Wieso wird so wenig furniert und fast nur Eiche verwendet?

tototo

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Danke nochmal für die reichlichen Antworten!

@Uranus: Könntest du vll. auch noch mitteilen welches Pumpenmodell du genau verwendest?

Ich habe bisher immer kleine Sachen mit dem gemacht was so da war, also Spanplatte aus dem Baumarkt etc. Wie man es als normaler Heimwerker halt so macht.. :emoji_wink: Mein Plan war eigentlich der, später Multiplex als Trägerplatte zu verwenden und dann eben zu furnieren. Jetzt muss ich mal sehen ob das klappen kann. Die Sack-Methode scheint ja interessant zu sein und nicht viel Platz zu benötigen.
Grundsätzlich würde ich auch gerne größere Sachen bauen und keine kleinen Schränkchen, Schatullen o. Ä.

Wenn ich selbst mit Holz arbeiten würde, müsste ja ein ADH her und dann geht es auch wieder richtig ins Geld und benötigt Platz. Die Materialpreise kann ich garnicht abschätzen. Bei einem Holzhändler habe ich mir mal die Plattenpreise für MPX, Span usw. angeschaut, da ist ja klar was man pro m² zahlt.
Aber wie verhält es sich preislich realistisch bei Holz? Man hat doch quasi immer Verschnitt und muss ja das Ausgangsmaterial "roh" kaufen, besäumen und auf sein Wunschmaß, z. B. ein Brett hobeln. Wo kommt man da denn ungefähr preislich pro m² raus? Also der reine Holzpreis? Mir ist klar dass das regional unterschiedlich ist und ebenso der Verschnitt, aber eine grobe Schätzung wäre hilfreich.
 

ChrisOL

ww-robinie
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Ich verstehe deine Gedanken, die Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Löse dich bei Massivholz von qm Preisen.

Für kleine Schatullen kannst du auch gut Handwerkszeugen arbeiten. Mit Handhobel und etwas Übung kann man gut kleinere Sachen herstellen ohne große Maschinen haben zu müssen.

Massivholz kauft man idR sägerauh oft in 52mm Einschnitt. Einige Dinge gibt es auch in 26mm oder 33mm sägerauh. Dann musst du eine ganze Bohle abnehmen.

Ein ganz grobes Beispiel anhand einer Bohle
Länge 5m, Stärke 52mm, mittlere Breite 40cm
Das sind dann 0,104 m3

Preis pro m3 ca 2.000€ = ca 208 Euro für die Bsp Bohle. Die wiegt dann auch schnell 70-80kg

Das ist nun der Preis den für das Holz bezahlt hast. Was du daraus machst ist dann deine Sache. Der Preis für das Holz ändert sich nicht.

Dann gibt es auch kleinere Stücke schon besäumt im online Handel. Hier z.B.
https://jsmassivholz.de/produkt/eic...IT_og_jGHitcUc3xf0gR3_zM-ppPRq1xoCtdgQAvD_BwE

Der m3 ist hier teurer du kannst kleinere Mengen bekommen.
 

isso

ww-robinie
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sonstwo
Eiche ist halt sehr vielfältig, lässt sich sehr ebenso vielfältig farblich gestalten.

Früher fand ich auch Nuss,Ahorn,Kirsche etc. "viel toller". Irgendwann realisiert man aber, bzw ich, dass man Möbel seltener als "Blickfang" konstruiert und eher zeitlosere und zurückhaltende Möbel baut.

An vielen Dingen hat man sich irgendwann satt gesehen. Da kann man, nicht nur mit Eiche, im Laufe der Jahrzehnte doch deutlich zeitloser konstruieren.

Wenn ich darüber nachdenke was ich während und nach der Ausbildung gebaut habe, sind das (fast) alles Dinge die ich heute anders machen würde.

Früher habe ich oft "nach dem Holz gebaut", heute wird das Holz nach dem Zweck und der Optik ausgewählt und auch deutlich lieber nach ruhigeren Kriterien.

......dann gibt es aber auch noch Kunden :emoji_wink:
 

wirdelprumpft

ww-robinie
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Die beste Option für Hobbyheimwerker und Massivholz ist Leimholz, das gibt es in div. Holzarten
Meist in 19,26,40 mm
Plattenhöhe 1210 mm
Plattenläng gibt es bei Eiche/Buche viele beim Händler 1200-2600 mm
Wenn’s billiger sein soll das Keilgezinkte wobei die oft 5000x650 oder 900 sind also kurze Längen hab ich noch nicht gesehen.
 

Dale_B_Cooper

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Und was ist mit Dreischichtplatte als Alternative? Damit lässt sich doch bestimmt auch was Schickes basteln oder ist das für Möbel nichts? Für die offenen Kanten muss man sich natürlich was überlegen..
 

Timer

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Laut Wiki gibt es seit Jahrzehnten resistente Ulmenzüchtungen, die in Parks oder Gärten gepflanzt werden. Die in Oldenburg jetzt nicht, aber wenn man im Park eine Ulme sieht, könnte das so eine sein.
 

welaloba

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Moin alle, zum Thema Furnieren habe ich folgende Bemerkung: vor ca. 30 Jahren habe ich einen Sekretär gekauft, schlechter Zustand, Klappe indiskutabel. Der stand dann wahrscheinlich 15 Jahre neben der Werkstatttür in Warteschleife... Klappe neu bauen war angesagt, hier und da - zum Glück nur auf der Front - hatten schon Versuche mit 0,6 mm Furnier stattgefunden.... Also schaute ich mich mit kleinem Budget bei Hartmann Kelkheim nach Nussbaum Sägefurnier um. War nicht leistbar, also wurde es 2 mm Messerfurnier. Herausgekommen ist folgendes:
Die kleinen Laden innen waren ok, die brauchten nur eine neue Politür. Porenfüllen bei Schälfurnier war mühsam aber das Bild stimmt immer noch, die linke Seite verblasst ein wenig in der Sonne..., die Klappe innen hat ihre "Gebrauchsspuren", aber alles funktioniert.
Gruß Werner

ganz.jpg offen.jpg Klappe.jpg
 

flüsterholz

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An vielen Dingen hat man sich irgendwann satt gesehen. Da kann man, nicht nur mit Eiche, im Laufe der Jahrzehnte doch deutlich zeitloser konstruieren.
Das ging mir lange Zeit so mit Eiche. Mit flämischer Eiche aufgewachsen und wenn ich in Häuser neueren Wohnstiles mit dem weiß-grau Einheitslook mit Beton und Wildeiche gekommen bin, hat es mir persönlich nie gefallen. Irgendwann ist mir aber bewußt geworden, dass es das Umfeld war und nicht das Holz als solches, warum es mir nie gefiel. Auf deiner Internetseite hat mir neben den historischen Sachen besonders der Ausbau der Finca gefallen. Da fand ich dann Eiche zusammen mit dem Umfeld total passend und gelungen.
Und da sie meiner Frau sowieso gut gefällt, ich kann ihr ganz schlecht einen Wunsch abschlagen, kam sie in letzter Zeit auch wieder zum Einsatz.

Gruß Michael
 
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kberg10

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Lärche ist dank Putin auch seltener und teurer geworden.

Der Vollstandigkeit halber: Ulme/Rüster ist auch ein tolles heimisches Holz. Mein Favorit. Wird aber auch immer schwieriger zu bekommen. Ich wüsste nicht wo hier in der Gegend noch ein Baum steht. Alle von der Ulmenkrankheit dahingerafft.
Um auf deine genannte Ulmenkrankheit einzugehen, die Ulme hat in geringen Mengen überlebt. Auf unserm Waldstück haben sich wieder 5 Bäume von selber entwickeln können, die können nur von den vorher Abgestorbenen stammen. Auch das Eschentriebsterben ist auf dem Rückzug.
 

magmog

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Guuden,

auch im Handwerk wird nur noch selten furniert.
Der Zeitaufwand ist hoch, die Kundschaft verlangt inzwischen häufig lackierte Oberflächen,
furnierte Platten sind qualitativ wesentlich besser geworden bis hin zu mehreren Platten mit Abwicklung,
auch bei Türelementen sind die Hersteller inzwischen an einem sehr hohen Standard angekommen
sodass z.B. auch mehrere Elemente aus dem gleichen Furnierstamm erhältlich sind.

Aber bei denen ist der Anteil lackierter Ausführungen im Gegensatz zu Furnier sehr hoch geworden,
viele Holzarten gibt es nur als Sonderanfertigung, bei vielen Herstellern noch nicht einmal als solche.

Mein Furnierhändler setzte vor 30 Jahren noch zu 80 % Furnier um, den Rest mit Schnittholz,
inzwischen ist das Verhältnis das umgekehrte.
Mein Lackhersteller hat sich aus dem Klarlackbereich völlig zurückgezogen,
in dem Bereich decken die Erlöse die Kosten nicht mehr.
Bei uns lief vor etlichen Jahren die Furnierpresse einen Tag die Woche 8 Stunden mit heißen Platten,
heute für ein paar kalte Furnierperssungen im Monat, an HPL Flächen
kommt ein Haufen m² mehr als in Furnier zusammen.

Auch ist zu sagen, dass Holzdekore teilweise sehr gut geworden sind.
Selbst einem Fachmann fällt es immer mal wieder schwer, Dekor von Echt zu unterscheiden
wenn nur die Fläche beurteilt werden kann.

Eiche ist in meinen +50 Berufsjahren schon immer die wichtigste Holzart mit ca. 50%, mit leichten Schwankungen.
Die anderen Holzarten unterliegen wesentlich stärker den Moden.
 

Holzfummler

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Moin tototo,
in jungen Jahren habe mal ein paar selbstgebaute Schranktüren aus dünnen Wandpaneelen (deren Rückseite) mit Kiefer furniert (als Student kein Geld). Als Laie habe ich mir eine Furniersäge (die ich immer noch besitze) und einen Hobel gekauft, um die Schnitt-/Fügekanten in der Küchenwerkstatt ordentlich hinzubekommen. Naja, ging so.
Verleimt hatte ich alles mit großen Dosen Pattex, war ein Geschmadere und Gestank. Hat aber funktioniert. Und der Nachmieter hat den schmalen Flurschrank mit den Schiebetüren auch übernommen.
Klar, in einer Werkstatt mit Presse etc. hast du heute ganz andere Möglichkeiten. Letztlich entscheidet Aufwand zu Nutzen.
LG
Thomas
 

Dale_B_Cooper

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Handarbeit ist halt so teuer, dass man kein Furnier mehr beim Tischler machen lässt. Vor allem im Vergleich zu Industriemöbeln. Ohne Wertung...
 

kberg10

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Auch ist zu sagen, dass Holzdekore teilweise sehr gut geworden sind.
Selbst einem Fachmann fällt es immer mal wieder schwer, Dekor von Echt zu unterscheiden
wenn nur die Fläche beurteilt werden kann.

Eiche ist in meinen +50 Berufsjahren schon immer die wichtigste Holzart mit ca. 50%, mit leichten Schwankungen.
Die anderen Holzarten unterliegen wesentlich stärker den Moden.
Bezüglich Auswahl Holzdekore war ich enttäuscht, die HPL Hersteller haben die Auswahl massiv zusammengestrichen was die Holzdekor betrifft.
Das war vor 10 Jahren völlig anders. Es dominiert Eiche in sämtlichen Grau und Brauntönen, vielleicht noch etwas Astfichte und ein Ahorndekor und eine sehr dunkle Nuss. Die warmen Brauntöne sind verschwunden, zu meinem Bedauern.
 
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Timer

ww-eiche
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Es wundert mich schon ein bisschen, dass nur noch so wenig furniert wird. Gerade im Küchenbereich sehe ich immer wieder, wie mit viel Aufwand Plattenoptik in Massivholz hergestellt wird. Da wäre gutes Furnier wahrscheinlich die bessere Alternative.
 

seschmi

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Handarbeit ist halt so teuer, dass man kein Furnier mehr beim Tischler machen lässt. Vor allem im Vergleich zu Industriemöbeln. Ohne Wertung...

Es gibt ja auch industriell furnierte Platten, die der Schreiner verarbeitet. Das ist zwar dann nicht so schön wie handwerklich furniert, aber ein Kompromiss. Es sind also nicht umbedingt die Industriemöbel.
 

magmog

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Es wundert mich schon ein bisschen, dass nur noch so wenig furniert wird. Gerade im Küchenbereich sehe ich immer wieder, wie mit viel Aufwand Plattenoptik in Massivholz hergestellt wird. Da wäre gutes Furnier wahrscheinlich die bessere Alternative.

seit dem von Team 7 ausgelösten Boom der Küchen aus Massivholz, hat sich im Bewusstsein einer bestimmten Klientel
diese Bauart als besonders hochwertig und ökologisch festsetzen können.
 

teluke

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Ich hatte, vor ca. 40 Jahren so eine Küche bei Team 7 gekauft, soweit ich mich erinnere war das Birke.
War schon eine schöne und gute Küche mit Fronten in Rahmen und Füllung.
(Später habe ich mich geärgert dass ich die Küche nicht selbst gemacht habe nur hatte ich damals sehr wenig Zeit und war auch technisch nicht so gut gerüstet wie das heute der Fall ist).

Die Küche war aber schon eine andere Hausnummer als die vorhergehende Nolte-Küche.

Aber ihr habt schon recht.

Plattenoptik mit Massivholz herzustellen ist nicht der Weisheit letzter Schluss.

Eine Ausnahme sind (für mich) Einzelmöbel wie z.B. Schubladenkommoden oder Nachtischchen. Dort habe ich 4-seitig umlaufend Massivholz, mit gleicher Faserrichtung, und daher sehr hoher Stabilität. Aber auch dort mache ich die Rückwand und Front in Rahmen/Füllung weil ich nur so den Fasergleichlauf behalten kann. Die Eckverbindung mache ich meist mit Zinken (gefällt mir optisch besser als Gehrungen) und denke das ist auch stabiler als unverstärkte Gehrungen.

Für Küchenkorpen würde mir das aber nicht einfallen.

Da mache ich die Seitenwände, auch die Rückwände, ebenfalls in Rahmen/Füllung. Das geht schnell, die Stabilität ist hoch und das Gewicht niedrig.
Die Seitenwände und Rückwände fertige ich seriell, ebenso wie der Schreiner das mit Plattenmaterial macht.
Also alle Seitenwände/Rückwände für ein Projekt auf einmal.


Nur CNC und Kantenanleimmaschine sind dabei überflüssig, auch auf die Breitband (Kalibrierung) kann leicht verzichtet werden.
Die drei Maschinen kosten viel mehr als meine ganze Werkstatt.

Unten wird einfach ein Staubboden lose eingelegt, oben kommt die Arbeitsplatte drauf.
Ich brauche also oben und unten vorne nur einen Querfries.
Einen so gemachten Korpus kann ich alleine herumtragen ohne dass ich da irgendwo an Material spare.
Mit einem Korpus aus Eiche in Plattenoptik kann man das vergessen.

Ich mache die Rahmen für den Korpus in 60x30mm, die Füllungen in 10mm.
Ginge ohne weiteres auch in 50x20/25mm bei Füllungen in 6/8mm.

Bereits beim Aufschneiden des Stammes schneide ich 20-25mm Material aus den Seiten und 40mm aus dem mittleren Stammteil.
So habe ich schon die richtigen Dicken (und dazu eine gute Holznutzung) um Rahmen und Füllungen zu machen.

Ebenfalls sehr hilfreich ist ein breiter Dickenhobel damit die Füllungen in kpl. Breite gehobelt werden können. Das spart Schleifarbeit und somit Zeit.
Die Breite der Abrichte ist nicht so wichtig, da zählt die Tischlänge viel mehr.
 
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