Zinkenfräsgeräte

Alceste

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@bikerben wow du machst es mir nicht leicht. Das sieht mega aus! Ich tendiere ja eigentlich zum dem Ding von Scheer, aber das ist ja richtig toll. Ich werde mich später nochmal damit genauer beschäftigen. Sorry wenn ich hier jetzt gerade so ein bisschen abwesend bin, aber bin gerade im Urlaub mit der Holden, deswegen auch nur sporadisch online.
 

Lorenzo

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Allein die Tatsache dass die Dinger ständig zu haben sind, und die Erklärung in der Beschreibung des letzten Angebots bei eBayKA führt mich zu 2 Schlussfolgerungen:
-sie sind nicht so leicht, intuitiv und schnell in der Bedienung dass man sie häufig einsetzt. Bei häufiger Nutzung ist zum Beispiel wichtig dass man mit jeder Materialbreite und -stärke arbeiten kann, sonst muss man sich die Möbelmaße von der Maschine diktieren lassen
-Sie fressen den meisten Leuten einfach zuviel Platz in der Werkstatt, dabei ist doch fast egal, im Hobby sowieso, wieviel Platz man hat. Könnte immer mehr sein.

-> Da bin ich doch ganz klar wieder bei Handarbeit. Die Zeit, das Geld, die aufgewendeten Kilometer und Basteleien an den Geräten, Probeecken etc stehen in Vergleich zum Zinken von Hand in einem schlechten Verhältnis.
Die Geräte sind eher dafür gedacht gewesen in der Schreinerei bei immer wiederkehrenden Schubladenabnessungen mit einer Einstellung benutzt zu werden.
Wenn im Hobby und nur selten, aber mit Maschine, dann wär ich eher schon bei Ishitanis Methode mit der Kreissäge und hinterher Oberfräse und verputzen per Stecheisen.
 

bikerben

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@bikerben wow du machst es mir nicht leicht. Das sieht mega aus! Ich tendiere ja eigentlich zum dem Ding von Scheer, aber das ist ja richtig toll. Ich werde mich später nochmal damit genauer beschäftigen. Sorry wenn ich hier jetzt gerade so ein bisschen abwesend bin, aber bin gerade im Urlaub mit der Holden, deswegen auch nur sporadisch online.
Solltest Du im Süden Urlauben wäre vielleicht ein Umweg über FA. Hacker in Rosenheim zu empfehlen. Die vertreiben die Leigh-Geräte und zeigen die spontan auch in der Praxis (so war es bei mir). Bei der Summe ist das zu empfehlen.
 

weissbuche

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Hallo Lorenzo,
da sind wir mal nicht einer Meinung. Natürlich ist man mit so einer alten Maschine wie der Scheer nicht ganz so frei in der Wahl der Maße und eine Probeecke muß man auch machen, aber dann Zinke ich einen Korpus wie auf den Fotos in Beitrag 9 in 20 Minuten zusammen. Ob das ein schlechtes Verhältnis ist, glaube ich nicht. Man muß sich auf so ein Gerät einlassen und einarbeiten, dann ist das schon eine schöne Sache. Der eine findet eine Bohrmaschine gut und arbeitet damit gern, der andere Zinke halt gern mit seiner Scheer.:emoji_wink:
Komm gut in neue Jahr Eckard
 

Lorenzo

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Hallo Eckard.
Völig in Ordnung wenn wir mal nicht einer Meinung sind. Wär ja fast bisschen komisch wenn's anders wär :emoji_slight_smile:
Ich zink einfach sehr gerne von Hand, ich nutz generell gerne Handwerkzeuge.
Ich mag inzwischen auch Maschinen ganz gern, besonders die die ohne Kompromisse und Einsparungen nach allen Regeln der Maschinenbaukunst gefertigt wurden.
Wenn sie dann noch auf wundersame Weise ihren Weg zu mir finden hab ich dann schon ein dickes Grinsen im Gesicht.
Im ersten Betrieb während der Ausbildung stand so ne schwere Zinkenfräsvorrichtung, benutzt hab ich sie selbst aber nicht. Der Meister der für sie zuständig war hat sich aber auch nicht gerade auf die Arbeit mit ihr gefreut wenn's vorkam. Und ich hät ihn gerne was anderes machen lassen und mich mit den Schubladen an die Werkbank zurückgezogen. Durft ich aber nicht...
Ich will dem Nico nur sagen dass man auch vor dem Zinken von Hand keine Angst haben muss, dass es sehr befriedigend ist wenn's dann klappt, und dass die Lösung manchmal schon vorhanden ist und man sich viel Aufwand sparen kann, und bevor die erste perfekte Zinkung aus der Maschine kommt hat man nen ordentlichen Aufwand.
Die Freiheiten die man beim Zinken von Hand hat sind willkommener Bonus.

Nimm's mir nicht krumm Nico, aber ich seh auch schon den Thementitel: "Wie bekomm ich denn eine absolut saubere und dichte Zinkung mit Vorrichtung XY hin?", es ist oft nicht so trivial wie man meinen könnte.
Bis das läuft hat man locker die erste saubere Zinkung von Hand gemacht, und dann nicht nur das Gefühl: "na endlich verd.... Sch....!!" sondern nen gewissen Stolz.

Gerade im Hobby: Stolz und Zufriedenheit mit sich und der eigenen Arbeit ist mehr wert als das Gefühl etwas erledigt zu haben. Vielleicht Brauch ich deswegen oft mal bisschen länger bis ein Projekt abgeschlossen ist.. :emoji_wink:

P.S.: Dir auch n guten Rutsch Eckhard, und dir natürlich auch Nico, im Urlaub mit der Herzensdame!
 

heiko-rech

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Hallo,
dann möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben :emoji_slight_smile:
Ich hatte lange Zeit ein einfaches Trent FD300 im Einsatz. Das habe ich auch in Kursen benutzt. Das Gerät hat ein festes Raster und ich hatte immer eine kleine Perles-Oberfräse dafür eingestellt. Wenn gezinkt wurde, lag die Rüstzeit bei 5 Minuten. Auch Einsteiger kamen nach einer kurzen Einweisung mit dem Gerät gut zurecht. Man muss bei einem festen Raster seine Möbel anhand des Rasters planen. Das ist auch bei Festool und sicherlich auch bei Scheer so.
Ich habe dann ein Leigh 4DR Pro gekauft. Damit ist man freier, die Rüstzeit ist aber auch länger und die Einarbeitung dauert auch etwas. Die beiliegende Anleitung ist sehr gut. Auch wenn man länger nicht damit gearbeitet hat, ist man schnell wieder im Thema. Ich gebe aber zu, dass ich das Gerät viel zu selten benutze, das soll sich aber im kommenden Jahr ändern.
Generell muss man aber sagen, dass sich die Fräsgeräte nur lohnen, wenn man ...
  1. .. eine Oberfräse immer passend eingestellt hat und schnell mal was zinken kann, dann bieten sich halbverdeckte Zinken an, da braucht man nur eine Maschine und eine Einstellung mit einem Fräser.
  2. ... zwei Oberfräsen beim Fräsen von offenen Schwalbenschänzen benutzt, denn da führt kein Weg an zwei Fräsern vorbei, Das mache ich beim Leigh Gerät so. Nutzt man da zwei Fräsen geht das mit den offenen Zinken eigentlich recht gut.
  3. ... schlecht von Hand zinken kann. Denn eine einzelne Schublade mit offenen Zinken hat der geübter von Hand schneller fertig, als man das Leigh 4DR einstellt. Bei anderen Geräten und fertig eingestellten Oberfräsen ist die Maschine schneller, dann wird es aber auch teuer.
  4. ... einfach Spaß daran hat, mit solchen Geräten zu arbeiten.
Wenn es um eine rationelle Fertigung von Schwalbenschwanz-Zinken geht, wird es schnell teuer. Fingerzinken mache ich am schnellsten mit einem Verstellnuter auf der Formatkreissäge mit selbstgebauter Vorrichtung. Halbverdeckte Zinken im festen Raster gehen auch mit günstigen Geräten sehr gut.

Die Wahl des Zinkengerätes sit also sehr davon abhängig, was man denn nun genau erreichen möchte.
Gruß
Heiko
 

Alceste

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Zinken von Hand ist natürlich auch noch so ein Ding das ich mal angehen möchte. Ich bin da aber eher so das Gegenteil von dir @Lorenzo mich fasziniert von jeher die maschinelle Bearbeitung von Holz und von dort aus schiele ich ab un zu in die Mittelalter Fraktion (das ist natürlich als netter Scherz gemeint).
Dass die Fräsen auch eingestellt gehören ist mir klar, damit habe ich auch prinzipirell null Probleme - ich habe es ja auch geschafft die Winkel für die Polygone für meine Schalen richtig einzustellen oder auch die Winkel für einen Westernsarg. Auch mache ich schon Fingerzinken mit einer selbst gebauten Schablone ebenso mit einer Vorrichtung für den Frästisch. Wo ich am Ende hier ins Forum heulen komme ist, wenn ich nicht weiß wo ich was einstellen kann (wie aktuell den Schiebetisch an meiner TK).
 

sonicbiker

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Bei Ka wird sie von Meistetn nach der Meisterprüfung verkauft. Nachdem sie 5 Jahre im Regal stand.
Und Glück haben und schnell sein.
Normal um die 600, alles was billiger ist ist gut, kommt aber auch auf Zustand und Umfang an.
Habe dan nochmal 100 in Fräser investiert.
So bin ich auch an meine gekommen...für 150 €. Die 100-€-Folgeinvestition in Fräser hatte ich dann aber auch.
Ja, die Leighs sind ein bisschen fummelig einzustellen, ohne Probefräsen geht es nicht, deshalb lohnt der Einsatz erst bei mehreren gleichen Teilen, finde ich.
 

wostok

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Dieses Gerät ist einer der Dinosaurier:
WIGO Zinkenfräs-, Nut- und Gratmaschine
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s...chsanweisung-zubehoerliste/793281564-242-3401
Ich habe seit einigen Jahren die breiteste Version und hatte davor eine schmalere.
Meine jetzige hatte ich in alle Einzelteile zerlegt und aufgearbeitet.
Die Arbeit damit macht viel Spaß, wenn man sich erst einmal hineingedacht hat und die verschiedensten Verstellmöglichkeiten abhängig von Holzart, Schwalben-/Zinkenspiel, Schwalbenart ausprobiert und korrekt eingestellt hat. Dieses lohnt sich nur für mehr als eine Zinkung, oder man lässt die Einstellung so, und fräst immer die gleiche Verbindung und Holzstärke. Ansonsten kann das Einstellen in Arbeit ausarten, wenn man ein perfektes Ergebnis erzielen möchte.
Bei kleineren und wenigen Teilen hat man schneller mit der Hand gezinkt.
Sperrig sind die Maschinen schon, wobei meine kleinere Version Rollen hatte und trotz des Gewichts gut verfahrbar und trotzdem stabil war.
Die Preise in meiner Anleitung waren noch in Reichsmark angegeben. Sie sind in alter Qualität gebaut, quasi unkaputtbar und mit etwas Geschick und Verstand immer wieder reparabel.
Die alten Fräser (unzählig verschiedene Größen und Arten) sind nur noch schwer zu bekommen. Diese lassen sich immer wieder nachschleifen und bis zum letzten Rest aufbrauchen. Mit Hilfe eines Adapters 3/8" auf M10 lassen sich aber auch Scheer-Fräser nutzen und der vielfältigen Nutzung spricht nichts entgegen.
 

weissbuche

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Habe auch mal so eine Wigo gehabt. Die war von der Qualität her sehr schlecht. Mehrere Gussteile sind einfach gebrochen. Habe noch etliche Fräser und Schablonen. Die Gratfräsvorrichtung ist, glaube ich, auch noch vorhanden. Bei Interesse melden.
Eckard
 

seschmi

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Mal aus Interesse eine Frage an die Profis hier: Werden im gewerblichen Bereich überhaupt noch Zinkenverbindungen gemacht?

Mein Eindruck ist, dass zum Beispiel Schubkästen meist zugekauft werden, oder einfacher verbunden.

Gewerblich muss es ja auch immer wirtschaftlich sein - bei einer Zinkenverbindung ist es das nur, wenn der Kunde den Aufwand auch wertschätzt. Kommt das vor?
 

joh.t.

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Mal aus Interesse eine Frage an die Profis hier: Werden im gewerblichen Bereich überhaupt noch Zinkenverbindungen gemacht?

Mein Eindruck ist, dass zum Beispiel Schubkästen meist zugekauft werden, oder einfacher verbunden.

Gewerblich muss es ja auch immer wirtschaftlich sein - bei einer Zinkenverbindung ist es das nur, wenn der Kunde den Aufwand auch wertschätzt. Kommt das vor?
Bei mir ist das mein Privatvergnügen.
So kleine Jungs , je älter desto teurer das Spielzeug...:emoji_grin:
 

PrimaNoctis

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Mal aus Interesse eine Frage an die Profis hier: Werden im gewerblichen Bereich überhaupt noch Zinkenverbindungen gemacht?

Mein Eindruck ist, dass zum Beispiel Schubkästen meist zugekauft werden, oder einfacher verbunden.

Gewerblich muss es ja auch immer wirtschaftlich sein - bei einer Zinkenverbindung ist es das nur, wenn der Kunde den Aufwand auch wertschätzt. Kommt das vor?
Die von mir gezeigten Bilder stammen von einem Teil, das explizit so gewünscht war. Aber in der Regel wird das eher von den Leuten gewertschätzt, die mit den ganzen kleinen Details etwas anfangen können. Und das sind nun mal hauptsächlich diejenigen, die sowas auch selber bauen. Das ist zumindest mein Eindruck.
 

weissbuche

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Die Möbel in Beitrag 9 sind aus einer ganzen Serie von Möbeln für einen guten Bekannten. Das Holz ist aus dem eigenen Wald, selber eingeschnitten, 5-6 Jahre getrocknet und dann inder Kammer auf 8% fertig getrocknet. Die finden das gut, wenn man sehen kann, wie das Möbel konstruiert ist. Materialgerecht ist das auch und einfach zu verleimen. Keine Gehrung usw.. In der Tischlerei bei der StoV haben die damals auch das Gerät von Schanbacher. Damit wurden die Spinde repariert. Das waren damals vom Prinzip große Kisten die mit halbverdeckten Zinken verbunden waren und in die die Böden usw. eingegratet waren. Fand ich vor fast 50 Jahren schon beeindruckend, da ich bis dahin nur Dübel und Flachdübel als Korpusverbinder kannte.
Eckard
 

Holzwerker1984

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Bisher hab ich nur 1 gesehen, die zum Verkauf stand. Die war sehr lange für 2000€ drin, ist mittlerweile verkauft.
Die sah aber besser aus als meine im Link oben.

Also wenn ich nicht irgendwann eine Vollholzküche mit vielen Schubladen baue, fehlen mir da auch die Anwendungsmöglichkeiten. Die is ja auch eher für große Stückzahlen ausgelegt.
 

Alceste

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Jungs kann mir jemand Mal schnell sagen worauf man beim Leigh Gebrauchtkauf achten muss? Was sollte dabei sein, gibt's irgendwas was kaputt sein kann?

Danke
 

Mitglied 30872

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Jungs kann mir jemand Mal schnell sagen worauf man beim Leigh Gebrauchtkauf achten muss? Was sollte dabei sein, gibt's irgendwas was kaputt sein kann?

Danke
Schaue Dir die Fräsfinger an, die können schonmal angefräst sein. Die Schrauben an den Fingern können ausgenudelt und überdreht sein. Kann man aber nachkaufen.
 
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