dann Fahr mal nach Schweden in die Gebiete wo geholzt wird, ist anders wie hier wo man nur Ecken des Waldes raushaut, da werden Gebiete umgemacht so weit das Auge reicht. Es gibt keine Waldwege wie hier das man eben wieder anpflanzen kann. Aber das ist nicht was Problem, sondern die Bäume da sind winzig im Gegensatz zu hier und brauchen sehr viel länger wie bei uns bis sie Schlagreif sind.
Das wir Menschen es immer noch nicht gerafft haben, auch der Wald ist endlich [...]
Ja, die Schweden neigen dazu, komplett zu roden. Schrieb ich ja schon. Mein Sohn macht da aktuell einen Kurs und schaut sich das dabei an. Die legen noch nicht mal Wege an, lohnt sich nicht. Dennoch forsten sie nach dem Kahlschlag wieder neu auf, und das genau so erfolgreich wie andere auch. Ob man dafür einen Weg braucht oder nicht ist für das Gesamtkonzept unerheblich.
Winzig sind die Bäume auch nicht wirklich. Auch bei uns sind Fichten auf der Submission im Durchschnitt deutlich unter 60 cm. Eichen wachsen in Schweden nun mal weniger als hier, der wesentliche Unterschied ist die Baumart, nicht die Grösse.
Ja, Bäume brauchen da oben länger bis sie schlagreif sein. Ob man das lokale Klima zur Beurteilung der Baumnutzung heranziehen kann? Wahrscheinlich schon, aber das Klima ist halt dort wie es ist, Bäume wachsen dort halt so lange wie sie brauchen. Gibt sicherlich auch eine Ecke der Welt, wo Bäume viel schneller wachsen als hier.
Die gute Nachricht ist: Heute sind Forstbetriebe und Länder (die ja auch Forstbetriebe sind) viel mehr in Kontakt als früher. Nicht nur schaut sich mein Sohn (der ganze Jahrgang, jedes Jahr) den Betrieb in Schweden an, um etwa zu lernen, sondern der schwedische Nachwuchs kommt auch jedes Jahr zu uns, um hier den Forst-Betrieb anzuschauen. Ich kann nicht beurteilen, welcher Betriebsmodus der Beste ist, aber das neugierige, nicht betriebsblinde, von aktuellen Nachrichten umspülte junge Leute sich regelmässig austauschen, um ihren Weg für die nächsten 40 Jahre Berufsausübung zu finden, das finde ich vielversprechend.
Und auch der praktische Versuch der Holz-Windräder ist doch ein Zeichen, dass jede Generation auf's Neue versucht, ihr eigenes Optimum zu finden. Wenn "die jungen Leute" viel mehr Umweltbewusstsein haben als ich in meiner Jugend, dann wird ein Wandel auch klappen.
Mir gehen die ewigen Zweifler ja etwas auf den Sack, muss ich zugeben. "Das geht nicht, das wissen doch alle. Und dann kam einer, der wusste das nicht, und hat es einfach gemacht."
Daher: +1 für Holz-Windräder. Vielleicht sind sie auf dem Holzweg, aber der Versuch ehrt sie. Und selbst wenn es ein Holzweg ist: vielleicht ergeben sie daraus Erkenntnisse, beim nächsten Versuch weiterhelfen.