Arbeitsplatten selbst herstellen aus Bauholz

snook

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Ich bin neu hier. Hi! :emoji_hand_splayed:

Ich habe vor mir selbst eine Küche und diverse Möbel zu bauen, was, das ist mir bewusst, extrem ambitioniert ist.

Mich schockieren die Preise für Massivholzplatten, egal ob für nen Tisch ne Arbeitsplatte oder gar was einfaches in 19mm für Unterkonstruktionen! Ein m² Buche in 40 mm Stärke kostet bei günstigen Shops um die 150€ - WOW! Da ich sehr viel Material benötige, würde das extrem teuer.

Mir kam dann die Idee zum Beispiel 30 x 50 mm Douglasie als Bauholz für 3 € pro Meter oder Fichte für 1,50 € pro Meter zu kaufen und die Platten selbst herzustellen. Das würde auf einen Quadratmeterpreis von 60 bzw. 30 € hinauslaufen. Weiter hätte ich den Vorteil, dass ich das Maß selbst bestimmen kann und bei der KochInsel könnte ich den Stahlträger, der da im Raum steht, sogar in die Platte integrieren. Schlechte Bretter könnte ich aussortieren und für andere Zwecke nutzen wo man sie nicht sieht und Astlöcher, entsprechend aufbereitet/ausgegossen, finde ich sogar schön.

Mein Plan wäre wie folgt:

- Ich nehme das 30 x 50mm (oder ähnlich) Holz und schraube es mit Spax-Schrauben Reihe um Reihe zusammen.
- Ich baue mir eine Vorrichtung in die eine Oberfräse eingespannt werden kann um das Holz anschließen auf ein Niveau zu schleifen. Hierzu habe ich einige Videos im Internet gefunden.
- Ich hobel das irgendwie noch glatt (Elektrohobel?) - hiervor habe ich aktuell den meisten Respekt. Alternativ würde mir da noch Schleifen einfallen.
- Die Arbeitsplatten Irgendwie Richtung (Schwarz/Anthrazit/Grau) färben (räuchern?) und ölen.

Bei Punkt eins ist bei einer Platte egal, dass an der Wandseite eine Schraube zu sehen ist, bei der Insel müsste ich die letzte Platte leimen. Generell wäre eine meiner Fragen, ob ich alle Hölzer nicht nur schrauben oder auch leimen sollte - Ein Kontakt mit Wasser ist immer möglich.

Ich würde mich über Einschätzungen freuen!

PS: Ich habe den Innenausbau meines Hauses (Holz- / Ständer-Bauweise) zu sehr großen Teilen selbst durchgeführt, bin aber doch eher in die Rubrik Anfänger einzuordnen! Das arbeiten mit Holz macht mir aber Spaß und ich habe weder Zeitdruck noch Hausdrachen.
 

Leibhaftiger

ww-robinie
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Moin, wenn du keinen Zeitdruck hast, dann lese einfach mal aufmerksam die vielen Beiträge wo Leute Tische bauen wollen möchten.
Dein Plan ist völlig unmöglich mit deinen Voraussetzungen.

VG
Vielleicht nicht völlig unmöglich, wenn man nur irgendwas dastehen habe möchte. Sollte das Ziel aber eine halbwegs annehmbare Küche und Möbel sein, bin ich da bei Dir.

Zumal wir ja hier nur über die Platte reden. Das teure bei einer Küche sind doch immer der "Innenausbau", also Schubladen etc. Und günstiger als bei IKEA kann man einen Korpus meines Wissens nach nicht selber herstellen. Auch die Arbeitsplatten sind beim Schweden günstig zu haben, wenn man mit Starkfunier leben kann (ich glaub 4mm).

Denk nochmal in Ruhe über Deinen Plan nach, wenn es nur ums Geld sparen geht, ist fertig kaufen fast immer günstiger.
 

snook

ww-pappel
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Danke erstmal für die Resonanz,

ich antworte jetzt auf beide Beiträge gleichzeitig.

Heiko, ich hatte ziemlich lange recherchiert was Tischplatten und vieles anderes angeht und war eigentlich davon ausgegangen, dass man dies anhand des dann doch halbwegs konkreten Plans herausließt. Deine Antwort bestätigt meine Aussage, dass es ambitioniert ist, hilft mir ansonsten aber leider wenig weiter.

Ich müsste schon wissen, wo ich scheitern würde bzw. was es unmöglich macht. Für mich sind das Aufgaben, die sich gut in viele kleinere aufsplitten lassen und diese lassen sich dann in Einzelschritte aufteilen. Interessant wäre bei welchem Einzelschritt ich vor die Wand laufen würde. Ich bin es beruflich gewohnt Aufgaben bewältigen zu müssen mit denen ich noch nie konfrontiert war und wo ich mich weiterbilden muss - und das kann ich in der Regel ziemlich gut. Es ist oft "Try and Error", kostet Zeit und nicht selten auch Lehrgeld, das ist halt so. Außerdem, wie gesagt, interessiert es mich - und das ist imho der Schlüssel zum Erfolg.

Leibhaftiger, cooler Nick :emoji_slight_smile:, "halbwegs annehmbar" ist weit jenseits von dem was ich erzielen möchte, dass muss richtig geil werden! Dies schließt Industrial Style aber nicht aus und meine 100 Jahre alte Kommode sieht auch toll aus, obwohl die alles andere als auf den Millimeter genau gefertigt ist - das soll jetzt aber nicht bedeuten, dass ich im vorhinein schon sage, dass ich fuschen will. Ich möchte gerne massives Holz und eine gewisse Wertigkeit haben und das darf auch gerne was kosten - nur halt nicht zu viel, nen Unterschrank für 300 € selbst bauen statt einen (wertigen) für 250 zu kaufen ist dann halt halt doch blöd. Ikea ist mir da ein wenig zu einfach. Und wie gesagt, ich habe ja Spaß an solchen Arbeiten und möchte mich in dem Bereich verbessern. Eine fertige Küche passt nicht perfekt und und bei dem was ich mir da vorstelle läge eine solche auch im 5-stelligen Bereich und da stände keine 1 oder 2 vorne. Es handelt sich um einen offenen Wohnbereich mit Küche und Essbereich in einem 80 m² großen Raum. Neben der Küche, die sicher das schwierigste ist, stehen auch noch Regale, ein Lowboard und ein Upgrade des Schreibtisches auf dem Plan. Bei der Arbeitsplatte würde ich natürlich erstmal mit was einfachem testen und wenn Versuch A und B dann in der Feuertonne landen ist das auch nicht tragisch,

So, ich hoffe bis morgen und wünsche eine gute Nacht.
 

Alceste

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Also auch wenn ich kein Profi bin, würde ich das mit Bauholz ohne statonäre Hobelmaschine nicht machen wollen, weil das Bauholz für Ständerbau zwar gerade genug ist (wobei bei dem Zeug aus dem Baumarkt muss man besser zwei mal hinschauen), aber beim Möbelbau wirds dann doch ambitioniert da so out of the box was gerades bauen zu wollen, besonders dann, wenn du da weitere Sachen reinbauen willst wie etwa Schubladen.
Die Platte aus Bauholz, das kann im Prinzip schon funktionieren, allerdings ist das mit der Oberfräse schon ein haufen Dreck, den du da produzierst (und vermutlich auch verschließ was Fräser angeht). Du musst auch bedenken, dass es dir nicht viel bringt, wenn eine Seite deiner Platte (einigermaßen) plan ist, aber auf der Rückseite dann ne Achterbahn abgeht. Normalerweise würde man die Hölzer abrichten und fügen und dann verleimen. Damit das im letzten Schritt alles so gut wie möglich passt nimmt man dann (Flach-)dübel bzw. Dominos her.
Das mit dem Hobeln wird auch dann relevant, wenn du nicht einfach nur Werkbänke in der Küche stehen haben willst, sondern auch Türen und Schubladen, die einigermaßen gut schließen sollen. Bei vollholz Küchen muss man dann auch bestimmte Konstruktionen wählen (Rahmen und Füllung) für die man abermals einigermaßen maßhaltiges Holz braucht ( d.h. mindestens hobeln).

meine 100 Jahre alte Kommode sieht auch toll aus, obwohl die alles andere als auf den Millimeter genau gefertigt ist

Ohne das gute Stück jetzt zu kennen, vor hundert Jahren gab es auch schon Hobelmaschinen. Und davor hat man Holz mit Handhobeln abgerichtet, was entsprechende Fertigkeiten vorausgesetzt nicht unbedingt weniger genau ist. Außerdem kannst du dir natürlich bei einerfreistehenden Kommode Sachen erlauben, die man sich nicht erlauben kann, wenn Corpus an Corpus steht.

Was definitiv Hilfreich wäre, wäre zu wissen i.) was für Werkzeuge du hast ii.) Wie die Küche mal aussehen soll.

PS: Vielleicht als Kompromissidee - schau doch mal auf Kleinamzeigen ob du ne Küche findest die ungefähr in deine Richtung geht und die dann entsprechend umbaust. An so ner Küche sieht man ja aiegentlich auch nur die Fronten. Die dann mit viel Liebe und Geschmack gemacht ist auch schon eine Herausforderung (neben der Challenge die Küche an deine Gegebenheiten anzupassen) und dementsprechend auch befriedigend. Das ganze Ding ist dann auch nichts von der Stange aber du sparst dir so Kram wie Lochreihen etc. Außerdem ist es auch noch nachhaltiger.
 

Bastelheiko

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Heiko, ich hatte ziemlich lange recherchiert was Tischplatten und vieles anderes angeht und war eigentlich davon ausgegangen, dass man dies anhand des dann doch halbwegs konkreten Plans herausließt. Deine Antwort bestätigt meine Aussage, dass es ambitioniert ist, hilft mir ansonsten aber leider wenig weiter.

Sehr überambitioniert trifft es eher.
Ohne Ausbildung, ohne Erfahrung im Bereich Massivholz, mit zusammengespaxten Teilelementen Industriequalität erreichen zu wollen, ohne die entsprechenden Werkzeuge wird das nie im Leben so, dass ein Fachmann anerkennend nickt.

Kommt mir so vor, als wenn ein Nichtschwimmer ins tiefe Wasser springen will und dem Bademeister sagt, dass seine Warnungen ihm zwar zeigen das es nicht ganz einfach sein wird, jedoch ansonsten überhaupt nicht hilfreich sind.
 

Mater1984

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Ich würde sagen:
vergiss es oder investier vorher richtig Geld in einige Maschinen Und viel viel Lehrgeld.
Leimholz selber herstellen ist eine Kunst für sich.
Dafür benötigst du mMn. Auf jeden Fall einen Abricht- und Dickenhobel (ab 1000 € mit Glück gebraucht)
Um die Seitenteile etc. sauber und wiederholgenau zuzusägen wäre eine FKS das Maß (wieder ab 1000 € )
zusätzlich dann noch Oberfräse mit Frästisch oder Fräsmaschine
ich weiß nicht was du noch an Werkzeug hast aber allein die min. 3000 € wären schonmal ca. 25 qm deines Holzes. Beim Bauholz müsstest du auch mit min. 50% Verschnitt rechnen also sogar eher 50qm.
Alternative wäre eine Ikea Küche zu kaufen und nur die Fronten und Arbeitsplatte selbst herzustellen. Aber aus Leimholz
Der qm Buche kostet bei meinem Holzhändler laut Liste ab 45 € plus Mwst. Fichte liegt ungefähr gleich. Also für das Geld würde ich mir den Aufwand nicht machen und stattdessen erstmal 30 € nehmen und dieses Buch kaufen:
https://www.amazon.de/gp/product/3887460626/ref=ppx_yo_dt_b_search_asin_title?ie=UTF8&psc=1
 

predatorklein

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Moin

@ snook

Frag , ob hier jemand aus deiner Nähe kommt , der über einige Erfahrung verfügt .
Und zieh das Projekt zusammen mit dem durch .

Alleine die Herstellung einer Arbeitsplatte , indem man einzelne Lamellen zusammenschraubt , ist totaler Quatsch .
Die Fugen werden nie richtig dicht , sieht optisch dann ziemlich bescheiden aus .
Und Wasser läuft vielleicht auch rein :emoji_frowning2:

Bevor man rennt lernt man erst mal zu krabbeln :emoji_wink:
Dann lernt man zu stehen .
Dann lernt man zu laufen .
Und dann kann man mit rennen anfangen :emoji_slight_smile:

Bei einem Projekt wie deinem werden Dinge schiefgehen , die du heute überhaupt nicht auf dem Radar hast .

Im Nachhinein hat man dann viel mehr Zeit gebraucht , viel mehr Kohle ausgegeben und das Ergebniss ist trotzdem oft besch........eiden :emoji_frowning2:

Gruß
 

Wolfgang EG

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Auch wenn ich kein Profi bin und sicher wieder Schelte wegen meiner Antwort in diesem Thread bekomme: Ich arbeite zu 90% mit Bauholz: Schalbretter, Bohlen, Baudielen, Kantholz (vorzugsweise 100x100 mm) ... Eine Küche habe ich damit noch nicht gebaut, aber diverse »Möbel« für Bungalows etc., etliche Möbel für meine Enkeltochter (s. Foto Schminktisch) u.s.w.. Es geht also grundsätzlich...

Allerdings bin ich als Hobby"handwerker" maschinell recht gut aufgestellt, was ich als unbedingte Voraussetzung sehe.

Wolfgang
 

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Holzrad09

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Ich arbeite zu 90% mit Bauholz: Schalbretter, Bohlen, Baudielen, Kantholz
Grundsätzlich möglich ....
Aber bei Sägewerken meist nur an der Luft angetrocknet zu bekommen, beim Holzhandel steht das Zeugs zwar abgedeckt auf'm Hof, oftmals regnet es aber auch von der Seite, daher auch nicht wirklich trocken.
Es ist billig und gut verfügbar, wenn trocken genug, dann auch für das ein oder andere Projekt verwendbar, warum nicht ....
LG
 
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seschmi

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Das Problem ist ja nicht das Bauholz. Wenn man entsprechend sortiert, kann man daraus natürlich Möbel bauen, ist ja auch Holz. Du kannst aber nicht Buche Leimholz mit Fichte Baubohlen vergleichen - korrekt wäre Fichte zu Fichte. Du musst auch noch einiges aussortieren, wegen Rissen, falschem Faserverlauf etc. - ich denke, dann ergibt sich ein ganz anderer Preisvergleich. Ich möchte auch keine Arbeitsplatte aus Weichholz, aber das ist Geschmackssache.

Das wahre Problem ist, dass man durch Verschrauben keine Platte herstellen kann. Das Holz arbeitet (wird schmaler und breiter), die Schrauben nicht. Dadurch bilden sich Spalten, die auf- und zugehen, Absätze und es biegt sich. Das wird nichts. Über das Aussehen kann man noch streiten, ober benutzen kann man das nicht vernünftig.

Dann besser eine Tischplatte aus beschichteter Spanplatte, Resopal oder ähnlichem. Das ist auf jeden Fall besser in Aussehen und Benutzbarkeit als jede Eigenkonstruktion aus Baubohlen, und wenn mehr Geld da ist oder die Preise sinken, kann man es problemlos durch richtiges Massivholz ersetzen. Es gibt da auch ein breites Angebot von Dekoren für jeden Geschmack.
 

Leibhaftiger

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Danke erstmal für die Resonanz,

ich antworte jetzt auf beide Beiträge gleichzeitig.

Heiko, ich hatte ziemlich lange recherchiert was Tischplatten und vieles anderes angeht und war eigentlich davon ausgegangen, dass man dies anhand des dann doch halbwegs konkreten Plans herausließt. Deine Antwort bestätigt meine Aussage, dass es ambitioniert ist, hilft mir ansonsten aber leider wenig weiter.

Ich müsste schon wissen, wo ich scheitern würde bzw. was es unmöglich macht. Für mich sind das Aufgaben, die sich gut in viele kleinere aufsplitten lassen und diese lassen sich dann in Einzelschritte aufteilen. Interessant wäre bei welchem Einzelschritt ich vor die Wand laufen würde. Ich bin es beruflich gewohnt Aufgaben bewältigen zu müssen mit denen ich noch nie konfrontiert war und wo ich mich weiterbilden muss - und das kann ich in der Regel ziemlich gut. Es ist oft "Try and Error", kostet Zeit und nicht selten auch Lehrgeld, das ist halt so. Außerdem, wie gesagt, interessiert es mich - und das ist imho der Schlüssel zum Erfolg.

Leibhaftiger, cooler Nick :emoji_slight_smile:, "halbwegs annehmbar" ist weit jenseits von dem was ich erzielen möchte, dass muss richtig geil werden! Dies schließt Industrial Style aber nicht aus und meine 100 Jahre alte Kommode sieht auch toll aus, obwohl die alles andere als auf den Millimeter genau gefertigt ist - das soll jetzt aber nicht bedeuten, dass ich im vorhinein schon sage, dass ich fuschen will. Ich möchte gerne massives Holz und eine gewisse Wertigkeit haben und das darf auch gerne was kosten - nur halt nicht zu viel, nen Unterschrank für 300 € selbst bauen statt einen (wertigen) für 250 zu kaufen ist dann halt halt doch blöd. Ikea ist mir da ein wenig zu einfach. Und wie gesagt, ich habe ja Spaß an solchen Arbeiten und möchte mich in dem Bereich verbessern. Eine fertige Küche passt nicht perfekt und und bei dem was ich mir da vorstelle läge eine solche auch im 5-stelligen Bereich und da stände keine 1 oder 2 vorne. Es handelt sich um einen offenen Wohnbereich mit Küche und Essbereich in einem 80 m² großen Raum. Neben der Küche, die sicher das schwierigste ist, stehen auch noch Regale, ein Lowboard und ein Upgrade des Schreibtisches auf dem Plan. Bei der Arbeitsplatte würde ich natürlich erstmal mit was einfachem testen und wenn Versuch A und B dann in der Feuertonne landen ist das auch nicht tragisch,

So, ich hoffe bis morgen und wünsche eine gute Nacht.

Eigentlich ist vorher schon alles gesagt worden. Ich probiere, Dir aus Laiensicht nochmal die Probleme detailliert hervorzuheben:
- Platte zusammenschrauben: Damit die Platte einigermaßen gerade wird, müssen die Kanten gefügt werden, sprich sauber auf 90° zu einer ebenen Referenzfläche gehobelt/gesägt werden. Du musst also mindestens 2 Seiten (bei den mittleren Lamellen sogar 3) planen und auf Winkel bekommen. Das geht per Hand mit sehr viel Übung oder mit entsprechenden Maschinen mit mittel viel Übung. Wenn Du das nicht machst, wird die Platte garantiert krumm, und zwar nicht nur ein bisschen wellig, sondern windschief. Das bekommst Du nie wieder gerade gefräst.
- Verwendetes Holz: Du kannst natürlich Bauholz nehmen, Thema Holzfeuchte wurde ja schon angesprochen. Kurzfassung: Wenn es zu feucht ist, arbeitet es beim Trocknen zu viel => Es könnte sich noch werfen, reissen oder ähnliches. Viel wichtiger wäre mir hier aber die Holzart: Douglasie und vor allem Fichte wären mir viel zu weiche für eine Arbeitsplatte. Da hast Du sofort ordentliche Macken drin und nicht lange Freude dran. Douglasie wäre mir auch zu harzhaltig für den Innenbereich. Bei der verwendeten Stärke kommst Du mit Deiner Berechnung auch nicht hin. Wenn Deine Platte am Ende 200cmx100cmx4cm sein soll, müssten Dein Holz vor dem Abrichten und Fügen mal mindestens 5cm stark sein, eher mehr. Die 50% Verschnitt (und Hobelverlust etc), die Philipp angesprochen hat, sind meiner Erfahrung nach ein guter Richtwert.

Ich bin weiterhin dafür: Kauf die Korpusse (oder Korpen??) fertig, am einfachsten beim großen Schweden. Da gibt es auch gleich die passende Innenausstattung. Fronten und Arbeitsplatte kannst Du dann (wie auch immer) individuell machen. Ich würde eine Arbeitsplatte fertig kaufen, einfach aufgrund der schieren Größe. Eine 3m Leimholzplatte herstellen ist auch mit ausgewachsenen Tischlereimaschinen keine ganz so einfache Sache.

Aber selbst für die Herstellung der Fronten bräuchte es eine ganze Menge Werkzeug, neben den schon erwähnten Maschinen auch noch Zwingen, Handsägen, Fräser, etc. Selberbauen macht Spaß, macht Zufrieden und ist eine tolle Sache. Aber es ist fast nie günstiger, vor allem nicht am Anfang.
 

Wolfgang EG

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Grundsätzlich möglich ....
Aber bei Sägewerken meist nur an der Luft angetrocknet zu bekommen, beim Holzhandel steht das Zeugs zwar abgedeckt auf'm Hof, oftmals regnet es aber auch von der Seite, daher auch nicht wirklich trocken.
Es ist billig und gut verfügbar, wenn trocken genug, dann auch für das ein oder andere Projekt verwendbar, warum nicht ....
LG

Ich habe stets die Wahl, das Bauholz auch (kammer)getrocknet zu bekommen. Ist nur ein unbedeutender Mehrbetrag.

Allerdings muss ich den TE auch wirklich auf die Wirtschaftlichkeit hinweisen, wie es schon einige User richtigerweise gemacht haben: Der Verlust, der auftritt, bis aus einem Schalbrett eine Leimholzplatte für eine Füllung geworden ist, ist beachtlich.

Ich bin gegenwärtig dabei, aus Baudielen eine Tischplatte zu machen. Wenn ich nicht viel Zeit hätte (Rentner) und mir diese Arbeit Spaß machen würde, dann wäre das – schlicht gesagt – wirtschaftlicher Schwachsinn.

Wolfgang
 

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schrauber-at-work

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Moin,

da gibt es nicht viel hinzuzufügen.
Damit das im letzten Schritt alles so gut wie möglich passt nimmt man dann (Flach-)dübel bzw. Dominos her.
Wieso? Habe mittlerweile etliche Platten gebaut, bisher habe ich beim verleimen von diesen noch nie einen Domino eingestzt. Ordentlich gefügt brauchts das m.M.n. nicht.
Leimholz selber herstellen ist eine Kunst für sich.
Soo heilig ist auch das nicht. War das erste was ich gemacht habe als ich die kleine Ulmia 1610 und den kleinen Flottjet ADH ordentlich eingestellt hatte. Zum üben aus "Bauholz" Fichte (waren Unterleghölzer von nem Bekannten der Lagermeister im Baustoffhandel ist). Die Platte gibt es noch und ist auch noch gerade. Ist eine kleine Bank geworden.
Das bekommst Du nie wieder gerade gefräst.
Auch das ist möglich. Wieso sollte man das nicht plan fräsen können? Der Aufwand und die Sauerei stehen halt auf einem anderen Blatt.
am einfachsten beim großen Schweden.
Naja, kann man machen, muss man aber nicht. Verleimte Korpen anderer Hersteller sind auch nicht exorbitant teurer dafür auf jeden Fall stabiler. Nächtser Vorteil gegnüber blau/gelb: Es gibt auch Korpen in Zwischenmaßen, die Abmessungen sind "genormt" (Ikea kocht da ja ne eigene Suppe.....

Gruß SAW
 

Holzrad09

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Ich habe stets die Wahl, das Bauholz auch (kammer)getrocknet zu bekommen. Ist nur ein unbedeutender Mehrbetrag.
Diese Möglichkeit hat aber nicht jeder. :emoji_wink:
In meiner Nähe gibt es ein Sägewerk, die schneiden in erster Linie Bauholz und lassen es an der Luft trocknen ...
Sie schneiden aber auch gelegentlich Laubholz unbesäumt und dafür gibt es einen Trockner. Ich kaufe da schon fast zwei Jahrzehnte Holz und wenn Ich vorher sage, dass Ich 15 Stück 50er Bauholz / Gerüstdielen ( ohne Flügeläste ) in KD brauche, dann kommt das Zeugs halt mit in den Trockner.
Das machen die aber nicht bei jedem.
LG
 

falco

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Wenn man doch so viel Material braucht, warum nicht korrekt herstellen? Der Werkzeugeinsatz schlägt mit vielleicht um die 2000€ erstmal ein Loch ins Kontor, danach kann man aber was vernünftiges produzieren.
 

Leibhaftiger

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...
Auch das ist möglich. Wieso sollte man das nicht plan fräsen können? Der Aufwand und die Sauerei stehen halt auf einem anderen Blatt.
...

Ok, ich verbessere mich: Theoretisch geht das. Sie darf halt nicht "schiefer" als dick sein.

...
Naja, kann man machen, muss man aber nicht. Verleimte Korpen anderer Hersteller sind auch nicht exorbitant teurer dafür auf jeden Fall stabiler. Nächtser Vorteil gegnüber blau/gelb: Es gibt auch Korpen in Zwischenmaßen, die Abmessungen sind "genormt" (Ikea kocht da ja ne eigene Suppe.....

Gruß SAW

Hast Du Recht, vor allem das mit den Maßen. Ich sehe die Verfügbarkeit bei den Schweden einfach am Besten. Einen Gelb-Blauen gibt es quasi überall.
 

pedder

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Man kann Leimholz nicht günstiger herstellen als die Industrie.
Auch nicht mit bauholz.
Wenn das ginge, würde es gemacht.

Leimholzbrett Fichte bei toom 800*200*18mm kostet €1 ,99

Das ist dann Bauholzqualität, Jahresringe von 1cm, aber das wäre ja gewünscht.
Eine Küche würde ich nicht draus bauen.

Insgesamt halte ich es für sehr zweifelhaft, ob man mit Holzwerken Geld sparen kann.
 

Holzrad09

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Man kann Leimholz nicht günstiger herstellen als die Industrie.
Auch nicht mit bauholz.
Wenn das ginge, würde es gemacht.
Natürlich kann man das ! Ein qm trockene Schalung 24 mm kostet mich etwa 4 Euro, mit etwas Leim und Strom komme Ich vielleicht auf 7 Eu, seine Zeit im Hobby kann man ja nicht rechnen.
Ein qm 18er Fichteleimholz kostet etwa 25 Eu.

Insgesamt halte ich es für sehr zweifelhaft, ob man mit Holzwerken Geld sparen kann.
Ich habe da bisher noch nicht gezweifelt. Baue Ich mir solch eine Tür, liege Ich trotz Beschlag, Lack, Griffmuschel und Scheibe unter 100 Eu und dafür ist sie sogar auf Maß ! :emoji_stuck_out_tongue:
Was kostet sowas wenn man es anfertigen lässt @magmog / @uli2003 / @Holz-Christian oder wer sich sonst noch dazu berufen fühlt. :emoji_slight_smile:
LG
 
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pedder

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Natürlich kann man das ! Ein qm trockene Schalung 24 mm kostet mich etwa 4 Euro, mit etwas Leim und Strom komme Ich vielleicht auf 7 Eu, seine
Du vergisst die Kosten für Werkstatt, Maschinen und Zeit.

Und Dein Preis ist falsch: Toom in meinem Beispiel: 12,50 € pro m²
 

Holzrad09

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Du vergisst die Kosten für Werkstatt, Maschinen und Zeit.
Das kann man im Hobby nicht rechnen. Fahre Ich z.B. Motocross, dann brauche Ich die Maschine für ...., hmmm ...., so 6000 Eu, die passenden Klamotten für 1500 und die Unterhaltungskosten sind auch nicht ohne, aber es ist nun mal Hobby und das darf gern etwas kosten.
Für meinen Sohn baue Ich eine Modellbahnanlage, da sind auch schon gut 1500 Eu reingeflossen und noch lange kein Ende in Sicht, sowas kann auch ein teures Hobby werden.
Und dann gibt es noch Leute, der eine sammelt Oldtimer, der andere alte Jagdwaffen, da rechnet auch niemand Zeit und Kosten für Restauration etc.
LG
 

teluke

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Holzrad09 hat recht.

Klar kann man sparen und sogar sehr viel.
Kommt halt immer drauf an was man wie und aus welchem Material macht.

Einen Küchenkorpus aus Spanplatte kann ich selbst zum Kaufpreis bei IKEA ganz sicher nicht selbst machen.

Eine Zimmertür nach Maß mit Zarge aus z.B. Eiche massiv mache ich für ein Drittel des Preises den der Schreiner verlangen muss.
Das gleiche gilt für Schränke und anderes.
 
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