Hobeln oder schleifen

Küfersenkele

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Hallo,

ich lese gerade ab und zu in einem Tischlerlehrbuch.
Dort wurde beschrieben, dass das Hobeln eine abschließende Oberflächenbehandlung ist.

... ich habe aber meine gehobelte Oberfläche immer noch geschliffen.
Ich habe eine Kombi Dicken- und Abrichthobelmaschine, natürlich, wenn man das Werkstück/Brett schön langsam mit einer geringen Abnahme drüber schiebt ist die Oberfläche schon was feines, dachte aber bisher man schleift immer noch hinterher.

Es ist selbstverständlich dass es darauf ankommt was entstehen soll.
Deshalb einmal ein paar praktische Beispiele, was würdet ihr nur (schön) hobeln und was noch zusätzlich schleifen:

a) Bohlen für eine Gartenbank
b) Bohlen für einen Gartentisch
c) Oberfläche für einen Esstisch
d) Bohlen für ein Bücherregal
e) Latten für ein Kellerregal
f) Latten für einen Gartenzaun
g) Bretter für eine Stubendecke

Ihr dürft auch gerne andere Beispiele nennen, falls meine saublöd sind.
Aber das sind Sachen mit denen ich mich gerade oder in nächster Zeit beschäftige.
Mir ist schon bewusst, das vieles Ansichtssache ist, aber es könnte ja eine Tendenz geben.

Schöne Späne euch :emoji_slight_smile:
Kiafersenkele
 

Holzrad09

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Hallo
Entscheident ist doch auch die Qualität des Holzes und der Hobelmaschine, eine Dickte mit Druckbalken liefert nun mal bessere Ergebnisse wie eine vom Baumarkt, wo das Holz nur hindurch flattert, ebenso die Anzahl der Messer, der Messerüberstand und die Schärfe spielen eine Rolle. Ebenso gibt es auch Vierseitenhobelmaschinen mit Putzwellen und Finiermaschinen sowie Holzverfestigungsmittel die ein schleifen vor dem wässern unnötig machen.
Geschliffen wird in der Regel immer nach dem Hobeln, schon wegen der Hobelschläge und der anschließenden Oberflächenbehandlung besonders bei wasserbasierenden Produkten, da hierbei die Oberfläche geschliffen, gewässert und wieder geschliffen wird.
Bei Zaunlatten und Kellerregalen kann man auf das schleifen verzichten.
 

DZaech

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Eine gehobelte Oberfläche ist grundsätzlich einer geschliffenen vorzuziehen. Allerdings ist es meist nicht möglich ein komplettes Werkstück nur mit geschnittenen/gehobelten Flächen zu erzeugen. Wird ein rein geschnittenes Ergebnis gewünscht, können auch Profile, Fasen usw nicht geschliffen werden. Entweder alles schleifen oder alles geschnitten lassen. Für saubere Schneidergebnisse sind allerdings ausnahmslos extrem scharfe Werkzeuge nötig. Und mit Heiwerkergeräten lässt sich eine genügend saubere Oberfläche meistens nicht hobeln. Denn für ein brauchbares Ergebnis darf die Fläche später keine Messerschläge, Hobelwellen oder Absätze aufweisen. Und solche Ergebnisse sind mit kleinen Hobelmaschinen schwer zu erreichen. Für einen Schreiner ist das aber kein Problem. Wenn ich die 4 Tersa Messer an unserer SCM invincibile Hobelmaschine wechsle, erreicht man damit matt glänzende Oberflächen selbst bei hohem Vorschub. Dasselbe beim Vierseiter, auch bei 25m/min Vorschub erziele ich mit neuen Messern eine perfekte, makellose Oberfläche, welche kein Nachschliff erfordern würde.

Das Problem bei vielen Heimwerkern ist, dass das Schleifen eher ein verschlimmern ist. Mit einem Exzenterschleifer ergibt es immer eine leicht unebe Fläche mit Schleifspuren. Ein Schreiner schleift wenn möglich eine Fläche nie mit einem Exzenterschleifer, geschliffen wird immer mit Bandschleifmaschinen IN FASERRICHTUNG. sprich per Langband, Breitband oder mit der Kantenschleifmaschine. Beim Schliff in Längsrichtung ist auch kein so feines Schleifpapier wie beim Exzenterschleifer nötig. Auf der Langband mit einem 150er Band errreicht man ohne Probleme eine leicht GLÄNZENDE Oberfläche.

Bezüglich deiner Beispielwerkstücke: ich würde nur Möbelteile Schleifen, Teile für aussen sowieso nicht, und Bretter für eine sholzdecke usw auch nicht, wenn das Hobelergebnis einigermassen okay ist.

Gruss
 

Holzrad09

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Das Problem bei vielen Heimwerkern ist, dass das Schleifen eher ein verschlimmern ist. Mit einem Exzenterschleifer ergibt es immer eine leicht unebe Fläche mit Schleifspuren.
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Besonders bei Nadelholz mit liegenden Jahren, hierbei schleift man mit dem Exzenterschleifer vorwiegend das Frühholz heraus und die Oberfläche wird wellig :rolleyes:
 

Friederich

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Gut gehobelte Oberfläche ist auf jeden Fall schöner als geschliffen. Durch das schneidende Messer ensteht eine bessere Oberfläche.
Heimwerker tendieren generell dazu, zu viel zu schleifen.

Je besser der Schreiner, Restaurator oder Drechsler, desto weniger Schleifpapier findet man in seiner Werkstatt
 

Snekker

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Hallo!
Maschinengehobelte Oberflächen sind nicht endbehandelt.
Leider bleibt beim Hobeln mit der Maschine immer ein unschöner Hobelschlag zurück. Deswegen muss man immer hinterher noch schleifen. Beim hobeln mit dem Handhobel kann man die Fläche als Fertigbehandelt betrachten, es bleibt ja kein Hobelschlag zurück. Dasselbe gilt für das fräsen von Profilen. Gefräste Profile müssen nachbearbeitet werden. Mit dem Handhobel gehobelte Profile brauchen nicht nachbearbeitet werden.
 

magmog

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Hallo!
Maschinengehobelte Oberflächen sind nicht endbehandelt.
Leider bleibt beim Hobeln mit der Maschine immer ein unschöner Hobelschlag zurück. Deswegen muss man immer hinterher noch schleifen. [...] Gefräste Profile müssen nachbearbeitet werden. Mit dem Handhobel gehobelte Profile brauchen nicht nachbearbeitet werden.


Guude,

mit welchen Maschinen und -Werkzeugen arbeitest Du denn? Ich kann Deine Behauptungen mit "nicht", "immer" und "müssen" nicht bestätigen.
 

Snekker

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Guten Morgen Justus!
Mir ist klar, dass es Tischler gibt, die das anders sehen. Aber egal wie schnell du eine Hobelmaschine oder Fräse laufen, lässt, es gibt immer Hobelschlag. Für die Lackierung mit Schellack ist die Oberfläche nicht gut genug, sie muss nachbearbeitet werden. Für mich ist die fiktive Lackierung mit Schellack der Indikator, ob eine Oberfläche gut genug ist, um als fertig behandelt zu gelten. Du kannst das anders sehen, das ist mir egal. Jeder hat so seine Maßstäbe. Meine sind extrem hoch.

Beim Hobeln mit Handhobeln tritt Hobelschlag in der Form wie man ihn von Hobelmaschinen kennt nicht auf. Wenigstens nicht, wenn man einen Putzhobel mit einem ordentlichen Hobeleisen verwendet.
Ein ordentliches Hobeleisen sollte zwischen 4 und 5mm dick sein und wirklich scharf sein.
Ich denke, die meisten kennen den Test, ob ein Hobeleisen scharf ist oder nicht. Wenn man sich damit rasieren kann, ist es scharf. Sonst nicht.
Der Grund, warum ein Hobeleisen eine gewisse Dicke haben sollte, ist der das dünne Hobeleisen zum Flattern neigen.
Das sieht dann auf dem Holz so aus wie Hobelschlag. Wenn so etwas auf einer ebenen Fläche auftritt, dann muss man, wenn es sich um Hartholz handelt, mit der Ziehklinge weiter bearbeiten.
Handelt es sich um Weichholz, (die Gruppe der Nadelhölzer zählt im Allgemeinen dazu) dann muss man auch hier Schleifen.
Profilhobel mit einem Schnittwinkel von 50° sind in der Regel gut genug um ein Profil zu Hobeln, das nicht oder kaum nachbearbeitet werden muss.
Manchmal ist das Holz leider so gewachsen, dass keine ganz ordentliche Oberfläche entsteht, das ist aber sehr selten der fall, wenn man das Hobeleisen vernünftig geschärft hat.

Nun zu deiner Frage nach dem Werkzeug und den Maschinen, die ich benutze. Grundsätzlich für die groben Vorarbeiten dieselben wie du auch.
Wenn es um Feinarbeiten geht, erwische ich mich immer häufiger dabei, dass ich gleich zur Raubank oder zum Putzhobel greife.
Exzenterschleifer oder so benutze ich sehr selten. Das hat aber einen ganz einfachen Grund.
Ich verarbeite meistens Harthölzer, die Oberflächen werden sehr häufig mit natürlichen Mitteln behandelt. Schellack, Öl oder Wachs.
Leider hat Schellack die unangenehme Eigenschaft jeden noch so feinen Kratzer in der Oberfläche deutlich hervor zu heben. Exzenterschleifer hinterlassen aber selbst bei allerfeinstem Schleifpapier leichte kreisförmige riefen.
Von Hand zu schleifen dauert zu lange, mit der Ziehklinge geht es bedeutend schneller. Die Ziehklinge ist mein feinstes Hobelinstrument und wird oft benutzt.

Ich weiß, nicht ob hier einige etwas mit dem Begriff Permakultur etwas anfangen können. Der Begriff kommt eigentlich aus der Landwirtschaft und hat dort eine ziemlich komplexe Bedeutung. Permakultur bedeutet im weitesten Sinne mit der Natur gehen.
Die Pflanzen, die auf einem Acker natürlich vorkommen, sagen dem Landwirt, was er dort anbauen sollte.
Es ist faszinierend zu sehen, wie gut das funktioniert.

So etwas Ähnliches versuche ich auch in meine Tischlerarbeiten einfließen zu lassen. Ich verzichte so weit es geht, auf künstliche Stoffe.
Das geht natürlich nicht immer aber oft genug, das es sich lohnt.
Das Überraschende dabei ist für mich das die Ergebnisse, die ich erziele, wirklich eine natürliche Harmonie ausstrahlen.
Das ist besonders bei den Farben bemerkbar, keine schrillen Effekte, die das Auge beleidigen, sondern harmonische Farbübergänge.
Dafür muss man natürlich als Tischler umdenken.
Die wenigsten werden das verstehen.
Wir haben als Tischler die Wahl, wir können versuchen mit der Industrie zu konkurrieren oder wir können eine eigenen Weg gehen.
Die Konkurrenz mit der Industrie fährt direkt in den Konkurs.(Meine Überzeugung)

Bei dem anderen Weg ist das nicht so sicher. Da kann es durchaus sein, das man auch mal richtig Geld verdient.
Es gibt immer mehr Leute, die auch mal etwas mehr ausgeben für ein Möbel, das etwas besser gemacht ist als der Industriemist.
 

Berni62

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Nun zu deiner Frage nach dem Werkzeug und den Maschinen, die ich benutze. Grundsätzlich für die groben Vorarbeiten dieselben wie du auch.

Mit Verlaub, das glaube ich nicht (und damit meine ich nicht den grammatikalischen Fehler). Deine langatmige Antwort lässt befürchten, Du hast die Frage auch nicht verstanden.

Desweiteren: es gibt Untersuchungen auf FWW, die besagen, dass es nach der Oberflächenbehandlung keinen Unterschied mehr zwischen einer (ordentlich) geschliffenen oder gehobelten Oberfläche gibt.
 

Wale

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Hallo Justus,

das mit dem Hobelschlag kenne ich auch. Was mich immer wieder verwundert, wenn ich zB. 30 Brettchen hoble, dann habe ich bei 2 oder 3 Brettchen den Hobelschlag. Da ich überhaupt nicht nachvollziehen kann was die Ursache ist, mache ich alle Brettchen 10cm länger und schneide dann den Hobelschlag weg.

Warum schleifen Hobbyschreiner?

Beim verleimen der Brettchen zu einem Leimholzbrett gibt es trotz Verleimhilfen immer einen kleinen Versatz. Da meine Leimholzbretter meistens breiter als die Hobelmaschine sind, bleibt mir nichts anderes übrig als sie bei meinem Schreiner durch die Breitband zu schieben. Von Hand hobeln... vergiss es, bis ich das kann steht ein Kreuz auf meiner Wohnung :emoji_wink:

Auch wenn die Leimholzplatten durch die Hobelmaschine passen, liegen die manchmal nach dem hobeln etwas länger in der Werkstatt (Hobby!) und dadurch leidet die Oberfläche also bleibt auch hier nur das schleifen.

Ich mache sehr viel aus Esche, ich liebe die Maserung und die Farbe, aber Esche ist manchmal auch etwas bucklig und reisst beim hobeln aus. Deshalb gebe ich immer mindestens 3mm zu und schleife die dann mit der Breitband runter.

Daher meine Antwort auf die obenstehende Frage:
Weil ihnen nichts anders bleibt:emoji_grin:

Gruss
Wale
 

michaelhild

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Dass mit dem Hobelschlag kenne ich auch. Was mich immer wieder verwundert, wenn ich zB. 30 Brettchen hoble, dann habe ich bei 2 oder 3 Brettchen den Hobelschlag. Da ich überhaupt nicht nachvollziehen kann was die Ursache ist, mache ich alle Brettchen 10cm länger und schneide dann den Hobelschlag weg.

Mit Hobelschlag ist aber hier was anderes gemeint. Die kleinen Wellen, die durch die rotierenden Messer auf der Oberfläche entstehen.
 

Wale

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Hallo Michael,

solche Wellen habe ich noch nie gesehen oder gefühlt. Für mich ist die Oberfläche nach dem hobeln völlig glatt.

Wenn ich's noch glatter will, dann nehme ich Glas oder Kunststoff:cool:

Gut, ich bin vieleicht ein Grobmotoriker, aber irgendwie habe ich den Eindruck es geht bei dieser Diskussion schon sehr nahe an die Esotherik:emoji_grin:

Gruss
Wale
 

Berni62

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Hallo Michael,

solche Wellen habe ich noch nie gesehen oder gefühlt. Für mich ist die Oberfläche nach dem hobeln völlig glatt.

Das kommt ganz auf das eingesetzte Holz und auch auf die Maschine an (ich vermute, deshalb hat Justus auch diese Frage gestellt).

Eurokirsche kommt bei mir bescheiden aus der Dickte, wogegen Eiche, amerik. Nussbaum, Mahagoni und Ahorn perfekt rauskommen.

Grüße
Bernhard
 

Snekker

ww-robinie
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Bernhard du trollst schon wieder. Also geh anderswo spielen.
Desweiteren: es gibt Untersuchungen auf FWW, die besagen, dass es nach der Oberflächenbehandlung keinen Unterschied mehr zwischen einer (ordentlich) geschliffenen oder gehobelten Oberfläche gibt
Wen du Abkürzungen gebrauchst, dann bitte so das sie auch verständlich sind.
FWW steht unter anderem für Fakultät der Wirtschaftswissenschaften aber auch für Feld, Wald und Wiese und für eine ganze Reihe anderer Firmen und Institutionen.

Demnach hat also dein FWW festgestellt, das es nach dem Oberflächenbehandeln keinen Unterschied mehr gibt zwischen einer gehobelte Oberfläche und einer geschliffenen Oberfläche. Wenn damit eine maschinell gehobelte Oberfläche gemeint ist, dann würde ich sagen sollten die Leute vom FWW schnellsten einen Augenarzt aufsuchen, denn bei einer maschinell gehobelten Oberfläche ist immer Hobelschlag vorhanden.
Bei der einen oder anderen Oberflächenbehandlungsmetode tritt er stärker oder schwächer zutage.
Nehmen wir als Beispiel ein Eichenbrett. Wenn du es langsam bei hoher Umdrehung durch die Hobelmaschine jagst, dann wirst du, wenn du es einfach lackierst, wahrscheinlich keinen Hobelschlag sehen.
Beizt du das Eichenbrett aber dann wirst du sehr wohl den Hobelschlag sehen besonders schön kommt das bei sogenannten Antikbeizen.
Dann gibt es natürlich auch Lacke, die einen gewissen Lupenefekt haben. Da tritt der Hobelschlag auch sehr schön zutage.
Man kann das ganze aber auch Spitzfindig sehen und sagen es ist die derzeit aktuelle Oberfläche gemeint und die ist egal ob gehobelt oder geschliffen der Lack.
 

Mitglied 30872

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Hallo Michael,

solche Wellen habe ich noch nie gesehen oder gefühlt. Für mich ist die Oberfläche nach dem hobeln völlig glatt...Gut, ich bin vieleicht ein Grobmotoriker, aber irgendwie habe ich den Eindruck es geht bei dieser Diskussion schon sehr nahe an die Esotherik:emoji_grin:

Gruss
Wale

Hallo Wale,
Michael hat schon recht. Wie Jens richtig schreibt, entsteht bei den besagten Hobelmaschinen immer Hobelschlag. Es kommt dann eben auf die Maschine an, auf die Hobelwelle, die Messer, die Vorschubgeschindigkeit, ob man den Hobelschlag mit dem bloßen Auge sieht oder nicht bzw. fühlt. Der Hobelschlag findet sich auf der gesamten gehobelten Fläche. Wenn Deines Erachtens nach die von Dir gehobelten Flächen glatt sind, dann ist das prima. Es ist immer die Frage des Anspruchs, den man hat. Der von Dir beschriebene Absatz hat mit Hobelschlag in diesem Sinne nichts zu tun (auch nichts mit Esotherik). Er entsteht dadurch, dass der Abgabetisch leicht tiefer als der Schneidenflugkreis steht. Sobald das Werkstück den Aufgabetisch verläßt, greifen die Messer etwas tiefer, wodurch die Stufe entsteht. Daher ist die Breite der Stufe immer gleich. Auch beim Dickenhobel kann das passieren, wenn Einzugs-, Auszugswalze und Dickentisch nicht richtig zueinander eingestellt sind.
 

DZaech

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Ich glaube dass man es auch übertreiben kann es auch übertreiben mit der Genauigkeit. Bei normalem vernünftigem Hobeln mit der Maschine gibt es keine Hobelschläge welche den Normalen Schreiner stören würden, dazu eine kleine Rechnung:

6000u/min = 100u/s
6m/min Vorschub= 100mm/s.
Messerwelle mit vier Messern

Das heisst pro MILIMETER Werkstück schneiden VIER Messer. Also wenn dort ein sichtbarer Hobelschlag entsteht weiss ich auch nicht mehr weiter... Das Hobelergebnis weist 4 Schläge pro mm auf, wenn jemand von euch in der Lage ist das blossen Auges als störend zu empfinden, der bekommt einen Preis von mir. Und der Rest von euch, welcher sich an Hobelschlägen stört hat entweder eine zu langsame Maschine, zu hohen Vorschub, zu wenige oder schlecht eingestellte Messer :emoji_wink:
 

Berni62

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Ich glaube dass man es auch übertreiben kann es auch übertreiben mit der Genauigkeit. Bei normalem vernünftigem Hobeln mit der Maschine gibt es keine Hobelschläge welche den Normalen Schreiner stören würden, dazu eine kleine Rechnung:

6000u/min = 100u/s
6m/min Vorschub= 100mm/s.
Messerwelle mit vier Messern

Das heisst pro MILIMETER Werkstück schneiden VIER Messer. Also wenn dort ein sichtbarer Hobelschlag entsteht weiss ich auch nicht mehr weiter... Das Hobelergebnis weist 4 Schläge pro mm auf, wenn jemand von euch in der Lage ist das blossen Auges als störend zu empfinden, der bekommt einen Preis von mir. Und der Rest von euch, welcher sich an Hobelschlägen stört hat entweder eine zu langsame Maschine, zu hohen Vorschub, zu wenige oder schlecht eingestellte Messer :emoji_wink:

Chapeau - klasse erklärt!

@ snekker:

Der FWW Vergleich war: Maschinengeschliffen und per Hand gehobelt.
 

Wale

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Hallo Stefan,

beim abrichten habe ich so einen Hobelschlag weder am Anfang noch am Ende des Brettes je festgestellt. Allerdings wird die Oberfläche beim abrichten bei mir nie so schön glatt wie beim Dickenhobeln da sehe ich tatsächlich häufig so ein Wellenmuster. Das ist aber eigentlich kein Problem, da ich alle 4 Seiten eines Bretts immer durch den Dickenhobel schiebe.

Wie der Hobelschlag am Ende eines Brettes beim dickenhobeln theoretisch entsteht ist mir völlig Klar und nach der Theorie müsste dieser Hobelschlag bei jedem Brett auftreten (Hobbymaschine) nur da unterscheiden sich Theorie und Praxis. Wie gesagt von 20 Brettchen haben vieleicht 2 oder 3 diesen Hobelschlag. Und ich konnte keinen Signifikanten Qualitätsunterschied zwischen den Brettchen erkennen.

Es scheint völlig Willkürlich zu sein und das ist das Rätsel:confused:

Das mit der Esotherik bezog sich auf die Qualität der Oberfläche. Da wird teilweise ein Aufwand betrieben welcher IMHO jenseits von Gut und Böse ist. Wir arbeiten doch mit Holz, dem schönsten Werkstoff den es gibt, muss denn wirklich der Charakter und der Charme dieses Werkstoffs auf Teufel komm raus weggeschliffen werden?

Gruss
Wale
 

Mitglied 30872

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...Wie der Hobelschlag am Ende eines Brettes beim dickenhobeln theoretisch entsteht ist mir völlig Klar und nach der Theorie müsste dieser Hobelschlag bei jedem Brett auftreten (Hobbymaschine) nur da unterscheiden sich Theorie und Praxis. Wie gesagt von 20 Brettchen haben vieleicht 2 oder 3 diesen Hobelschlag. Und ich konnte keinen Signifikanten Qualitätsunterschied zwischen den Brettchen erkennen.
Es scheint völlig Willkürlich zu sein und das ist das Rätsel:confused:...

Da wird teilweise ein Aufwand betrieben welcher IMHO jenseits von Gut und Böse ist. Wir arbeiten doch mit Holz, dem schönsten Werkstoff den es gibt, muss denn wirklich der Charakter und der Charme dieses Werkstoffs auf Teufel komm raus weggeschliffen werden?

Gruss
Wale

Tja nun, das ist eben Holz und Deine Brettln werden eben doch sich so unterscheiden, dass es diese Stufe beim Dickenhobeln gibt. Das ist übrigens bei meiner Maschine auch so, weshalb ich mir angewöhnt habe, das Werkstück kurz vor Abschluss des Hobelvorgangs leicht anzuheben und dabei vom Tisch zu nehmen. Gelingt nicht immer, aber meistens.

Und das mit dem schönen Werkstoff ist eben so eine Sache. Wir Hobbyisten müssen nur unseren eigenen Ansprüchen genügen. Die Profis leben davon, dass sie die Ansprüche der Kundschaft erfüllen. Und wenn man sich dann mal anschaut, wie hochfein eine lackierte Oberfläche bspw. sein kann, dann möchte man sie auch so haben. Und wer das beherrscht, der bekommt den Zuschlag.
 

magmog

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Guude,

da wir viele Oberflächen deckend und hochglänzend auf gefräster und gedickteter Fläche lackieren, stelle ich auch die Aussage ", es gibt immer Hobelschlag" in Abrede.
 

Snekker

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Hallo Wale!
Du schiebst wahrscheinlich genau wie wir alle die Bretter versetzt nebeneinander durch den Dieckenhobel. Solange ein Brett durchläuft, gibt es beim Zweiten keinen Schlag, weil die Andruckwalze auf der richtigen Höhe ist. Den Schlag gibt es immer nur, wenn das erste Brett eingeführt wird, oder wenn der Hobel lehr läuft und du ein neues Brett einführst. Deswegen passiert das immer nur bei ein paar Brettern.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, ein Brett unter den vorgegebenen Voraussetzungen durch meine Dickenhobelmaschine zu schieben. Vier Messer, scharf richtig eingestellt, 6000 Umdrehungen und 5m Vorschub
6m Vorschub leistet mein Hobel nicht. Aber 5m ist ja besser als 6m in diesem Fall. Wie ich schon anfangs gesagt habe, reicht für die meisten Tischler die maschinengehobelte Oberfläche durchaus aus, es gibt aber ausnahmen. Wenn man beispielsweise mit Antikbeize behandelt, oder bei speziellen Lacken muss auch unter diesen Umständen nachbehandelt werden. Da es nur wenige unter euch gibt die diese Problematik kennen ist das aber wohl nicht relevant. So und damit verabschiede ich mich von diesem Faden. Hier gibt es durchaus interessantere Themen.
 

Mitglied 59145

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Hallo,

bei meiner Dickte muss geschliffen werden, liegt aber auch an dem Altholz. Man hat da immer Dreck drinnen, weiter arbeiten wir noch mit Streifenhobelmessern. Diese sind auch nie zu 100% exakt, jedenfalls fast nie!

Kurzum ich habe fast immer Hobelschlag und Riefen, deshalb wird auch geschliffen.

Ich kenne aber durchaus Maschinen bei denen ein Schleifen wirklich nicht nötig ist.
Zumal der "ordinäre Schreiner" auch selten feiner als 180er bis 240er Korn schleift, diese Oberflächenqualität kriegt man sicherlich mit der richtigen Hobelmaschine hin....

Der Betrieb in dem ich mit solch einem Hobel gearbeite habe hatte auch 2 Dickenhobel. Einen draussen unterm Vordach und den guten halt in der Werkstatt.

Es wurde auch viel Bau gemacht und deshalb gab es halt die alte Maschine auch noch, wobei beide nicht neu waren!

Aber das muss wie immer jeder für sich beurteilen, wenn der Kunde zufrieden ist war es ja gut! Was man dann als "Mehrleistung" erbringt ist rausgeworfenes Geld und interessiert auch keinen wirklich!

Gruss
Ben
 

Holzrad09

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Hallo Jens
Der Abschlag hat immer die Länge des Abstandes der Transportwalzen zueinander, sind die Walzen enger bei einander sind die Abschläge auch kürzer, meist bei kleinen Dickenhobeln mit kleiner Hobelwelle.
Lässt man ein Brett hinein, hat die erste Vorschubwalze nicht genug Federkraft das Werkstück gegen den Dickentisch zu drücken, die Messerwelle zieht das Holz nach oben, sobald die zweite Vorschubwalze greift ist genügend Druck vorhanden, bis zum Brettende, da passiert wieder das gleiche.
Bei schweren Dickenhobeln passiert es in der Regel nicht, da sie über Druckbalken verfügen.
Es kann funktionieren wenn man ein Brett nach dem anderen durchlässt, ohne Pause, ist aber meist allein schwierig, zumindest bei kürzeren Werkstücken.
Ein ausheben kann auch funktionieren, zumindest wenn der Dickentisch nicht nachgibt, wie es oft bei Heimwerkermodellen üblich ist :emoji_slight_smile:
 

Wale

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Hallo Stefan,

da ich zum Glück einen Schreiner gefunden habe dessen Werkstatt und Maschinen ich benutzen darf, sehe ich immer wieder wie wenig Aufwand man für eine perfekt lackierte Oberfläche betreiben muss.

Da die Spritzkabine meist besetzt ist, gehe ich davon aus, dass auch die Kunden zufrieden sind.

als Beispiel eine Stabverleimte Tischplatte:

Da auch die Profis beim verleimen diese kleinen Verschiebungen der Lamellen haben:
1. Breitband vorne 80 hinten 120
2. Excenter 180 (ich habe noch nie einen länger als 10 Min. schleifen gesehen)
3. Entstauben
4. 1. Lackierung DD-2K
5. Handschliff 240 (nur leicht wischen)
6. Entstauben
7. 2. Lackierung DD-2K

Justus, ich glaube Du bist mit mir einig, dass ein mehr an Aufwand schlicht nicht mehr zu bezahlen und vor allen kein wesentlicher Qualitätsunterschied sicht- und fühlbar wäre.

Gruss
Wale
 

Küfersenkele

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Hui,
da habe ich ja eine Diskussion ausgelöst.
Dachte die Frage ist viel einfacher.

Ich nehme mit, man kann es so machen oder so , wie immer eben :emoji_slight_smile:
Ausschlaggebend ist wohl was jeder subjektiv für glatt und eben hält.

Messerschläge kann ich bei mir keine feststellen.
Ich hobel die Bretter meist im voraus, und schleife dann die zusammen geleimten Bretter wie Wale, mangels fehlender Breite an der Hobelmaschine.
Allerdings habe ich auch oft am Ende des Brettes den Schlag.
Bei dem Dickenhobel habe ich das Problem verstanden, beim Abrichten noch nicht ganz...

Falls ihr noch Lust habt, würde ich noch folgende Frage dazu stellen:
Wie kann man die verschiedenen Oberflächen theoretisch und allgemein beschreiben?

Haptisch ist die geschliffene Oberfläche natürlich feiner und glatter.
Wie ist es optisch? Ändert sich das Bild der Masserung?
Ist bei der gehobelten Oberfläche die Masserung (Jahresringe, Harztaschen, Äste,...) schärfer?

Danke an all die (spannenden) Antworten
Grüße
Kiafersenkele
 
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