Aber wir haben ja mit @Holzdraht jemand im Forum, der fachlich ausgezeichnet geeignet ist, in so einen Fall Hilfe zu leisten.
Aber sein naheliegender Vorschlag, es zuerst einmal mit einem günstigem und leicht erhältlichem, für solche Zwecke vorgesehenen Werkzeug zu versuchen, scheint einigen recht verwegen zu erscheinen.
Danke Robert, dass du das so siehst. Ich bin einigermaßen verwundert darüber, welche teils abenteuerlichen Methoden hier beschrieben werden um abgerissene Schrauben zu entfernen.
Die Methode einen Torxbit in eine Bohrung zu schlagen hab ich auch schon probiert. Manchmal funktioniert die Methode, machmal nicht. Genauso wie mit Linksausdrehern. Nur weil sie Spezialwerkzeug sind und die nicht unbedingt als Standardwerkzeug in jeden Werkzeugkasten zu finden sind heißt das nicht, dass die Methode nicht funktioniert. Linksausdreher sind eine Möglichkeit von vielen und damit kann das Entfernen der Schraube funktionieren, muß aber nicht.
Was ich nicht verstehe ist, dass für Schreinerwerkzeug, sei es die Dominofräse, der Festoolschrauber oder irgendwelche exotischen Werkzeuge tausende von Euro ausgegeben werden und wenn es dann um ein Spezialwerzeug geht, das helfen kann, wird das in Frage gestellt. Weil das nicht zum Standardwerkzeug gehört und weil man 10 Euro investieren muß. Mir kommt es so vor, als beim Holzwerken das Geld keine Rolle spielt, aber weil man sich mit Metall nicht auskennt, verzichtet man auf gutes Werkzeug. Das verstehe ich nicht. Aber gut, manche Sachen muß man auch nicht verstehen.
Bei festsitzenden Schrauben eine Mutter aufzuschweißen hat meist keinen Erfolg. Das ist meine Erfahrung. Das muß aber nicht heißen, dass die Methode generell nicht funktioniert. In dem speziellen Fall sehe ich die Chance genau bei 0 %.
Entweder schauen die ganzen Leute die Bilder nicht genau an und philosophieren über Schrauben, die sie schon mal so herausbekommen haben. Aber in dem Fall ist der Stummel bündig. Außerdem ist die Stelle nicht gut zugänglich.
Zum Anschweißen einer Mutter ist kein Fleisch vom Stummel überstehend. Wie soll die Schweißnaht halten? Mit WIG wäre das Schweißen möglich, aber dazu braucht man Platz, die Stelle ist aber unzugänglich und mit MAG glüht man einfach die Schraube aus. Praktisch funktioniert das Aufschweißen einer Mutter nur wirklich gut, wenn die Stelle auch gut zugänglich ist und man die Schweißnaht im Vollanschluß herstellen kann. Meine Erfahrung ist, dass genau unter der Mutter doch die Schraube abreißt, weil das Material dort ausglüht und weich wird.
Was dagegen gut funktioniert und ich schon mehrfach praktiziert habe ist die Kombination aus den verschiedenen Vorgehensweisen:
Bauteil in dem der Schraubenstummel steckt mit Autogen erwärmen, Linksausdreher oder auch Torx zum Ausdrehen verwenden. Beim Aufschweißen der Mutter wird ja die Schraube erwärmt und nicht das Muttergewinde. Im ersten Moment sitzt durch die Wärmeausdehnung der Stummel noch fester im Muttergewinde. Erst nach einer Zeit, wenn sich die Temperatur vom Muttergewinde angeglichen hat, kann es sein dass ich der Rest löst. Die Betonung liegt auf kann und nicht auf muß.
Ich möchte niemanden direkt kritisieren, aber manchmal kommt es mir so vor, als ob einfach nur Beiträge von einzelnen Personen geschrieben werden, dass man auch seinen Senf dazugibt, sei er auch noch so weit hergeholt. Es geht nicht darum seinen Weg als die Allheilmedizin anzusehen, sondern einen möglichen Weg, der manchmal funktioniert, manchmal auch nicht.
Aber egal das Ergebnis zählt. Wenn die Schraube draußen ist, ist der Weg schließlich egal.