Ex - Schutz Absauganlagen

al_bundy

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Hallo,
hat sich mal jmd. mit Ex-Schutz (Explosionsschutz) von Absauganlagen beschäftigt?
Ich versuche gerade meine Luftfilteranlage fertig zu stellen und beschäftige mich gerade mit den Thema Ex-Schutz.

Meine Lüfter sollen nicht für eine Absaugung geeignet sein wegen Ex - Schutz. Nur weiß ich nicht wie da etwas explodieren könnte :emoji_thinking:
Ich möchte Schwebstoffe aus der Luft absaugen. Epoxydharz, Carbon, Holz, Kupfer, Öle und Fettalkohole.

Danke im Voraus.

Gruß Marc
 

schrauber-at-work

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Moin,

mit Ex-Schutz habe ich mich schon beschäftigt, speziell für Absauganlagen nicht.
Grundsätzlich unterscheidet man schon mal zwischen den beiden Ex Klassen Staub und Gas. Bei Dir wird es ja eher ein Gemisch aus beidem sein.

Somit gibt es einige mögliche Zündquellen. Zum einen die maximale Oberflächentemperatur (z.B. der Lüftermotoren), die Statische Aufladung, Zündquellen durch fehlende Kapselung (z.B. bei Bürstenbehafteten Lüftermotoren).....

Das Thema Ex Schutz ist nicht so ganz trivial!

Am besten Du schreibst mal kurz was zu deiner Anlage, den verwendeten Lüftern und der Filter (auch diese müssen Ableitfähig [<10^9 Ohm]) sein.

Willst das ganze gewerblich betreiben oder privat und es geht Dir nur um deine Sicherheit?

Gruß SAW
 

al_bundy

ww-esche
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Hallo,
Ich fräse einmal CFK und Holz an Maschine 1.
Maschine 2 und Maschine 3 sind aus.
Dabei entsteht viel Holzstaub und CFK Staub.
Der Muss abgesaugt werden. Aber nur die Schwebstoffe in der Luft.

Ein Tag später muss ich Ne Metalle und Kunststoffe fräsen. Auf Maschine 1, 2 und 3. Wobei Maschine 2 und 3 eine Kabine haben und mit MMKS Systemen arbeiten. Gemische aus Fettalkohole. Maschine 1 fräst nass mit Flutkühlung. Bei den Maschinen entstehen Aerosole aus Öle und Fette die abgesaugt werden müssen.

Eigentlich gehts mir nur um meine Sicherheit.

Als Lüfter verwende ich diese hier: 3Stück.
axialer Plastikrohrventilator AP Profi 200 T - Ø200mm, mit Temperatur- und Drehzahlregelung : Ventilatoren-belueftung.de
Wobei der größere Bruder. Der macht 510Pa.

Als Vorfilter verwende ich diese hier:
Rundfilter Dauerfilter Lamellen Filter für AQUAVAC Multisystem 3000 waschbar | eBay

Als Endfilter wird noch ein H13 Filter nachgeschaltet. Der ist aber jetzt noch nicht da.

Zum heizen verwende ich ein Gasheizstrahler 4.2Kw mit offener Flamme. Seit Jahren. Dach steht noch auf den Mauern :emoji_slight_smile:

Was ich weiß, das Stäube entzündlich sind. Heist soviel wie, genug Staub + genug Luft + Flamme = Bumm. Ist das vereinfacht die Definition von Ex Schutz? Die Wickelfalzrohre habe ich schon geerdet. Die Lüfter sind geerdet.

Wirklich warm in der Garage werden die Frässpindeln. Am Gehäuse maximal 60°C. Im Winter eher 40°C. Schrittmotore ebenfalls. Der PC + die Endstufen im Gehäuse liegen auch bei etwa 30-50°C.
 

magmog

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Guuden,

der Motor darf grundsätzlich bei Ex-Gefährdung nicht im zündfähigen Luftstrom angeordnet sein.
Von der Holz-BG gibt es ein Heft zur Spritzraumausgestaltung, da findest Du das Meiste zu Deinen Probs.
 

schrauber-at-work

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Fangen wir mal vorne an zum Thema Explosion.

ExZeichnung1.png


Quelle: Telo.at

Das sind die Voraussetzungen um eine Explosion zu produzieren. Dabei spielt es keine Rolle ob der "Brennstoff" fest (z.B. Staub) oder gasförmig (z.b. verdunsteter Alkohol) ist. Viel entscheidender ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines zündfähigen Gemisches und einer Zündquelle.

Bei deiner Aufstellung und den dabei anfallenden Mengen würde ich die Wahrscheinlichkeit dass aus den anfallenden "Aerosolen" ein Zündfähiges Gemisch entstehen kann als eher sehr gering einstufen. Die MMKS die ich kenne haben sind zumindest dazu nicht in der Lage.
Der Nebel vom Kühlschmierstoff (Emulsion) ist auch nicht Zündfähig da das enthaltene Öl ein viel zu hohen Siedepunkt hat als dass es "vergasen" würde.

Daher sehe ich da in Richtung Ex Schutz/ Atex keine Notwendigkeit.

Ganz anders sieht es mit Staub aus CF und Holz aus, da kann sich schon ein Zündfähiges Gemisch bilden.
Eigentlich gehts mir nur um meine Sicherheit.
Sprich Du betreibst damit kein offizielles Gewerbe. Dann greifen auch keine BGR's (Da BG im privaten ja nix zu melden hat).
Das vereinfacht die Sache schon mal ungemein.

Als Lüfter verwende ich diese

Da ist für mich leider nicht wirklich ersichtlich was für einen Motoraufbau die haben. Ist es ein "Drehstrom-Asynchon-Motor" der mit einem Phasenverschiebungskondensator arbeitet (Somit keine Bürsten hat die Funken reißen) sehe ich das als unkritisch. Ich Verwende an meiner Farbnebel-(Lösemittel) Absaugung welche von Ruck mit einem solchen Aufbau, bisher ist mir nie was um die Ohren geflogen :emoji_wink:

Dann bleiben beim Staub nur noch zwei mögliche Zündquellen, zum einen die statische Aufladung und zum anderen die Erwärmung. Die Erwärmung sehe ich hier auch nicht als wirklich kritisch da ja immer genügen Luftdurchsatz vorhanden ist wenn die Lüfter laufen, somit sollte sich der Lüfter auch nicht übermäßig erhitzen können.

Bleibt also die statische Aufladung. Die wirst bei strömender Luft mit Staub nicht vermeiden können. Allerdings sind die Maßnahmen die Ladung abzuleiten bevor deren Energie zu groß wird relativ einfach umzusetzen. Was schon mal gut ist sind deine Wickelfalzrohre, diese sind aus verzinktem Stahl und somit schon fast leitfähig (<1 Ohm Wiederstand).
Um "gefährliche" statische Aufladungen vorzubeugen wird eine Ableitfähigkeit gefordert das wäre dann alles <10^9 Ohm.
Rohre also ok. Auch am Filter lässt sich dies relativ einfach realisieren, einfach das "Gitter" im inneren "Erden" (Ist vom Begriff her nicht ganz richtig, man spricht eigentlich von Potentialausgleich).
Nun musst Du nur noch alles auf einen Potentialausgleichspunkt (z.B. am Heizkörper in sofern geerdet bzw. mit Stahl oder Kupferleitungen verrohrt) bringen und miteinander verbinden.

Sprich Kabel von der jeweiligen Maschineneinhausung, dem jeweiligen Rohr, und dem Filter an diesen Punkt legen (und verbinden) und gut. Wenn der Lüfter nicht Bürstenbehaftet ist (wovon ich ausgehe, alleine wegen der Geräuschentwicklung) hast da auch wenig Problem. Die Frage ist was kommt zu erst? Filter oder Lüfter?

Wen die Luft erst durch den Filter geht und dann durch den Lüfter alles gut. Ist die Anordnung umgekehrt musst dich mal mit Papst kurzschließen.
Schutzart ist IPX4 --> X= kein Berührungs- bzw. Staubschutz; 4 = Spritzwassergeschütze Ausführung.
Hier sollte man wissen wie die Lager des Lüfters ausgeführt sind. bei Rillenkugellager mit 2RS Abdichtung kein Thema, bei offenen Lagern oder Gleitlagern sieht das etwas anders aus.

Zum heizen verwende ich ein Gasheizstrahler 4.2Kw mit offener Flamme. Seit Jahren. Dach steht noch auf den Mauern :emoji_slight_smile:

Da wären wir bei Ex Schutz dann bei den sogenannten Zonen. Man unterscheidet wie häufig (dauernd, selten, nie bzw. nur in "Störfällen") es zu einem Explosionsfähigen Gemisch kommen kann. Wenn in deiner Garage ein Zündfähiges Gemisch aus Staub auftritt wirst Du dich darin sicher nicht freiwillig aufhalten (zumindest nicht ohne ordentliche Schnüffeltüte auf der Nase) :emoji_grin:

Wenn Du deine "Zündquelle" (in dem Fall Gasheizer) in das Rohr der Absaugung einbaust sieh das natürlich anders aus. Hier ist ein kleineres Volumen und eine entsprechend höherer Konzentration des Staubes.

Was ich weiß, das Stäube entzündlich sind. Heist soviel wie, genug Staub + genug Luft + Flamme = Bumm. Ist das vereinfacht die Definition von Ex Schutz?

Nicht ganz (siehe Bildchen oben). Es benötigt Brennmaterial, Zündquelle und Sauerstoff. Mit "Ex-Schutz" bezeichnet man die Maßnahmen um eben eine der drei Faktoren zu unterbinden (kein Sauerstoff/keine Zündquelle/kein Brennstoff).

Kein Brennstoff scheidet aus (den willst ja abfiltern) bleiben also noch kein Sauerstoff (man spricht dabei von "inertisieren") wär auch nicht ideal da Du dich ja in deiner Garage aufhältst und Sauerstoff benötigst. Inertisieren wird z.B. Bei Öltankern gemacht, hier werden die Verbrennungsabgase des Schiffsmotors ich den Tankraum "geblasen" um dort den Sauerstoffgehalt deutlich zu reduzieren und somit eine Explosion zu vermeiden.

Bleibt wiederum nur das eliminieren der o.g. Zündquellen (Statische Aufladung, Erwärmung; Sonstige Zündquellen [z.B. Bürstenfeuer]) in deinem Fall.

Die Wickelfalzrohre habe ich schon geerdet.Die Lüfter sind geerdet.
Das mit den Rohren passt.

Wie ist der Lüfter geerdet? Über das Anschlußkabel? Das hilft deiner statischen Aufladung genau "Null".
Das Gehäuse des Lüfters besteht aus Kunststoff und ist ein Isolator --> Nicht ableitfähig da >10^10 Ohm!
Was man tun kann ist ein "Gitter" (Hasendrahtgitter) im Inneren anzubringen und den mit den restlichen Komponenten zu verbinden (gemeinsames Potential), damit ist eine Ableitfähigkeit hergestellt. Irgendwo, in einem der unzähligen Dokumente zum Explosionsschutz, kann man sogar empfohlene Maschenweiten finden.

Das Gitter muss natürlich so angebracht sein dass die Luft hindurch streichen muss (Sprich nicht außen am Mantel sondern 90° zum Luftstrom).

Wirklich warm in der Garage werden die Frässpindeln. Am Gehäuse maximal 60°C. Im Winter eher 40°C. Schrittmotore ebenfalls. Der PC + die Endstufen im Gehäuse liegen auch bei etwa 30-50°C.

Die Spindeln sind ja wiederum in einer ganz anderen Zone als die abgesaugte Luft mit Staub. Die kannst getrost vernachlässigen. Bei den Temperaturen müssten schon erst mal ordentlich dicke Staubschichten drauf sein dass es irgendwann zu einem Schwelbrand führen könnte. Da Du ja den Staub absaugen möchtest und wahrscheinlich die Maschinen auch so regelmäßig reinigst kein Thema.

Das einzige was es aus meiner Sicht zu klären gilt ist die Lagerung bzw. Staubdichtheit des Lüfters

So erst mal genug. Hoffe ich erschlage Dich jetzt nicht damit, Atex ist ein sehr großes und Umfangreiches Thema.

Gruß SAW
 

al_bundy

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Danke das hilft schon mal.
Ich hole mir mal Infos zu den Lüftern.

Das mit den Dreieck ist gut erklärt. Wenn eins fehlt machts also nicht bumm?!
Somit sehe ich das wie du recht ähnlich das als Zündquelle maximal die statische Aufladung und der Lüfter in Frage käme. Somit gilt es hier schmerzfreie Lösungen zu bekommen.

Müssen alle Potentialausgleiche an einen Erdungspunkt zusammenlaufen?


Zuerst kommt der Filter, dann der Lüfter. Der Filter filtert recht gut. Nach 200 Betriebsstunden befinden sich keine Öle und Fette am Rotor. Die Luft ist also ziemlich sauber die durch die Lüfter geht.

Wie bekomme ich den das Kabel vom Potentialausgleichskabel vom Filter nach außen geführt? Das Maschengitter ist ja innen um den Filter zu stützen. Da bekomme ich schmerzfrei ein Kabel dran. Aber wie bekomme ich das nach Außen geführt ohne das der durch die Kabelöffnung Luft zieht?
Ich möchte es möglichst dicht haben alles damit der Rotor nicht verdreckt.

Der Lüfter im Kunststoffgehäuse bleibt kühl. Der Lüfter hat glaube ich nur 250W. Bei diesen Volumenstrom sollte der gerade mal handwarm werden. Der Lüfter ist nur über das 3polige Anschlusskabel geerdet.

Die Frässpindeln, zumindest eine, ist in der Zone der abgesaugten Luft. Weil dort ja die Schwebstoffe entstehen. Schwellbrände werden nicht entstehen. Die wären schon entstanden.
 

schrauber-at-work

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Müssen alle Potentialausgleiche an einen Erdungspunkt zusammenlaufen?
Richtig, das ist ein sehr wichtiger Punkt! Nur dann ist es auch ein wirklicher Potentialausgleich

Zuerst kommt der Filter, dann der Lüfter. Der Filter filtert recht gut. Nach 200 Betriebsstunden befinden sich keine Öle und Fette am Rotor. Die Luft ist also ziemlich sauber die durch die Lüfter geht.

Dann ist der Lüfter definitiv schon wieder unkritischer. Dann sollten auch kaum Stäube durch den Filter gelangen.
Wie bekomme ich den das Kabel vom Potentialausgleichskabel vom Filter nach außen geführt? Das Maschengitter ist ja innen um den Filter zu stützen. Da bekomme ich schmerzfrei ein Kabel dran. Aber wie bekomme ich das nach Außen geführt ohne das der durch die Kabelöffnung Luft zieht?
Ich möchte es möglichst dicht haben alles damit der Rotor nicht verdreckt.

Hier wäre in Bild der ganzen Anordnung hilfreich. Der Filter wird ja normalerweise auf einen Stutzen gesteckt. Genau dort würde ich das Kabel mit rauslaufen lassen (wird trotzdem dicht genug). Als "Kabel" wäre hier ein Kupferband ganz brauchbar. Ist dünner da ja nicht isoliert. An meinem Zyklon habe ich den Kupferschirm einer geschirmten Leitung (nur den Schirm) durchs innere geführt um den Potentialsigleich zu realisieren.

Der Lüfter im Kunststoffgehäuse bleibt kühl. Der Lüfter hat glaube ich nur 250W. Bei diesen Volumenstrom sollte der gerade mal handwarm werden. Der Lüfter ist nur über das 3polige Anschlusskabel geerdet.

Somit hat der Lüfter noch keinen Potentialausgleich was aber durch deinen Aufbau (Filter vor Lüfter) wieder entschärft wird da dort ja eigentlich keine Konzentration von Zündfähigem Gemisch mehr entstehen kann (wird ja zum größten Teil vom Filter zurückgehalten).
Ein Hasendrahtgitter im Auslass kann trotzdem nicht schaden.

Die Frässpindeln, zumindest eine, ist in der Zone der abgesaugten Luft. Weil dort ja die Schwebstoffe entstehen. Schwellbrände werden nicht entstehen. Die wären schon entstanden.

Schon klar (würde ja sonst keinen Sinn machen das ganze) Ist (zumindest bei Holzstaub, CF musst selber mal schauen) kein Thema.

Schau mal hier auf Seite 44 da stehen die Mindestzündenergien und Temperaturen für Holzstaub:

http://publikationen.dguv.de/dguv/pdf/10002/bgi739.pdf

Da bist sehr weit davon entfernt.

Gruß SAW
 

magmog

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Guuden,

Zitat:
"Dann greifen auch keine BGR's (Da BG im privaten ja nix zu melden hat).
Das vereinfacht die Sache schon mal ungemein."

Im Prinzip ja, aber sie beschreiben den Stand der Technik und den übernehmen die Versicherungen in das Kleingedruckte.
 

schrauber-at-work

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@magmog:

Das ist schon richtig. Die Frage ist welche Versicherung in so einem Fall eintreten würde? Weiß nicht ob meine Gebäudeversicherung "Explosionen" abdeckt :emoji_wink:

Hagel, Feuer, Sturm Hochwasser und so kram ok, aber sowas?
Wobei Ist ja quasi ein "Brand" bloß dass dieser etwas (viel) schneller als im offenen Kamin abläuft.

Deshalb sollte man sich ja auch am "Stand der Technik" anlehnen. Die BG gibt ja nur Richtlinien vor, wie diese ausgeführt und umgesetzt werden wird von der BG nicht geregelt. Und glaube mir, gerade im Atex Bereich, können manchmal nicht einmal die "Profis" eine klare Antwort zur technisch richtigen Ausführung machen :emoji_grin:

Gruß SAW
 

magmog

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Guuden,

die Gebäudeversicherung zahlt, solange kein Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit vorliegt.
Nicht einhalten des Standes der Technik zählt zu Letzterem, besonders wenn es sich nachweisen lässt, dass der Verursacher um die Probs wusste.
Das beweisen nicht zuletzt seine Fragen hier.
Und es geht auch um die Gefährdung von Leib und Haben Dritter!
 

al_bundy

ww-esche
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Antwort zum Lüfter von Dalap

der halbradiale AP hat schon einen messbar geringeren Druckaufbau als eine Radialturbine...aber der Motor ist nahezu baugleich: 2-Spulen-Kurzschlußläufer, bürstenlos, mit Metallgehäuse gekapselt und Anlaufkondensator. Die Lagerung erfolgt in Kugellager. Keine offen zugänglichen Spulen, komplett gekapselt.

Ein EX-Schutz ist aber trotz dieser Bauweise nicht ausgewiesen.

Heist so viel wie:emoji_open_mouth:hne Modifikation laufen lassen?
 

schrauber-at-work

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Also ich würde es, für genau diesen Anwendugsfall sorgenfrei (Als Eigenheim Besitzer) so einsetzen.

Warum?

Keine Bürsten = super, schon mal keine funken!
Alles gekapselt = super, kein staub etc kann sich zwischen spule und Gehäuse ansammeln.
Kugelgelagert = super, ein Gleitlager wäre da weit aus kritischer

Keine übermäßig hohe Staub oder Lösemittel Konzentration.

Alles mit potentialausgleich versehen

Durch hohen Luftdurchsatz (auf zuluft achten!) geringe Gefahr zur bildung einer ausreichend hoch konzentrierten Mischung.

Ist jetzt nur meine grobe Ferneinschätzung! Weder zu 100% Bindend (seit ~ 3 Jahren nimmer aktiv an Atex Projekten gearbeitet, daher möglicherweise nimmer 100% konform mit den aktuellsten Richtlinien) noch als Bauanleitung oder Freischein zu sehen!

Einfach die Aussage: so würde ich das als nicht ganz fachfremder im ex bereich, für meine hobby belangen mehr als sicher erachten. Im Endeffekt gehts um ein bisschen staub und ölnebel mit geringem Lösungsmittel Anteil.

Also bitte nicht als Bauanleitung, Zertifikat zum spregen oder sonst was sehen!!

Gruß SAW
 

schrauber-at-work

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Wenn ich es richtig im Kopf habe ist seit der Atex Richtlinie 2016 ein Mindestquerschnitt von 4 qmm definiert. Davor gab es keine konkrete Aussage zum Querschnitt des Potentialausgleichs.
 

WinfriedM

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An so ein Filterchen brauchst du nicht mit einem 4 qmm Kabel dran. Wenn mechanisch geschützt verlegt, reichen da elektrisch gesehen 1,5 qmm. Selbst die sind extrem überdimensioniert für das, was so ein Potenzialausgleich an statischer Aufladung ableiten soll. Wohlgemerkt, es geht hier um statische Aufladung und nicht um Potenzialausgleich im klassischen Sinne.

Der Sinn einer Erdung des Filterinnengitters ist sowieso fraglich (ob irgendwie nötig und ob das überhaupt einen gewünschten Effekt hat).
 

schrauber-at-work

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Der Sinn einer Erdung des Filterinnengitters ist sowieso fraglich (ob irgendwie nötig und ob das überhaupt einen gewünschten Effekt hat).
Ob unbedingt notwendig ist schwer zu sagen. Der Effekt ist definitiv gegeben, wird so in der Praxis bei Filteranlagen mit Atex Zulassung umgesetzt. Das Ziel dabei ist die statische Aufladung auf ein möglichst gerimgem Niveau zu halten um die Energien klein und somit ungefährlich (unter der Mindestzündenergie des Stoffes) zu halten.

Die 4qmm kommen aus der Atex Richtlinie
 

Sägenbremser

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Ist halt wie immer, wer lange genug fragt
bekommt halt die Antwort die er hören mag.

Kenne wie Justus auch keine ex- gschützten
E-Motoren die im Luftstrom arbeiten würden.
Wo ist eigentlich das Problem diesen Antrieb
ausserhalb des Absaugstroms zu montieren?

Bei einem Spritzstand ist die Problematik ja
schon etwas anders, da wird der E-Motor im
aerosolbelasteten Raum betrieben, daher ist
er in einer ex-geschützten Ausführung immer
so vorgesehen. Was das ganze mit den sicher
berechtigten Bedenken der BG zu tun haben
könnte, sei einmal hinten angestellt, wird in
deinem Fall wohl kaum zum Tragen kommen.

Ob eine Versicherung sich da wirklich auf eine
Organisation aus dem gewerblichen Bereich so
auch nur ansatzweise berufen könnte, wage ich
sehr zu bezweifeln. Unter diesem Gesichtspunkt
dürften Felder, Holzmann & Co. ihre netten Teile
überhaupt nicht an private Anwender verkaufen.

In diesem Zusammenhang denke ich wird jede
ordentlich gemachte Absaugausführung immer
noch besser sein als ohne solche zu werkeln.
Ist ja nun nicht so das nur die Anwesenheit einer
recht kostspieligen, aber zugelassenen Anlage für
diesen Anwendungsfall automatisch einen immer
sicheren Umgang garantieren würde. Wird da eine
recht wilde Mischung aus unterschiedlich aufgebauten
Lacken, Ölen und Stoffen wahllos drüber gejagt, wird
es auch zu schweren Störungen kommen können.

Gruss Harald
 

al_bundy

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Hallo,
im Parallelthread wurde eine gute Frage gestellt.
Warum soll die Absauganlage die Atexrichtlinie erfüllen, wenn die CNC Fräse das nicht einmal tut?

Hinz und Kunz haben CNC Fräsen zu Hause und fräsen Holz und Alu.
Als Schmiermittel wird sogar hoch entzündliches Ethanol verwendet. Auch ohne Absauganlage.
Es passiert nichts.

Ich habe mein Schmiermittelzulieferer gefragt wie es bei mir mit Explosionsgefahr aussieht. Die Bedenken konnte er zerstreuen., Er hatte das mal berechnet wie viel Schmiermittel in der Luft sein müsste. Das ist eigentlich nicht möglich.

Nehme ich die Explosionsgefahr jetzt zu ernst nach dem mich einige Firmen darauf aufmerksam gemacht haben das die Luftfilteranlage so nicht in Betrieb genommen werden sollte weil die Lüfter die Atexrichtlinien nicht erfüllen?
Ich meine, es ist doch egal ob die Anlagen die ATEX Richtlinien erfüllen solange kein zünd fähiges Gas/Luftgemisch entsteht?
 

Holz-Fritze

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Hallo,
im Parallelthread wurde eine gute Frage gestellt.
Warum soll die Absauganlage die Atexrichtlinie erfüllen, wenn die CNC Fräse das nicht einmal tut?

Weil Deine Absauganlage das Aerosol bzw. den Staub mit viel Luft vermischt.

Beispiel: als Kind haben wir in Kaffeedosen ein kleines Loch gemacht, in die Dose einen Korken geworfen und ein bischen Mehl. Deckel drauf die Dose gut geschüttelt und durch das Loch mit einem Feuerzeug gezündet. Das gab immer einen schönen Knall. Wenn Du nicht schüttelst passiert gar nichts. Das gleiche funktioniert auch mit ein paar Tropfen Benzin.
 

al_bundy

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Das versteh ich,
Aber in der Luftfilteranlage gibt es mehr Luft udn weniger Staub
als direkt da wo gefräßt wird.
Da wo gefräßt wird, gibt es weniger Luft aber mehr Staub.

Theoretisch müsste es sich doch eher in der näher des Fräsers entzünden als in der Absauganlage?
 

Holz-Fritze

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Das versteh ich,
Aber in der Luftfilteranlage gibt es mehr Luft udn weniger Staub
als direkt da wo gefräßt wird.
Da wo gefräßt wird, gibt es weniger Luft aber mehr Staub.

Theoretisch müsste es sich doch eher in der näher des Fräsers entzünden als in der Absauganlage?

Entscheidend ist das Gemisch. In der Kaffeedose z.B. reichte ein gestrichener Teelöffel Mehl. Der Staub muss ausreichend Sauerstoff aus der Luft zur Verfügung haben um ein explosives Gemisch zu bilden. Dabei handelt sich in der Regel um ein Stöchiometrisches Verhältnis. Bei diesem Verhältnis verläuft die Verbrennung (Oxidation) am schnellsten. Für dieses stöchiometrisches Verhältnis gibt es eine ober und untere Schwelle. Das heißt zuviel Luft zu wenig Staub keine explosion, zu wenig Luft zu viel Staub keine Explosion. (beim Auto spricht man von zu mager oder zu fettem Gemisch)
Außerdem ist noch entscheidend die Homogenität des Gemisches. Je gleichmäßiger verteilt desto stärker die Explosion und in einer Absauganlage ist in der Regel das Gemisch schön verteilt.

Zum Nachlesen habe ich einen schönen Link gefunden:
https://ausbildung.stfv-koeln.de/wi...s_.28St.C3.B6chiometrische_Zusammensetzung.29
 

al_bundy

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Zumindest bei Kühlschmierstoffen habe ich das schon berechnen lassen.
An die obere Grenze kommt man sowieso nicht ran. An die untere Grenze ist man auch weit entfernt. Man Unterschreitet den Wert um Faktor 5-10 je nach Einstellung.

Wie das beim Holzfräsen ist weiß ich aber nicht.
 

WinfriedM

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Ich glaube nicht, dass du in einen kritischen Bereich kommst, wo das irgendwie explosiv sein könnte. Die Frage ist allerdings: Wer kann dir da fachkundige Sicherheit geben?

In Sachen Holzstaub wurde das hier auch alles schon dutzende Male durchdiskutiert. Man liest doch sehr wenig von Hobbywerkstätten, die in die Luft fliegen.
 
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