Windrädermasten aus Holz bis 150m Höhe aus Schweden ersetzt Stahl und Beton

predatorklein

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Hallo

Dann muss es halt entsprechende Auflagen geben, bzw. Kriterien für die Vergabe von Grundstücken o.ä. was es ja heute schon gibt.

Was gibt es denn da ?

Mit Glück kriegt die zuständige Gemeinde es hin , dass 10 % aller Wohnungen für Leute bereitgestellt werden , die weniger verdienen .
Und das auch nur bei Vermietung .

Bei ETW gibt´s da keinerlei Einschränkungen , da zählt nur , ob du dir die Immobilie leisten kannst .

Holzbau wäre, wenn der Brandschutz nicht so aufwändig wäre, definitiv mit gleichen (wenn nicht sogar geringeren) Kosten verbunden wie konventionell, bei gleichzeitig viel höherem Vorfertigungsgrad und dadurch wesentlich kürzeren Bauzeiten und viel weniger Fehleranfälligkeit.

Also alles in Butter , wenn Holz nicht so einfach brennen würde , oder ?

erste Versuche gab es dazu ja schon aber so richtig viel ist dabei für den Holzbau leider nicht bei rumgekommen.

Da gab´s schon mehrere Versuche , glaube vor einigen Jahren hat man in Rosenheim da mal geforscht .

Ergebniss war , dass man das Holz chemisch so behandeln müsste , dass man kaum mehr im Gebäude wohnen kann .
Und gerade bei größeren Bauprojekten ist es ganz gut , dass es so strenge Brandschutzbestimmungen gibt .

Rauchen im Bett , der wegen Luftmangel brennende Fernseher und die Steckdose , an die man 3 weitere Mehrfachstecker hängt , sind immer noch die Klassiker beim Wohnungsbrand .
Obwohl das inzwischen wirklich jeder wissen sollte :emoji_thinking:

Gruß
 

Kerstenk

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@Kerstenk ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass Häuser nach 25 Jahren wieder abgerissen werden. :emoji_grin:
bei denen macht das die Natur die beschissene bauweise zu beseitigen :emoji_grin:
Bei uns wird für 100 Jahre gebaut und nach 25 renoviert und nach 50 abgerissen weil es uns nicht mehr gefällt, nachhaltig sieht anders aus
 

Mitglied 24010 keks

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Ergebniss war , dass man das Holz chemisch so behandeln müsste , dass man kaum mehr im Gebäude wohnen kann .
Das ist doch quatsch! Wenn die Wohnungen bei Gebäudeklasse größer 3 die Feuerwiderstandsklasse REI 30 und für Fluchtwege REI 60 hätten wäre das vollkommen ausreichend. Das kann eine BSP Wand ganz locker.
Nur sind leider brennbare Stoffe für Raumabschluss nicht zugelassen. Das heißt, es muss beplankt werden, dass es nur so kracht.
Rauchen im Bett , der wegen Luftmangel brennende Fernseher und die Steckdose , an die man 3 weitere Mehrfachstecker hängt , sind immer noch die Klassiker beim Wohnungsbrand .
Und da spielt es überhaupt gar keine Rolle aus welchem Material das Haus gebaut ist. Es brennt erstmal, für lange Zeit, nur die Einrichtung. Wenn es richtig brennt, brennt auch ein gemauertes Haus - und das gar nicht mal schlecht.

Nene... das ist einfach nicht gewollt. Gehen würde das ohne Probleme und auch sicher. Frag mal einen Feuerwehrmann in welchem Gebäude bei Vollbrand er lieber einen Klienten birgt...

Kleines Beispiel aus meiner Diplomarbeitszeit bei einem BSH Hersteller. Da hat eine Hackschnitzellagerhalle gebrannt wo weit gespannte BSH Träger verbaut waren. Also so eine klassische Feldhalle mit PV oben drauf.
30min. Vollbrand! Sandwichpaneele waren so gut wie nicht mehr da - BSH Träger wurden rundum ca. 1cm abgehobelt und waren wie neu.

Gruß Daniel
 

WinfriedM

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Vor ein paar Monaten hatten wir hier in Essen einen beeindruckenden Häuserbrand. Die gedämmte Fassade hat in kürzester Zeit einen ganzen Wohnkomplex in Brand gesetzt in ganz kurzer Zeit. Das hat mir nochmal gezeigt, wie wichtig Brandschutz ist und wie dramatisch da Fehlplanungen sein können.

https://www.derwesten.de/staedte/es...-balkon-verkleidung-vivawest-id234695669.html

Aber ich denke, hinreichend Brandschutz kann man auch mit Holz erreichen. Ich vermute, dass die ganzen Brandschutznormen auf Basis von Beton und Stein gemacht wurden und man guten Brandschutz in Holzgebäuden ganz anders definieren müsste.

Ein echtes Recycling gib es eh nur bei ganz wenigen Werkstoffen, den Recycling bedeutet das man gleiches wieder draus machen kann, ist nur bei Alu und Glas wirklich machbar, alles andere schlechter bis unbrauchbar was man draus machen kann.

Das ist nicht richtig. Recycling ist so definiert, dass jede Form der Neuverwendung, was sonst eigentlich Abfall ist, Recycling ist. Und in diesem Sinne kann GFK auch recycled werden, wird leider derzeit noch kaum gemacht.

Eine echte Kreislaufwirtschaft ist natürlich noch viel wertvoller.
 

Kerstenk

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Das ist nicht richtig. Recycling ist so definiert, dass jede Form der Neuverwendung, was sonst eigentlich Abfall ist, Recycling ist. Und in diesem Sinne kann GFK auch recycled werden, wird leider derzeit noch kaum gemacht.

Eine echte Kreislaufwirtschaft ist natürlich noch viel wertvoller.
Downcycling ist wenn es eine Qualitässtufe schlechter ist wie das Orignal und das ist die absolute Mehrheit.
Verwandschaft von mit arbeitet bei einem der ganz grossen Autozulieferer und ist dort in de Entwicklung, man hat nun angefangen über Kunststoff in den Autos nachzudenken, welcher wiederverwendbar ist. Durch die endlos lange Liste der Aditive die da drinnen ist, um bestimmte Eigenaschaften zu erreichen, ist das bisher nicht möglich, alles nur Augenwischerei.

Ist wie mit dem in den Urlaub fliegen und fünf Bäume als Ausgleich Pflanzen, alleine die Verwaltung um die Sache herum wird mit aller Sicherheit mehr Ressourcen verbrauchen wie die Bäume bringen, vom Flieger und Flugplatz etc mal abgesehen. Reines Marketing damit denen die Kunden nicht ausbleiben.
 

Mitglied 24010 keks

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Die gedämmte Fassade hat in kürzester Zeit einen ganzen Wohnkomplex in Brand gesetzt in ganz kurzer Zeit. Das hat mir nochmal gezeigt, wie wichtig Brandschutz ist und wie dramatisch da Fehlplanungen sein können.
Sowas ist dramatisch! Hab beim ersten Blick auf die Fotos gedacht, dass das ein WDVS mit Styropor ist... War es aber wohl nicht.
Dann war es wohl die Fassadenverkleidung. Da hätte vielleicht ein Brandriegel etwas gebracht... hilft jetzt keinem mehr.
Aber an dem Beispiel sieht man doch sehr gut, dass das tragende Material völlig egal ist. Die Hütte ist ausgebrannt obwohl die Steine nicht brennen.
Hätte da jetzt noch ein paar Holzwände mitgekokelt wäre das doch echt nebensächlich gewesen.

Versteht mich bitte nicht falsch - ich will nicht Holzbau um jeden Preis aber diese Brandargumente sind echt vielmals an den Haaren herbeigezogen.

Aber ich denke, hinreichend Brandschutz kann man auch mit Holz erreichen.
Ja und das sogar sehr leicht. Massivholzwände halten einem Brand ewig stand. Auch ordentliche Holzständerwände stehen einer Mauerwerkswand in wenig bis nichts nach. Nur wenn die Forderungen überzogen werden - REI90 mit Kapselung - dann wirds richtig übel für den Holzbau.

Gruß Daniel
 

Dietrich

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Hallo,

bin entsetzt wie kritisch die Kollegen im Woodworker Forum mit dem Thema Holz als Baustoff umgehen.
Dazu noch die Kritik am schwed. Weg, richtig ist Schweden ist auf Platz 3 der Exportländer für Holz hinter Cananda und Russland.
Schweden hat nicht diese riesigen unbewohnten Gebiete wie Canada und Russland, aber man holzt auch nicht wahllos ab. Es gibt strikte Regeln, ab einer gewissen Einschlagfläche muß aufgeforstet werden, oder man wählt kleinere Flächen und lässt 10% stehen, so das die Nachsaat der Wald übernimmt.
Man nutzt den Wald intensiv ohne ihm dauerhaft zu schaden, auch die Wildpopulation wird kleiner gehalten um den Wald zu schonen.

Gruß Dietrich
 

KalterBach

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Also wer soll sich das leisten ( können ) ?
Diejenigen , die sowieso schon bißchen mehr Kohle in der Tasche haben .

Wer sich Dinge nicht leisten kann, gibt sich mit dem zufrieden was er hat. Basierend auf dieser Grundlage strebt man mit Fleiß und Zielstrebigkeit nach oben. Das Leben in einer Gesellschaft die mörderisch mit Ihren Ressourcen umgeht hat keine Zukunft.

Die alleinstehende Nachbarin wohnt in einem Haus mit 130 Quadratmeter. Finger hoch, welche Schreiner-Familie mit Kindern keine 130 Quadratmeter hat.
 

predatorklein

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Hallo

Basierend auf dieser Grundlage strebt man mit Fleiß und Zielstrebigkeit nach oben.

Fleiß und Zielstrebigkeit reichen also , um " nach oben " zu streben :emoji_thinking:
Sorry , diese Aussage ist mir doch bißchen zu pauschal .
Wir haben genügend Leute , die im Billiglohnbereich arbeiten , halbwegs fleißig und zuverlässig sind , es aber nie zu was bringen werden .
Woran liegt das denn dann ?

Das Leben in einer Gesellschaft die mörderisch mit Ihren Ressourcen umgeht hat keine Zukunft.

Interessiert viele Menschen aber überhaupt nicht , für die ist das einzige Interesse , dass es IHNEN gut geht .
Und zwar so lange wie möglich , was danach kommt , ist denen egal .

Die alleinstehende Nachbarin wohnt in einem Haus mit 130 Quadratmeter. Finger hoch, welche Schreiner-Familie mit Kindern keine 130 Quadratmeter hat

Dann schlag mal vor , was man da ändern sollte ?
Und vor allem , wie ?

Mit der Klappe sind wir alle Philanthropen und Weltenretter , auf woodworker tummeln sich da auch garantiert mehr als im Bundesdurchschnitt :emoji_wink:
Unsere Taten sind es , die nicht zu unserer ( meist ) großen Klappe passen :emoji_astonished:

Bißchen Rad fahren , bißchen Biometzger , bißchen weniger fliegen , bißchen weniger reisen , das ist einfach deutlich zu wenig .

Bisher ist mir aber noch keiner untergekommen , der erklären konnte , wie wir einschneidende Maßnahmen , die auch was bringen , umsetzen können ?
Dass die mehr als ein bißchen weh tun werden , dürfte auch klar sein , und schon sind wir wieder beim Thema , dass da keiner mitmachen wird .

Gruß
 

Lorenzo

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Dinge die weh tun, machen die meisten nicht freiwillig. Entweder man ändert seine Einstellung, dann tut's nicht mehr weh, oder man machts unfreiwillig mit, weil sich die Rahmenbedingungen ändern.
Sich über die Leute aufzuregen die sinnvolles tun ist genauso wenig zielführend wie sich über die aufzuregen die das nicht tun.
Und die ganzen guten Dinge die getan werden und deutlich zu wenig sind, sind übrigens trotzdem sinnvoll. Das nennt man dann Wandel. :emoji_wink:
Und für den braucht's Optimisten die es tun auch wenn die Karre trotzdem gegen die Wand gefahren wird.
 

Mitglied 59145

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Die Mehrheit sieht das nicht als wichtig an, da wir in einer Demokratie leben, müsste sich halt die Meinung der Mehrheit ändern.
Ich habe für mich beschlossen das zu tun was ich kann und auch drüber zu reden. Das ist natürlich immer relativ, klar könnte ich aufhören den Betrieb zu betreiben, irgendwo in die Pampa ziehen und auf selbstversorger zu machen. Wäre für den Planeten besser. Aber ändert es was? Man ändert eher was wenn man sich einbringt, kommuniziert und versucht Einfluss zu nehmen.

Da kann man sich entscheiden ob es optimistisch sein soll oder halt "hat eh keinen Zweck, alle zu doof".
Ich denke ich will wenigstens sagen können "Dies und jenes habe ich versucht", ist mir lieber als "war eh zu spät".

Daher rede ich über dieses Thema und "fahr nen bisschen Rad", dabei habe ich übrigens festgestellt, Dinge die weh tun können dann tatsächlich auch mal Spass machen. Gut, der neue Sattel braucht scheinbar doch noch ein paar Kilometer, aber trotzdem!

Auch kaufe ich auf dem Markt, im Unverpacktladen und habe ein gigantisch großes Gemüsebeet(was aber nur minimal gefüllt ist) . Ich werde die Welt nicht retten, aber ich will wenigstens das Gefühl haben ein kleines bisschen versucht zu haben.

Irgendwas muss ich doch eh machen.
 

inselino

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An sich bin ich ja großer Fan von Holz, weil es CO2 bindet und das ist der wohl relevanteste Beitrag zum Klimawandel. (Dementsprechend auch entschiedener Gegner vom Holzverbrennen aber das hatten wir ja jüngst erst).
Wenn wir also schon bauen, dann so, dass wir dabei CO2 binden und nicht freisetzen. Natürlich verschiebt das gewisse Probleme nur aber es ist besser als Beton zu nutzen.
Ich vermute auch, dass so verleimtes Sperrholz sich nur bedingt für weitere Verwendung eignen wird und auch Holz altert irgendwo.
Die Frage nach dem Recycling kommt dann auf, wenn wir Stromüberschuss aus Regenerativen Quellen haben. Wenn das Stahlwerk den Stahl mit Sonnenenergie einschmilzt könnte das besser sein, dass irgendwo Bäume abzuholzen. (Sind ja auch Ökosysteme die da zerstört werden, hat zwar wenig bis gar nichts mit dem Klimawandel zutun ist aber dennoch nicht gut).

Ich möchte hier mal ein relativ beeindruckendes Beispiel für ein Holzgebäude teilen. Vor einigen Jahren saß ich im Vortrag eines Professors aus Nottingham. Das dortige Chemiegebäude war alt und sollte neugebaut werden. Das ganze war extram Energiearm designt, sodass z.B. riesige Schornsteine gebaut wurden um weniger Energie für die Abluftanlagen aufwenden zu müssen, da durch den Kamineffekt einige Arbeit abgenommen wurde.
Das war geplant (wegen Urheberrecht nur als Link)
https://www.nottingham.ac.uk/Estates/Images-Multimedia/WebImages/CSC---TA-view648x329.jpg

Tja und dann ist das passiert, was in einem Holzbau nicht passieren sollte, der Rohbau fing Feuer:
https://cdn.ca.emap.com/wp-content/...ttingham-Chemistry-Building-fire-Sep-14-3.jpg

Zwei elementare Erkenntnisse aus dem Brand:
a) dicke Holzbalken brauchen sehr lange, bis sie ihre Stabilität verlieren (war vorher schon teilweise bekannt aber hier beeindruckend nachgewiesen)
b) Die Schornsteine funktionieren super (leider hab ich das Bild nicht gefunden aber es gibt Bilder wo 5-10m hohe Flammen aus den Kaminen herausschießen

Und nun zur Moral der Geschichte. Ich glaube hier gibt es einen ganz entscheidenden Unterschied zu Deutschland. Wenn hier soetwas passiert wäre, hätte niemand in den nächsten 30 Jahren ein Holzhaus gebaut. Man hätte was probiert, Fehlschlag und zurück zum Alten.
Die Uni aber hat gesagt: Ein wirklich CO2 neutrales Gebäude ist uns wichtig und die Idee war super. Wir müssen den Brandschutz im Rohbau verbessern. Dementsprechend wurde nicht erst der ganze Rohbau gebaut sondern in Abschnitten mit entsprechenden Feuerschutzwänden dazwischen.

Und so sieht es heute aus:
https://riba-prd-assets.azureedge.n...0&la=en&hash=CA80CF4B793ED5A632722C2E561C74EC
 
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