Wie eine 230cm Sperrholz-Paneele um 2mm schmälern?

[PatrickD]

Hallo miteinander, wir haben auf unserem Boot Deckenpaneelen, die werftseitig an eine Unterkonstruktion aus Sperrholz angeklebt sind. Im Laufe der Zeit hat sich bei einigen der Kleber gelöst, also haben wir sie alle runtergerissen und mit Montagekleber neu angeleimt. Jetzt ist die mittlere Paneele über und die kriegen wir nicht ran weil sie 2mm breiter als der verfügbare Platz ist. Obwohl die anderen Paneelen dicht an dicht montiert sind. Kann aber schon sein, dass sich nach einer gewissen Zeit etwas verzieht und vielleicht waren sie zuvor eben verkantet.

Wie auch immer, ich möchte die Paneele um 2mm schmälern, auf ganzer Länge, ohne zu splittern, ohne Unebenheiten und ohne runde Kanten zu schleifen. Die Paneele besteht aus 4mm starkem Sperrholz, ist 2300mm lang und 401mm breit. Sie ist mit einem Kunstleder überzogen und vermutlich mit dünnem Schaumstoff ausgepolstert. Ich möchte gerne den Bezug einseitig lösen, sauber wegkleben und die Kürzung vornehmen. Ich hoffe, die Bilder können ein wenig etwas von der Beschaffenheit des Teils vermitteln.
Nun meine Fragen:

• wie würde ein Schreiner mit dem entsprechenden Maschinenpark diese 2mm entfernen, dass es absolut gleichmässig und gerade ist? Bitte berücksichtigen, dass ich den Bezug sowie Polsterung nur einseitig entfernen und abkleben möchte.
• Alternativ: wie könnte ich eine solche Arbeit selbst auf dem Schiff vornehmen? Dann hätte ich keine Transport-Herausforderung und könnte laufend prüfen, wann genug Material weg ist.

Vielen Dank für Eure Antworten !
Grüsse, Patrick

 

[odul]

Vor Ort: Bandschleifer. Aber erst üben.

 

[raziausdud]

(Ich hatte Handhobel geschrieben. Dann aber eine Ahnung gehabt. Also nochmal nachgelesen: Sperrholz !)

Ich habe die Kanten von dünnerem Sperrholz aber auch schon gehobelt. Also: Handhobel ? - mit Fragezeichen!!!

Rainer

 

[pedder]

Tauchsäge + Schiene, erst ein paar Mal üben.

 

[PatrickD]

Das ging ja schnell - dankeschön!

Tauchsäge + Schiene, erst ein paar Mal üben.

Ich hab' da Angst vor'm Splittern, ausserdem benötige ich einen Tisch weil bei 4mm hängt die Paneele durch. Und ich müsste die Schiene irgendwie fixieren. Zuviele Unsicherheiten.

(Ich hatte Handhobel geschrieben. Dann aber eine Ahnung gehabt. Also nochmal nachgelesen: Sperrholz !)

Ich habe die Kanten von dünnerem Sperrholz aber auch schon gehobelt. Also: Handhobel ? - mit Fragezeichen!!!

Rainer

War mein erster Gedanke, auch wegen Sperrholz. Lieber nicht

Vor Ort: Bandschleifer. Aber erst üben.

Ist bis jetzt meine einzige nicht verworfene Idee. Wie kann ich aber garantiert auf ganzer Länge die gleiche Menge abschleifen und keine Berge und Täler, bzw. runde Kanten verursachen? Ich dachte an 2 Dachlatten links und rechts mit 2mm Überstand festzwingen und runterschleifen. Aber leider sind Dachlatten selten gerade...

 

[Martin Graf]

Ich hätte keine Bedenken, das mit dem Handhobel zu erledigen. Die Fasern der Decklagen scheinen ja parallel zur Kante zu verlaufen. Vielleicht zuerst mit Lineal oder Richtlatte und scharfem Messer auf beiden Seiten vorritzen.
Wahrscheinlich kann man die dünne Platte mit etwas Geduld auch allein mit einem scharfen Messer schneiden - ebenfalls von beiden Seiten arbeiten.
Gruß Martin

 

[markusonlein]

Hallo Patrick,
das wäre für mich eine der wenigen Gelegenheiten, den Elektrohandhobel zu benutzen.
Erste Abnahme 1mm, dann mit 0,5mm Einstellung bis es passt.
Gruß Markus

 

[methylase]

Ich würde es mit einer Kantenfräse versuchen.

Gruß Matthias

 

[holzer1998]

Im Prinzip gehen alle vorgeschlagenen Varianten.
Wichtig ist das Maß anzuzeichnen und dann an den Riss heranarbeiten. Damit stellst du ach einigermaßen sicher, dass des gerade ist.

Meine persönliche Wahl wäre die Kreissäge. Das geht mit zwei Personen auch mit einer mobilen Säge à la Erika, Festool CS70 etc.
Wobei ich das Panel wohl eher zur Säge bringen würde.
Oder eben doch Tauchsäge und Schiene. Dann irgendeine Art von Hobel. Mit dem Schleifer eher nicht.
Über Ausrisse würde ich mir da wenig bis keine Gedanken machen. Nach dem Sägen die Kante mit Schleifpapier brechen und das Leder wieder drüberziehen.

 

[K2H]

Wenn ich deinen Eingangsbeitrag und die Bilder richtig interpretiere, ist doch die abzunehmende Kante mit Kunstleder überzogen und wird es auch wieder.
Wenn ja, dann sieht man minimale Ausbrüche doch gar nicht. Das Kunstleder verdeckt sie. Und da es auch relativ rau genarbt ist, fallen keine Unebenheiten auch nicht auf. Ich denke da kannst du problemlos mit dem Bandschleifer drüber fahren und gut ist. Kannst ja zur Sicherheit eine eine Leiste (besser noch ein Stück Flachstahl) an der 2mm-Linie anzwingen, damit du nicht zu viel weg schleifst.

Gruß,
KH

 

[KaiX0]

Ich hab' da Angst vor'm Splittern, ausserdem benötige ich einen Tisch weil bei 4mm hängt die Paneele durch. Und ich müsste die Schiene irgendwie fixieren. Zuviele Unsicherheiten

Auf dem Boden schneiden, Hartschaumplatten als Unterlagen, Führungsschiene verwenden. Klappt sicher!

 

[Tim90]

Hallo,

Ich würde versuchen ein gerades Stück Multiplex oder ähnliches auf dem Panel festzuspannen und die 2 mm dann mit einem Bündigfräser mit Kugellager am Schaft abfräsen. Das sollte eine saubere Kante ergeben.

Gruß
Tim

 

[PatrickD]

Nochmal danke an alle für Eure Beiträge. Bevorzugt sind die Varianten, wo ich die Kante von oben abnehmen kann, klein und mobil sind und weder Tisch noch Unterlage benötigen. Da muss ich dann auch weniger Leder und Polsterung entfernen. Derzeitige Favoriten sind Bandschleifer (mit angezwingten Leisten links + rechts) sowie Elektrohobel.

Mit dem Schleifer eher nicht.

Warum würdest Du den Schleifer nicht einsetzen?

Grüsse
Patrick

 

[holzer1998]

Warum würdest Du den Schleifer nicht einsetzen?

Weil aus meiner Sicht bei einer Schleifmaschine die Gefahr am größten ist Rundungen in allen Richtungen reinzubringen.
Hier ist ein Hobel, egal ob Hand oder E-Hobel durch die Bewegung weniger anfällig.
Und je mehr ich drüber nachdenke würde ich es vermutlich wirklich mit dem Handhobel machen. 2mm sind damit ziemlich schnell erledigt.

 

[OmnimodoFacturus]

Wegen der Sauerei!

Du kannst auch eine Oberfräse verwenden. Leiste anzwingen und bündig fräsen. Sicher eine der saubereren (ausrissfrei, Staub gibts viel!) Methoden.
Aber normal würde ich auch die Tauchsäge nehmen und danach mit einem Schleifklotz die Kante brechen.

 

[PatrickD]

Alles klar, dann werde ich mich mal nach - vorzugsweise - einem Elektrohobel umschauen. Mit einem Handhobel sauber zu arbeiten traue ich mir nicht zu - zumal ich nur 1 Versuch habe.
Vielen Dank nochmal für Eure Antworten!

 

[K2H]

Weil aus meiner Sicht bei einer Schleifmaschine die Gefahr am größten ist Rundungen in allen Richtungen reinzubringen.
Hier ist ein Hobel, egal ob Hand oder E-Hobel durch die Bewegung weniger anfällig.

Bei 2,30 m Länge und 2mm Dicke habe ich eher Bedenken dass die Platte anfängt zu flattern und es deswegen beim E-Hobeln zu Ausrissen kommt. Mir wäre ein Bandschleifer sicherer, vor allem mit bei gezwungener "Anschlagleiste", weil der langsamer/weniger Material abträgt. Zumal die Kante ja nicht exakt rechtwinklig und/oder scharfkantig sein muss. Im Gegenteil, das Kunstleder freut sich wenn die Kante nicht zu scharf ist.

 

[Astlochfräser]

Wenn möglich schneide ich alles in der Werkstatt oder auf dem Boot (aussen) vor. Oberfräse etc. macht ziemlich viel Staub und Dreck, und meine Frau oder der Nachbar mir Vorwürfe. 4mm Sperrholz geht auch problemlos mit scharfem Messer und einer Richtleiste.

Auf was für einem Untergrund wird die Platte verleimt? Sperrholz arbeitet in der Regel nicht, Metall- oder Holzrumpf bzw. Unterkonstruktion schon - von daher ist ein Kleber, der die Schwankungen ausgleicht empfehlenswert (z.B. in der Koje was auf Kautschukbasis, was nicht ausdampft).

/Georg

 

[PatrickD]

Auf was für einem Untergrund wird die Platte verleimt? Sperrholz arbeitet in der Regel nicht, Metall- oder Holzrumpf bzw. Unterkonstruktion schon - von daher ist ein Kleber, der die Schwankungen ausgleicht empfehlenswert (z.B. in der Koje was auf Kautschukbasis, was nicht ausdampft).

Danke, ich werde bestimmt zuerst die Messervariante ausprobieren, bevor ich einen Hobel ansetze. Wir haben einen Stahlrumpf, Unterkonstruktion ist ebenfalls Sperrholz. Wir verwenden Uhu Ultra Montagekleber, der ist flexibel und hat sich nach einer Paneelklebeaktion im Salon vor bald 3 Jahren bis heute bestens bewährt

 

[PatrickD]

Bei 2,30 m Länge und 2mm Dicke habe ich eher Bedenken dass die Platte anfängt zu flattern und es deswegen beim E-Hobeln zu Ausrissen kommt. Mir wäre ein Bandschleifer sicherer, vor allem mit bei gezwungener "Anschlagleiste", weil der langsamer/weniger Material abträgt. Zumal die Kante ja nicht exakt rechtwinklig und/oder scharfkantig sein muss. Im Gegenteil, das Kunstleder freut sich wenn die Kante nicht zu scharf ist.

Die Platte ist 4mm stark, also schon biegbar aber in's Flattern kommt die nicht. In Original sind die Kanten rechtwinklig, damit die Stösse so wenig Zwischenraum haben wie möglich. Ich werde es noch mit einem scharfen Teppichmesser probieren.

 

[depitter]

Ich bin da klar bei der Tauchsägenfraktion. Führungsschiene auflegen, wenn möglich Opferplatte unterlegen und schwupp durch. Dauert keine fünf Minuten ist, wenn ein vernünftiges Blatt drauf ist und Opferplatte darunter nahezu ohne Ausrisse und mit einem guten Staubsauger auch noch recht Staubarm. Oberfräse auf Führungsschiene würde auch gehen, staubt aber wie Sau. Hobeln geht natürlich auch, aber wer noch nie oder sehr selten gehobelt hat, bekommt das eher nicht sauber hin.

 

[odul]

An sich ist ja alles gesagt. Ich hätte eine Rückfrage:

Wenn ich z.B. lese:

"Ich bin da klar bei der Tauchsägenfraktion. Führungsschiene auflegen, wenn möglich Opferplatte unterlegen und schwupp durch. Dauert keine fünf Minuten ist, wenn ein vernünftiges Blatt drauf ist und Opferplatte darunter..."

Habt ihr bedacht, dass die zurückgeschlagene Bespannung im Weg ist?

 

[Pringles87]

Und unbedingt sauber wird's meiner Meinung nach mit der Tauchsäge auch nicht. Wenn ich mit meiner TS55 nur 2mm abschneide, saut die ziemlich rum...

 

[odul]

Zum Anreißen: In so Fällen reiße ich immer gerne etwas mehr an oder reiße zwei Linien an. Wenn die Linie mit weggeschnitten ist, hat man auch keine Orientierung mehr.

 

[odul]

(Kleiner) Bandschleifer habe ich auch empfohlen, da mit einer feinen Körnung der Abtrag nicht so hoch ist. Dann kann man sich besser rantasten.

Mit Elektrohobel komme ich nicht klar. Ich mache mir da mehr Macken als sonst was rein. Und wenn die mal drin sind, wird es nur schlimmer.


Du siehst, es gibt viele Wege nach Rom und jeder hat so seine eigenen Erfahrungen gemacht. Die musst du auch machen. Es wurde schon mehrfach geschrieben: unbedingt vorher mit einem anderen Stück üben. Es wäre sehr ärgerlich, wenn du dir das verhaust.