Anhänger Holzboden: Öl? Lasur? Lack?

ceego

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Hallo zusammen,

mein landwirtschaftlicher Anhänger bekommt einen neuen Boden aus Fichte.
Fichte deswegen, weil es geschnitten (32er Bohlen) vorhanden ist :emoji_wink:

Da der Anhänger (Kipper) das ganze Jahr im Freien steht (mit Plane drüber) und auch im Einsatz durchaus nicht geschont wird, muss ich das Holz sowieso behandeln.
Transortiert wird Brennholz, Holzstämme, Kies, Sand usw., was auch abgekippt wird und über den Boden rutscht.

Die Bohlen werden abgerichtet und dickengehobelt, und dann zu 40-60cm breiten Platten mit PU-Leim verleimt, und die Platten dann mit Nut und Feder auf den Anhänger geschraubt.

Ursprünglicher Plan:
Oberseite Bläueschutz und danach eine Dünnschichtlasur, Unterseite Bläueschutz und dann Lack.

Aber irgendwie habe ich da Angst, dass sich da zu viel wirft. Unten dicht und oben "offen", zudem oben die größere Feuchtigkeitsbelastung.

Dafür kann man oben regelmäßig nachbehandeln, unten kommt man nicht so gut und vor allem nicht mehr überall dran.

Eure Empfehlungen?

Danke und Gruß,
Andi
 

zehlaus

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Gar nichts machen, jedwede Beschichtung wird durch den von Dir beschriebenen Gebrauch eh beschädigt. Viel wichtiger sollte es sein die Ladefläche sauber und trocken zu halten. Gegen das Werfen bzw. den Verzug kannst Du konstruktiv mehr machen, beispielsweise wenn Du keine Platten herstellst, sondern die Bretter so montierst, dass sie arbeiten können.
 

ceego

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Ich dachte mir gegen das Werfen wären Platten besser.
Sonst brauchte ich einen kompletten Nut- und Federboden, Sonst rieselt ich Hochsommer das Sand durch, das wäre nicht so gut.

Die Bretter/Platten werden übrigens nicht fest auf Stahl verschraubt, sondern "nur" geklemmt.
 

WinfriedM

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Wenn ein 10cm breites Brett bei trockenem Wetter schon 5mm schmaler wird, wie wird es dann bei einem 60cm breitem Brett sein? Und was willst du dann gegen diesen riesengroßen Spalt machen?

Fichte erscheint mir auch für diesen Zweck sehr weich. Kommt aber auch drauf an, welche Qualität das Holz hat, da gibts ja deutliche Schwankungen.

An die Unterseite kommt doch so gut wie keine Feuchtigkeit, oder? Dann ist eine Oberflächenbehandlung auch eher kontraproduktiv. Holz trocknet am schnellsten ab, wenn es diffusisonsoffen ist. Ich würde maximal in Richtung ölen gucken, z.B. mit einem gut einziehenden Terrassenöl.
 

ceego

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Wenn ein 10cm breites Brett bei trockenem Wetter schon 5mm schmaler wird, wie wird es dann bei einem 60cm breitem Brett sein? Und was willst du dann gegen diesen riesengroßen Spalt machen?

Hoppla, das dass das so extrem ist wusste ich nicht.

Also doch Nut/Feder daraus machen, oder Douglasie oder Lärche kaufen.
Das Fichtenholz stammt halt aus eigenem Bestand, vor einem Jahr aufgesägt, hat innen noch 16%, das würde sich halt anbieten.

Oder die Fichte dünner drunter und darüber dann doch Blechboden darüber verschweißen. Aber da bin ich dann im falschen Forum.

Gruß,
Andi
 

WinfriedM

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Ehe ich da das Rad neu erfinde, würde ich mir anschauen, wie solche Dinge in der Regel gelöst werden. Von Herstellern, die das schon ein paar Jahre machen.

Oft werden z.B. Siebdruckplatten verwendet. Die arbeiten auch fast nicht im Gegensatz zu Vollholz.
 

Bastelheiko

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Hallo zusammen,

mein landwirtschaftlicher Anhänger bekommt einen neuen Boden aus Fichte.
Fichte deswegen, weil es geschnitten (32er Bohlen) vorhanden ist :emoji_wink:

Da der Anhänger (Kipper) das ganze Jahr im Freien steht (mit Plane drüber) und auch im Einsatz durchaus nicht geschont wird, muss ich das Holz sowieso behandeln.
Transortiert wird Brennholz, Holzstämme, Kies, Sand usw., was auch abgekippt wird und über den Boden rutscht.

Die Bohlen werden abgerichtet und dickengehobelt, und dann zu 40-60cm breiten Platten mit PU-Leim verleimt, und die Platten dann mit Nut und Feder auf den Anhänger geschraubt.

Ursprünglicher Plan:
Oberseite Bläueschutz und danach eine Dünnschichtlasur, Unterseite Bläueschutz und dann Lack.

Aber irgendwie habe ich da Angst, dass sich da zu viel wirft. Unten dicht und oben "offen", zudem oben die größere Feuchtigkeitsbelastung.

Dafür kann man oben regelmäßig nachbehandeln, unten kommt man nicht so gut und vor allem nicht mehr überall dran.

Eure Empfehlungen?

Danke und Gruß,
Andi

Ich selber habe vor Jahren länger darüber nachgedacht.
Habe mich dann für eine 5 mm Stahlplatte entschieden.
Nach Jahren des wirklich intensiven Gebrauchs von fetten Betonbrocken die ich problemlos rauffallenlassen usw. würde ich diese Lösung immer bevorzugen.

Und der steht immer im Freien. Selbst wenn der 2 Monate geneigt steht so das Wasser darin steht gibt es keine Rostschäden.
So nebenbei kann man auch auch ausreichend Verzurrösen bündig einschweißen und so immer StVo konform Güter verzurren.

Grüße
 

ceego

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Ist halt immer eine Frage des Gewichtes.
Ist nur ein 4,4to-Kipper, zudem muss ich ihn teilweise von Hand rangieren, Verstrebungen kommen ja auch noch dazu...
Schwierige Entscheidung, oder ich mache es mir halt schwer.......:emoji_wink:
 

magmog

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Guuden,

beim nächste Zimmererbetrieb die Fichtebohlen tauchen lassen, die haben meistens ein großes Tauchbecken.
Das verlängert die Haltbarkeit um ein Mehrfaches.
 

ceego

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Oder KDI.
Es heißt zwar immer Fichte und KDI geht nicht, aber verkauft wird es trotzdem überall.
Einen Zaun-Verkaufs-Betrieb gibt's 10 km entfernt, der imprägniert auch im Lohn.
Evtl hat der auch Kiefer KDI da, das wäre dann evtl. wieder eine Variante für nur Holzboden, wobei die halt auch noch alle Nut/Feder gefräst werden müssten.
 

ceego

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Ich muss nochmal eine Frage nachschieben für folgenden Fall:

Fichte KDI (evl. als Nut/Feder-Bretter) als Unterbau und darüber Stahlplatten. Diese werden ringsum verschweißt, d.h. von oben kommt keine Feuchtigkeit an das Holz.

Wohl aber von unten, sei es durch Umgebung wie auch durch Spritzwasser beim fahren (die Bretter liegen nur am Rand ca. 4cm und zwei mal in der Mitte ca. 6cm breit auf Trägern auf, der Rest ist "frei").
Wenn man unter vergleichbare Anhänger/Kipper mit Stahl auf Hilz schaut sieht man immer dass sich die Bretter werfen, also "nach unten" gewölbt sind (von unten Feuchtigkeit).

Würde es evtl. helfen die Bretter von unten (oder komplett vor dem Stahlboden) mit Kustharzlack zu streichen?

Ihr seht schon, mit dem "wie arbeitet Massivholz" habe ich noch nicht so richtig Erfahrung. :rolleyes:

Daher umso mehr nochmal ein Danke an alle für die Tipps.

Gruß,
Andi
 

WinfriedM

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Hier mal etwas Grundlagen:
reintechnisch.de - HolzAussen

Wenn überhaupt ein Anstrich, dann eher eine recht flexible Beschichtung, z.B. Osmo Landhausfarbe oder eine Wetterschutzfarbe (z.B. Gori 55). Und komplett, nicht nur von unten. Oder eine Dünnschichtlasur verwenden, die bleibt diffusionsoffener.
 

ceego

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Hier mal etwas Grundlagen:
reintechnisch.de - HolzAussen

Wenn überhaupt ein Anstrich, dann eher eine recht flexible Beschichtung, z.B. Osmo Landhausfarbe oder eine Wetterschutzfarbe (z.B. Gori 55). Und komplett, nicht nur von unten. Oder eine Dünnschichtlasur verwenden, die bleibt diffusionsoffener.


Eieiei, was ein komplexes Thema.
Das ölbasierte Osmo Landhaus hört sich (nach den Eigenschaften der ölbasierten "Farben" erst mal gut an, ich will das atmen auf der Unterseite ja eher verhindern, da an der Oberseite druch das Blech Atmen eher unterdrückt wird.

Aber so hört sich das erstmal nach einem guten Kompromiss an!

Klappt das auch mit KDI-Holz?

Gruß,
Andi
 

WinfriedM

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Müsste auch auf KDI funktionieren, aber schau nochmal im technischen Merkblatt, was Osmo dazu schreibt.
 

Holz-Christian

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Servus Andi, schon drüber nachgedacht Stahlblech auf die Brücke zu schweißen?
Anschließend lackieren, dann hast du eine glatte und robuste Fläche von der das Ladegut beim abkippen leicht runterrutscht.
So sind alle moderneren Kipper ausgeführt.

Gruß Christian
 

Bastelheiko

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Servus Andi, schon drüber nachgedacht Stahlblech auf die Brücke zu schweißen?
Anschließend lackieren, dann hast du eine glatte und robuste Fläche von der das Ladegut beim abkippen leicht runterrutscht.
So sind alle moderneren Kipper ausgeführt.

Gruß Christian

Wer es anders macht muß schon einen wichtigen Grund haben.:emoji_wink:
 

ceego

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Ja habe ich mir überlegt, aber wie bereits geschrieben müsste ich da die Brücke massiv ausstreben und mind. 4mm Blech, besser 5mm verwenden.
Das ist dann wieder sowohl eine Gewichtsfrage wie auch dass mit der ganze Aufbau zu steif wird. Wenn da mal was verzogen ist holt dich der Teufel.



Gruß,
Andi
 

Komihaxu

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Was war denn vorher auf dem Anhänger drauf? Und wie lange hat das gehalten?

Für einen Kipper wäre eine Stahlplatte definitiv das richtige.
Nimmst du Holz, musst du sicherstellen, dass das Holz wieder trockenen kann.

Also den Hänger beladen nassen Kies oder Sand mehrere Tage rumstehen lassen? Dann kannst du deine Fichte vermutlich in 2 Jahren neu machen.
Oder im Regen fahren und dann hinterher wegstellen und die Plane drüber - geht nicht lange gut.

Diese ganz alten Bauernanhänger waren ja durchaus rundrum aus Holz, aber da ist ja im Sommer höchstens trockenes Heu mit gefahren worden und es wurde kein nasser, scheuernder Kies abgekippt.

wie bereits geschrieben müsste ich da die Brücke massiv ausstreben und mind. 4mm Blech, besser 5mm verwenden.
Das ist dann wieder sowohl eine Gewichtsfrage wie auch dass mit der ganze Aufbau zu steif wird. Wenn da mal was verzogen ist holt dich der Teufel.
Drum wird das bei kommerziellen Produkten ja auch mti vielfach gefaltetem Blech gemacht, um die Stabilität herzubringen.
Und verzogen? Ja, kann passieren. Unser Kipper ist mal in einen Teich gerutscht und die Bordwand war ordentlich verzogen. Nach Einsatz der Hydraulik war es aber wieder benutzbar. :emoji_wink:
 
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