Hartöl dringt kaum in ami Nussbaum ein

Mias

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Hallo und Guten Morgen!

Mein Tischbau geht endlich dem Ende entgegen (irgendwie auch ziemlich schade) und nach mehreren Ölungen hat sich bei mir Ernüchterung breit gemacht, was meine Erwartungen an die Oberflächenbehandlungen angeht:

Das Öl (Asuso Hartöl High Solid) dingt kaum ein:

Kurz drüber geschliffen und schon bin ich durch (nach einer Ölung). Habe eine geölte Latte ablängen müssen und mir dabei den Querschnitt mal näher angeschaut: Kaum messbare Eindringtiefe, deutlich weniger als 1mm!! Ist das typisch Nussbaum oder eher typisch Anfängerfehler??
Hatte das Öl sowohl "kalt" als auch erwärmt verarbeitet und keine deutlich sichtbare Verbesserung beobachtet. Die Raumtemperatur lag nicht unter 18°C. Geschliffen habe ich bis 180 bzw 240. Habe ich zu fein geschliffen? Asuso sagt "nicht feiner als 120", was ich allerdings nicht sonderlich angenehm zum Anfassen finde.

An dieser Stelle mal ein dickes Danke an Heiko für seine erfreulich pragmatischen Hinweise und Tipps gerade zum Thema Ölen in seinem Blog!!

Die die Chance für die erste Ölung vorbei ist, stellt sich mir die Frage, ob ich jetzt überhaupt noch die Qualität der Oberflächenbehandlung v. a. die Wiederstandsfähigkeit der Oberfläche günstig beeinflussen kann.

Hoffe auch nicht allzu erschütternde Antworten und Ratschläge!
Ansonsten frohes Osterfest und viel Erfolg beim Eier suchen!!

Matthias
 

narrhallamarsch

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entspann dich matthias,

das ist kein drama und auch absolut in ordnung so, wie ich finde.

die größte belastung findet auf der oberfläche statt und nicht im holz. mach da weiter und baue den schutz ordentlich auf und nichts wird passieren.
 

Mias

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Ein Gebirge fällt mir vom Herzen!!
Danke narrhallamarsch und Steffen für die beruhigenden Worte.
Habe gelernt: Hartöl ist etwas zickig was die Ölaufnahme angeht + den Begriff "Oberflächenbehandlung" kann man getrost wörtlich nehmen.
 

WinfriedM

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Wie tief Öl eindringt, hängt stark von der Holzsorte ab. Und dann gibts auch noch extreme Inhomogenitäten. Buche ist da ein Musterbeispiel, an manchen Stellen Eindringtiefe von 0,5mm, an anderen Stellen 4mm. Eiche lässt oft kaum mehr als 0,2mm durch. Viele Weichhölzer saugen aber auch nicht sonderlich viel, besonders frisches Holz, was noch durch Harze recht dicht ist. Dielen hingegen, die Jahre unbehandelt draußen gelegen haben, können irre viel saugen.

Was die Belastbarkeit angeht, spielt das alles bei einem Tisch keine Rolle. Es gibt sogar Arbeitsplattenöle, die werden bewusst so eingestellt, dass sie vielleicht nur 0,1mm tief eindringen. Livos Arbeitsplattenöl wird z.B. schon nach 3 Minuten (!) wieder abgewischt, das soll gar nicht tief eindringen. Und Osmo Hartwachsöl dringt auch nur sehr wenig ein. Beide Öle haben aber bewiesen, dass die Oberfläche erstklassig belastbar ist.
 

frankundfrei

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Eindringtiefe von Öl bei Tischplatte

Ich bin eher ein Befürworter von der Sättigung der Holzfaser mit einem Öl, das möglichst gut einzieht.

Wenn die Oberfläche regelmäßig nachgepflegt wird, dann mag das mit einem Öl, das mehr auf dem Holz als im Holz ist, durchaus stimmen. Auf dem Holz ist es ja eigentlich kein Öl mehr. Das sind eher Alkydharze, Naturharze oder Paraffine.

Ein Problem entsteht, wenn diese dünne Schicht abgearbeitet wird. Z.B. durch unsachgemäßer Reinigung mit Mikrofasertüchern. So können in Teilbereichen die Holzfasern unverhofft wieder Flüssigkeiten sorptiv aufnehmen. Schmutziges Wischwasser, Tee oder Rotwein können dann Flecken erzeugen, die nur noch schwer zu reinigen sind.

Bei einer dunklen Nuss ist eine Schicht aus Paraffinen auch nicht vorteilhaft - hier kann es zu hellen Striemen kommen, wenn mal was über den Tisch gezogen wird.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 
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