Hallo zusammen,
für meinen MFT-Nachbau (https://www.woodworker.de/forum/threads/planung-mft-nachbau-nach-the-bavarian-woodworker.107762/) verwende ich 10x10 KVH, welches ich winklig ablängen und auf Dicke sägen möchte. Da ich keine Kappsäge besitze habe ich versucht die Balken mit beidseitigen Schnitten mit der Tauchsäge und Führungsschiene und Bankhaken sowie Längenanschlag auf der MFT-Platte abzulängen. Das hat aber aus mir bisher underfindlichen Gründen nicht so gut geklappt, da es immer einen Versatz gab dort wo die beiden Schnitte sich treffen. Gestern fiel es mir dann wie Schuppen aus den Augen: Die Balken auf eine plane Fläche gelegt kippeln sehr stark, die Längsseiten sind also alles andere als plan, so dass sich diese auch nicht vernünftig und wiederholgenau gegen die Bankhaken drücken lassen. Mich wundert, dass mir das nicht eher aufgefallen ist, aber ich nahm an, dass KVH absolut plan gehobelte Seiten hat.
Ursprüngliche wollte ich die Balken -ebenfalls mit beidseitigen Schnitten - auf meiner TKS auf 90x90 Dicke sägen, dass kann ich bei den krummen Seiten natürlich nun auch vergessen. Eine Abrichte oder Dickte habe ich auch nicht, daher habe ich nun etwas umgeplant. Ich habe mir letzte Woche einen Nr 60 1/2 Flachwinkel-Einhandhobel gekauft, eigentlich um die Stirnholzseiten des KVH winklig zu hobeln. Nun habe ich damit meine allerersten Hobelerfahrungen gesammelt und jeweils zwei aneinanderliegende Seiten des des KVH abgerichtet. Das geht prinzipiell, dauert aber, da ich absoluter Hobelanfänger bin, ca eine Stunde pro Balken. Meine Vorgehensweise ist dabei die folgende:
1.) Erste abzurichtende Seite auf plane Fläche legen und durch Kippeln abschätzen wo was weggehobelt werden muss um die Fläche zu planen. Das wiederhole ich so lange bis der Balken nicht mehr kippelt. Ich weiß, das macht man normalerweise mit dem Schrupphobel, aber mit dem Einhandhobel geht es auch irgendwie.
2.) Dann kümmere ich mich darum kleine Unebenheiten zu planen und selektiv Späne abzunehmen. Dabei nehme ich für die Längsseiten ein langes (1m) Lineal zu Hilfe und mache den Lichtspalttest um zu schauen wo noch etwas abgetragen werden muss. Für die Planheit in Querrichtung lege ich die Anschlagsseite meines Stahlwinkels auf und teste ob er sich kippen lässt. Zwischendrin lege ich immer mal wieder die Seite auf eine plane Fläche um sicherzustellen, dass sich der Balken nach wie vor nicht kippeln lässt.
Bei der zweiten Seite gehe ich prinzipiell genauso vor, nur dass ich zusätzlich mit meinem Kombinationswinkel ständig auf rechtwinkligkeit zur zuvor abgerichteten Seite achte. So bekomme ich ziemlich winklige und einigermaßen plane Flächen hin. Zumindest schaffe ich es so, dass der Balken nirgendwo mehr kippelt und das nur nur sehr wenige/dünne Lichtspalte unterm Lineal zu sehen sind. Hier mal zwei Fotos eines solch abgerichteten Balkens:
Nun habe ich hierzu drei Fragen:
1.) Wenn man händisch hobelt, wann ist man mit der Plan und Winkligkeit zufrieden? Bei mir sind zB immer noch ein paar Lichtspalte zu sehen, welche man vielleicht noch weghobeln könnte. Habe aber dabei Angst mir entlang einer anderen Achse die Planheit oder Winkligkeit kaputt zu machen und außerdem sollte das so für dieses Projekt plan genug sein. Aber es interessiert mich einfach generell: Wie sind die Ansprüche eines Tischlers an die Planheit seiner von Hand abgerichteten Seiten? Wann ist es plan genug?
2.) Mit dem Einhandhobel geht es irgendwie, es dauert aber recht lange und ich habe noch 25 Balken vor mir. Daher spiele ich mit dem Gedanken mir dafür den Nr 62 Flachwinkel-Schlichthobel anzuschaffen. Ich nehme an, damit würde das Abrichten aufgrund der größeren Auflagefläche und des breiteren Eisens schneller und einfacher funktionieren?
3.) Angenommen ich habe in ein paar Wochen/Monaten/Jahren alle Balken händisch abgerichtet. Danach sollte ich in der Theorie hinreichend plane Seiten haben, so dass ich diese mit der TKS auf Dicke sägen kann. Beidseitiges Sägen wird hier nicht funktionieren, da ich den Balken auf einer Seite auf eine noch nicht abgerichtete und damit kippelnde Seiten legen müsste. Daher ist mein Plan auf der TKS mit einer der abgerichteten Seiten gegen den Anschlag drückend, die andere abgerichtete Seite auf dem Tisch aufliegend mit maximaler Schnittiefe zu sägen. Dann bleibt noch ein 2-3 cm breiter Streifen übrig, welchen ich vorsichtig händisch weghobeln könnte. Die letzte Seite kann ich dann beidseitig auf Dicke sägen, da dann ja alle anderen Seiten plan und abgerichtet sind. Wird diese Vorgehensweise funktionieren?
Viele Grüße,
Sven
für meinen MFT-Nachbau (https://www.woodworker.de/forum/threads/planung-mft-nachbau-nach-the-bavarian-woodworker.107762/) verwende ich 10x10 KVH, welches ich winklig ablängen und auf Dicke sägen möchte. Da ich keine Kappsäge besitze habe ich versucht die Balken mit beidseitigen Schnitten mit der Tauchsäge und Führungsschiene und Bankhaken sowie Längenanschlag auf der MFT-Platte abzulängen. Das hat aber aus mir bisher underfindlichen Gründen nicht so gut geklappt, da es immer einen Versatz gab dort wo die beiden Schnitte sich treffen. Gestern fiel es mir dann wie Schuppen aus den Augen: Die Balken auf eine plane Fläche gelegt kippeln sehr stark, die Längsseiten sind also alles andere als plan, so dass sich diese auch nicht vernünftig und wiederholgenau gegen die Bankhaken drücken lassen. Mich wundert, dass mir das nicht eher aufgefallen ist, aber ich nahm an, dass KVH absolut plan gehobelte Seiten hat.
Ursprüngliche wollte ich die Balken -ebenfalls mit beidseitigen Schnitten - auf meiner TKS auf 90x90 Dicke sägen, dass kann ich bei den krummen Seiten natürlich nun auch vergessen. Eine Abrichte oder Dickte habe ich auch nicht, daher habe ich nun etwas umgeplant. Ich habe mir letzte Woche einen Nr 60 1/2 Flachwinkel-Einhandhobel gekauft, eigentlich um die Stirnholzseiten des KVH winklig zu hobeln. Nun habe ich damit meine allerersten Hobelerfahrungen gesammelt und jeweils zwei aneinanderliegende Seiten des des KVH abgerichtet. Das geht prinzipiell, dauert aber, da ich absoluter Hobelanfänger bin, ca eine Stunde pro Balken. Meine Vorgehensweise ist dabei die folgende:
1.) Erste abzurichtende Seite auf plane Fläche legen und durch Kippeln abschätzen wo was weggehobelt werden muss um die Fläche zu planen. Das wiederhole ich so lange bis der Balken nicht mehr kippelt. Ich weiß, das macht man normalerweise mit dem Schrupphobel, aber mit dem Einhandhobel geht es auch irgendwie.
2.) Dann kümmere ich mich darum kleine Unebenheiten zu planen und selektiv Späne abzunehmen. Dabei nehme ich für die Längsseiten ein langes (1m) Lineal zu Hilfe und mache den Lichtspalttest um zu schauen wo noch etwas abgetragen werden muss. Für die Planheit in Querrichtung lege ich die Anschlagsseite meines Stahlwinkels auf und teste ob er sich kippen lässt. Zwischendrin lege ich immer mal wieder die Seite auf eine plane Fläche um sicherzustellen, dass sich der Balken nach wie vor nicht kippeln lässt.
Bei der zweiten Seite gehe ich prinzipiell genauso vor, nur dass ich zusätzlich mit meinem Kombinationswinkel ständig auf rechtwinkligkeit zur zuvor abgerichteten Seite achte. So bekomme ich ziemlich winklige und einigermaßen plane Flächen hin. Zumindest schaffe ich es so, dass der Balken nirgendwo mehr kippelt und das nur nur sehr wenige/dünne Lichtspalte unterm Lineal zu sehen sind. Hier mal zwei Fotos eines solch abgerichteten Balkens:
Nun habe ich hierzu drei Fragen:
1.) Wenn man händisch hobelt, wann ist man mit der Plan und Winkligkeit zufrieden? Bei mir sind zB immer noch ein paar Lichtspalte zu sehen, welche man vielleicht noch weghobeln könnte. Habe aber dabei Angst mir entlang einer anderen Achse die Planheit oder Winkligkeit kaputt zu machen und außerdem sollte das so für dieses Projekt plan genug sein. Aber es interessiert mich einfach generell: Wie sind die Ansprüche eines Tischlers an die Planheit seiner von Hand abgerichteten Seiten? Wann ist es plan genug?
2.) Mit dem Einhandhobel geht es irgendwie, es dauert aber recht lange und ich habe noch 25 Balken vor mir. Daher spiele ich mit dem Gedanken mir dafür den Nr 62 Flachwinkel-Schlichthobel anzuschaffen. Ich nehme an, damit würde das Abrichten aufgrund der größeren Auflagefläche und des breiteren Eisens schneller und einfacher funktionieren?
3.) Angenommen ich habe in ein paar Wochen/Monaten/Jahren alle Balken händisch abgerichtet. Danach sollte ich in der Theorie hinreichend plane Seiten haben, so dass ich diese mit der TKS auf Dicke sägen kann. Beidseitiges Sägen wird hier nicht funktionieren, da ich den Balken auf einer Seite auf eine noch nicht abgerichtete und damit kippelnde Seiten legen müsste. Daher ist mein Plan auf der TKS mit einer der abgerichteten Seiten gegen den Anschlag drückend, die andere abgerichtete Seite auf dem Tisch aufliegend mit maximaler Schnittiefe zu sägen. Dann bleibt noch ein 2-3 cm breiter Streifen übrig, welchen ich vorsichtig händisch weghobeln könnte. Die letzte Seite kann ich dann beidseitig auf Dicke sägen, da dann ja alle anderen Seiten plan und abgerichtet sind. Wird diese Vorgehensweise funktionieren?
Viele Grüße,
Sven