Anfängerfragen bzgl. Tischbau

pedder

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Wenn Du ein Gestell bauen willst, warum nimmst Du dann nicht Nutklötze?
Wenn Du ein Gestell (zarge und Beine) baust, brauchts Du keine Gratleiste.
 

VolkerDK

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Spannagel raet von Nutkloetzen ab und verweist auf die Gratleiste, wenn das Geradehalten die primaere Aufgabe ist und nicht die reine Befestigung am Zargengestell.
Aber das ist ja auch Stand der Technik aus der ersten Haelfte des letzten Jahrhunderts.
Eine konische Gratleiste, bei der man sich sachte an die letzten Zehntel rangeschlichen hat im Fraestisch...die sitzt schon bombenstramm.


@Sven1988
Also mit Zinkenfraeser und Fraesmaschine gelingen mir sogar als Anfaenger ordentliches Gratleisten. Auf Spannnagels Empfehlung bezueglich der Holzauswahl achte ich (aufrechtstehnende Jahresringe in der Gratleiste, also senkrecht stehende Jahresringe in der Gratleiste zur Tischplatte), und ich versuche das Holz fuer die Gratleiste zu untertrocknen, lagere das ein paar Wochen vorher im Heizungskeller von Vattern ein.

Aber du willst es gleich mit Grathobel versuchen? Warum nicht...Arbeit mit Handwerkzeugen ist immer was schoenes, vor allem wenn man genug Zeit mirbringen kann um sich dann zu entschleunigen.
 

Friederich

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Spannagel raet von Nutkloetzen ab
"...dann nicht ratsam, wenn die Gefahr besteht, dass sie sich sehr werfen, besonders wenn sie starker Feuchtigkeit ausgesetzt sind..." Im Normalfall also irrelevant. Bei Gartenmöbeln vielleicht; oder in der dampfenden Waschküche früher
Ansonsten sind sie beschrieben als "einfache und erprobte Verbindung".
 

Lorenzo

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Ich hab bei einem Tisch von mir die Gratleisten innerhalb des sehr filigranen Gestells verschwinden lassen, und die Gratleisten sind am Stück, die Tischplatte in 2 Hälften auf die Gratleisten aufgeschoben. Das war zwar aufwändig in der Herstellung, aber wenn mans wirklich komplett von Hand macht, auch nicht viel aufwändiger als durchgehende Gratnuten. Es muss aber sehr genau gearbeitet werden. Du kannst dir ja mal anschauen ob du dir da was rausziehen kannst: Link
Dir scheint es ja eher drum zu gehen traditionelle Techniken anzuwenden und von Hand zu arbeiten, drum schlag ich meine Variante mal vor. Bei ner guten Holzauswahl für die Tischplatte braucht es nicht viel um die gerade zu halten. Mein Holz war nur Luft trocken, und ich arbeite eben auch gern von Hand, der Aufwand is ja das was Spaß macht :emoji_wink:
 
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VolkerDK

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@Friederich
Bisschen laenger haettest mich schon zitieren koennen, und auch Spannagel :emoji_slight_smile:
Ich habe ja nicht gesagt, er raet generell von Nutkloetzen ab, aber er verweist eben auf die Gratleiste fuer die Haertefaelle (direkt am Satzende deines Spannnagel Zitates).

Klar im "Normalfall", bei duennen Riegeln, kammergetrocknetem Holz, stehenden Jahresringen und Aufstellort in einem normalen / modernem Haus "irrelevant". Und Nutkloetze sind ja nicht nur einfacher in der Herstellung, bieten auch eine loesbare Verbindung, wirken Propellerverzug entgegen und verbinden gleichzeitig die Platte mit dem Tisch.

Mir wuerden aber viele Einsatzgebiete einer Gratleiste einfallen: Austellort wurde schon genannt, Bauernkueche, Wintergarten, einer Orangerie, in einer Altbauvilla, eventuell mit Ofenheizung. Oder um eine bestimmte Optik zu erzielen, liegende Jahresringe wegen der Fladerung, extrabreite Riegel.
Oder weil man ein Moebel ohne Metall bauen moechte (aus Traditionellen Gruenden). Oder wenn man luftgetrocknetes Holz verwendet.

@Lorenzo
Dein Projekt habe ich damals schon verfolgt. Absolut toll :emoji_slight_smile: Traditionell, aber naklar mit ein paar modernen Hilfsmitteln und Werkzeugen.
Ich glaube eine "besonders einfache" Verbindung von Platte und Tisch stand bei dir nicht im Lastenheft :emoji_grin: Waere ich bei dir zu Besuch, mir wuerde es auffallen.
 

Lorenzo

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@VolkerDK : Danke dir! Ja stimmt, reine Handarbeit is das natürlich nicht mehr. Normalerweise arbeite ich alle Verbindungen von Hand an, aber Stemmen is nicht meine Lieblingsaktivität, ich säge lieber. Drum hab ich die Löcher für die Nutzzapfen mit der Lalo gemacht. Die wollt ich auch mal verwendet haben, und ich find, die is stark unterschätzt. Das rohe Holz auf Maß bringen mach ich nicht mehr von Hand, macht mir irgendwie nicht mehr so viel Spaß wie früher, und ich will ab und an mal was fertig kriegen.
Ich hab die Konstruktion so gewählt weil ich mit recht geringen Materialstärken gearbeitet hab, und ne schlanke Erscheinung erreichen wollte die trotzdem stabil ist. Inzwischen kann ich sagen: Für nen Esstisch zu "weich", (was ausschließlich an der Zargenhöhe liegt) aber als Schreibtisch super geeignet. Außerdem wollt ich ohne Metall auskommen, und den Tisch trotzdem wieder auseinander nehmen können.
 
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VolkerDK

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Ja, alles gut, war auf der Arbeit und hatte den Spannagel nicht zur Hand. Liegt aufgeschlagen auf der Werkbank...hatte es auch nur aus dem Gedächtnis wiedergegeben. Baue gerade eine Bank mit darunter einer Stiefeln ablage...da kommen zwei Gratleisten rein, in denen mittels eingestemmter Zapfen die Beine sitzen.
Daher konnte ich das Thema noch recht gut erinnern, aber auch nicht Wort wörtlich.
 

joh.t.

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Ich mache die Gratnut mit der OF und die Gratung mit dem Grathobel. Abgesetzt oder durchgehend.
Wenn nix unten überstehen soll, bei AP sinnvoll, nehme ich diese 2 teiligen Schweizer Aluprofile. In die kann man auch eine Stahlstange zusätzlich rein schieben. Die Profile gehen aber erst ab einer gewissen Holzstärke.
 

Sven1988

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Ich hab bei einem Tisch von mir die Gratleisten innerhalb des sehr filigranen Gestells verschwinden lassen, und die Gratleisten sind am Stück, die Tischplatte in 2 Hälften auf die Gratleisten aufgeschoben. Das war zwar aufwändig in der Herstellung, aber wenn mans wirklich komplett von Hand macht, auch nicht viel aufwändiger als durchgehende Gratnuten. Es muss aber sehr genau gearbeitet werden. Du kannst dir ja mal anschauen ob du dir da was rausziehen kannst: Link
Dir scheint es ja eher drum zu gehen traditionelle Techniken anzuwenden und von Hand zu arbeiten, drum schlag ich meine Variante mal vor. Bei ner guten Holzauswahl für die Tischplatte braucht es nicht viel um die gerade zu halten. Mein Holz war nur Luft trocken, und ich arbeite eben auch gern von Hand, der Aufwand is ja das was Spaß macht :emoji_wink:
Vielen Dank genau nach sowas habe ich gesucht. Ich denke mit den Gratleisten werde ich es genauso machen. Ja ich möchte einfach versuchen soviel wie möglich von Hand zu machen.
 

Sven1988

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Hallo nochmal,

habe nun einen Teil des benötigten Sapelliholzes in der Werkstatt liegen und freue mich schon sehr auf einen absehbaren Projektstart.

Bevor ich loslege mit Sägen etc. lasse ich das getrocknete Holz sicheheitshalber noch ein paar Tage in der Werkstatt aufgestapelt aklimatisieren.

In der Zwischenzeit wollte ich mir gerne einen passenden Lochbeitel für die Schlitz/Zapfenverbindung der Zargen/Beine besorgen.

Allerdings bin ich mir nicht ganz schlüssig welche Lochbeitelgröse am meisten Sinn macht.

Bisher habe ich überwiegend von einer empfohlenen Zapfenstärke von ca. 1/3 der Zargenbrettstärke gelesen, dass ich am Tischbein idealerweise auch noch 2/3 oder mehr Restfleisch haben sollte, leuchtet mir ein.

Da mein Holzhändler im Moment kein 36mm starkes Sapelli für die Platte und ggf. die Zargen vorrätig hat und ich ohnehin ein bischen 27mm Sapelli gür andere Projekte mitgenommen habe, stellt sich mir die Frage, ob ich die Zargen bspw. auch aus den 27mm Bohlen fertigen könnte und eine Lochbeitelgröse von 8 oder 10mm ausreichen würde?
 

ChrisOL

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Ein Lochbeitel ist schon speziell. Braucht man nicht so oft. Ein gutes + scharfes Stemmeisen geht auch.

Die 1/3 Regel passt.

Deine 27mm Bohle wirst du noch Hobeln müssen. Für die Zargen kannst du das auch verwenden.

Wenn du in das Tischbein ein 8mm Zapfenloch stemmst passt das schon.

Das klingt sehr ursprünglich und handwerklich was du vorhast. Du kannst auch mit einem 7mm Bohrer das Loch auf die passende Tiefe vorbohren. Dann musst du nur noch die Flanken im Zapfenloch sauber nachstehen.
 

Friederich

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welche Lochbeitelgröse am meisten Sinn macht
Du meinst wahrscheinlich Stechbeitel oder Stemmeisen?
Wenn du noch keines hast, hol dir gleich einen ganzen Satz Stemmeisen mit 5 oder 6 Stück. Davon benutzt man dann immer das jeweils breitestmögliche. Breite muss nicht mit der Breite des Zapfenloches übereinstimmen.
 

Sven1988

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Du meinst wahrscheinlich Stechbeitel oder Stemmeisen?
Wenn du noch keines hast, hol dir gleich einen ganzen Satz Stemmeisen mit 5 oder 6 Stück. Davon benutzt man dann immer das jeweils breitestmögliche. Breite muss nicht mit der Breite des Zapfenloches übereinstimmen.
Stemmeisen habe ich in den gängigsten Grösen. Eine Kombination aus Bohren und Nachstemmen ginge natürlich auch. Ich teste das einfach mal am einem Stück Strobe aus und schaue mir das Ergebnis einfach mal an. Einen Lochbeitel kann ich mir fann ggf. immer noch holen. Ist aber schonmal gut zu wissen das bspw. 8mm Schlitzbteite für eine Zarge aus 27mm starkem Holz passen würde.
 

Friederich

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Eine Kombination aus Bohren und Nachstemmen...
Darin sehe ich eigentlich keinen Vorteil. Ich würde ausschließlich stemmen.
Außer wenn Langlochbohrmaschine mit Fräsbohrer vorhanden. Das wäre dann ziemlich ideal.

Falls du doch unbedingt bohren willst: Zuerst die beiden Bohrungen an beiden Enden des Zapfenloches. Dann erst den Zwischenraum. Sonst verläuft der Bohrer evtl nach Innen und das Zapfenloch wird unten enger als oben.
 
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Sven1988

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Habe mir jetzt doch einen 8mm Lochbeitel geholt, irgendwie reizt mich einfach die Herausforderung mal Schlitze zu stemmen und mir den Umgang mit einem weiteren Handwerkzeug anzueignen.

Ich teste das einfach mal an einem Abfallstück, damit ich ein Gefühl dafür bekomme wie ich am besten mit dem Lochbeitel umgehen soll. Ich habe mir auch mal ein paar Videos zum Stemmen von Schlitzen mit dem Lochbeitel angesehen. Bei den Videos ist mir aufgefallen, das es teilweise auch Variationen beim Schlittstemmen zu geben scheint.

So hält mancher scheinbar fast immer die Spiegelseite des Lochbeitels im 90 Gradwinkel zur Fläche in welcher der Schlitz gestemmt werden soll. Ein anderer Handwerker beginnt in der Mitte des Schlitzes und richtet die Fase des Lochbeitels im 90 Gtad Winkel zur Fläche aus um eine V-Förmige Schlitzöffnung zu erstellen, welche nach und nach zur Schlitzausenkante begradigt wird.

Irgendwie erscheint mir gerade die zweite Variante am Interesanntesten, weil hier in gewissem Maße längs zur Faser gestemmt wird und erst am Ende vermehrt parallel zum Hirnholz gearbeitet wird.

Falls gewünscht, poste ich zwischendurch gerne auch mal Bilder vom Zwischenstand.

Nochmals besten Dank für alle Tipps das hat mir sehr gut weitergeholfen und Mut gemacht.
 
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