Elektra Beckum HC 260 justieren

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ww-robinie
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Du hast schon bei 0 sehr leichten Abtrag. Du hast ja auch Messermitnahme von 5mm.
Das soll schon so sein.
Schau dir das Winkler-Video komplett an, da ist ein schöner Tafelaufbau.
Idealerweise wird bei 0 nichts abgenommen, dann läufst du aber Gefahr, dass das Werkstück stehen bleibt und gegen den Abnahmetisch knallt. Bei großer Spanabnahme und breitem Werkstück kann es dann zum Rückschlag kommen.

Ist das Werkstück denn jetzt eben? Kein Hobelschlag mehr, keine Beugungen, maximal kleine Hohlfuge (konkav)?
 

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ww-robinie
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Tut mir Leid, da sehe ich recht wenig.
Das musst du besser fotografieren, oder selber beurteilen.

Zu der Oberflächengüte:
Das ist von mehreren Faktoren abhängig:
Zu viel Spanabnahme
Zu schneller Vorschub
Zu viel/wenig Druck
Werkstück schlecht gestützt

Das muss man üben. Dadurch ist es dann gerade bei richtiger Bedienung möglich, dass die Oberflächengüte besser wird, aber wieder konvex oder konkav wird.
Das liegt dann daran, dass der Druck falsch war und, man die falsche Tischneigung dadurch ausgeglichen hat.
Die Finger sind sehr gut darin kleinste Macken zu fühlen. Das Gefühl geht unter einem Zehntel.
Sind die Marken über das Werkstück verteilt, oder gibt es da auch Unterschiede?
Wie fühlt sich das Werkstück an, wenn du es abrichtest? Gibt es da Unterschiede, und gibt es dann ein Korrelat zwischen denen und dem Ergebnis?

Es ist wirklich schwierig zu beschreiben, und man braucht ein Gefühl für das richtige Abrichten.
Es gibt bestimmte Regeln zu beachten, sicherheits- und ergebnistechnisch (wenig Spanabnahme am Schluss, Werkstück nur so lange am Annahmetisch "pressen", bis man genug Auflagefläche am Abnahmetisch hat, die konkave Seite abrichten und nicht die konvexe/Kippeltest). Beim Fügen drückt man, wenn überhaupt, nur leicht gegen den Anschlag und gibt von hinten etwas seitlichen Vorschub ohne vertikalen Druck, dann muss man bevor man in die Nähe der Messer kommt, die Hand rechtzeitig zurücknehmen und das Werkstück anders führen, usw.
Dabei achtet man darauf wie sich das Werkstück verhält, Vibrationen, Vorschubwiderstand, wie fühlt es sich an, wenn man es abhebt (Bleistifttrick ist durchaus sinnvoll, man kann aber auch mit Erfahrung beim Anheben so eine Art schmatzen fühlen, wenn die Fläche plan ist).
 
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Heener

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Ok.
Also richtest Du die Tische so aus und nicht nach Richtlatte über beide Tische, um sie zu fluchten?
Wie geht es dann weiter, mit dem Hobeltisch?
 

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ww-robinie
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Ich habe am Anfang sehr viel mit einer Richtlatte und einer Fühlerlehre gemacht.
Meine Erfahrung dabei ist folgende:
Ich kam zu nichts und verfluchte die Maschine.
Das liegt an mehreren Gründen. Einmal ist die Messlatte nie eben, zweitens ist, speziell diese Abrichte, nie eben. Das geht dann nach dem Motto "Wer misst, misst Mist".
Einzelne Komponenten der Maschine zu messen, ist durchaus sinnvoll, wenn man einen Defekt sucht. Aber irgendeine Latte ohne Ebenheitsnorm 1,20m quer über die Tische bringt nichts. Habe da ein paar Wochenenden daran gesessen, und die Maschine dann letztendlich so wie wir das jetzt machen in 20 Minuten eingestellt.
Bei mir war alles verstellt. Messer, Abnahmetisch war zu tief, gekippt. Wenn der Abnahmetisch einmal in der Höhe verstellt worden ist, ist die Einstellung scheiße zu machen, weil es sehr schwer ist, den einmal präzise anzupassen, und zweitens, weil man den Nullpunkt der Spanabnahme wieder finden muss. Man muss dann in der Bedienungsanleitung den Messerüberstand nachgucken, und mit einer Lehre einstellen (was scheiße und ungenau ist). Das ist dann aber nur, damit man auf die 1,3mm Überstand kommt, die die Messer (wohl aus Sicherheitsgründen?) haben müssen. Denn richtig eingestellt kriegt man die Messer nur mit dem Lineal. Dann halt der Linealtest, Messer nacheinstellen, Nullpunkt markieren, Abnahmetisch in der Höhe ausrichten, gucken, dass die Messer genug Abstand zu den Tischen haben, dann normal weiter machen.

Im Prinzip bist du mit der Abrichtseite fertig.
Was du jetzt brauchst, ist Übung.
Und du kannst nochmal im Detail die Höhe des Abnahmetisches messen. Es kann sein, dass er schräg in der Führung sitzt. Das merkst du dann, wenn du den Anschlag nach links ziehst, und auf der linken Seite der Tische deinen Abricht- und Fügetest machst. Mit funktionierender Grobausrichtung kannst du dann auch den Mitnahmetest bei dem Abnahmetisch machen. Die richtige Mitnahmestrecke kriegst du ja mit, wenn du das auf der rechten Seite (die ja beim Fügen und Abrichten jetzt passt) nachmisst, und auf der linken Seite übernimmst.

Ich würde damit aber erstmal keine Zeit verschwenden und mich nach den Hobelergebnissen direkt richten und weiter üben.

Wenn du magst, können wir uns jetzt um das Dickenhobeln kümmern.
 

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Hi!

Okay, miss mal die höchste Dicke deines Werkstückes vorne, stelle den Dickenhobel auf dieses Maß ein. Mut dem Teil vorne reinschieben.
Zieht er ein? Bleibt er stehen? Wenn ja, bei welcher Länge? Also wie weit wird eingezogen? Bis zum Messer oder bleibt er bei der Walze hängen? Wo bei der Einzugswalze? Sofort, oder zieht er auch nur etwas ein?
Wichtig, nicht reingucken. Rückschlagsgefahr. Maschine anhalten. Warten. Dann runterkurbeln.
 
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Heener

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Ca 20cm, da drehte die Einzugswalze durch. Nach leichtem Anschub und einem weiteren Stopp ging es durch
Zuletzt drehte der Glattriemen an der Hobelwelle durch
 

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Bitte nicht nachdrücken. Man steht generell nicht in der Rückschlagbahn. Man steht seitlich davon, schiebt das Werkstück eben rein, und sobald es zieht, nimmt man die Hand weg und wartet. Trotz Sicherung besteht immer ein Restrisiko für einen Rückschlag!
Schmiere bitte den Tisch mit Silbergleit. Weniger ist mehr, ich hatte dazu vorher was geschrieben. Und dann trocken nachpolieren.
Wenn Silbergleit nicht vorhanden ist, mit einem Teelicht über den Dickentisch fahren, dann mit einem Tuch nachwischen.
Dann nochmal probieren und berichten.
 

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So, zwei Sachen erstmal.
Du machst den Deckel vor dem Getriebe auf, und siehst das vor dir.

IMG_20210920_143946.jpg

Da schmierst du alle beweglichen Teile der Kette. Auf die Hobelwelle, den Riemen, und das Riemenrad darf nichts kommen!
Hinter dem Riemenrad ist auch eine Übersetzung zur Kette, da auch schmieren, dass das schön in die Welle läuft. Von innen kannst du da, wo die beiden Walzen in die Gehäusewand reingehen, auch einen Spritzer dranmachen. Damit sparst du dir das Abnehmen des Deckels auf der anderen Seite.
Du kannst dafür erstmal WD-40 nehmen. Das reicht zuerst.

Dann hast du noch die Federdruckschrauben für die Einzugswalze. In Post #8 auf Bild 5 ist das die hintere, wenn ich richtig sehe, dass man vorne oben im Bild den Aufgabetisch sieht mit der Gewindestange.
Auf der anderen Seite ist auch so eine Schraube. Die beide etwas lockern. Bei mir sind die ganz ganz locker und sehen so aus.

IMG_20210920_110854.jpg

Da ist also noch ordentlich Raum um den Druck rauszunehmen. Bei dir sind die auf der Hälfte zwischen diesen beiden vertikal angeordneten Bohrungen.
Ich würde zwei ganze Umdrehungen rausnehmen. Wenn du davor stehst, von der Seite des Einzuges, dann musst du die linke Schraube von dir weg zu dir drehen um sie rauszuziehen, und die rechte Schraube von dir aus von dir weg.
Zwei ganze Umdrehungen für beide.

Wenn das alles gemacht ist, nochmal probieren und berichten.

Ich glaube nicht, dass bei dir der Riemen oder das Rad das Problem sind.
Meine Maschine ist von 97, und gebrauchter als deine.
Ich sehe bei deiner einen Klinger&Born-Schalter, das heißt die Maschine ist, mit der grünen Farbe zusammen, 1995-2002 verkauft worden.
Mein Riemen ist auch noch top nach 24 Jahren. Und er gibt wenn ich da drücke, wo du gedrückt hast, 3cm nach.
 
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Heener

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Es geht um die Auszugswalze?
Es ist schlecht einzuschätzen, Kannst Du ein Maß von UK Sechskantschraube zur Gejäuserippe unterhalb nennen?
 

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Die Einzugswalze.
Da meintest du doch hängt das Werkstück.
Müssten entweder 12er oder 14er Schrauben sein.
Metrisch.
Gott sei Dank.
Die Affen wollen nach dem Brexit Pfund und Unze zurückbringen. Zurückgebliebenes Kollektiv. Zum Glück ist das eine deutsche Maschine.
 
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