Fensterdetails streichen

Erdhorn

ww-eiche
Registriert
13. Juli 2012
Beiträge
332
Hallo,

die Dickschichtlasur auf unseren Fenstern ist an den Unterkanten völlig fertig und muss erneuert werden.
Ich habe schon an mehrere Stellen gelesen, dass lose Teile des Altanstrichs auf jeden Fall entfernt werden müssen und dass der alte Anstrich auf jeden Fall angeschliffen werden muss.

Aber wie macht man das an engen Stellen und in den Ecken, und vor allem dort, wo das Holz hinter anderen Bauteilen (Laibung, Rollladenführungsschienen, Aluleisten,...) verschwindet?
Da kommt man teilweise nicht dran.

Hier ein Beispielbild:
Fensterdetail

Bei der Aluschiene an der Unterseite sind keine Schrauben zu erkennen. Die kann man vermutlich nicht zerstörungsfrei entfernen. Wie will man darunter und in den Ecken schleifen oder streichen?

Um die Führungsschiene für die Rollläden sind zwei schmale Holzstreifen sichtbar. Da kommt man mit Schleifpapier nicht dran, bzw. nur an einen kleinen Teil.


Noch eine Zusatzfrage: Ist es richtig, dass die Fensterbank ohne Dichtungsfuge vor dem Fenster liegt?
Sollte dort nicht besser eine Silikonfuge angebracht werden, damit kein Wasser zwischen Fensterbank und Holzfenster laufen kann?
 

bello

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2008
Beiträge
9.766
Alter
68
Ort
Koblenz
Hallo,

ich würde Dir empfehlen, den Fein-Multimaster oder das entsprechende Brodukt von Bosch anzusehen. Mit den entsprechenden Zubehörteilen geht das. Der Multimaster hat ein entsprechendes Schleifschuhsortiment im Lieferunfang. Ich benutze für solche Arbeiten auch den Duplex von Festool. Leider sind alle Geräte recht teuer.

Gruß

Gruß
 

Erdhorn

ww-eiche
Registriert
13. Juli 2012
Beiträge
332
Hallo bello,

einen Multimaster habe ich, aber damit komme ich nicht an die gezeigten Teile ran.
Zwischen Aluschiene und Fensterbank sind 1,3cm Platz. Die Ecke neben der Aluschiene biete vielleicht 3 x 3 cm Platz.
Da ist mit dem Multimaster nix zu machen.

Die schmalen Holzkanten der Rollladenführung sind rund. Mit dem Multimaster könnte ich da höchstens eine schmale Linie drauf anschleifen.
 

checkalot

ww-robinie
Registriert
1. Juni 2009
Beiträge
979
Ort
Süddeutschland
Hallo Erdhorn,

also der Multimaster ist schon eines der kleinsten verfügbaren Schleifgerät... es gibt noch so Mini-Schleifer a la Dremel mit diversen (rotierenden) Aufsätzen, aber ich befürchte, dass das auch nicht so die Lösung ist... hier ist vermutlich der gute alte Handschliff die beste Methode, wenn du die "störenden" Teile nicht demontieren kannst.
 

elmgi

in Memoriam † 23.03.2025
Registriert
25. Dezember 2009
Beiträge
3.774
Alter
74
Ort
Metropolregion Rhein-Neckar
Hallo Erdhorn,

es gibt noch so Mini-Schleifer a la Dremel mit diversen (rotierenden) Aufsätzen, aber ich befürchte, dass das auch nicht so die Lösung ist...

Ich habe so ein Teil und für kleine Detailschleifarbeiten mag das noch einigermaßen angehen. Die Abtragsleistung würde ich als doch sehr bescheiden einstufen.

Bild zur Einschätzung anbei.

Grüsse

Elmar
 

Anhänge

  • Dremel 002.jpg
    Dremel 002.jpg
    188,9 KB · Aufrufe: 53

threedots

ww-robinie
Registriert
17. Mai 2012
Beiträge
1.261
Ort
im Westen
Hallo Erdhorn,

ich gehe mal davon aus, dass Du den Aufbau der Fensterrahmenverblendung nicht kennst.

Das Foto vermittelt den Eindruck, daß die Granit Fensterbank, ohne Abdichtung gegen das untere Rahmenholz gesetzt wurde. Hier tickt eine latente Zeitbombe, wenn nicht entsprechende Drainagemaßnahmen unter der Fensterbank ergriffen wurden.

Bei den Alublechen kenne ich zwei Möglichkeiten zur Montage, falls nicht geschraubt wurde. Erstens mit einer Art Druckknopfsystem, das eine Hinterlüftung ermöglicht, oder aber das Verkleben. Letzteres birgt auch wieder die Gefahr, dass sich Staunässe bilden kann, wenn keine ausreichende Wasserdrainage sichergestellt ist.

Wenn die Rahmen schon im sichtbaren Bereich Renovierungsbedarf aufzeigen, wie sehen sie dann erst unter dem Blech bzw. hinter der Fensterbank aus. Ich auf jeden Fall auch die Bleche und Fensterbank vor der Sanierung ausbauen. Dann werden auch die (sicherlich vorhandenen) verborgenen Schäden sichtbar.

Ich weiß, das ist vom Aufwand sicherlich deutlich mehr als nur eine Schönheitsreparatur. Sorry.

LG

threedots
 

Erdhorn

ww-eiche
Registriert
13. Juli 2012
Beiträge
332
Handschliff ist gut. Ich bin kein Frauenarzt :emoji_slight_smile:
Zwischen Fensterbank und Alublech sind gerade 1,3 cm Platz und da muss ich etwa 1cm tief drunter kommen. Da passt kein Fingerchen zwischen. Mit gefaltetem Schleifpapier würde ich mehr an der Fensterbank und dem Alu abnehmen, als am Anstrich.

Das ist konstruktiv wirklich total bescheiden.
Ich frage mich, warum die die Aluleisten nicht von oben eingeschraubt haben, statt sie einzukleben.


Ich müsste mir einen 1cm Schmalen Schleifklotz basteln, und das Schleifpapier auch nur 1cm breit draufziehen.


Ich bin gerade auf schmale Nylonbürsten gestoßen.
Die sehen so aus: Nylonbürste

Vielleicht komme ich damit in den schmalen Spalt. Die Fensterbank und das Alu müsste ich aber mit irgendwas gut schützen, damit es nachher nicht wie hulle aussieht. Die Körnung ist zum Anschleifen relativ grob, aber an der Stelle fällt es wohl nicht auf.

In den Ecken bleibt mir wohl nur ein schmaler Stechbeitel. Etwas anderes fällt mir nicht ein :emoji_frowning2:
 

Erdhorn

ww-eiche
Registriert
13. Juli 2012
Beiträge
332
@Elmar
Den Aufbau der Fensterrahmenverblendungs kenne ich nicht.

Hier noch zwei Bilder zur Verdeutlichung:

Fensterschiene

Fenster außen


Die Aluleiste hat noch eine schwarze Kunststoffkante, gegen die der Fensterflügel abdichtet.
Die Aluleiste lässt sich mit etwas Kraft vor und zurück bewegen, aber nicht anheben.
An einem anderen Fenster, welches genauso aufgebaut ist, ist die Aluschiene dagegen bombenfest. Da lässt sich nicht bewegen.


Wenn die Schiene aufgeklebt ist, dann reiße ich mir evtl. den Rahmen und die Schiene kaputt. Und wenn die Schiene kaputt ist, dann habe ich einen Totalschaden.

Die Fensterbank herauszunehmen wäre vermutlich noch die einfachere Sache. Selbst wenn die kaputt ginge, könnte man die für rel. kleines Geld wieder ersetzen.



Eine andere Idee:
Die Fenster sind rund 12 Jahre alt und soweit ich in die Spalten hinter die Fensterbank gucken kann, sind sie nicht morsch.
Spricht etwas dagegen, jetzt so weit einen neuen Anstrich anzubringen, wie es ohne Demontage möglich ist, und dann die Fugen zwischen Fensterbank, Fensterrahmen und Laibung mit Silikon abzudichten, sodass kein Wasser mehr an die nicht sichtbaren Stellen gelangen kann?
 

buniq

ww-eiche
Registriert
27. Juli 2011
Beiträge
347
Ort
Seelze/Letter (Hannover)
Solche stellen sind ratz fatz geschliffen.
Nimm einen Spachtel und bieg Ihn dir so zurecht, wie Du Ihn brauchst.(So ein Teil kostet 2€)
Schleifpapier rum und Gas geben.
Schneller und sauberer kannst du diese stellen nicht schleifen ohne alles ab zu montieren.
Machen wir auch nicht anders und das funktioniert tadelos.
 

threedots

ww-robinie
Registriert
17. Mai 2012
Beiträge
1.261
Ort
im Westen
Hallo Erdhorn,

das Bild mit der Fensterschiene ist sehr aufschlußreich. Sie ist konstruktiver Bestandteil des Rahmens und bringt das Traufblech gleich mit. Es kann durchaus davon ausgegangen werden, dass unter dem Blech, das Deiner Aussage nach ja durchaus wackelig ist, also hinterlüftet, keine nennenswerten Schäden gibt. Also besteht hier kein unbedingter Handlungsbedarf.

Wenn Du ausschließen kannst, dass sich im Spalt zwischen Rahmen und Fensterbank keine Staunässe bilden kann, würde ich es auflassen. Soclhe Fugen sind meist nie ganz dicht zu bekommen, Wasser kann leicht eindringen, braucht aber ewig um wieder abzutrocknen.

Schleife die Stellen ab, an die Du drankommst und lasiere drüber.

LG

threedots
 

Erdhorn

ww-eiche
Registriert
13. Juli 2012
Beiträge
332
Solche stellen sind ratz fatz geschliffen.
Nimm einen Spachtel und bieg Ihn dir so zurecht, wie Du Ihn brauchst.(So ein Teil kostet 2€)
Schleifpapier rum und Gas geben.
Schneller und sauberer kannst du diese stellen nicht schleifen ohne alles ab zu montieren.
Machen wir auch nicht anders und das funktioniert tadelos.


Also einen 1cm breiten Spachtel vorne etwa 3cm lang um 30° biegen und dann Schleifleinen drüberspannen?

Hört sich gut an. Das werde ich probieren. Danke.
 

bello

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2008
Beiträge
9.766
Alter
68
Ort
Koblenz
Hallo bello,

einen Multimaster habe ich, aber damit komme ich nicht an die gezeigten Teile ran.
Zwischen Aluschiene und Fensterbank sind 1,3cm Platz. Die Ecke neben der Aluschiene biete vielleicht 3 x 3 cm Platz.
Da ist mit dem Multimaster nix zu machen.

Die schmalen Holzkanten der Rollladenführung sind rund. Mit dem Multimaster könnte ich da höchstens eine schmale Linie drauf anschleifen.

Schleifen - C. & E. FEIN GmbH


Schau mal dort nach dem Profi-Schleif-Set.

Gruß
 

Erdhorn

ww-eiche
Registriert
13. Juli 2012
Beiträge
332
Hallo Erdhorn,

das Bild mit der Fensterschiene ist sehr aufschlußreich. Sie ist konstruktiver Bestandteil des Rahmens und bringt das Traufblech gleich mit. Es kann durchaus davon ausgegangen werden, dass unter dem Blech, das Deiner Aussage nach ja durchaus wackelig ist, also hinterlüftet, keine nennenswerten Schäden gibt. Also besteht hier kein unbedingter Handlungsbedarf.

Die an das Alu-Blech angrenzenden Holzteile sehen nicht stark angegriffen aus.
Für mich sieht es aber so aus, dass es unter (also nicht hinter, bzw. nicht zwischen Blech und Holz) Schäden in der Lasur gibt, und dass Feuchtigkeit zwischen Lasur und Holz nach oben gezogen ist. Und damit wäre es auch hinter dem Blech feucht geworden. Morsch scheint es aber nicht zu sein.


Wenn Du ausschließen kannst, dass sich im Spalt zwischen Rahmen und Fensterbank keine Staunässe bilden kann, würde ich es auflassen. Soclhe Fugen sind meist nie ganz dicht zu bekommen, Wasser kann leicht eindringen, braucht aber ewig um wieder abzutrocknen.

Schleife die Stellen ab, an die Du drankommst und lasiere drüber.

Der Spalt zwischen Holzrahmen und Fensterbank ist etwa 4mm breit. Die Fensterbank scheint in ein Mörtelbett gelegt worden zu sein. Wasser, welches in den Schlitz läuft, kann also nicht einfach nach vorne abfließen.

Auf dem Fenster steht oft Wind und Sonne (Südausrichtung).
Selbst ohne Wind, wird die Scheibe und der Rahmen nass. Der Regen tropft dann auf die Fensterbank und spritzt von dort bis zu 30 cm hoch an die Scheibe. Wasser spritzt so auch unter das Traufblech an den Rahmen.
Es wird also immer wieder Wasser in den Spalt gelangen.


Den Spalt mit Silikon abzudichten wird nicht 100% gelingen, da er ja auch teilweise an die offenporigen Klinkersteine angrenzt.
Wie wäre es, wenn ich unter das Traufblech eine Leiste auf die Fensterbank kleben würde? Dann könnte ich den Spalt offen lassen und es könnte fast kein Wasser mehr eindringen.
An den Seiten, wo die Fensterbank ans die Klinker stößt, würde ich dann mit einem spritzbarem Dichtmittel (Silikon?) den Eintritt von Wasser stark reduzieren.
 

threedots

ww-robinie
Registriert
17. Mai 2012
Beiträge
1.261
Ort
im Westen
Hallo Erdhorn,

jede weitere Maßnahme in Richtung zusätzlicher Abdichtung verstärkt das Problem nur. Du kannst zwar ein L-Profil auf der Fensterbank aufkleben und mit Silikon abdichten, aber dahinter wirds dann richtig dunkel. D.h. es kann nicht mehr nachvollzogen werden, ob die Hinter- bzw. Belüftung in ausreichendem Maße sichergestellt ist, um die Bildung von Staunässe nachhaltig zu verhindern.

Da hast Du wirklich ein kniffliges Problem. Und Deine Aussage bzgl. Wind und Sonne bestätigt mich in meiner ursprünglichen Empfehlung
Schleife die Stellen ab, an die Du drankommst und lasiere drüber.

LG

threedots
 

Erdhorn

ww-eiche
Registriert
13. Juli 2012
Beiträge
332
@threedots
Ich glaube, da liegt ein Missverständnis vor.
Ich dachte daran, den Spalt zwischen Holzrahmen und Fensterbank offen zu lassen und nur eine Leiste auf die Fensterbank zu kleben, damit kein Spritz- und Schmelzwasser dort reinlaufen kann.

Lediglich an den Seiten, wo die Fensterbank für die Rollladenschienen ausgespart sind, würde ich den Spalt möglichst gut abdichten. Dort kann derzeit ungehindert von oben Wasser hereinlaufen. Im Prinzip läuft auch das komplette Wasser, welches an die Führung für die Rollläden gelangt, bis unter die Fensterbank. Ob es dort dann bist zum Holzrahmen läuft, weiß ich nicht.

Hier eine dilettantische Zeichnung, wie ich mir das prinzipiell vorstelle:
Zeichnung

schwarz ist der Holzrahmen
grau = Wetterschutzschiene
rot = Fensterbank
grün = angedachte Leiste / Winkel



@bello
So ein Renovierungssystem würde sicherlich einige Probleme lösen, aber das ist vermutlich nicht ganz billig :emoji_slight_smile:
Weißt du, was so etwas für ein Fenster mit 120x120cm kostet?
In der Beschreibung steht zwar, dass es auch mit Rollladenschienen funktioniert, aber nach den Abbildungen kann ich mir das eher nicht vorstellen. Wir bekommen nicht mal handelsübliche Fliegengitterrahmen angebracht, weil hier maximal 10mm Platz zwischen Rahmen und Rollladen sind.
 

Erdhorn

ww-eiche
Registriert
13. Juli 2012
Beiträge
332
Bei den Alublechen kenne ich zwei Möglichkeiten zur Montage, falls nicht geschraubt wurde. Erstens mit einer Art Druckknopfsystem, das eine Hinterlüftung ermöglicht, oder aber das Verkleben. Letzteres birgt auch wieder die Gefahr, dass sich Staunässe bilden kann, wenn keine ausreichende Wasserdrainage sichergestellt ist.

Ich habe noch mal nach den Wetterschutzschienen gegoogelt und mir verschiede Profile angesehen.
So, wie sich die Schiene hier bewegen lässt, vermute ich stark, dass diese in einer Nut im Holz festgeklemmt ist.

So, wie hier

Hat jemand Erfahrung damit, ob man so eine Befestigung zerstörungsfrei lösen kann?
Wenn ja, wie macht man das am Besten?
Die innere Kante, die auch gleich die Dichtfläche bildet, ist aus hartem Kunststoff. Der Rest ist aus Alu.
 

bello

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2008
Beiträge
9.766
Alter
68
Ort
Koblenz
Hallo,

ich kaufe diese Produkte beim örtlichen Großhändler. Du solltest also mal im Händlerverzeichnis nachschauen.

Gruß
 

threedots

ww-robinie
Registriert
17. Mai 2012
Beiträge
1.261
Ort
im Westen
@Erdhorn,

es liegt kein Mißverständnis vor. Den zur Verfügung stehenden Luftspalt verkleinerst Du durch die Anbringung der grünen L-Schiene enorm. Spritzwasser kann trotzdem eindringen, braucht aber länger um abzutrocknen. Die Nässe kann also länger auf das Rahmenholz einwirken. Durch die eingeschränkte Luftzirkulation steigt die Luftfeuchtigkeit in der gesamten Spritzwasserverkleidung. An jedem Ratzer in der Lasur unterhalb des Spritzwasserschutzes kann Feuchtigkeit ins Holz dringen.
 

Erdhorn

ww-eiche
Registriert
13. Juli 2012
Beiträge
332
Wie sollte man es sonst machen, wenn nicht mit so einem Prallblech?
Vom Prinzip her ist jedes Dach und jeder Fachwerkbau so aufgebaut.

Und solange mehrere Millimeter Luft zwischen Wetterschutzschiene und L-Schiene vorhanden bleiben, ist kaum weniger Luftzirkulation vorhanden, die die trotzdem eingedrungen Feuchtigkeit abtransportieren kann. Dafür wird aber sehr viel weniger Wasser eindringen.

Das Beste wird aber sein, wenn ich die Fensterbank herausnehme und so einsetze, dass darunter Wasser zuverlässig abgeführt werden kann.
Weiß jemand, wie so etwas vernünftig aufgebaut wird? Da sollte doch vermutlich eine Bitumenschicht "unter" den Fensterrahmenvorsprung gesetzt werden, und dann mit einem Gefälle nach außen unter der Fensterbank verlaufen.

Die Fensterbank selbst müsste dann so eingesetzt werden, dass unter ihr Wasser nach außen ablaufen kann. Also eine geschlossene Mörtelschicht, wie sie derzeit vorhanden ist, dürfte es vermutlich nicht sein.
 

threedots

ww-robinie
Registriert
17. Mai 2012
Beiträge
1.261
Ort
im Westen
Luftzirkulation

hallo Erdhorn,

ich sage ja nicht, dass dann keine Luftzirkulation mehr möglich ist. Nimm einfach den Querschnitt der jetzigen Öffnung, sagen wir 1,3 cm * Fensterbreite. Wenn Du nun besagte L-Schiene einklebst, wird sich der Querschnitt auf ca. 3-4mm verringern. Das sind dann ca. 25-30 % des ursprünglichen Werts. Luftdruck und Windgeschwindigkeit ändern sich nicht, aber der Volumenstrom reduziert sich auch entsprechend. Das war Auslöser für meinen Einwand, ob diese Schiene eine so tolle Idee ist.

Erschwerend kommt noch hinzu, dass das Regenwasser, das an der Fensterbank abprallt, zu einem gewissen Grad in der Lage ist, bergaufwärts zu fliessen. Es fliesst einfach um die L-Schiene herum. Abhilfe könnte hier eine Kröpfung am langen Schenkel bringen. Kann gerade kein Bild erstellen, daher symbolisch als Strichmännchen:

*\
| \
|
|
*----

Dann das ganze unter dem Traufblech in ein sattes Silikonbett kleben. Nimm hier aber das Silikon für Aquaristik/Teichbau oder vom Dachdeckerbedarf, da dieses durch Mikroorganismen und Algen nicht zersetzt werden kann. Normales Silikon gibt nach einigen Jahren den Geist und verschwindet rückstandsfrei.
 

Erdhorn

ww-eiche
Registriert
13. Juli 2012
Beiträge
332
Hallo threedots,

ich habe mir das gestern noch mal angesehen und mich gefragt, wie man grundsätzlich eine Natursteinfensterbank richtig einbaut, sodass es dahinter und darunter trocken bleibt.

Viele frei zugängliche Infos gibt es im Netz wohl nicht, aber eine Seite habe ich gefunden, die wenigstens eine Teillösung anbietet:

Teillösung


Fensterbankeinbau


So, wie der Einbau der Steinplatten bei uns aussieht, wird es hier vermutlich keine Flächendichtung unter der Fensterbank geben.

Ich komme wohl nicht drum herum, die Fensterbank herauszunehmen und darunter ein ordentliche Dichtebene herzustellen, denn sonst gammelt mir da alles weg. Von oben werde ich das nicht vernünftig abgedichtet bekommen und offenlassen geht auch nicht, weil mir das Wasser sonst auf die Holzständerwand läuft.


Zu der verlinkten Lösung habe ich aber auch noch etliche Fragen:

1. wohin läuft Wasser, was auf die Flächendichtung gelangt? So, wie es da fertig gezeigt wird, würde es unter das Fenster in die Wohnung laufen, oder nach außen an der Dämmung entlang. Das kann doch eigentlich beides nicht gewollt sein.
Wo soll das Wasser hin, was dorthin gelangt kann?

2. Ist es richtig, dass da kein Gefälle ist?

3. Wenn man die Flächendichtung unten komplett an den Fensterrahmen anschließt, bekommt man dann keine Probleme mit diffundierender Feuchtigkeit im Winter?

4. Wie baut man dort die Fensterbank drauf?
Einfach Mörtel und Platte drauf? Dann kann das Wasser wieder nicht ablaufen?


5. Wo bekommt man gescheites Zeug für die Flächendichtung her? Oben verlinktes Produkt habe ich in keinem Shop gefunden.
Kann man auch PCI Lastogum nehmen?
 

threedots

ww-robinie
Registriert
17. Mai 2012
Beiträge
1.261
Ort
im Westen
Hallo Erdhorn,

ich habe eine ähnlich gelagerte Situation in meinem Bad, nur auf der Innenseite.
Es wird wohl der richtige Weg sein, auch die Fensterbank auszubauen und eine entsprechende Flächendichtung einzubauen.

Nun aber zu Deinen Fragen:

1. Wasser folgt i.d.R. dem vorgegebenen Gefälle. Wenn es kein oder wenig Gefälle gibt, können auch Kapillareffekte für unerwünschten Wasserfluß sorgen. Also dafür sorgen, dass das Wasser immer von der Problemstelle weglaufen kann.

2. Das kann zwar gewollt sein, ist aber auf keinen Fall richtig. Gefälle vom Fenster weg vorsehen.

3. Wenn die Flächendichtung richtig am Holzrahmen verklebt wird, kann dort keine Diffusion entstehen. Die Flächendichtung muß aber Temperatur- und Witterungsbeständig sowie gegen Mikroorganismen und Algen resistent sein. Somit ist auch dauerhaft ein Schutz gegen diffundierende Feuchtigkeit gegeben.

4. Die Fensterbank mit einem geeigneten und frostsicheren Flexkleber punktuell aufkleben. Durch das eingebaute Gefälle und die Lücken zwischen den Kleberfeldern kann ggf. eingedrungenes Wasser nach außen ablaufen.

5. EDPM Dachfolie (gibt's beim Dachdeckerbedarf). Die Nahtstellen werden verschweißt und mit dem Fensterrahmen verklebt. Gibt's z.B. hier: Tremco Illbruck

Ich hoffe, das hilft Dir weiter.
 

Erdhorn

ww-eiche
Registriert
13. Juli 2012
Beiträge
332
Hallo threedots,

um eine wirklich wassergeschützte Sache zu erstellen, muss man wirklich eine Menge Hirnschmalz investieren. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Schwachstellen fallen mir auf.


zu 1.
es ist klar, dass Wasser dem Gefälle nach unten folgt und bei Kapillarwirkung auch nach oben steigt.
Selbst wenn die im verlinkten Bild ein Gefälle nach außen hätten, würde das Wasser außen an der Dämmschicht herunterlaufen und damit die Dämmung kaputt machen.

Und wenn man dort nun Putz oder Klinker vorbauen würde, würde das Wasser zwischen die Schichten laufen. Das kann doch auch nicht gewollt sein.


zu. 2.
Unser Fensterausschnitt hat auch kein Gefälle. Das kann ich an einem anderen Fenster erkennen.
Wenn ich die Schicht mit Gefälle bauen möchte, muss ich es selbst erstellen.
Da später die Platte punktuell darauf befestigt werden soll, muss die Fläche darunter flächig stabil sein. Das Ganze darf aber nicht zu dick sein, damit ich mit der Fensterbank nicht zu hoch komme.
Ich hatte zuerst an eine Wediplatte gedacht, aber in 4 oder 6mm Stärke ist die wohl nicht stabil genug.


zu 3.
Ich meinte damit hauptsächlich die Diffusion von innen nach außen.
Fensterabdichtungen soll man ja innen diffusionsdicht und außen diffusionsoffen machen, damit wenig Feuchtigkeit von innen in die Dichtung eindringen kann, und möglichst gut wieder nach außen entweichen kann.

Wenn ich nun außen eine Folie anklebe, dürfte das sehr diffusionsdicht sein und die Diffusionsfeuchtigkeit, die von innen unter den Fensterrahmen gelangt, könnte zu einem Problem werden, zumal das Fenster ja ohnehin ein Wärmebrücke ist.


zu 4.
Dazu fehlt mir noch eine Idee, wie man es grundsätzlich machen könnte.
Irgendwie müsste ich ein gleichmäßiges Gefälle herstellen, welches bis zur Außenkante des Klinkers reicht.


zu 5.
Danke für den Link. Illbruck habe ich schon oft gehört. Für meinen Einsatzzweck scheinen die die Folienstreifen ME220 zu empfehlen.
Die Folie selbst ist vermutlich bombensicher, aber in den Ecken, stelle ich sie mir nachteilig vor. Dafür ist so eine streichbares System wie von INTHERMO vermutlich besser. Aber ich stöber noch mal etwas herum, und frage im Baufachhandel, ob die etwas empfehlen können.
Allerdings wäre es dafür natürlich sehr hilfreich, wenn ich wüsste, wie ich das Gefälle realisiere.

Danke erst mal.
 
Oben Unten