Erste Tischkreissäge/Formatkreissäge unter 1500€. Lieber Alt+Massiv oder Neu

david.zephyrinus

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Liebe Leute,

zuerstmal Danke für dieses tolle Forum, ich habe hier schon so viele nützliche Tipps zu den verschiedensten Themen bekommen. Danke an alle, die sich die Zeit nehmen um auf die Fragen einzugehen.



Nun zu meiner Frage:

Ich bin angehender Instrumentenbauer, baue derzeit hauptsächlich Flöten sowie kleinere Holzprojekte und Naturholmöbel.

Nun suche ich endlich konkret nach einer brauchbaren Tischkreissäge/Formatkreissäge. Mein Budget liegt bei 1500€.

Ich möchte damit kürzere Bohlen zuschneiden, genaue Leisten für meine Flötenrohlinge schneiden, hier und da mal Plattenwerkstoffe verarbeiten...


Habe mir heute eine Rapid PK100 (mit Schiebeschlitten und Tischverbreiterung für 1550€) angeschaut und bin schon sehr angetan von der Qualität:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...e-formatsaege-rapid-pk-100/2371591686-84-6050


1. Nun möchte ich mir hier noch ein paar Meinungen einholen welche Maschiene ihr eher empfehlen würdet:

Eine Alte Massive oder eine neuere günstige Formatkreissäge (z.B. Bernardo etc)

Was haltet ihr verglichen zur Rapid von einer Metabo TKU 1693?


2. Auch interessiert mich ob der Schiebeschlitten einer Tischkreissäge lediglich zum Ablängen und für Plattenwerkstoffe zu gebrauchen ist?!

3. Kann ich an einer TK mit Schiebeschlitten (Keine Formatkreissäge) auch mit Fritz und Franz arbeiten?


Ich freue mich über alle Ratschläge und Tipps.

vielen Dank schonmal,
David
 

Lorenzo

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Das ist eine sehr schöne Säge, wenn die Technik auch nur annähernd in so nem Zustand ist wie die Optik dann passt der Preis. Und die Säge macht noch Mal paar Jahrzehnte ihren Job. Und billiger wird die nicht mehr werden, eher teurer.
Wenn du sie absaugen willst, wirst du dir was basteln müssen.
 

Johannes

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Hallo,
das ist an sich eine schöne Maschine. Ich würde ein gutes Lineal mitnehmen und kontrollieren ob der überschliffene Tisch eben ist.
Ansonsten halt schauen, das alles sauber läuft. Wenn ich sie kaufen würde, würde ich den Parallelanschlag 2-3 mal durchbohren und ein umleg- und zurückziehbares Alulineal montieren.

Es grüßt Johannes
 

willyy

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die macht einen super top Eindruck, rein optisch.
Wenn Du hinfährst, schau ob der Tisch spielfrei läuft, der Anschalg wackelt, etc. Evtl. eine Messuhr für den Rundrauf des Blattes mitnehmen und ein Lineal wie Hannes sagt für den Tisch.
Das erste was Du vermutlich ersetzen wirst, ist die Oberhaube.
 

Martin45

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Der Verkäufer ist selbsternannter Maschienenfreak und hat offensichtlich viel Arbeit in dieses Teil gesteckt.

Meine persönliche Übersetzung von KA-Deutsch nach Deutsch wäre bei dieser Aussage, dass er zwar kein Gewerbe hat, aber Maschinen optisch flott macht und diese hübsch aussehend weiter verkauft. Viel Arbeit reingesteckt bedeutet den Tisch einmal mit der Flex bisschen rostfrei gemacht. Das lackieren sieht zwar jetzt nett aus, aber was darunter ist, ist die Frage bzw. wann ggfls. wieder Rost hervorlugt.#
Ich weiss zwar, dass hier im Forum viel auf Optik gegeben wird, aber ich persönlich kaufe keine Maschine, wo ich sehe, dass sie erst vor kurzer Zeit überstrichen wurde. Selbiges bei einem Auto, wo der Motorraum vor dem Verkauf frisch ausgewischt wurde.
Ich wünsche dir, dass ich mit meiner Vermutung daneben liege.
Schau dir die Maschine jedenfalls genau an und probiere alles aus, auch auf Genauigkeit/Präzision.
Ich denke aber, wenn die Maschine OK ist, bzw. vom Grundsatz her ist das eine schöne Maschine, von der Marke, der Größe und dem, was sie verspricht.
Was ich mir auf jeden Fall gönnen würde, wäre eine Absaughaube samt seitlich befestigtem Arm. So am Spaltkeil ist murksig.

Und schau, ob irgendwie eine vernünftige Möglichkeit besteht, die Maschine auch von unten abzusaugen!
 

david.zephyrinus

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DZaech

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Meine persönliche Übersetzung von KA-Deutsch nach Deutsch wäre bei dieser Aussage, dass er zwar kein Gewerbe hat, aber Maschinen optisch flott macht und diese hübsch aussehend weiter verkauft. Viel Arbeit reingesteckt bedeutet den Tisch einmal mit der Flex bisschen rostfrei gemacht. Das lackieren sieht zwar jetzt nett aus, aber was darunter ist, ist die Frage bzw. wann ggfls. wieder Rost hervorlugt.#
Ich weiss zwar, dass hier im Forum viel auf Optik gegeben wird, aber ich persönlich kaufe keine Maschine, wo ich sehe, dass sie erst vor kurzer Zeit überstrichen wurde. Selbiges bei einem Auto, wo der Motorraum vor dem Verkauf frisch ausgewischt wurde.

Da der Verkäufer hier aber offensichtlich auch die Skalen ersetzt hat, Spindel- und Motorlager neu sind und die Lackierung nicht einfach "darübergestrichen " über alles ist, hätte ich in diesem Fall wirklich die Hoffnung dass die Säge vernünftig gerichtet wurde. Es gibt so manche Gauner in den Kleinanzeigen die einfach alles überstreichen und mit WD40 vollschmieren, aber das sieht man idR auf den ersten Blick. Und solche Arbeit ist auf diesen Fotos (für mich) nicht ersichtlich. Die Werkstatt im Hintergrund sieht auch passend für eine fachgerechte Aufbereitung aus. Logisch muss man das vor Ort noch genau beurteilen, aber die Säge ist auch preislich sicher nicht verkehrt.
 

david.zephyrinus

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Erzähl Mal etwas mehr von der Maschine... Generell gibt's das eigentlich ni jt mit dem Preis nach oben... Hat er denn noch andere Interessenten?
Er hat den Preis nochmal angehoben da er sie lackiert hat und sehe viele Anfragen hatte.

ich hatte ein schönes Gespräch mit ihm und er fand mich sympatisch (da ich Instrumente baue) und so hat er mir zugesichert sie für mich zu reservieren.
Alle sin allem macht er einen kompetenten Eindruck und ist wirklich Feuer und Flamme für das was er tut.
Habe auch schon Videos etc zur Maschine von ihm erhalten..
 

david.zephyrinus

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jo klar kann man auch mit ner Bosch GTS schieß mich tot, aber wenn selbst unser Metaboguru @Dietrich diese Maschinen nicht mehr ausdrücklich empfiehlt würde ich bei aller Liebe für die Dinger Abstand nehmen. Wie viel Threads haben wir hier von irgendwem der nach dem und dem Teil sucht, das es nicht mehr gibt, weil das geschrottet ist. Das sind bei diesen Maschinen auch keine Normteile oder so, Ersatz ist also schwer zu finden. 1500 Euro würde ich darin nicht anlegen.



Wie viele Gusstische sind dir denn schon angerostet. Wenn der TE seine Maschinen nicht gerade in einer Tropfsteinhöhle parkt, dann sollte das gehen. Ich hab einmal einen Rost"schaden" gehabt, weil mein Hobel in der Garage übernachtet hat und ich idiot ein Stück Plaste auf dem Tisch hab liegen lassen - Kondenswasser. Aber auch das ist keine große Sache, das hat sich nach den erstn paar Metern Holz einfach abgerieben. Selbst meine Container-Rapid hatte nur minimal Rost angesetzt.



Ich würde schauen ob alle wesentlichen Arbeitsgänge ohne Probleme zu erledigen sind (nicht dass da irgendwas auf dämlichste Art und Weise eingestellt werden muss), ob Anbauten einfach und schnell an- und wieder abzunehmen sind. Last but not least, wenn dir das wichtig ist, würde ich auf die Staubabsaugung schauen und ob man das ggf optimieren kann. Wenn die Kiste auf den 1/10mm gebaut ist kann man da nicht so einfach Sachen modifizieren.
Zum Schnitt: Wenn irgend möglich würde ich mir das Bild anschauen und bei der Summe die hier über den "Ladentisch" gehen soll auch dreist ne Messuhr mitnehmen und schauen wie rund die Kiste läuft. Wenn das Schnittergebnis trotzdem passt für das was du tust ist das zumindest eine schöne Einstiegsargumentation für die Preisverhandlung. Nach dem Riemen würde ich auch schauen. Ersatz bekommt man IMO zwar immer, aber ist wieder so ne Nummer für die Preisverhandlung.
Wie und vorallem WAS genau messe ich mit einer Messuhr? :emoji_slight_smile:
 

Lorenzo

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Hey David, also so wie ich das sehe war die Bäuerle unlackiert für 1800€ bei eBay KA drin. Da hat er viele Angebote bekommen und sie nochmal rausgenommen, lackiert und für 2000€ angeboten. Und du bekommst sie für 1700€.
Also nochmal, wenn mechanisch alles gut is, dann greif zu! Die wär auch für 1800€ unlackiert okay gewesen. Jetz hast du ihn davon überzeugt sie dir zu verkaufen, und das ganze noch mit einer gut aussehenden Lackierung und billiger dazu. Was will man mehr? :emoji_wink:

Zu den übertünchten Maschinen die Martin erwähnt hat hab ich heut auch was gesehen.
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...ampaign=socialbuttons&utm_content=app_android
Da würd ich gar nicht weiter drüber nachdenken. Mit verbundenen Augen quietschegrün drüber gejodelt. Und den zweiten Lack dann auch schon wieder komplett runtergerockt....

Ne Messuhr brauchst du nicht mitnehmen. Probier alle möglichen Verstellungen aus. Läuft alles leicht. Lässt sich alles gut arretieren? Sind die Anschläge dann wirklich spielfrei? Maschine anschalten und aufs Geräusch achten, gleichmäsig wohlklingend? :emoji_wink: Gibt's Spiel im Lauf des Schlittens. Ist sie Fü hab Ringsstange gerade? Ebenso der Tisch. Da brauchtsvauchbkein Haarlineal oder Fühlerlehren dafür. Und dann der wichtigste Test. Schieb Holz über die Säge und schau dir die Schnittflächen an. Vor allem der Ablängschnitt zeigt im Hirnholz ob das Blatt sauber läuft.
Manches ist auch Einstellungssache, zum Beispiel sollten sowohl am PA wie auch am Schlitten beim Schnitt nur die vorderen Zähne schneiden. Das kann man hören und auch an der Schnittkante sehen. Der Verkäufer sollte sich als Maschinenfreak damit auskennen, und auch wissen wie das bei der Bäuerle einzustellen ist.
Die Frommia 635 die ich mir als erste Säge gekauft hab hatte einen Ablängschnitt am großen Schiebetisch der wie gehobelt aussah, da war schon fast klar dass die gut dasteht.
 

Alceste

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Wie und vorallem WAS genau messe ich mit einer Messuhr?

Ich würde eine Messuhr mitnehmen. Damit misst du den Planlauf des Blattes, indem du das Blatt abnimmst und den Fühler am Flansch anlegst un der Hand drehst. Die Messuhr zeigt dir dann an wie plan der Flansch läuft. Wenn ich schon dabei bin, würde ich auch an der Welle selbst messen und den Rundlauf überprüfen.
Zum einen haben beide Faktoren einen Einfluss auf die Schnittgüte und zum anderen sind es mögliche Aspekte für die Preisverhandelung. Wenn der Verkäufer tatsächlich so versiert ist, dann hat er so ein Werkzeug bestimmt da und kann dir die Messung auch vorführen.
@Lorenzo hat natürlich recht, dass man auch gleich den Schnitt selbst kontrollieren kann.
Schieb Holz über die Säge und schau dir die Schnittflächen an. Vor allem der Ablängschnitt zeigt im Hirnholz ob das Blatt sauber läuft.

Das Problem hierbei ist aber, dass man nicht weiß, ob das von der Maschine oder dem Blatt kommt, wenn das Ergebnis defizitär sein sollte. Eine Messuhr kostet 30 Euro bei Amazon und ist generell ein hilfreiches Werkzeug. Ich würde trotzdem Probeschnitte machen, wenn möglich in etwas härterem Holz und dann bei Streiflicht begutachten (das hat man aber auch nicht immer zu Verfügung).
Auch will ich nochmal betonen: Schau dir die Einstellungsmöglichkeiten an und ob die auch jeweils bis zum Ende durchlaufen. Als Beispiel: Meine Rapid (und auch die von anderen hier) kann bei 90° nicht die volle Schnitthöhe rausfahren, weil das Aggregat gegen den Tisch dotzt. Das ist alles kein Beinbruch und kann behoben werden, aber man muss es wissen und zweitens hat das einen Einfluss auf den Preis.
 

Alceste

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Ab welcher Abweichung von Null würdest du die Maschine nicht kaufen?

meine Maschinen haben alle eine Abweichung weniger 1/10tel. Das wäre auch meine Eerwartung an eine solche Kreissäge, was sich auch mit dem was ich in der Literatur dazu gefunden habe deckt (0.05 ist der dort genannte Idealwert).

Und was meinst du wieviel Abweichung wie viel am Preis ausmachen sollte?

Ich glaube im Handeln bist du der Experte, wenn man das überhaupt so pauschal sagen kann.
 

dsdommi

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Mein Senf dazu :
Entweder der Preis ist ok und der Schnitt etc ebenfalls oder eben ich lasse es sein.
Eine Messuhr mitnehmen um dann bei zu großen Ungenauigkeiten den Preis zu drücken ist doch Blödsinn wenn ich dann eine ungenaue Säge habe.
Und verändert sich der Wert nicht eventuell bei laufender Säge durch die Kräfte beim Sägen?
Wer viel misst, misst Mist sagt man.
Also hinfahren anschauen Sägen und entscheiden.
Aber ich habe nicht wirklich Ahnung
 

willyy

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Ich habe das Gefühl, es wird sich schon wieder drüber lustig gemacht, weil ich eine Messuhr ins Spiel gebracht habe.
Dabei will ich ihn nur vor einer bösen Überraschung schützen. Ein Defekt an Welle oder Lager ist halt das schlimmste, was an so einem Ding sein kann.

Messuhr.jpg
Wie @Lorenzo schreibt, ist der Praxistest vermutlich vorzuziehen, weil ich auch nicht wüßte, ab welcher Unwucht ich die Maschine ablehnen würde.
Wenn es ein echter Maschinenfrak ist, hat er so ein Werkzeug mit Sicherheit selber.
Wenn man am Blatt mißt kann es auch das Blatt selber sein, am Flansch wäre besser, aber eine Toleranzgrenze kann ich Dir dafür auch nicht nennen.
Als Anhaltspunkt, ich hab das gestern auch zum ersten Mal bei mir gemessen :emoji_grin: , quasi neue Maschien (2019) und wirklich neues Blatt und ich habe eine Differenz min. - max. von knapp einem Zehntel. In wieweit sich das über die Rotation noch stabilisiert/zentriert weiß ich nicht.
Der Zeiger bewegt sich jedenfalls schon, wenn man das Blatt auch nur anfaßt.

Der Praxistest nach Lorenzo (Schnittgüte an Querschnitt, Hörtest, wenn das Holz die hinteren Zähne passiert, darf sich der Ton nicht ändern, Spüren von Vibration der Maschine im Leerlauf) ist auf jeden Fall einfach zu machen und wahrscheinlich ausreichend.
Den Freischnitt sollte man ja auch später einstellen können, wenn er jetzt nicht paßt.

Je nach Route fährst Du quasi bei mir vorbei, ich kann Dir anbieten das Teil auszuleihen wenn Du möchtest. Oder ich schick es Dir.
Mein Arm ist allerdings kurz, damit kommt man evtl. nicht gescheit an den Flansch.

Ich wünsch Dir auf jeden Fall viel Erfolg !
 

dsdommi

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@willyy
Ich möchte mich keinesfalls über deinen Vorschlag lustig machen. Sorry wenn das so rüber gekommen ist.
Ich denke halt Messen ist ok. Nur nicht um den Preis zu verhandeln.
Wenn man misst, muss man sich ein Limit der Toleranz setzen. Passt es, wird die Maschine gekauft. Passt es nicht lässt man die Finger davon. Sonst muss man nicht messen.
Was macht man jetzt wenn der Schnitt gut ist aber die Unwucht 2 Zehntel mm beträgt?
Handeln und dann immer mit einem schlechten Gefühl sägen weil es könnte ungenau sein?
Deshalb lieber nur Schneiden.
Wenn man misst und die Toleranz ist ok dann gibt das natürlich auch ein gutes Gefühl.
Ich will gar nicht wissen wie viel Unwucht in meiner Metabo steckt, es sei denn ich muss auf Fehlersuche gehen weil der Schnitt nicht ok ist.
 

Lorenzo

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Ich glaube im Handeln bist du der Experte, wenn man das überhaupt so pauschal sagen kann.
Da täuscht du dich. Ich hab nur bei einer Maschine gehandelt, und das auch nur weil mir der Verkäufer nicht sympathisch war. Ich schau aber generell nur Maschinen an die günstig sind.

Wenn ich ne Maschine verkauf und die wunderbar funktioniert hat, dann würd ich jemandem der mit Haarlineal und Messuhr den Preis drücken wollte wieder nach Hause fahren lassen, und zwar ohne die Maschine. Den Preis mach nämlich erst mal ich als Verkäufer. Bei vorhandener Sympathie lass ich aber mit mir reden.

Worum gings mir?
Man kriegt hier immer wieder mit dass Leute mit Haarlinealen, Fühlerlehren und Messuhren an Maschinen rangehen, aber die Ergebnisse gar nicht interpretieren können. Und man findet an jeder Maschine Ungenauigkeiten. Die werden aber erst interessant wenn sie praxisrelevant sind. Und das sind sie oft nicht.

Damit sag ich nicht dass man ne Maschine ungeprüft kaufen soll, ich hab dafür bisher keins der oben genannten Messmittel mitgenommen. Dafür bisschen Holz und ein gutes Sägeblatt, das mag zwar teurer sein als die Messuhr, aber es liegt anschließend nicht nur rum sondern wird benutzt.

Wenn du, Nico, weisst welche Werte für dich relevant sind dann ist das gut. Ich bin auch nicht per se gegen Messuhren.
 

Alceste

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find ich ja immer herrlich, wenn Leute A sagen, aber eigentlich B meinen. Ist ja fast so als würde ich hier mit meiner Ex reden. Bitte lass das in Zukunft wenn wir miteinander reden - es ist nicht nur mir gegenüber dispektierlich, sondern auch gegenüber deinem Studienfach, der Philosophie (vor dem ich höchsten Respekt habe).
Man kriegt hier immer wieder mit dass Leute mit Haarlinealen, Fühlerlehren und Messuhren an Maschinen rangehen, aber die Ergebnisse gar nicht interpretieren können. Und man findet an jeder Maschine Ungenauigkeiten. Die werden aber erst interessant wenn sie praxisrelevant sind. Und das sind sie oft nicht.

Nett, dass du mir das unterstellst. Ich weiß aber nicht nur aus der Literatur sondern auch von zwei Maschinenbauern, dass Plan- und Rundlauf die Notwendigen Bendingungen für gute Schnittergebnise sind.

Dafür bisschen Holz und ein gutes Sägeblatt, das mag zwar teurer sein als die Messuhr, aber es liegt anschließend nicht nur rum sondern wird benutzt.

Nochmal, das Sägeblatt ist schön und gut (mal abgesehen davon dass man bei so alten Maschinen auch mal eine exotische Bohrung hat), aber wenn der Schnitt nicht sauber ist kanns noch an etlichen anderen Dingen liegen. Wie @willyy schon erklärt hat, vieles davon kann man selber richten, aber ne scheppe Welle zu richten, ohne entsprechende Drehbank mündet gerne in exzessiver Arbeit. Matthias Wandel zeigt zwar, wie man auch das in den Griff kriegt, aber wenn ich die Wahl hab, spare ich mir sowas gerne.
Außerdem erfordert die Beurteilung der Schnittgüte ein entsprechend geschultes Auge. Wie hier aus einem meiner Threads hervorgeht sind da selbst Profis nicht in der Lage zu.
Wenn du, Nico, weisst welche Werte für dich relevant sind dann ist das gut. Ich bin auch nicht per se gegen Messuhren.

ja das weiß ich und ich denke ich habe hier ausreichend Anleitung zur Messung, wie auch zur Interpretation der Werte geliefert. >1/10tel würde ich stehen lassen. Bei einem (deutschen!) Qualitätshersteller aus der Zeit, ist das auch locker drin (die letzte Säge mit der ich geliebäugelt habe war eine Graule mit einer Planlaufabweichung von 1/100tel btw).
 

dsdommi

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jo dann lässt du evtl. eine top maschine stehen nur weil das Sägeblatt scheiße ist. Würde ich halt nicht machen. Kannst natürlich auch ein extra Sägeblatt kaufen, das ist aber teurer als die Messuhr.
Jepp. Das stimmt.
Wobei ich denke dass man ein schlechtes Blatt beim Sägen meist schon erkennen kann.

EDIT : Aber wie gesagt habe ich nicht die dolle Ahnung, es war für mich nur befremdlich eine Ungenauigkeit zum drücken des Preises zu nutzen.
 
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Alceste

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Jepp. Das stimmt.
Wobei ich denke dass man ein schlechtes Blatt beim Sägen meist schon erkennen kann.

An einer fremden Säge, an der du noch nie zuvor gestanden hast!? Sorry, aber wenn du hier mal im Forum suchst wirst du festelstellen, dass es Menschen gibt die hervorragende Projekte zustandebringen, doppelt so lange an Sägen stehen wie du und ich zusammen und sich trotzdem unsicher sind, wann ein Blatt fertig hat.
Es ist auch generell einfach die ineffektivste Vorgehensweise - Wenn ich den Luftdruck messen will, dann messe ich den Luftdruck und mache keine Probefahrt.
 

Lorenzo

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Dann frag ich dich Nico, was der Hinweis eine Messuhr mitzunehmen bringen soll ohne Werte zu nennen die relevant sind?
Du musst auch nicht alles auf dich beziehen.
Ich hab hier oft den Eindruck (ist wieder nicht per se auf dich bezogen) das Leute unglücklich mit ihren Maschinen sind weil sie einen "Fehler" messen der vollkommen egal ist.

Mein Tipp wenn man wirklich neu auf dem Gebiet ist: jemanden mitnehmen der sich auskennt. Selbst wenn alle Messungen perfekt wären kann man immer noch genug Fehler machen. Beispielsweise wie verrückt gegen Anschläge drücken damit das Holz da auch ja anliegt...
 
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Martin45

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Schon spannend, dass jemand, der es noch nie selber gemacht hat, eine Messuhr empfiehlt.
Zu den Toleranzen.
1/10tel?
0,1mm beim Rundlauf? Dann eiert dein Blatt mind. 0,6mm im Schnitt.
Viel zu viel.
Dann eher ein eigenes gut gerichtetes Blatt mitnehmen und mit der Messuhr am Blatt messen. Das geht auch ohne Stativ. Oder an der Welle messen. Aber dann sollte man schon mit der Messuhr umgehen können. Nur weil man eine Messuhr bei Amazon gekauft hat, kann man damit noch lange nicht umgehen.
Ich persönlich glaube eher, dass die Messuhr der verzweifelte Versuch des Laien ist, irgendwas zu messen. Aber dazu gehört eben mehr. Was will ich messen? Wie messe ich es? Wie interpretiere ich das Messergebnis?
 
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