporten kann dies sogar ausreichen. Da die Verbindungen im Fachwerkbau Gelenke sind, sollte eine Aussteifung in der Regel von Gelenk zu Gelenk geführt werden.
Wie es Andreas W. schon angemerkt hat, aus konstruktiver Sicht sind Kopfbänder wirksam, ich verwende Sie ebenfalls häufig, aus statischer Sicht werden diese jedoch zur Aussteifung nicht angesetzt. Daher ist die Längswand momentan statisch unbestimmt, die Kopfbänder treten als biegesteife Ecken auf, welche die Konstruktion zwar stabilisieren, jedoch nicht ausreichend aussteifen.
 

NOFX

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Die Momente entstehen ja genau an den H-Ankern und Kopfbändern, wenn die alle nur Gelenke wären, würde das Ganze sofort in sich zusammen fallen.
 

Lallumper

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Hallo Lallumper,

wolltest Du so ein Bauwerk tatsächlich berechnen um die erforderlichen Holzdimensionen usw. zu bemessen, ist das für den Fall von solchen Kopfbändern SEHR aufwendig und umständlich (Schwächung der Hölzer durch Zapfenlöcher uswusw.).
"Wirksam" gegen Verschiebungen sind solche Kopfbänder bei korrekter Ausführung natürlich trotzdem. Jedoch muß die Anzahl und auch das "wo" sie verbaut sind, passen.
Viel einfacher ist es bei der Berechnung einen richtigen sog.Windverband anzusetzen. Der dann seinen Zweck noch besser erfüllt.

Gruß, Andreas

Bei der Argumentation gehe ich komplett mit. Letztendlich muss man natürlich auch aufpassen, wenn das Kopfband die freitragende Länge verringern soll, das geht auch nur bedingt.

Da habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Kopfbänder steifen die Konstruktion bedingt aus, bei Einzel-Carporten kann dies sogar ausreichen. Da die Verbindungen im Fachwerkbau Gelenke sind, sollte eine Aussteifung in der Regel von Gelenk zu Gelenk geführt werden.
Wie es Andreas W. schon angemerkt hat, aus konstruktiver Sicht sind Kopfbänder wirksam, ich verwende Sie ebenfalls häufig, aus statischer Sicht werden diese jedoch zur Aussteifung nicht angesetzt. Daher ist die Längswand momentan statisch unbestimmt, die Kopfbänder treten als biegesteife Ecken auf, welche die Konstruktion zwar stabilisieren, jedoch nicht ausreichend aussteifen.

Dass die Kopfbänder statisch nicht angesetzt werden, kann ich als allgemeingültige Regel nicht nachvollziehen. Dass kann vielleicht als "bewehrte Praxis" gelten, aber wie gesagt nicht allgemeingültig. Die Tragfähigkeit der Kopfbänder ist natürlich nicht hoch, einerseits begrenzt durch die Anschlüsse und dazu auch noch durch das zulässige Biegemoment der angrenzenden Balken. Aber die Anzahl kann es machen und bei der Konstruktion hier wüsste ich nicht, warum das nicht über Kopfbänder funktionieren sollte. Die Konstruktion bietet ja noch Platz für ein paar Kopfbänder. Und wenn das immer noch nicht reicht, dann Knaggen ran, wie bereits jemand zuvor schrieb.
 

wildsau11

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Deine Meinung ist, dass es mit Kopfbändern funktioniert, meine Meinung eben nicht. Ich meine, das dieses unbestimmte statische System zum bestimmten wird, indem man in den Endfeldern über Kreuz jeweils einen Zugverband anordnet, Du machst es zum bestimmten System, indem Du durch Anordnung von Kopfbändern biegesteife Ecken bildest. Da die Stärken des Holzbaus nicht unbedingt in der Ausbildung von biegesteifen Ecken oder von biegesteifen Anschlüssen liegt, wird dies aus diesem Grund in aller Regel so nicht gemacht.
Daher kann es sich der TE nun überlegen, wie er weiter verfahren wird.
 

Lallumper

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Ich habe nichts gegen deinen Vorschlag. Wenn es vom Platz her keine Probleme macht, ist das die einfachste und effektivste Lösung. Mich wunderte nur deine Aussage, Kopfbänder dürfen in der Statik nicht berücksichtigt werden :emoji_wink:
 

raziausdud

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Ich (Laie, mit so meine ich „gewissem Statik-Verständnis“) habe gestern Abend mit dem hier Gelesenem im Kopf bei der Gassi-Runde mir mal die Carports angeschaut, genauer gesagt: anschauen müssen. Ich möchte meine Gedanken hier mal als Anregung und Ergänzung für die Kenner formulieren. Wenn’s kalter Kaffee ist oder schon so oder so ähnlich bedacht/besprochen wurde, ist es hoffentlich nicht allzu lästig …

Viele Carports haben längs keine Kopfbänder, sind dann aber oben durch zumindest eine recht hohe (30-50 cm) durchgehende „Planke“ stabilisiert. Das wäre hier also eine weitere Möglichkeit.

Des Weiteren bin ich zu folgender Erkenntnis gekommen, die hier meines Erachtens so noch nicht ausgeschrieben wurde: das Dach muss bei dieser möglicherweise grenzwertigen Konstruktion dann unbedingt in sich so stabil sein oder stabilisiert werden, dass bei einer Belastung immer alle Kopfbänder/Streben/Diagonalen/Steher/Anker gleichzeitig belastet werden und nur so quasi in Zusammenarbeit die Kräfte meistern können. Umgekehrt formuliert: ist (auch noch) das Dach zu weich, kann es zu punktuell sehr großen Belastungen kommen.

Rainer
 
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