Esche oder Ahorn um 90° biegen

MukerBude

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Hallo,

haltet ihr es für möglich, Esche oder Ahorn Brettchen 100 mm breit und 2 mm dick, im rechten Winkel zu biegen?
So das eine gut erkennbare Kante entsteht, mit einer so geringen Rundung wie möglich. Ein Radius von 5 mm wäre noch akzeptabel.

Danke für eure Antworten
 

flüsterholz

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Es ist schon erstaunlich um was für enge Radien man 0,6mm dickes Furnier mit Hilfe von Feuchtigkeit und Wärme biegen kann. Bei 2mm bekomm ich aber schon etwas Magenschmerzen. Habe es aber noch nicht probiert. Wären mehrere Lagen Furnier eine Option?
 

Ikeabana

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So würde ich es versuchen: Wenn das gestalterisch ok ist, würde ich auf der Innenseite eine 45° Nut einfräsen und nur wenig stehen lassen. Dann dämpfen und vorsichtig biegen. Vielleicht ein Biegeband verwenden. In die Nut auf dern Innenseite natürlich Leim.
 

Moosheini

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kleine Anmerkung zur Esche: sehr elastisches Holz, daher zum Biegen oftmals schwierig, da der plastische Anteil der Verformung geringer ist. Zum Biegen auch mal auf den Jahrringverlauf schauen. Was scheinbar recht gut funktionieren soll ist ein heißer Stab, der konstant an das nasse Holz herangeführt wird (bzw. anders rum, das Holz an den Stab). So biegen einige Instrumentenbauer
 

Schreinersein

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Wieso denn nicht auf Gehrung verleimt? Aus einem Stück läuft das Furnierbild doch auch quasi durch.
Oder überfurniert? Mit an der Stelle getrenntem Furnierblatt
 

Pareto

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Wieso denn nicht auf Gehrung verleimt? Aus einem Stück läuft das Furnierbild doch auch quasi durch.
Oder überfurniert? Mit an der Stelle getrenntem Furnierblatt
Die Frage hab ich mir auch schon gestellt.
@MukerBude : Du stellst hier einige interessante Fragen, die mich als Zupfmusiker wie auch als Schreiner interessieren... :emoji_thumbsup:
Es wäre aber für alle einfacher, hätten wir ein paar Infos mehr. Ein Bild sagt mehr als al 1000 Worte.
Sei es eine Zeichnung oder ein Foto von dem entsprechenden Detail; vielleicht auch von einer bereits existierenden Gitarre.
Das gilt auch für den anderen Thread: "Hirnholz auf Querholz" oder so.
Bitte nimm das nicht als Kritik, sondern als Anregung.
Ich bin sicher: Bis die Gitarre fertig ist, gibt es noch mehr Fragen. :emoji_slight_smile:
 

flüsterholz

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Die Frage hab ich mir auch schon gestellt.
@MukerBude : Du stellst hier einige interessante Fragen, die mich als Zupfmusiker wie auch als Schreiner interessieren... :emoji_thumbsup:
Es wäre aber für alle einfacher, hätten wir ein paar Infos mehr. Ein Bild sagt mehr als al 1000 Worte.
Sei es eine Zeichnung oder ein Foto von dem entsprechenden Detail; vielleicht auch von einer bereits existierenden Gitarre.
Das gilt auch für den anderen Thread: "Hirnholz auf Querholz" oder so.
Bitte nimm das nicht als Kritik, sondern als Anregung.
Ich bin sicher: Bis die Gitarre fertig ist, gibt es noch mehr Fragen. :emoji_slight_smile:
Schau dir mal seine Internetseite an. Das sind schon sehr außergewöhnliche Gitarren, die er baut.
 

MukerBude

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@flüsterholz
ja klar, werde ich Esche einsetzen. Die Idee ein Bügeleisen zu verwenden erscheint mir (nach einigen kleinen Tests) praktikabel!

@flüsterholz
Entsprechendes Esche Holz ist bestellt und im Anflug !

@flüsterholz,
ja genau, mein Biegeeisen aus dünnem Stahl, ist nicht annähernd dazu in der Lage, um einen 90° Winkel zu biegen.

@agnoeo,
ja, absolut machbar, aber Zargen aus Schichtholz sind klanglich nicht zu gebrauchen.

@Moosheini,
sorry, aber alle Experten, deklarieren Esche, gerade, weil es so langfaserig ist, als eines der optimal zu biegenden Hölzer.

@Schreinersein,
es handelt sich um die Zargen einer Konzertgitarre. Da handelt man sich mit jeder Unterbrechung des Holzes, deutliche Klang-Verluste ein.
 

Moosheini

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Nur kurz zur Klarstellung: Den Biegeprozess an sich habe ich nicht als bedenklich angesehen, nur die "Rückformung" nach dem Biegen :emoji_slight_smile:
 

MukerBude

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Ein Blick auf meine VIERTE:

25_II_Zusammenfassung.jpg

Leider habe ich mich bei der Dimensionierung der Dicke der AAA Engelmann-Fichten-Decke verkalkuliert und sie mit 2 mm zu dünn ausgelegt. So hat die Decke vor dem Steg begonnen Wellen zu werfen. Das hat einen Rattenschwanz an Nachbesserungen nach sich gezogen. Begonnen damit, dass das Schallloch in die Zarge vertieft werden musste, damit ich die verstärkenden Hölzer unter der Decke positionieren konnte.
Das ist jetzt einen zweiten Saitenwechsel her, ohne das die IV. weiteren Schaden genommen zu hat.

Die Nachbesserungen im Detail
https://www.mukerbude.de/_MATERIAL/Reparatur-Bericht.pdf

P.S. Wenn der Verwies auf mein Portal MukerBude.de unerwünscht ist, bitte ich um Löschung des Beitrags.
 
Zuletzt bearbeitet:

MukerBude

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Nur kurz zur Klarstellung: Den Biegeprozess an sich habe ich nicht als bedenklich angesehen, nur die "Rückformung" nach dem Biegen :emoji_slight_smile:
Ja, die Rückformung oder Entspannung des Holzes ist ein komplexes Thema, das sich auch Mathematisch nicht wirklich exakt definieren lässt. Zu viele Faktoren spielen da zusammen und oder auch gegeneinander.
 

SchweißerSchnitzer

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ALTER SCHWEDE, Peter, du hast ja wirklich im schönsten Sinn einen an der Waffel! Das ist ja das wundebar Nerdigste was mir seit langem über den Weg gelaufen ist. z.B. der 203 Seiten PDF Baubericht deiner III. Gitarre. Es gibt sie noch, die guten hellen Ecken des Internets - wofür es in meiner nostalgische-verklärten Erinnerung mal erfunden wurde. Sollte es sowas wie digitalen Denkmalschutz geben - das wäre mein Kandidat :emoji_wink:

(und sowas kann KI eben nicht)

Sorry für's Offtopic, aber das musste raus.
 

MukerBude

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@SchweißerSchnitzer,
du meinst sicher den Baubericht der II. Gitarre.
1000 Dank für die schönen Blumen. Habe mein Leben lang am Schreibtische irgendwelche Konzepte für Architektur oder IT entwickelt, und habe mich auf die Frührente gefreut, in der ich neben der Musik endlich etwas mit meinen Händen anfangen kann.

@flüsterholz,
- wenn du das biegen/zurückbiegen des Holz' meinst, hilft nur Überbiegen, um die richtige Krümmung zu finden. Leider kann man das Maß des Überbiegens nicht voraus berechnen. Zumindest habe ich keine Formel dafür gefunden.
- Wenn du die Wellen in der Decke meiner IV. meinst, dort habe ich zwei kleine zusätzliche Deckenbalken angebracht und den mittleren Balken verstärkt.
 
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