Verleimfräser

Perlator

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kannst du zwei Vorsetzbretter an den Anschlag schrauben.
Zusätzlich würde ich einen Zuführschlitten bauen.

Es grüßt Johannes

Da hätte ich auch drauf kommen können. Da liest man was man kriegen kann und schaut den halben Tag YouTube und wenn's drauf ankommt fällt einem nix ein. Schande!
 

Hondo6566

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Oh man, und du bist dir sicher dass du noch alle Finger an der Hand hast?
So wie du arbeitest ist das schon grob fahrlässig.
Wenn man schon kein Schiebetisch hat, dann nimmt man zumindest ein Brett zu Hilfe mit dem man das Werkstück am Anschlag an den Fräser heran schiebt.
 

Holz-Christian

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Das trifft es ziemlich genau - oder wie kommt man sonst auf den Gedanken, aus Apfelbaum-Aststücken-Brettchen etwas zu bauen.
Über den Einsatz von Verleimfräsern in einer Tischfräse mit Vorschubapparat kann man ja noch diskutieren,
Beim hoppeln mit Handoberfräse mit oben genannten Fräser seh ich allerdings schwarz das annähernd was brauchbares rauskommt.
 

schrauber-at-work

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Moin,

Nichts für ungut, aber
schaut den halben Tag YouTube und wenn's drauf ankommt fällt einem nix ein. Schande!
YouTube kann denken nicht ersetzen. Im Gegenteil es führt eher dazu dass man gedankenlos irgendwelche gefährlichen Dinge nach macht.
Der Typ im Video hat es auch so gemacht ersetzt nun mal keinen gesunden Menschenverstand.

Gruß SAW
 

Perlator

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Danke an Alle für die Watsch'n - ich habe damit gerechnet und diese auch verdient, damit soll es aber jetzt auch gut sein.

Nach wie vor interessiert bin ich allerdings an zweckdienlichen Hinweisen, die mich in meiner Eingangsfrage weiterbringen.
Nochmals: Wer kann etwas dazu sagen, ob bei der Verwendung des Fräsers (unter Beachtung aller in Frage kommenden Sicherheitsvorkehrungen) eine versetzte Anordnung der Schneidflächen vorteilhafter oder die Anordnung direkt übereinander vorzuziehen ist und ggf. weshalb.

Schönes WE - ich geh' jetzt meinen Frästisch umbauen.
 

magmog

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Guuden,

der Fräser ist als Anschauungsstück für:
"Wie muss ein Fräser ausgeführt werden,
der nicht nur zu seiner vorgeblichen Verwendung nicht geeignet ist,
sondern auch noch gefährlich"!
gut verwendbar.

Schaft nicht für die zu erwartenden Belastungen ausgelegt, keine Spandickenbegrenzung,
zu großer Spanraum, keine Kennzeichnungen. In Europa nicht handelsfähig,
der Zoll hätte ihn vermüllt, so sie ihn gesehen hätten.
 

Perlator

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Eine kurze Statusmeldung:
keine Kennzeichnungen. In Europa nicht handelsfähig,
der Zoll hätte ihn vermüllt, so sie ihn gesehen hätten.
Der Fräser stammt, laut Suche nach der EAN 4051435016209, aus Deutschland, ging also, zumindest beim Versand zwischen Händler und Käufer, nicht über den Zoll. Nähere Informationen über den Hersteller habe ich trotzdem nicht gefunden. Alle Suchen enden immer beim Onlineshop des Verkäufers. Soweit so "gut".

Gleichwohl geht das "gute Stück" an den Verkäufer zurück, da der Fräser ganz einfach für den angegebenen und gedachten Zweck nicht zu gebrauchen ist. Die Höhe der Schneiden betragen 4,84 mm (die oberste) sowie sonst zwischen 3,98 und 4,26 mm - also ca. 5 bzw. 4 mm. Der tatsächliche Abstand zwischen den Schneiden beträgt im Durchschnitt allerdings nur ca. 2,5 mm. So kann keine, auch nur annähernd passgenaue, Fügung hergestellt werden, da zwischen Zapfen und Zinken jeweils eine Lücke von ca. 1,5 mm klafft.

Allen Kritikern muss ich uneingeschränkt Recht geben.

Um meine eigene Frage bezüglich der Anordnung der Schneiden zu beantworten: beim Fräsbetrieb haben sich die probeweise versetzt angebrachten Schneidplatten, trotz wirklich festem Festspannen mit der Kopfmutter, langsam wieder in Richtung "parallel übereinander" verdreht.
 

Perlator

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Verleimfräser II

Mein Misserfolg mit dem o.g. Verleimfräser hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe daher vor geraumer Zeit einen zweiten Versuch gestartet, der diesmal erfolgreich und zufriedenstellend verlief.

Ausgangssituation: in meine, in einen Frästisch eingebaute, Oberfräse habe ich so einen Verleimfräser mit 8mm Schaft eingesteckt. Kostenpunkt ca. 25 EUR. Dieser gelb lackierte China-Fräser mit rund 35 mm Gesamtdurchmesser wird von verschiedenen Verkäufern auf verschiedenen Plattformen angeboten. In der Regel werden auch dieselben Produktfotos verwendet.
Fräser.jpg
Die z.T. angegebenen Maße sind mit Vorsicht zu genießen. Teilweise sind sie in Millimeter und teilweise in Zoll / Inch angegeben, wobei die Umrechungen der Maßeinheiten oft grob gerundet und damit nicht hilfreich sind.
Bei meinem Fräser habe ich folgende Maße (in mm) festgestellt:
Abmessungen.jpg

Das Problem bei der Herstellung einer passenden Fräsung war die exakte Einstellung des Fräsers. Das Ziel war, die zu fügenden Hölzer sowohl einzeln als auch gemeinsam, ohne Veränderung der Einstellung fräsen zu können, so dass sie passgenau und ohne Überstand zusammengefügt werden konnten.

Da dem Fräser keine entsprechende Anleitung beigegeben war zerbrach ich mir tagelang den Kopf und fand dann endlich die (logische) Einstellung. Hierbei waren die zahlreichen YouTube-Videos zu diesem Thema eher verwirrend als hilfreich. Die dort gegebenen Tipps führten nur in Einzelfällen zu brauchbaren Ergebnissen. Bei einer anderen Materialstärke passte es dann schon nicht mehr.

Das Ergebnis ist m.E. höchst zufriedenstellend und die Einstellung für alle Materialstärken reproduzierbar. Wenn ich richtig gerechnet habe beträgt die max. bearbeitbare Materialstärke 28 mm.
20210321_174057.jpg 20210321_174033.jpg

Zur Vorgehensweise:
Der Parallelanschlag des Frästisches muss genau auf den Anlaufring eingestellt werden, so dass dieser nicht über den Anschlag hinausragt. Die zu fügenden Teile müssen exakt dieselbe Höhe aufweisen und ganz genau in der Hälfte dieser Höhe markiert werden. Anschließend muss die Fräserhöhe so eingestellt werden, dass sich diese Linie ebenso exakt mit der Mitte einer auf- oder absteigenden Flanke eines Zahns schneidet. Dies bewirkt, dass sich eine positiv/negative Symmetrie in der oberen und unteren Hälfte des Materials ergibt.
Position.jpg

Das zweite gefräste Werkstück wird nach dem Fräsen gestürzt, so dass die beiden Formen spielfrei zusammenpassen. Dies ist vor dem Fräsen bereits zu berücksichtigen: also ein Teil mit der Oberseite nach oben, das andere mit der Oberseite nach unten fräsen, so dass nach dem Stürzen beide Oberseiten zusammengefügt werden.

Ich möchte zur Warnung nicht verschweigen, dass mir anfänglich ein blödes Missgeschick passiert ist:
Ich hatte für den ersten Versuch zwei (sägeraue!) Leisten mit ca. 20 mm Stärke und 24 mm Höhe gemeinsam (hintereinanderliegend) und mit einer Schraubzwinge verbunden durch den Fräser geführt. Das hat einwandfrei geklappt .
Beim zweiten Versuch hatte ich die Hölzer zuvor gehobelt und wieder mit einer Zwinge zusammen gepackt. Während nun das erste Stück noch ordentlich durch den Fräser lief, hatte sich die Zwinge durch die Vibrationen offenbar ein wenig gelockert und dadurch war der Verbund der beiden Teile nicht mehr richtig gegeben. Das Ergebnis war, dass sich der Fräser das zweite Teil packte und in die Öffnung des Parallelanschlags zog, wo es sich verklemmte. Das Ergebnis war ein unbrauchbares Werkstück, ein beschädigter Parallelanschlag, eine fehlende Abdeckung am Anlaufring und eine arg geschundene Oberfräse.

Wenn also schmale Teile/Leisten gemeinsam gefräst werden sollen, muss sichergestellt sein, dass sich diese nicht zueinander verschieben oder lösen können! Besser einzeln fräsen!

Ich hoffe, meine Ausführungen beantworten insbesondere die Frage, wie ein solcher Verleimfräser eingestellt werden kann und ist damit für den Ein oder Anderen nützlich.
Dies stellt keine gesicherte Arbeitsanleitung dar. Wer danach handelt, tut dies auf eigene Gefahr!
 

Holzrad09

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Das Problem bei der Herstellung einer passenden Fräsung war die exakte Einstellung des Fräsers. Das Ziel war, die zu fügenden Hölzer sowohl einzeln als auch gemeinsam, ohne Veränderung der Einstellung fräsen zu können, so dass sie passgenau und ohne Überstand zusammengefügt werden konnten.
Das hätten wir Dir hier auch beantworten können. Ich mache sowas ja auch hin und wieder, allerdings mit der Tischfräse. Ich stelle den Fräser so ein, dass Ich das Holz beim Fräsen der anderen Seite einmal schwenken muss. Was unten als Zinken stehen bleibt, muss oben fehlen.
DSC_0143.JPG DSC_0144.JPG
LG
 

joh.t.

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Unterschreibe ich sofort :emoji_thinking::emoji_wink: . Ich habe diesen hier mit dem passenden Ring , der mit dem Fräser mitgeliefert wurde →

Anhang anzeigen 80923
Das ist meiner Ansicht nach der beste Verleimfräser für Längsholz. Habe ich auch.
Er ist am rationellsten einsetzbar , da man nur eine Bezugsfläche braucht , dh man könnte eine Seite auch sägerauh lassen.
Zu Fräsern für Kopfholz kann ich nix sagen .
Ich würde nie auf die Idee kommen Verleimfräser in DER OF ZUverwenden.
Verleimfräser möglichst nur mit Vorschub, sonst ist der Andruck nicht gleichmäßig.
 

Perlator

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Das hätten wir Dir hier auch beantworten können.
"Wat man nich selber waiß, dat muß man sich ärklären" (frei nach Jürgen von Manger). Das nächste Mal frage ich wohl besser, bevor ich eigene Überlegungen anstelle :emoji_wink:. Dein abgebildeter Fräser hat allerdings, außer der Bezeichnung "Fräser", mit dem von mir beschriebenen Produkt keine Ähnlichkeit.
 

meharis

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Ich klinke mich hier ein mit einer ganz grundsätzlichen Frage.

Wenn ich es richtige verstehe erlaubt ein Verleimfräser die Klebefläche zu vergrößern, sodass die Verbindung im Prinzip somit stabiler sein müsste. Was mir aber fehlt ist eine Information wann sowas überhaupt notwendig ist? Viele nutzen ja entweder Dominos, Flachdübel oä und sind der Auffassung, dass dies vollkommen ausreichend ist.
Ist es somit "Geschmackssache", oder tatsächlich für manche Anwendungen sinnvoll, und wenn ja, für welche denn? Macht es ein Unterschied ob Hartholz oder Weichholz verleimt wird?
 

joh.t.

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Ich klinke mich hier ein mit einer ganz grundsätzlichen Frage.

Wenn ich es richtige verstehe erlaubt ein Verleimfräser die Klebefläche zu vergrößern, sodass die Verbindung im Prinzip somit stabiler sein müsste. Was mir aber fehlt ist eine Information wann sowas überhaupt notwendig ist? Viele nutzen ja entweder Dominos, Flachdübel oä und sind der Auffassung, dass dies vollkommen ausreichend ist.
Ist es somit "Geschmackssache", oder tatsächlich für manche Anwendungen sinnvoll, und wenn ja, für welche denn? Macht es ein Unterschied ob Hartholz oder Weichholz verleimt wird?
Er macht stabiler und man sieht die Leimfuge weniger. Größere Leimfuge ist immer besser. Beim Verleimen kann nix verrutschen . Dübel, Lamello etc gehtz natürlich auch, bloß wenn mans anschneidet doof...
 

Hondo6566

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Wenn man eine Tischplatte so verleimt mit Verleimfräser, ohne an die Enden Abdeckleisten (engl. Breadboard Ends) zu machen sieht man immer das Zackenmuster der Verleimung. Ich finde das nicht sehr ansprechend. Sollte man bedenken. Ansonsten ist der eigentliche Vorteil vorallem dieser dass nix verrutscht. Brauchen tut man es von der Verleimung her eigentlich nicht.
Hier ein aktuelles Video zum Thema Spitzverleimung das ich recht gut finde von der Erklärung her:
 

joh.t.

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Wenn man eine Tischplatte so verleimt mit Verleimfräser, ohne an die Enden Abdeckleisten (engl. Breadboard Ends) zu machen sieht man immer das Zackenmuster der Verleimung. Ich finde das nicht sehr ansprechend. Sollte man bedenken. Ansonsten ist der eigentliche Vorteil vorallem dieser dass nix verrutscht. Brauchen tut man es von der Verleimung her eigentlich nicht.
Hier ein aktuelles Video zum Thema Spitzverleimung das ich recht gut finde von der Erklärung her:
Wobei bei dem heutigen wilden Zeug, dass als Tischplatte endet
Siehst du da fast gar nichts mehr und du siehst das nur, weil du Ahnung hast. Normalerweise Kunde sieht da nix.
Bei dem Verleimfräser hat man übrigens nur 3mm/Fuge.
Bei den anderen bis zu 1 cm und mehr.
 

Dietrich

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Hallo Andreas,

wenn Dich die "Zick-Zack-Fuge" stört müsste es eine normale Leimfuge noch mehr, denn sie ist besser zu sehen.
Für mich ist die Trapezverleimfuge durchaus ein Qualitätsmerkmal, viele Hobbyisten tun sich das einfach nicht an und beherrschen die Technik nicht, so wie im Video Beitrag 43.
Mit 2 verschiedenen Maschineneinstellungen wird das nicht gemacht, sondern mit einer Einstellung, jede 2. Leiste wird gedreht:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
 

joh.t.

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Hallo Andreas,

wenn Dich die "Zick-Zack-Fuge" stört müsste es eine normale Leimfuge noch mehr, denn sie ist besser zu sehen.
Für mich ist die Trapezverleimfuge durchaus ein Qualitätsmerkmal, viele Hobbyisten tun sich das einfach nicht an und beherrschen die Technik nicht, so wie im Video Beitrag 43.
Mit 2 verschiedenen Maschineneinstellungen wird das nicht gemacht, sondern mit einer Einstellung, jede 2. Leiste wird gedreht:emoji_slight_smile:

Gruß Dietrich
Turin hat Recht.
Nach Fräsen der ersten Seite, Ring drunter, 2 Seite fräsen, beidesmal gleiche Auflagefläche.

Der Vorteil ist vor allem, schnell aufgespannt und loslegen, beiden anderen Verleimfräser muss dieser genau vermittelt zur Dicke sein m,mit endlosen Einstellversuchen.Habe schon Stunden mit einstellen verbracht...
Man kann, wenn man eine Fräse mit 45 Graddorn hat auch Gehrungen o.ä. damit fräsen.
 

IngoS

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Turin hat Recht.
beiden anderen Verleimfräser muss dieser genau vermittelt zur Dicke sein m,mit endlosen Einstellversuchen.Habe schon Stunden mit einstellen verbracht...

Hallo,

Au weia,
Da wird einmal Eingestellt und es passt. Weiß nicht was du da stundenlang fummelst.
Es wird auch Lamelle für Lamelle gefräst, erst eine Seite und dann gestürzt die andere Seite.
Beispiel: Fräser ist 50mm breit, Lamellen 30mm. Dann stellt man Oberkante Fräser 40mm über Tischhöhe und die Fuge stimmt für beide Seiten.

Hier

Gruß

Ingo
 
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