Ausdehnung Lärche Terrassendielen

Kuliwa

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Hallo liebe Woodworker,
meine im Bau befindliche Lärche-Terrasse sitzt in einem Rechteck von Randsteinen, die Oberkanten der Dielen und der Randsteine sind auf einer Höhe. Alles soll später mal ebenerdig mit dem Rasen sein (mit Alu-UK aufgrund der schlechten Belüftung).
Die Terrasse ist vollflächig überdacht. Da die Öffnung zur Wetterseite gerichtet ist, wird bei Regen aber meist der erste halbe Meter der Dielen auch nass (Die Öffnung wird im Winter ggf mit einer Plane zugemacht).
Nun liest man in den einschlägigen Anleitungen dass der Abstand der Dielen zu festen Bauteilen wie Randsteinen, Hauswänden etc. 2 cm betragen soll, aufgrund der Ausdehnung durch Feuchtigkeit im Winter.
Das sähe in meinem Fall ziemlich bescheiden aus.
Ist die Längenausdehnung (bei Lärche) wirklich so dramatisch? Warum soll man dann bei längsgestoßenen Dielen zwischen den Dielen nur 5-10mm Abstand halten?
Drückt es mir im schlechtesten Fall die einbetonierten Randsteine weg?
Was wäre ein empfehlenswertes Maß für den Abstand zu den Randsteinen?
Optisch optimal wären 3-4 mm. Optisch noch "ertragbar" wären 10 mm.

Ach ja zu alledem wird das ganze unsichtbar verschraubt mit Terraflex.

Vielen Dank im Voraus fürs Beantworten meiner Fragen!

Gruß Marius
 

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carsten

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Hallo

der unterschiedliche Wert bzgl Abstand in der Länge und der Breite liegt darin begründet dass Holz in die beiden Richtungen sehr unterschiedlich Arbeitet ( Dimensionsänderung bei Feuchtigkeitsaufnahme bzw -abgabe).
Die 3-4 mm sind auf jeden Fall zu wenig. Ausreichend Abstand stellt auch sicher dass sich da kein "Unrat" sammelt der langfristig zu Staunässe führen könnte. Der Abstand BEIM Verlegen ist auch Abhängig von der Holzfeuchte des Materials. Und auch von der Breite der einzelnen Bretter ( je breiter diese sind desto größer sollte auch der Abstand werden.
Im Extremfall könnte es auch den Randstein wegdrücken oder den Boden nach oben, je nachdem was eher nachgibt.
Der Abstand wird eh im Laufe des Jahres variieren.
 

Besserwisser

ww-robinie
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Wer eine 3mm-Fuge machen möchte unterschätzt offenbar, wie stark sich das Ding gesammt über die Jahre noch bewegen wird.
Und nichts sieht bescheidener aus als eine kleine und etrem ungleichmässige Fuge.
2mm bewegt bei einer umlaufenen 20mm Schattenfuge ist viel unauffälliger als 2mm bewegt bei einer 4mm Fuge.
 

Kuliwa

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Danke allen die bisher geantwortet haben :emoji_slight_smile:

Wer eine 3mm-Fuge machen möchte unterschätzt offenbar, wie stark sich das Ding gesammt über die Jahre noch bewegen wird.
Und nichts sieht bescheidener aus als eine kleine und etrem ungleichmässige Fuge.
2mm bewegt bei einer umlaufenen 20mm Schattenfuge ist viel unauffälliger als 2mm bewegt bei einer 4mm Fuge.

Dass ich das unterschätze ist sehr gut möglich, kann leider auf kaum Erfahrungswerte zurückgreifen.

Das mit der kleinen ungleichmäßigen Fuge ist ein guter Punkt, genau so das mit dem Unrat der sich in einer kleinen Fuge ansammeln kann.
Dennoch 20 mm sähe schon sehr seltsam aus.
Ich denke es läuft auf einen Mittelweg raus und ich lande am Ende irgendwo bei 7 - 10 mm.
 

Michel1984

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Wenn die Lärchenbretter einzeln quellen und schwinden können gibt's gar kein Problem in Sachen Bewegung.

Da ist der Axialschwund der Lärche zu berücksichtigen und die Längenausdehnung der Aluprofile.

Hast du jedoch feste Abstandhalter zwischen den Fugen des Bodenbelages, kann es durchaus passieren, dass die Fläche im Winter "wächst"
->Logisch, wenn jedes der sagen wir mal 30Bretter um z.B. 2mm aufquillt kommen am Ende 60mm mehr raus.
Wird die Befestigung aber auch nicht mitmachen...

Können sich die Bretter zwischen den Fugen bewegen und haben keinen fixen Abdstandshalter, kann jedes Brett einzeln quellen und schwinden.
Dann wird aus einer 7mm Fuge eine 5mm Fuge, aber die Fläche bleibt gleich.
 

Hondo6566

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Hallo,
Habe eine kleine Terasse mit von unten verschraubten Abstandshaltern aus Kunststoff letztes Jahr gebaut, über Winter sind die Fugen auf 0! zugegangen. Also lieber 2-3mm mehr als Notwendig einplanen.
 

Michel1984

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Hallo,
Habe eine kleine Terasse mit von unten verschraubten Abstandshaltern aus Kunststoff letztes Jahr gebaut, über Winter sind die Fugen auf 0! zugegangen. Also lieber 2-3mm mehr als Notwendig einplanen.

Wie groß waren die Fugen vorher?
Ich mach in der Regel min. 5mm, eher 7mm wenn möglich!
 

WoodyAlan

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Der TE schreibt doch explizit von „Längenausdehnung“, nicht von Quellen/Schwinden in der Breite. Ein paar mm Abstand zur vorderen Begrenzung sollten doch da völlig ausreichend sein. Aus meiner Laienerfahrung: in der Länge dehnt sich das Holz im fast zu vernachlässigenden Bereich aus, zumindest um ein Vielfaches weniger als in der Breite.

Edit: zudem ist das Holz voll überdacht... wie lang sind die Dielen? Ich würde mal 2,5 -3m tippen anhand des Bildes. Ich persönlich würde da 5mm zu den Steinen Abstand halten. Bin aber kein Profi. Haben aber beim Schwager ähnliches gebaut mit 4m Dielen Lärche, voll gewittert: 8mm Abstand zu den granitsteinen ist seit Jahren Kein Problem
 
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Kuliwa

ww-pappel
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Hoffe ich betreibe keine Leichenschändung mit dem Hervorholen meines alten Threads hier, aber da ich mal wieder auf die Hilfe des Forums angewiesen bin, möchte ich gerne kurz berichten welche Erfahrungen ich bezüglich dieses Themas gemacht habe. Vielleicht hilft das dem ein oder anderen Suchenden.

Im bewitterten Bereich der Terrasse habe ich an der Stirnseite ca. 5 mm Platz zum Randstein gelassen, im überdachten Bereich sogar noch weniger. Eine nennenswerte Längenausdehnung konnte ich nicht beobachten.

Allerdings habe ich schlechte Erfahrung mit der "unsichtbaren" Verschraubung von Terraflex gemacht. Es ist genau das Eingetreten was viele der Erfahrenen hier im Forum berichten und worauf auch ich nicht hören wollte. Ich habe die Nuten per Nutfräse selbst gefräst, entsprechend etwas tiefer als benötigt, um Spielraum zu haben. Die Terrassendielen haben sich mit der Zeit quer verzogen, teilweise sind aus den 7 mm Fugenabstand bis zu 15 geworden.
Sieht man erst richtig auf den 2. Blickund die Optik ohne Schrauben gefällt mir nach wie vor super, ich würde es aber nicht noch einmal machen, dafür ist das System zu teuer und der Aufwand zuviel.
 

brubu

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Die Terrassendielen haben sich mit der Zeit quer verzogen, teilweise sind aus den 7 mm Fugenabstand bis zu 15 geworden.
Hallo
Dann war das Holz viel zu feucht oder eher nass, auf keinen Fall mindestens lufttrocken wie es sein müsste. Leider immer die gleiche Geschichte,
Holztrocknung ist aufwendig und kostet Zeit und Geld. Da ist es jeweils schade um schönes Holz.
Gruss brubu
 

Astlochfräser

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Ist die Längenausdehnung (bei Lärche) wirklich so dramatisch?

Die Längsausdehnung ist wie Justus schon schrieb eher vernachlässigbar. Wichtiger sind die Radial- (bei stehenden Jahresringen) sowie die Tangentialausdehnung (bei liegenden Jahresringen): Radial 3.5%, Tangential 8.5%. Daher vorzugsweise nur Dielen mit stehenden Jahresringen verwenden. Weitere Faktoren sind Umgebungstemperatur und Kernholzfeuchte, sowie natürlich die Breite der Terassendielen.

/Georg
 
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