Zinkenfräsgeräte

Alceste

ww-robinie
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Ich würde mir gerne ein Zinkenfräsgerät anschaffen, bin aber etwas ratlos nach was ich so suchen sollte. Bisher habe ich gesehen:

1.) "Blech"vorrichtung von Festool
2.) "Blech"vorrichtung von Elu
3.) "Blech"vorrichtung von Leigh
4.) massives Teil von Scheer

Ich wüsste gerne, welche Erfahrungen ihr so mit den Geräten gemacht habt. Lohnen sich 1. und 2. überhaupt? WIe schaut es mit den Zubehörteilen aus? D.h. kann ich das Festo Teil auch mit einer Nicht-Festo Fräse verwenden? Ich habe derzeit eine ELU 177 und eine Dewalt 621 in der Werkstatt. Gerne hätte ich was mit dem ich alle Zinkungen erstellen kann
 

carsten

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Hallo

alle mir bekannten Zinkenfräsgeräte funktionieren auch mit anderen Motoren. Meist braucht es "nur" die passende Führungshülse. Die Leigh ist die einzige mir bekannte die nicht auf "feste" Materialstärken und oder Materialbreiten festgelegt ist. In der Breite einstellbare Führungsfinger
Bei den Scheer die ich kenne ist die Breite auf ein vielfaches von 12,5 bzw 25 mm festgelegt. Die Leigh braucht auch zwei Fräser, einen für die Zinken und einen für die Schwalben.
 

Astlochfräser

ww-esche
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Moin!

zu 1) Die Festool Schablonen sollte auch für die ELU Oberfräse funktionieren, wichtig ist, daß der benötigte Kopierring für Deine ELU erhältlich ist. Ggf. muss der in der Höhe noch abgefeilt werden. Meines Wissens nach passen die Trend Kopierringe bei sautershop auch für ELU.

zu 2-4 kann ich nichts sagen, hatte aber mal die Woodrat (https://youtu.be/oyb-5BuGdik): Nettes "Alleskönner" Spielzeug, auch für höhere Materialstärken noch geeignet, aber irgendwie zu umständlich.

Insgesamt war mir das alles zu kompliziert, die Teile standen irgendwann in der Ecke. Fingerzinken mache ich mit dem Zinkenboy von Aigner, Schwalbenschwanz von Hand, oder ich verwende vorgefertigte CNC gefräste HPL-Schablonen die mit Anlaufring ähnlich dem Template Master funktionieren.

/Georg
 

Johannes

ww-robinie
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Hallo Nicolas,
was willst du denn machen? Meiner Meinung nach, sind 1.) ,2.), und 4.) nur zur Herstellung von Kisten geeignet. Also technisch stabil, ohne optische Besonderheiten. Mit dem Leigh kann man schon eine Menge machen, aber man muß sich da auch ordentlich reinfuchsen.
Es gibt aber auch noch andere Systeme, z.B.: von ENT.

Es grüßt Johannes
 

skae

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Moin,
ich würde noch die alte Schablone von Festo in den Ring werfen, die kann allerdings nur Finger- und verdeckte Schwalbenschwanzzinken.
Dafür ist die ab und an für 100€ zu finden.
Ich habe Fräser von Ent dazu gekauft, die sind kompatibel. Ich hatte auch beim Festoolsupport angefragt welcher aktuelle Fräser von ihnen für die verdeckten Zinken hergekommen werden kann. Der war mir dann aber zu teuer...
 

weissbuche

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1 und 2 kenne ich nicht. Von 3 weiß ich, daß die sehr vielseitig sind, aber man muß sich reinfummeln. Das Gerät war auch in der Breite auf ca. 40 cm beschränkt. Mit 4 baue ich solche Sachen. Teile für die Scheer gibt es bei Koch.
Gruß Eckard
 

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schorsch

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Hallo,
ich habe 3 und 4.
Mit 4 (Scheer) bringe ich halbverdeckte Zinken bei hoch belasteten aber meistens nicht sichtbaren Stellen an massiven Möbelseiten an.
Die Maschine ist fest eingestellt und kann sofort eingesetzt werden.
Mit 3 mache ich so gut wie nichts mehr. Wenn man nur noch sehr wenig zinkt ist das Hineindenken, Einstellen und Probefräsen schon eine Liebhaberei die einem keiner zahlt.
Man kann mit Beiden perfekte Zinken herstellen, bei der Leigh hat man bezüglich der Einteilung und Materialstärke deutlich mehr Freiheiten.
VG
Georg
 

joh.t.

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Hallo,
ich habe 3 und 4.
Mit 4 (Scheer) bringe ich halbverdeckte Zinken bei hoch belasteten aber meistens nicht sichtbaren Stellen an massiven Möbelseiten an.
Die Maschine ist fest eingestellt und kann sofort eingesetzt werden.
Mit 3 mache ich so gut wie nichts mehr. Wenn man nur noch sehr wenig zinkt ist das Hineindenken, Einstellen und Probefräsen schon eine Liebhaberei die einem keiner zahlt.
Man kann mit Beiden perfekte Zinken herstellen, bei der Leigh hat man bezüglich der Einteilung und Materialstärke deutlich mehr Freiheiten.
VG
Georg
Habe Leigh und stimme obigem voll und ganz zu.
 

wirdelprumpft

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Das Festool System ist gut https://www.festool.de/zubehoer/488876---vs-600-ge#Übersicht
allerdings ist der Anlaufring für manche Schablonen schon sehr speziell
Hab mir das mal gekauft funktioniert ganz gut ist flexibel da auch Dübeln möglich ist
Die Schwalbenschwanz sind recht aufwendig da 2 Schwalbenfräser (groß/klein) + 2 Nutfräser benötigt werden
ist also mehr Besitzgier als Nutzen - und irgendwann fehlen dann die Fräser oder sind stumpf wenn man die Schablone mal tatsächlich brauchen würde-
 

moriko

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Hallo Nicolas,

ich habe die Variante 3… sehr vielseitig, Zinkenbreiten frei wählbar, Bearbeitungsbreite auch ca. 60 cm.
Als „Blechgerät“ würde ich es nicht bezeichnen. Die Fingerzinken sind aus Druckguss.
Ich arbeite selten damit… nur wenn es was Besonderes werden soll. Dann liegt aber das super bebilderte Anleitungsbuch daneben. Ohne ist man aufgeschmissen.
Zu bedenken ist, dass man dort recht spezielle Fräser von Leigh (oder preiswertere Nachbauten von Axminster) benötigt, die noch mal richtig ins Geld gehen.

Am besten als großes Set gebraucht finden und kaufen.

Viele Grüsse

Marco
 

elchimore

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Ich habe das Gerät von Festool und bin sehr zufrieden. Es macht bislang was es soll.... Die Einstellmöglichkeiten sind sehr durchdacht und funktionieren gut. Ich habe auch mal mit einem einfacheren Gerät gearbeitet (Trend oder Clon keine Ahnung) da war das alles etwas fummeliger und nicht so durchdacht. Bei festool sind die Schablonen aus Blech, muss ja kein Nachteil sein, dann dürfen die Fräser kürzer sein..... :emoji_wink: Mit dem Leigh hatte ich auch mal geliebäugelt, aber das war dann unterm Strich einfach zu teuer. Für die paar Boxen und Schubladen die ich mach, reicht mir das Festool Gerät. Das angesprochene Problem mit den Fräsern hat man denke ich aber bei jedem Gerät. Da ich als Fräsen zum Zinkenfräsen die OF1010 und die OF1400 habe, habe ich auch kein Problem mit den zum Teil etwas ungewöhnlichen Kopierringen. Was man allerdings meiner Meinung nach bei keiner Zinkenfräseinrichtung unterschätzen darf, ist der nicht unerhebliche Einarbeitungsaufwand (das Handbuch von Festool ist ganz gut). Für Grobmotoriker sind allerdings weder das Festool noch das günstige Gerät geeignet, da die Einstellungen ja doch sehr genau sein müssen und man mit genügend Kraft da schon etwas verschieben/verbiegen kann. Wie es bei den anderen Geräten ausschaut, keine Ahnung.
Grüssle Micha

PS: habe schon immer von einem Zinkenfräsgerät geträumt, habe es mir dann für ein Projekt gekauft und verwende es nun doch häufiger.
 
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Alceste

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Jungs vielen Dank für eure Erfahrungen, das ist sehr hilfreich! Eine Frage treibt mich im Speziellen noch um: Bei dem Scheer habe ich gesehen ist eine Winkelverstellung möglich. Das scheint mir sinnig, aber mich würden Anwendungsbeispiele (am Besten Bilder) dafür intertessieren.
 

weissbuche

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Winkelverstellung geht bei scheer nur mit dem entsprechendem Untergestell. Wird benutzt, wenn man mit dem Gerät dübeln will. Am Gerät selbst ist mir keine Winkelverstellung bekannt. Schrägzinken geht mit entsprechenden Zulagen. Soviel ich weiß, gibt es die Bedienungsanleitung bei Koch. Da ist alles gut erklärt.
Gruß Eckard
 

Lorenzo

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Hey Nico,
Scharfe Säge und Stemmeisen, und ein paar Übungseinheiten und du hast völlig freie Wahl bei der Einteilung. Im Zweifelsfall muss man bisschen nachbessern. Bei der Arbeitsprobe in der Prüfung hab ich nen Sägeschnitt falsch angesetzt und gewinkelt angesetzt wo ich eigentlich rechtwinklig zur Brettkante hätte sägen müssen. Nen Span aus nem Stück Restholz geschnitzt und in 3 Minuten war nichts mehr von dem Fehler zu sehen. Allerdings kam mir die Esche auch entgegen, in Buche oder Ahorn wär das mehr aufgefallen.
Persönliche Meinung: Schwalbenschwanzzinkungen macht man von Hand :emoji_slight_smile:
@PrimaNoctis: Wie lange hast du gebraucht um zu nem verkaufsfähigen Ergebnis zu kommen? Ne Woche?
 

PrimaNoctis

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Hey Nico,
Scharfe Säge und Stemmeisen, und ein paar Übungseinheiten und du hast völlig freie Wahl bei der Einteilung. Im Zweifelsfall muss man bisschen nachbessern. Bei der Arbeitsprobe in der Prüfung hab ich nen Sägeschnitt falsch angesetzt und gewinkelt angesetzt wo ich eigentlich rechtwinklig zur Brettkante hätte sägen müssen. Nen Span aus nem Stück Restholz geschnitzt und in 3 Minuten war nichts mehr von dem Fehler zu sehen. Allerdings kam mir die Esche auch entgegen, in Buche oder Ahorn wär das mehr aufgefallen.
Persönliche Meinung: Schwalbenschwanzzinkungen macht man von Hand :emoji_slight_smile:
@PrimaNoctis: Wie lange hast du gebraucht um zu nem verkaufsfähigen Ergebnis zu kommen? Ne Woche?
Servus.
Ich hab zur VS600 von Festool schon öfter meine Erfahrungen geschrieben, zu finden über die SuFu mit Typbezeichnung und meinem Namen. Ich setze dazu bewusst eigentlich immer diese Schlüsselwörter.

Die VS600 ist sauteuer - inkl. Fräser und Kopierringe für die OF1400 bist du neu bei ca. 1000€. Die Qualität / Konstruktion ist nicht dort, wo meine anderen Festo / Festool Geräte sind, sprich HKS, TS, Schleifgeräte, Domino, OF... Alles wertiger. Das Problem ist, dass die Konstuktion recht weich ist und du die Fräse vorne stützen musst. Sonst biegt sich das blech und die Fräsung wird vorn tiefer als hinten. Wenn man es weiß und sich Zeit lässt, geht es.
Inkl. Verleimung und allem hab ich letztes Mal 1,5h für einen ca. 20cm hohen SK gebraucht, musste aber versetzt einspannen, damit es symetrisch ist. Ergebnis war sehr gut. Zugegeben, ich habe mit dem System noch nicht die große Übung.

Handzinkung: Meine ersten 3 Kästchen waren nicht so toll, das vierte war so gut, dass ich es hätte verkaufen können, dicht und sauber. Man muss sich halt Zeit lassen und sauber arbeiten. An paar entscheidende Tipps helfen, z. B.: Mit einem angelsächsischen Streichmaß (Schneiderad) den Zinkengrund tief einritzen, dann dort direkt schräg mit dem Stemmeisen ein Dreieck abnehmen. Dann kann man senkrecht runter und der Grund bleibt sehr sauber. Geht super einfach, wenn man dran denkt.

Ich seh das anders als @Lorenzo , habe aber auch nicht die große Übung wie du. Ich denke, beides hat seine Bewandtnis. Der Schluss, dass mit der Festool Vorrichtung alles einfach und schnell geht, ist aber halt nicht ganz richtig. Die Anleitung finde ich nicht gut, viel besser ist das Video von Frank auf deren Kanal, wo er zweifarbige SK damit zinkt. Vergiss das Buch und geh nach dem Video, spart dir viel Zeit. Oder ich bin einfach dusselig, kann auch sein. Beides braucht Übung, aber von Hand ist auch kein Hexenwerk, einfach mal drauf einlassen. Wenn man's dann kann, ist es nur eine Gedulds- und Sorgfaltsfrage.

Edit
Festool VS, wie zu sehen sehr genau einstellbar und sehr saubere Optik:
IMG_20221025_204015.jpg IMG_20221101_132534.jpg


Handzinkung mit breiteren Schwalben, geht auch und schaut halt anders aus:
IMG_20221028_190043.jpg
 
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joh.t.

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Jungs vielen Dank für eure Erfahrungen, das ist sehr hilfreich! Eine Frage treibt mich im Speziellen noch um: Bei dem Scheer habe ich gesehen ist eine Winkelverstellung möglich. Das scheint mir sinnig, aber mich würden Anwendungsbeispiele (am Besten Bilder) dafür intertessieren.
Das Scheer ist regelmäßig mit Gestell in Ka.
400- 800€.
In 3 Monaten gefühlt 2-3.
 

PrimaNoctis

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Schön und gut, aber das Trumm packst du nicht mal eben bei Seite, auf einen Holzstapel oder unter einen Rolltisch auf die Ablage. Das Festool Ding ist da wiederum leicht und transportabel, den Karton mit den Schablonen und dem Gerät kann man einfach eben beiseite Stellen. Ich sehe das nicht als Alternativen, sondern bei Platzmangel ist die Scheer schlicht raus. Wenn ich allerdings genug Platz habe und bereit alle anderen Maschinen, kann ich mir das überlegen. Für mich aktuell wäre die Scheer nur unbequem möglich. Preis Leistung ist aber sicher besser, wenn man die hinstellen / ins Eck rollen kann.
 

joh.t.

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Bei Platz alles kein Problem.
Bei Leigh ist es eine große Kiste im Regal.
Bei Ka wird sie von Meistetn nach der Meisterprüfung verkauft. Nachdem sie 5 Jahre im Regal stand.
Und Glück haben und schnell sein.
Normal um die 600, alles was billiger ist ist gut, kommt aber auch auf Zustand und Umfang an.
Habe dan nochmal 100 in Fräser investiert.
 
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