Fangen wir mal vorne an zum Thema Explosion.
Quelle: Telo.at
Das sind die Voraussetzungen um eine Explosion zu produzieren. Dabei spielt es keine Rolle ob der "Brennstoff" fest (z.B. Staub) oder gasförmig (z.b. verdunsteter Alkohol) ist. Viel entscheidender ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines zündfähigen Gemisches und einer Zündquelle.
Bei deiner Aufstellung und den dabei anfallenden Mengen würde ich die Wahrscheinlichkeit dass aus den anfallenden "Aerosolen" ein Zündfähiges Gemisch entstehen kann als eher sehr gering einstufen. Die MMKS die ich kenne haben sind zumindest dazu nicht in der Lage.
Der Nebel vom Kühlschmierstoff (Emulsion) ist auch nicht Zündfähig da das enthaltene Öl ein viel zu hohen Siedepunkt hat als dass es "vergasen" würde.
Daher sehe ich da in Richtung Ex Schutz/ Atex keine Notwendigkeit.
Ganz anders sieht es mit Staub aus CF und Holz aus, da kann sich schon ein Zündfähiges Gemisch bilden.
Eigentlich gehts mir nur um meine Sicherheit.
Sprich Du betreibst damit kein offizielles Gewerbe. Dann greifen auch keine BGR's (Da BG im privaten ja nix zu melden hat).
Das vereinfacht die Sache schon mal ungemein.
Als Lüfter verwende ich diese
Da ist für mich leider nicht wirklich ersichtlich was für einen Motoraufbau die haben. Ist es ein "Drehstrom-Asynchon-Motor" der mit einem Phasenverschiebungskondensator arbeitet (Somit keine Bürsten hat die Funken reißen) sehe ich das als unkritisch. Ich Verwende an meiner Farbnebel-(Lösemittel) Absaugung welche von Ruck mit einem solchen Aufbau, bisher ist mir nie was um die Ohren geflogen
Dann bleiben beim Staub nur noch zwei mögliche Zündquellen, zum einen die statische Aufladung und zum anderen die Erwärmung. Die Erwärmung sehe ich hier auch nicht als wirklich kritisch da ja immer genügen Luftdurchsatz vorhanden ist wenn die Lüfter laufen, somit sollte sich der Lüfter auch nicht übermäßig erhitzen können.
Bleibt also die statische Aufladung. Die wirst bei strömender Luft mit Staub nicht vermeiden können. Allerdings sind die Maßnahmen die Ladung abzuleiten bevor deren Energie zu groß wird relativ einfach umzusetzen. Was schon mal gut ist sind deine Wickelfalzrohre, diese sind aus verzinktem Stahl und somit schon fast leitfähig (<1 Ohm Wiederstand).
Um "gefährliche" statische Aufladungen vorzubeugen wird eine Ableitfähigkeit gefordert das wäre dann alles <10^9 Ohm.
Rohre also ok. Auch am Filter lässt sich dies relativ einfach realisieren, einfach das "Gitter" im inneren "Erden" (Ist vom Begriff her nicht ganz richtig, man spricht eigentlich von Potentialausgleich).
Nun musst Du nur noch alles auf einen Potentialausgleichspunkt (z.B. am Heizkörper in sofern geerdet bzw. mit Stahl oder Kupferleitungen verrohrt) bringen und miteinander verbinden.
Sprich Kabel von der jeweiligen Maschineneinhausung, dem jeweiligen Rohr, und dem Filter an diesen Punkt legen (und verbinden) und gut. Wenn der Lüfter nicht Bürstenbehaftet ist (wovon ich ausgehe, alleine wegen der Geräuschentwicklung) hast da auch wenig Problem. Die Frage ist was kommt zu erst? Filter oder Lüfter?
Wen die Luft erst durch den Filter geht und dann durch den Lüfter alles gut. Ist die Anordnung umgekehrt musst dich mal mit Papst kurzschließen.
Schutzart ist IPX4 --> X=
kein Berührungs- bzw. Staubschutz; 4 = Spritzwassergeschütze Ausführung.
Hier sollte man wissen wie die Lager des Lüfters ausgeführt sind. bei Rillenkugellager mit 2RS Abdichtung kein Thema, bei offenen Lagern oder Gleitlagern sieht das etwas anders aus.
Zum heizen verwende ich ein Gasheizstrahler 4.2Kw mit offener Flamme. Seit Jahren. Dach steht noch auf den Mauern
Da wären wir bei Ex Schutz dann bei den sogenannten Zonen. Man unterscheidet wie häufig (dauernd, selten, nie bzw. nur in "Störfällen") es zu einem Explosionsfähigen Gemisch kommen kann. Wenn in deiner Garage ein Zündfähiges Gemisch aus Staub auftritt wirst Du dich darin sicher nicht freiwillig aufhalten (zumindest nicht ohne ordentliche Schnüffeltüte auf der Nase)
Wenn Du deine "Zündquelle" (in dem Fall Gasheizer) in das Rohr der Absaugung einbaust sieh das natürlich anders aus. Hier ist ein kleineres Volumen und eine entsprechend höherer Konzentration des Staubes.
Was ich weiß, das Stäube entzündlich sind. Heist soviel wie, genug Staub + genug Luft + Flamme = Bumm. Ist das vereinfacht die Definition von Ex Schutz?
Nicht ganz (siehe Bildchen oben). Es benötigt Brennmaterial, Zündquelle und Sauerstoff. Mit "Ex-Schutz" bezeichnet man die Maßnahmen um eben eine der drei Faktoren zu unterbinden (kein Sauerstoff/keine Zündquelle/kein Brennstoff).
Kein Brennstoff scheidet aus (den willst ja abfiltern) bleiben also noch kein Sauerstoff (man spricht dabei von "inertisieren") wär auch nicht ideal da Du dich ja in deiner Garage aufhältst und Sauerstoff benötigst. Inertisieren wird z.B. Bei Öltankern gemacht, hier werden die Verbrennungsabgase des Schiffsmotors ich den Tankraum "geblasen" um dort den Sauerstoffgehalt deutlich zu reduzieren und somit eine Explosion zu vermeiden.
Bleibt wiederum nur das eliminieren der o.g. Zündquellen (Statische Aufladung, Erwärmung; Sonstige Zündquellen [z.B. Bürstenfeuer]) in deinem Fall.
Die Wickelfalzrohre habe ich schon geerdet.Die Lüfter sind geerdet.
Das mit den Rohren passt.
Wie ist der Lüfter geerdet? Über das Anschlußkabel? Das hilft deiner statischen Aufladung genau "Null".
Das Gehäuse des Lüfters besteht aus Kunststoff und ist ein Isolator --> Nicht ableitfähig da >10^10 Ohm!
Was man tun kann ist ein "Gitter" (Hasendrahtgitter) im Inneren anzubringen und den mit den restlichen Komponenten zu verbinden (gemeinsames Potential), damit ist eine Ableitfähigkeit hergestellt. Irgendwo, in einem der unzähligen Dokumente zum Explosionsschutz, kann man sogar empfohlene Maschenweiten finden.
Das Gitter muss natürlich so angebracht sein dass die Luft hindurch streichen muss (Sprich nicht außen am Mantel sondern 90° zum Luftstrom).
Wirklich warm in der Garage werden die Frässpindeln. Am Gehäuse maximal 60°C. Im Winter eher 40°C. Schrittmotore ebenfalls. Der PC + die Endstufen im Gehäuse liegen auch bei etwa 30-50°C.
Die Spindeln sind ja wiederum in einer ganz anderen Zone als die abgesaugte Luft mit Staub. Die kannst getrost vernachlässigen. Bei den Temperaturen müssten schon erst mal ordentlich dicke Staubschichten drauf sein dass es irgendwann zu einem Schwelbrand führen könnte. Da Du ja den Staub absaugen möchtest und wahrscheinlich die Maschinen auch so regelmäßig reinigst kein Thema.
Das einzige was es aus meiner Sicht zu klären gilt ist die Lagerung bzw. Staubdichtheit des Lüfters
So erst mal genug. Hoffe ich erschlage Dich jetzt nicht damit, Atex ist ein sehr großes und Umfangreiches Thema.
Gruß SAW