Küchenarbeitsplatte aus Massivholz (Bucheleimholz 40mm)

yoghurt

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Hallo,
nochmals zum Teilaspekt "Langloch" in Spanplatte: der Spanplattenkorpus, der eine massive Buchenplatte am arbeiten hindern wollte, muss erst noch geschmiedet werden. Will die Platte sich bewegen, dann bewegen sich auch die Schrauben, das Langloch entsteht dann als Nebeneffekt.

Aber klar, nur vorne schrauben ist schon richtig. Mehr Aufmerksamkeit verdienen die Ecken der hier angesprochenen U-Form. Hier müssen die Platten gefedert werden (zB. Lamello) und sollten mit Arbeitsplattenverbindern verbunden werden. Leim kann maximal auf den ersten 10cm angegeben werden. Ich persönlich (habe aber eben auch die technischen Möglichkeiten) würde an der Innenecke einen Dübel setzen und dann ein paar Lamellos fräsen. Dazu besagte Arbeitsplattenverbinder. Auf Leim würde ich verzichten, stattdessen die Stoßkanten gut ölen.

Zum Holz: es sollte fast jedes Holz geeignet sein, natürlich ist ein härteres Holz besser als ein weiches. Buche ist völlig in Ordnung, Vorsicht mit Wasser und Metallgegenständen (Espressokanne!).
 

Friederich

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@Friedrich: Genauso empfinde ich es jedoch: bei der Buchen-Platte war die Oberfläche durch das Ölen wesentlich "geschlossener" und die Platten haben nach dem 2.ten, 3.ten
Öl Vorgang auch nicht mehr so stark ein starkes einsaugen des Öls gezeigt.
Möglicherweise lag es auch am verwendeten Öl, ich kann aktuell nicht sagen welches
Produkt wird verwendet hatten, jedenfalls ein Lebensmittel taugliches Öl war es.
Hallo Andreas, das ist klar: Buche hat viel feinere Poren. Aber wenn irgendwo Nässe eindringt und länger verweilt, dann reagiert sie wesentlich empfindlicher als Eiche und bekommt Stockflecken.
 

Besserwisser

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Seifen ist das einlassen von Seife in die Oberfläche. Am einfachsten dazu flüssige Holzseife verwenden, kost nicht die Welt.
Kommt aus dem Bereich der Wirtshaustische, bevorzugt Ahorn. In dieser Kombi, auch weiß pigmentiert, extrem robust. Man muss aber temporär mit Flecken leben können.
 

Berni62

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.....ist schon spannend was so alles vollkommen ungeeignet ist! Immer wieder erstaunlich was man hier so lernt.....

Was gefällt ist geeignet!

Quell verhalten von Buche ändert sich nicht dadurch das schmale Streifen benutzt werden, :emoji_grin:

Ich denke Hobelbänke sind aus 2Gründen aus Buche:
1.Buche war schon immer billig
2.Buche ist sehr feinporig

Sonst wüsste ich keine anderen Gründe.

Sicher ist immer ein Produkt geeigneter als anderes. Die Nachteile der Eiche habe ich genannt und Pedder hat sie bestätigt. Ich würde auch keine Holzarbeitsplatte, ganz gleich welches Holz, in der Küche haben wollen. Ich bin mit Granit sehr zufrieden. Das ist natürlich nicht günstig, aber preiswert.

Das Quellverhalten sehe ich eher nicht als das Problem. Eher das berühmte Verwerfen der Buche, die den Tischler zu der Aussage kommen lässt: Buche lässt fluchen. Dieses Verwerfen wird eben durch die Minilamellen erheblich eingeschränkt. (Ich hoffe, da stimmst Du zu).

Zu der Aussage Buche ist billig und das ist der Hauptgrund in der Verwendung zur Hobelbank möchte ich anmerken, dass in D Hobelbänke traditionell aus Buche gebaut wurden. Nicht weil es billig (oder viel besser günstig) war, sondern weil es ein idealer Werkstoff für diese Anwendung ist. Es gab nämlich tatsächlich eine Zeit, da war billig out und man hat zuallererst Wert auf Funktionalität gelegt. Denn man mußte ja sein Geld damit verdienen und somit brauchte man das beste Material, das man sich leisten konnte - eben Buche.

Noch einmal zu der Eiche als Küchenarbeitsplatte. Neben den durch die Gerbsäure und Eisenionen verursachenden schwarzen Flecken, reagieren einige Menschen (auch ich) mit schwarzen Händen, wenn sie intensiver mit Eiche in Berührung kommen. Deshalb bin ich auch erstaunt, dass man heute doch häufiger Eichenarbeitsplatten für die Küche bekommt. Es gibt tatsächliche idealere Werkstoffe. Ich behaupte jetzt einmal ketzerisch, die Industrie sucht einen Markt für das Restholz, das mit Minilamellen zu einer Arbeitsplatte geformt wird.

Ein traditioneller Einsatz für Ahorn sind Steh- und Esstische, gerne im Rheinland. Diese werden (oder wurden?) früher teinmal die Woche mit Kernseife gereinigt. Das imprägniert und erhält die schöne helle Farbe.

Edit: "Besserwisser" hat seinem Namen alle Ehre gemacht und die Sache mit Seife natürlich viel besser erklärt!

Mit Grüßen
Bernhard
 

WinfriedM

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Dieses Verwerfen wird eben durch die Minilamellen erheblich eingeschränkt. (Ich hoffe, da stimmst Du zu).

Durch welchen Effekt?

Die Lamellen von keilgezinkten Platten werden nicht nach dem Kriterium "Kompensation gegen krummwerden" ausgesucht, sondern nur nach optischen Gesichtspunkten zusammengewürfelt. Der Zufall (in der Zusammensetzung) bestimmt, ob es sich bei Luftfeuchteänderungen werfen wird.

Die kleinen Lamellen werden vermutlich deshalb genommen, weil man so viel Holzreste verwerten kann.

Wenn du selber Leimholz mit durchgehenden Lamellen herstellst, kannst du das Krummwerden kompensieren. Durch die bekannten Verleimregeln.
 

pedder

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Buchenarbeitsplatten habe ich auch gehabt. Mit zum Teil erstaunlichen wetterbedingten Höhenunterschieden.....
 

Berni62

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Durch welchen Effekt?

Die Lamellen von keilgezinkten Platten werden nicht nach dem Kriterium "Kompensation gegen krummwerden" ausgesucht, sondern nur nach optischen Gesichtspunkten zusammengewürfelt. Der Zufall (in der Zusammensetzung) bestimmt, ob es sich bei Luftfeuchteänderungen werfen wird.

Die kleinen Lamellen werden vermutlich deshalb genommen, weil man so viel Holzreste verwerten kann.

Wenn du selber Leimholz mit durchgehenden Lamellen herstellst, kannst du das Krummwerden kompensieren. Durch die bekannten Verleimregeln.

Der Effekt ist, kleine Fläche kleine Werfung, große Fläche.....

Bei den optischen Gesichtspunkten bist Du aber sehr optimistisch. Ich habe festgestellt, dass das Einzige worauf geachtet wird ist, das die Beschreibung über den Fehlstellen gelegt wird. Jedenfalls im Baumarkt:mad:
Tatsache ist aber, dass bei vielen kleine Lamellen die Chance groß ist, dass sich die Verwerfungen aufheben. Muss natürlich nicht immer so sein.

Hast Du schon einmal ein Möbelstück aus Buche gebaut? Ich wünsche Dir viel Glück mit den Verleimregeln....

Grüße
Bernhard
 

moto4631

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Aus besagtem 27mm Bucheleimholz ausm Baumarkt hab ich vor zwei Jahren eine Garderobe gebaut.

Ein Teil davon sieht jahrein jahraus immer gleich aus, das andere hat es nach wenigen Monaten an einer Stelle zerrissen, und am anderen Ende ist es im Sommer bündig mit der Wand, jetzt wo die Heizsaison wieder anfängt steht es mehr als 15mm von der Wand ab, da hat es regelrecht den Schrauben mitsamt Dübel aus der Wand gezogen. :emoji_wink:
 

SteffenH

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Aus besagtem 27mm Bucheleimholz ausm Baumarkt hab ich vor zwei Jahren eine Garderobe gebaut.

Ein Teil davon sieht jahrein jahraus immer gleich aus, das andere hat es nach wenigen Monaten an einer Stelle zerrissen, und am anderen Ende ist es im Sommer bündig mit der Wand, jetzt wo die Heizsaison wieder anfängt steht es mehr als 15mm von der Wand ab, da hat es regelrecht den Schrauben mitsamt Dübel aus der Wand gezogen. :emoji_wink:

15mm ist viel. Wie breit ist das Teil denn?
 

moto4631

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Das ist eigentlich die komplette Platte, also 600mm breit.
Ich hab sogar vorne quer eine Leiste als Ablage drangschraubt (entgegen allen Regeln damals noch :emoji_open_mouth: ) die hat es gleich zu Beginn an einer der original Leimstellen zerrissen.

An dem Teil hab ich damals nicht viel richtig gemacht und die Fehler rächen und summieren sich.
Ich will damit eigentlich sagen das ich von billiger Baumarkt-Buche in sensiblen Bereichen geheilt bin. :rolleyes:
 

Mitglied 59145

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Das wird eine absurde Diskussion.....
Tischler haben damals Buche genommen, weil Ahorn zu selten war, Eiche sicherlich auch. Die Buche war geeignet, da wiederspreche ich nicht, aber halt auch das billigste Holz.

Keilgezinkte Platten sind nur aus Gründen der industrialisierten Herstellung von Vorteil. Was es für eine Arbeit wäre das alles nach Regeln zu sortieren....:rolleyes:

Wenn eine geölte Platte bei dir zu schwarzen Fingern führt, liegt ganz sicher eine Mangelhafte Oberfläche und/oder irgendein Stoffwechselproblem vor.

Was nun ideal ist oder nicht sollte bei sowas wie einer Arbeitsplatte jeder selber entscheiden können. Was bei Kindern im Haus bestimmt keine Steinplatte ist.

Eiche gehen ja die Flecken wieder raus, ich hatte ja in jungen Jahren mal eine Party im Haus meiner Eltern. Es gab alkoholisches mit Salz und Zitrone, serviert wurde in der Küche. Das waren nachher soviele helle Stellen in der Granitplatte (??) das es wie original aussah!:emoji_grin::cool:

Wie immer Ansichtssache, es gibt nicht geeignet oder nicht. Sogar Fichte hatte ich als Provisorium über Jahre, war halt der damaligen Küche angemessen....:emoji_wink:

Keilgezinkte Buchenplatten sind in Sachen Verzug das schlimmste was ich kenne, das liegt noch an den kleinen Lamellen sondern an der nicht existenten Holzauswahl. Ich wette das Zeug durchläuft nicht mal ein gemeinschaftliches Trocknungsprogramm.

Habe noch nichts schlimmeres erlebt, da absolut unberechenbar.

Holzseife ist wirklich schön, gerade zu hellen Holzern wie Ahorn und Esche. Ich habe mit Eiche immer so ein Graugrünschleier, weis wer wie das nicht passiert? Dachte schon evtl. bleichen?

Also Arbeitsplatte nach Geschmack wählen.und glücklich werden, alles andere halte ich für Panikmacherei.....

Fleckenfrei ist halt Kunststoff, dafür hässlich und irreparabel.

Gruss
Ben
 

Berni62

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Wie immer Ansichtssache, es gibt nicht geeignet oder nicht. Sogar Fichte hatte ich als Provisorium über Jahre, war halt der damaligen Küche angemessen....:emoji_wink:

Also Arbeitsplatte nach Geschmack wählen.und glücklich werden, alles andere halte ich für Panikmacherei.....

Naja, Ben, sachlich sollte man schon diskutieren können, ohne gleich mit Todmacherargumenten wie absurd und Panikmacherei zu kommen.
Wenn selbst Fichte für Dich ok ist, haben wir eben unterschiedliche Ansprücke. Als Profi würde ich meine Aussage über geeignete Hölzer überdenken.

Grüße
Bernhard
 

WinfriedM

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Der Effekt ist, kleine Fläche kleine Werfung, große Fläche.....

Das ist ein Trugschluss: Stell dir vor, du hast eine 30cm breites Brett. Das zerschneidest du in 2cm breite Lamellen und leimst es genauso wieder zusammen. Das Brett wird sich genauso werfen, wie zuvor.

(Den Materialverlust durch die Schnittbreiten vernachlässigen wir jetzt mal.)
 

yoghurt

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Hallo,
Wenn ich aber jetzt meine Kinder ein bisschen mit den Lamellen spielen lasse und sie dann wieder zusammenleime, müsste das Ergebnis durch die zufällige Sortierung besser sein - oder?

BTW. Schade, dass das Thema soweit wegdriftet. Ich hab für die Buche ein eigenes Thema aufgemacht...
 

Berni62

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Hallo,
Wenn ich aber jetzt meine Kinder ein bisschen mit den Lamellen spielen lasse und sie dann wieder zusammenleime, müsste das Ergebnis durch die zufällige Sortierung besser sein - oder?

Du hast es verstanden Jo,
zudem sind die Lamellen in der Regel nicht durchgehend.

Grüße
Bernhard
 

WinfriedM

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Durch die zufällige Sortierung wirds im ungünstigen Fall schlimmer. Der Zufall verbessert nichts perse.

Es gibt keinen Grund, warum ein Brett mit schmalen Lamellen sich weniger verzieht, als eins mit breiten Lamellen.
 

yoghurt

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Hallo,
dann müssten wir jetzt definieren was besser und was schlechter ist. In Winfrieds Beispiel wird (für mich) der worst case zusammengeleimt. Wirft sich das Brett hat man einen gleichmäßig Segmentbogen.

Wenn ich das Brett verleime wie geschnitten und dabei die mittlere Lamelle 180 Grad drehe, dann sollte der Bogen insgesamt kleiner sein aber dafür eher unregelmäßig. Ist das schlechter oder besser als die erste Variante?

Wenn ich jede zweite Lamelle um 180 Grad drehe, dann sollte da Brett insgesamt fast plan aber eben wellig werden. Besser? Schlechter?

Die nächste Frage wäre dann, welche Variante sich zB durch eine gratleiste am besten halten ließe?
 

Mitglied 59145

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Eiche hingegen ist als Arbeitsplatte völlig ungeeignet, da sehr offenporig. Zudem reagiert Eiche auf Metall mit Wasser mit unangenehmen dunklen Flecken.

Das ist einfach absurd und Panikmacherei.
Tut mir leid fällt mir einfach nichts anderes zu ein. Es sind weder angemessene Aussagen noch sind sie irgendwie nachzuvollziehen. Blechdose und Wasser gibt nach gewisser Zeit immer Spuren. Beim Rest könnte man evtl. sagen das du es so empfindest. Aber sicher nicht als richtig.

Schwarze Finger gibt es bei einem Kollegen auch. Aber bei Benutzung einer Apl?

Ich konnte deine Diskussionen ja schon mehrfach verfolgen, deshalb reicht mir das soweit dann auch zum Thema!

Wenn du noch weiter tipps zum "Gedanken machen" geben willst.......

Technisch spricht nichts gehe geölte Fichte.
Wenn es denn "angemessen" ist. Es wird sicher niemand krank davon.:emoji_wink:
 

WinfriedM

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Wenn ich das Brett verleime wie geschnitten und dabei die mittlere Lamelle 180 Grad drehe, dann sollte der Bogen insgesamt kleiner sein aber dafür eher unregelmäßig.

Wenn man ein Brett hätte, was bei höherer Feuchtigkeit gleichmäßig konkav wird und man dreht die mittlere Lamelle, dann wirds in der Tat etwas weniger "Durchhang".
 

Mitglied 59145

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Ich finde das sind sehr theoretische Erkenntnisse. Man kann doch sagen das eine vom Tischler sortierte Apl sicher formstabiler ist als eine Standartplatte mit keilfezinktem Holz. Wenn ich unkontrolliert verleime sorgt natürlich die hohe Anzahl der Teile für eine gewisse Gleichmäßigkeit.

Aber halt trotzdem Glücksache, dieser Vorteil wird noch geschwächt durch mindere Holzauswahl.

Gruss
Ben
 
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