Betriebsausrichtung

Diesel1982

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Hallo zusammen,

folgender Sachverhalt:

Seit Juli habe ich eine Gewerbe im Nebenerwerb. Der eigene Onlineshop war durch Corona sehr günstig (Gesamt 12€ im ersten Jahr- Danach regulär ca. 330€ im Jahr). Werbung machen wir keine. Die bisherigen Käufer waren hauptsächlich Familie und Bekannte. Unser Produkte sind konkurrenzlos günstig- sicher nicht realistisch kalkuliert aber wir wollten uns erstmal am Markt positionieren.
z.b. Konkurrentprodukt zu 28€- unser Produkt größer und mit weniger Nebenkosten zu 15,95€.
Material kostet mich erstmal nix-ist kostenlos zu mir gekommen. Materialkosten sind aber mit einberechnet. Ebenso Verpackung und Versand.

Auf der Suche nach Vertriebswegen sind wir beim örtlichen Baumarkt gelandet. Wir stellen unsere Ware dort aus, Preise bleiben wie von uns festgelegt- haben unsere Banderole mit Adresse vom Shop drauf und der Baumarkt bekommt für die Werbung und die Laufkundschaft 20% Provision auf den Nettopreis.

Kurz darauf meldete sich der örtliche Messermacher. Sehr bekannt- sehr guter Name mit viel Kundschaft im Hochpreissegment. Er will unser Produkt auch haben aber viel teurer verkaufen als wir das tun. Das Produkt ist sei gut- wir verkaufen es zu günstig- seine Kundschaft fragt erst in zweiter Linie nach dem Preis.
Folgeaufträge an andere Messermacher und mehr Produkte für ihn sind in Aussicht.

Jetzt hat der örtliche Baumarkt entgegen der Absprache die Verkaufspreise erhöht um auf ihre normale Spanne zu kommen. Das zeug verkauft sich dort wie geschnitten Brot. Wird nicht verramscht aber ist preislich so akzeptabel, dass man es ohne Bedenken im Vorbeigehen mitnehmen kann ohne groß zu überlegen. Daraufhin haben wir auch schnell mal die EKPreise angepasst. War denen natürlich auch nicht so recht. Morgen will ich mit dem Marktleiter sprechen. Die Ware verkaufe sich sehr gut und sie wollen uns dauerhaft im Programm haben.
Der Baumarkt würde aber gern vom Provisionsgeschäft weg und uns die gesamte Ware im Display auf einen Schlag abkaufen. Dann könnten sie mit den Preisen treiben was sie wollen- passt halt dann nicht mehr zu den Preisen im beworbenen Shop.

Jetzt ist die Frage wie wir den Betrieb zukünftig ausrichten sollen. Wollen wir zukünftig den Zulieferer spielen- die Ware zu einem für uns vernünftigen Preis an andere Händler verkaufen- den eigenen (zukünftig recht teuren) Onlineshop aufgeben. Hört sich im Prinzip für uns verlockend an. Der Betreiber vom Baumarkt hat noch zwei andere Standorte. Die könnte man auch beliefern. Dazu die Messermacher. Ich könnte mir dann auch gut vorstellen die Überproduktion am Jahresende auf zukünftigen Märkten anzubieten. Risiko ist halt- dass die Verkaufszahlen einbrechen wenn die Preise in einen Bereich angehoben werden den man nicht einfach so im Baumarkt im Vorbeigehen zahlt. Ist erstmal nicht mein Risiko aber die Bestellungen vom Baumarkt bleiben dann weg.

So, das ist jetzt also mein Problem. Wir wissen nicht was wir machen sollen.
Wie würdet ihr vorgehen?
Sorry für den langen Text aber auf uns junge "Firma" prasselt das irgendwie grad so rein.
Wir sind trotzdem sehr froh, dass wir in so kurzer Zeit so gute Absatzwege gefunden haben. Das ist schon was besonderes wenn sich gleich zwei Firmen um unsere Produkte reißen.

Gruß Matze
 

Bullidami

ww-fichte
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Erstmal Glückwunsch zum erfolgreichen start.

ich komme beruflich aus dieser Ecke und gebe dir gerne ein paar Gedanken mit:

-Stellst du her oder handelst du nur? Auf jeden Fall musst du einzigartig bleiben, egal ob Handel oder Herstellung sonst gibts Nachahmer

-Brandig ist dazu wichtig. Kann der Onlineshop sein oder einfach eine klassische Marke

- Wiederverkäufer sehen es nicht gerne wenn der Hersteller günstiger an den Endkunden verkauft. Bei einem speziellen Produkt geht es ev mit 10-15% Preisabschlag aber dannist langfristig oft schluss.

- Vertriebsweg Online oder über Partner ist eine zentrale Entscheidung.Kauft man dein Produkt einmalig oder Wiederholt? Macht man sich bei der Anschaffung so viele Gedanken dass man auf deinen Webshop stösst (Konkurrenz zu Google Shopping, ebay. Amazon) oder sind es Spontankäufe?

-Kalkuliere Reserven ein. Der Detailhandel kommt manchmal auf dieIdee nach erfolgreichem Start Listungsgebühren oder Beiträge an Rabattaktionen vom Produzenten zu fordern.

Konkrete Aussagen sind schwer zu machen weil die Ausgangslage in der Frage doch recht vage ist - vielleicht helfen dir die Inputs trotzdem.

Gruss
 

predatorklein

ww-robinie
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Moin

Mein Tip , geh zu einem Fachanwalt für Existenzgründungen .
Und sprich alles mit dem durch .

Erstberatung kostet maximal 250 € , die sind für 2 oder 3 Stunden Beratung verdammt gut angelegt .

Der bringt auch Sachen zur Sprache , an die denkt ihr momentan noch nicht mal im Traum .

Und danach geht man zu einem Profi für Existenzgründungen , da kann einem die HWK Namen geben .

Sollte für eure Produkte eine Anmeldung bei der HWK nötig sein , helfen die euch auch mit ihren Leuten weiter .
Wir haben mit der HWK NUR gute Erfahrungen gemacht , auch wenn man immer wieder hört , was die HWK für ein " Abzockladen " sei .

" Schreinern " kann so gut wie jeder von uns ganz ordentlich , das " Drumherum " ist es , was heute wichtiger denn je ist , damit ein Laden halbwegs gut läuft :emoji_wink:

Viel Erfolg .
 

Diesel1982

ww-robinie
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Erstmal Glückwunsch zum erfolgreichen start.

-Stellst du her oder handelst du nur? Auf jeden Fall musst du einzigartig bleiben, egal ob Handel oder Herstellung sonst gibts Nachahmer

-Brandig ist dazu wichtig. Kann der Onlineshop sein oder einfach eine klassische Marke

- Wiederverkäufer sehen es nicht gerne wenn der Hersteller günstiger an den Endkunden verkauft. Bei einem speziellen Produkt geht es ev mit 10-15% Preisabschlag aber dannist langfristig oft schluss.

- Vertriebsweg Online oder über Partner ist eine zentrale Entscheidung.Kauft man dein Produkt einmalig oder Wiederholt? Macht man sich bei der Anschaffung so viele Gedanken dass man auf deinen Webshop stösst (Konkurrenz zu Google Shopping, ebay. Amazon) oder sind es Spontankäufe?

-Kalkuliere Reserven ein. Der Detailhandel kommt manchmal auf dieIdee nach erfolgreichem Start Listungsgebühren oder Beiträge an Rabattaktionen vom Produzenten zu fordern.

Gruss

Vielen Dank für die Glückwünsche und deine Gedanken zu meinem Problem.

ja ich bin der Hersteller und wir dachten wir verkaufen einfach mal auf Provision über den örtlichen Markt.
Ich hab auch grad mit dem Marktleiter telefoniert. Die Preisänderung ist meiner fehlerhaften Rechnungsstellung geschuldet. Ich hab in der Rechnung die Einzelpositionen als brutto ausgeführt und nicht netto wie im Geschäftsbereich üblich. Da ist natürlich nicht so viel mit Gewinnspanne und die Preise wurden angehoben- und dort verkauft es sich auch zu den erhöhten Preisen sehr gut.

Langfristig möchte der Baumarkt aber weg vom Kommisionsgeschäft. Sie kaufen mir lieber alles auf einen Schlag ab.

Meine Produkte sind unterschiedlich aufgestellt. Man kann sie regelmäßig kaufen, toll verschenken oder auch nur einmalig kaufen.
Ich würd ja mal die Homepage einstellen aber will jetzt keine Werbung machen.

Moin

Mein Tip , geh zu einem Fachanwalt für Existenzgründungen .
Und sprich alles mit dem durch .

Erstberatung kostet maximal 250 € , die sind für 2 oder 3 Stunden Beratung verdammt gut angelegt .

Der bringt auch Sachen zur Sprache , an die denkt ihr momentan noch nicht mal im Traum .

Und danach geht man zu einem Profi für Existenzgründungen , da kann einem die HWK Namen geben .

Sollte für eure Produkte eine Anmeldung bei der HWK nötig sein , helfen die euch auch mit ihren Leuten weiter .
Wir haben mit der HWK NUR gute Erfahrungen gemacht , auch wenn man immer wieder hört , was die HWK für ein " Abzockladen " sei .

" Schreinern " kann so gut wie jeder von uns ganz ordentlich , das " Drumherum " ist es , was heute wichtiger denn je ist , damit ein Laden halbwegs gut läuft :emoji_wink:

Viel Erfolg .

Zum Anwalt brauchen wir eigentlich nicht, der kalkuliert uns die Preise ja auch nicht.
So genau wissen wir jetzt nicht wo man uns eingegliedert hat. Wir haben Post von der HWK und der IHK bekommen. Die wissen auch nicht was sie wollen. Solang wir kein Geld an die Zahlen müssen ist es erstmal egal.

Wir sind jetzt so verblieben, dass wir unsere geänderte Preisliste so übernehmen- ich bei der Rechnungsstellung zukünftig besser aufpasse- und im Januar gehen wir nochmal in Verhandlung ohne Kommisionsgeschäft.

Wir sind gespannt.

Danke euch für den Input
 

kberg10

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Im Titel steht Betriebsausrichtung. Ist abhängig vom Produkt.
Da wir bis jetzt nicht wissen ob es sich um Birnen oder Äpfel handelt, kann ich mir keinen Reim draus machen.
Hast du Angst dass du Nachahmer aufweckst? Die Leute die sich mit Geschick und ihrer Hände Arbeit ihr Geld verdienen
kannst du sowieso suchen. Wer will sich heute noch dreckig machen.

Gruß Matthias
 

Diesel1982

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ne, um Nachahmer mach ich mir keine sorgen. Ich will nur keine unerwünschte Werbung machen.
Es ist ja eigentlich auch ein sehr einfaches und auch klassisches Produkt und schon fast langweilig. Ich versteh auch nicht warum die uns das aus den Händen reißen
www.das-gelbe-haus.net
Das sind die Produkte.

Gruß Matze
 

Bullidami

ww-fichte
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Die Preisänderung ist meiner fehlerhaften Rechnungsstellung geschuldet. Ich hab in der Rechnung die Einzelpositionen als brutto ausgeführt und nicht netto wie im Geschäftsbereich üblich

Ich kenne die Gesetzeslage in DE nicht genau, möchte aber darauf hinweisen, dass Umsatzsteuer nicht einfach so ausgewiesen werden darf. Geht nur wenn du dich gegenüber dem Finanzamt der Umsatzsteuer unterstellst.
 

marcus_n

ww-robinie
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Matze: Setz dich mal mit deinem Steuerberater zusammen und dann kaufst du dir noch ein Buch über Betriebliches Rechnungswesen, bzw. Kostenrechnung. Wenn du deinen VK nicht sauber kalkulieren kannst, dann gibts deinen Betrieb nicht mehr lange. Spätestens bei der nächsten Steuererklärung gibts ein Erwachen.
Im Moment freuen die sich im Baumarkt, aber deine Produkte sind für die nicht wirklich wichtig. Die können auch ohne, aber für dich ist es deine Existenz. Also mach das vernünftig mit Hand und Fuß. Du hast zwar eine Ust- Nr. aber welche Geschäftsform hast du denn gewählt? Ich rate dir nochmal dringend ein Gespräch mit deinem Steuerberater und evtl. auch noch IHK. Die haben gute Berater. Gruß
 

Diesel1982

ww-robinie
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Matze: Setz dich mal mit deinem Steuerberater zusammen und dann kaufst du dir noch ein Buch über Betriebliches Rechnungswesen, bzw. Kostenrechnung. Wenn du deinen VK nicht sauber kalkulieren kannst, dann gibts deinen Betrieb nicht mehr lange. Spätestens bei der nächsten Steuererklärung gibts ein Erwachen.
Im Moment freuen die sich im Baumarkt, aber deine Produkte sind für die nicht wirklich wichtig. Die können auch ohne, aber für dich ist es deine Existenz. Also mach das vernünftig mit Hand und Fuß. Du hast zwar eine Ust- Nr. aber welche Geschäftsform hast du denn gewählt? Ich rate dir nochmal dringend ein Gespräch mit deinem Steuerberater und evtl. auch noch IHK. Die haben gute Berater. Gruß

Betriebsform ist Einzelunternehmen.
Ich muss von dem Betrieb nicht leben. Das ist alles Hobby nebenher. Wir haben schon kalkuliert was an einem Produkt nach Steuer und Materialkosten hängen bleibt. Ich hab nur nicht für Miete, Strom, Mitarbeiter, und was weiß ich noch alles kalkuliert weil das nicht existiert. Daher können wir ja günstig produzieren und uns durch unsere Preise am Markt positionieren. Die Sache war einfach ob es Vorteile bringt zu sagen man richtet sich Richtung Zulieferer aus oder ob man Direktvertrieb machen möchte.

Gruß Matze
 

reo

ww-eiche
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Hallo Matze

Ich finde du gehst da falsch an die Sache. Das du dass nur als Hobby machst, ist ja schön und gut, aber du solltest da unbedingt die Kosten für Räumlichkeiten, Maschinen, Energie, usw mit einrechenen. Ansonsten arbeitest du plötzlich Gratis. Und das sollte auf keinen fall so sein. Besomders wenn andere an den Produkten dann auch noch verdienen. Ich kann dir nur raten mach mal eine Ordentliche Kalkulation für deine Produkte. Bei den Produkten in dem Preisbereich die du verkaufst muss die Marge weit über 50% sein. Denn die Wiederverkäufer wollen da auch noch eniges an Marge haben.

Mir scheint es so als ob du deine Produkte im Verhältniss zu den Proiduktionskosten viel zu günstig verkaufst. Aber ich weiss ja jetzt nicht wie lange du an einem solchen Schneidbrett oder Hocker hast?

Beste Grüsse
René
 

marcus_n

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Näh so wird das nüscht. Ich kann deinen Gedankengang verstehen, aber kein Betriebswirt und erst recht nicht das Finanzamt rechnen so. Alles was du jetzt weglässt, im Glauben konkurrenzfähig zu bleiben, holt sich das Finanzamt später bei dir. Dann zahlst du ganz einfach mehr Steuern, und um das zu vermeiden, musst du Kosten auflisten. Du schneidest dir am Ende selbst ins Fleisch. Und was nix kostet, is nix wert. So baut man keine Marke auf. Bei dir kommt früh genug der Moment wo du Steuern vorauszahlen musst. Wenn deine Umsätze zurückgehen sollten, was keiner hofft, zahlst du trotzdem erstmal voraus, und wenn du aber nicht mal Rücklagen bilden kannst, dann steckst du in der Klemme. -> Steuerberater
 

Diesel1982

ww-robinie
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Ich kann ja aber keine Kosten kalkulieren die real gar nicht existieren. Beim Baumarkt ist das anderst, die haben Mitarbeiter, Stellfläche, Lager, Strom usw. das hab ich ja gar nicht. Ich nehm den Netto, zieh meine Materialkosten ab und sehe was übrig bleibt. Da bleibt locker 80% übrig. Das ist ja akzeptabel meiner Meinung nach. Ich will da gar nicht reich werden... einfach das Hobby refinanzieren. Mehr ist nicht geplant. Mein Geld verdiene ich im Geschäft. Das Nebenher sind peanuts
 

Lorenzo

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Überleg dir trotzdem ob du nicht auch mit weniger Brettern mehr Geld machen willst. Mir kommen die Preise auch zu niedrig vor. Da kann sich der Amateur ja fast überlegen sein Schreinerholz bei dir als Schneidbrett zu kaufen :emoji_wink:
Außerdem machen unrealistisch niedrig kalkulierte Preise anderen die Preise kaputt. Du punktest mit Handarbeit und Material aus der Umgebung, das darf man sich bezahlen lassen.
 

Diesel1982

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Das sehe ich ein, klar darf man sich das bezahlen lassen. Wir wollen auch neu kalkulieren und die Preise anheben. Aber der passende Zeitpunkt sehen wir zum Jahreswechsel wenn die Mehrwertsteuer wieder steigt, dann wird alles wieder teurer und es fällt nicht so auf. Ich sehe höhere Preise auch im Hochpreissegment von unserem Messermacher. Ich sehe so hohe Preise aber leider nicht im Baumarkt. Beim Messermacher wollen die Kunden nicht wissen was es kostet- pack ein, nehm ich mit... beim Baumarkt ist eine andere Kundschaft ich möchte ja auch beiden irgendwie gerecht werden
 

Diesel1982

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Aber so im Großen und Ganzen geht es hier ja eher drum welche vor- und Nachteile es bringt wenn man seinen Betrieb auf B2B oder auf B2C ausrichtet. Beides hat seinen Reiz
 

Lorenzo

ww-robinie
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Ich würde bei einem hochwertigen Produkt nicht versuchen das über die Baumärkte zu vermarkten. Wenn du das länger machen willst, machst du dir sowohl die eigenen Produktpreise als auch deinen Markennamen kaputt. Und wenn du auf das Geld nicht dringend angewiesen bist, dann kanns ja auch langsamer reinkommen.
Ich würde dem Messermacher immer wieder mal nen Satz Bretter verkaufen, wenn der Kollegen hat die schon im edleren Segment unterwegs sind, an die auch. Ansonsten über den eigenen Shop.
In den Tagen vor Corona, und hinterher hoffentlich auch wieder, verkaufen sich solche Produkte gut auf Märkten. Und da kannst du sehr mit Regionalität punkten. Ich kenn mich da bisschen aus. Bin seit Jahren mal neben- und die letzten 6 Jahre hauptberuflich Marktbeschicker. Hab vor paar Jahren für ne Freundin ab und an Sachen aus Olivenholz verkauft. Dann kam der Hype, dann gab es plötzlich auf jedem Markt 2 oder 3 Stände, meist mit minderwertigem nordafrikanischen Olivenholz das noch dazu aus fragwürdigen Abbau kam. Und dann gabs die Kochlöffel und anderen Kleinkrams auch im Supermarkt. Während 2 Bekannte vom Olivenholz umgesattelt haben, kenne ich 3 andere die verkaufen noch gut. Teurere Produkte. Aber hier produziert. Und kein Olivenholz mehr.
Das Nussbaumbrett das bei dir 25€ kostet, hätte auf nem Weihnachtsmarkt n 60€ Schild dranhängen. Wenn jemand n paar Sachen kauft kriegt er oder sie es für 50€. Und das geht weg!
Du kannst auch auf lokalen Märkten die Beschicker fragen. In der Feinkostecke zum Beispiel, Käsehändler und so. Immer schön mit dem eigenen Kärtchen dran. Sowas wird gern verschenkt, und is dann gleich Ideengeber fürs nächste Geschenk. Wer 7 € für n Döschen Oliven ausgibt macht sich nicht so viele Gedanken über den Preis eines schönen Bretts dazu. Und wie auch schon richtig gesagt wurde: was nix kostet is auch nix wert.
Je besser das anläuft, umso mehr ärgerst du dich später wenn du nicht ordentlich was verlangt hast. Dann gehts doch los mit Holz vom Händler, größere Stückzahlen etc. Dann isses auf einmal n richtiger Job und du merkst das zu wenig hängen bleibt.
 

brubu

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Hallo
Ein Thema nebenbei, Haftpflichtversicherung und Produktehaftung sind auch geregelt wenn da mal ein Clown vom Hocker fällt?
Eventuell ist alles bestens, dann nichts für ungut, sonst dringend dahinter das vergessen viele.
Viel Erfolg
Gruss brubu
 

Diesel1982

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Die Hocker haben den Hinweis, dass sie nur zu Dekozwecken geeignet sind und nicht als Sitzmöbel oder Steighilfen dienen.
Danke für den Hinweis
 

magmog

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Guuden,

ich würde mich als Kleiner lieber mit anderen Kleinen zusammentun,
wie dem Messermacher und anderen kleinen alternativen Händlern,
und evtl. auch noch selber auf Kunsthandwerkermärkten verkaufen.

Ein Großer mit 7-stelligen Umsätzen wäre mit zu mächtig und auch
zu schnell zu aufdringlich.
Das siehst Du doch bereits, mit 0 Risiko war ihm das Kommissionsgeschäft recht,
jetzt, da es super läuft, hätte er gerne die ganze Hand.
 

Diesel1982

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Ich würde bei einem hochwertigen Produkt nicht versuchen das über die Baumärkte zu vermarkten. Wenn du das länger machen willst, machst du dir sowohl die eigenen Produktpreise als auch deinen Markennamen kaputt. Und wenn du auf das Geld nicht dringend angewiesen bist, dann kanns ja auch langsamer reinkommen.
Ich würde dem Messermacher immer wieder mal nen Satz Bretter verkaufen, wenn der Kollegen hat die schon im edleren Segment unterwegs sind, an die auch. Ansonsten über den eigenen Shop.
In den Tagen vor Corona, und hinterher hoffentlich auch wieder, verkaufen sich solche Produkte gut auf Märkten. Und da kannst du sehr mit Regionalität punkten. Ich kenn mich da bisschen aus. Bin seit Jahren mal neben- und die letzten 6 Jahre hauptberuflich Marktbeschicker. Hab vor paar Jahren für ne Freundin ab und an Sachen aus Olivenholz verkauft. Dann kam der Hype, dann gab es plötzlich auf jedem Markt 2 oder 3 Stände, meist mit minderwertigem nordafrikanischen Olivenholz das noch dazu aus fragwürdigen Abbau kam. Und dann gabs die Kochlöffel und anderen Kleinkrams auch im Supermarkt. Während 2 Bekannte vom Olivenholz umgesattelt haben, kenne ich 3 andere die verkaufen noch gut. Teurere Produkte. Aber hier produziert. Und kein Olivenholz mehr.
Das Nussbaumbrett das bei dir 25€ kostet, hätte auf nem Weihnachtsmarkt n 60€ Schild dranhängen. Wenn jemand n paar Sachen kauft kriegt er oder sie es für 50€. Und das geht weg!
Du kannst auch auf lokalen Märkten die Beschicker fragen. In der Feinkostecke zum Beispiel, Käsehändler und so. Immer schön mit dem eigenen Kärtchen dran. Sowas wird gern verschenkt, und is dann gleich Ideengeber fürs nächste Geschenk. Wer 7 € für n Döschen Oliven ausgibt macht sich nicht so viele Gedanken über den Preis eines schönen Bretts dazu. Und wie auch schon richtig gesagt wurde: was nix kostet is auch nix wert.
Je besser das anläuft, umso mehr ärgerst du dich später wenn du nicht ordentlich was verlangt hast. Dann gehts doch los mit Holz vom Händler, größere Stückzahlen etc. Dann isses auf einmal n richtiger Job und du merkst das zu wenig hängen bleibt.

Danke Lorenzo,

du hast mir jetzt viele Gedankenanreize gegeben die ich mit meiner Frau mal besprechen will. Evtl. legen wir auch für den Messermacher ne Sonderserie auf die es exklusiv bei ihm gibt. Dort besteht halt logischerweise kein Interesse an den Dekoartikeln.
Dann bleibt aus den Abschnitten der Schneidebrettproduktion die Dekoartikel für den Baumarkt plus ein paar Brettchen für die breite Masse.
Da müssen wir mal überlegen wie wir das aufziehen.
Wie gesagt ist auch mein Gedanke den Onlineshop auslaufen zu lassen da der nächstes Jahr so teuer wird. Dann machen wir lieber den zulieferer und gehen mit der Überproduktion kurz vor Weihnachten auf nen Markt oder sowas.
Auch die Idee andere Anbieter im Feinkostbereich zu beliefern find ich gut. Deren Kunden schauen wirklich nicht auf den ein oder anderen Euro.

Am Aufbau einer eigenen Marke sind wir nicht direkt interessiert. Vielleicht das bestehende für den Baumarkt und eine andere Marke für die anderen Abnehmer.

Wir überlegen uns was bis zum Jahresende.

Guuden,

ich würde mich als Kleiner lieber mit anderen Kleinen zusammentun,
wie dem Messermacher und anderen kleinen alternativen Händlern,
und evtl. auch noch selber auf Kunsthandwerkermärkten verkaufen.

Ein Großer mit 7-stelligen Umsätzen wäre mit zu mächtig und auch
zu schnell zu aufdringlich.
Das siehst Du doch bereits, mit 0 Risiko war ihm das Kommissionsgeschäft recht,
jetzt, da es super läuft, hätte er gerne die ganze Hand.

Ja du magst recht haben, der Baumarkt hat schon Blut geleckt. Die Preisanpassung von denen kam aber wie gesagt hauptsächlich durch meine Rechnung mit den Bruttopreisen. Die Buchhalterin hat das im ersten Moment als netto gelesen und dann die mangelnde Gewinnspanne bemängelt.
War halt noch im Endkundenmodus.
Aber die sind auch begeister wie tolle es läuft und heute war erst die zweite Woche. Nach einer Woche musste ich schon das erste mal auffüllen weil gut verkauft wurde. Bin ich ja auch zufrieden so ist es nicht. Im Januar sitzen wir nochmal zusammen und bequatschen mit denen wie es weiter geht. Sie wollen unsere Produkte auf jeden fall fest aufnehmen.
 

Daniboy

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Als Hobbywerker sind meine Überlegungen dazu:
  • Das machen was einem mehr Freude bereitet (zB kleinere Stückzahlen hochpreisiger Produkte)
  • Mit den Leuten zusammenarbeiten die einem sympatischer sind
  • Aufzeichnungen über die Ausgaben machen
  • Aufzeichnungen führen über die aufgewendete Zeit für die Produkte
    (Ich habe zB ein Werkstatt-Logbuch mit diversen Aufzeichnungen wie lange ich für Werkstücke oder Reparaturen brauche, wo habe ich Ersatzteile gekauft, aber auch Energiekosten sowie Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit usw...)
  • Nach einer gewissen Zeit die Aufzeichnungen versuchen auszuwerten und in Entscheidungen einbeziehen, oder auch nicht, ist ja schließlich Hobby...
 
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reo

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Ich kann ja aber keine Kosten kalkulieren die real gar nicht existieren. Beim Baumarkt ist das anderst, die haben Mitarbeiter, Stellfläche, Lager, Strom usw. das hab ich ja gar nicht. Ich nehm den Netto, zieh meine Materialkosten ab und sehe was übrig bleibt. Da bleibt locker 80% übrig. Das ist ja akzeptabel meiner Meinung nach. Ich will da gar nicht reich werden... einfach das Hobby refinanzieren. Mehr ist nicht geplant. Mein Geld verdiene ich im Geschäft. Das Nebenher sind peanuts

Wo machst du die Artikel denn? Und alles mit den Fingernägeln und mit Spucke als leim? Mal im Ernst sicher hast du Kosten. (Holz, Werkzeug, Maschinen, Verbrauchsmaterial, Strom, Werkstatt, usw. Du kannst jetzt schon sagen das habe ich ja sowiso und kostet mich ja nichts. Aber das wäre ja das selbe Wenn ich in der Firma sage ich habe ja schon alle Maschinen und kann ab jetzt nur noch zum Materialpreis für meine Kunden Produzieren. Wie lange hast du den an so einem Schneidbrett mit Halterung? Du Verkaufst dich unter Wert. Naja ich mach auch gerne dinge als Hobby. Aber dann für mich oder die Familie. Aber wenn ich es verkaufe, dann will ich auch was für meine Zeit haben. Ich habe ja sonst auch noch Hobbys. Dies ist aber meine Meinung.
 
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Die Hocker haben den Hinweis, dass sie nur zu Dekozwecken geeignet sind und nicht als Sitzmöbel oder Steighilfen dienen.
Hallo,
dieser Hinweis ist rechtlich unwirksam und wird dir nichts nützen, wenn sich ein ahnungsloser Besucher des Käufers unvermittelt und im guten Glauben draufsetzt und sich den Steiß bricht. Oder klebt der Hinweis gut lesbar auf der Sitzfläche?
Sorry, aber wenn du Produkte herstellt und in Verkehr bringst, musst du dich ernsthaft mit den Grundlagen der Produkthaftung auseinandersetzen.
Gruß
 
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NiklasAG

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Schweiz
In der Schweiz gibt es adlatus, du könntest die mal anfragen, ob es so etwas in Deutschland auch gibt. Das sind Freiwillige aus der jeweiligen Branche die neue Selbständigkeit coachen und beraten.
 
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