Werkstattmöbel

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
Hallo Community,

ich würde gerne für meine Werkstatt ein paar maßangefertigte Hängeschränke und ein Eckrondel bauen. Am besten wären dafür sicher 18 mm Multiplex geeignet. Das wäre aber wohl auch das teuerste neben Massivholz. Spanplatte kommt aber garnicht in Frage daher die Frage, wären 18 mm MDF oder Tischlerplatte eine gute Wahl für diese Schränke die dann zum Teil mit schweren Werkzeugen beladen werden?

Ganke schon mal für Eure Antworten!

Grüße aus dem Münsterland

Christofer
 

narrhallamarsch

ww-robinie
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
2.102
Ort
Bad Dürkheim
ich würde tischlerplatte favorisieren.

mdf neigt zum durchhängen bei größeren spannweiten und frisst auch eher deine werkzeugschneiden auf...:emoji_grin:
 

320er

ww-kastanie
Registriert
27. Februar 2012
Beiträge
25
Ja, eindeutig Tischlerplatte, auch wegen Gewicht. Deine Schränke werden ja nicht wegen der schieren Masse des Holzes stabil sondern weil du stabil konstruierst!

Gruß, Patrick
 

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
Ok, danke schon mal für die eindeutige Antwort. Jetzt gibt es zwei Arten von Tischlerplatten, "Stab-verleimt" und "Stäbchen-verleimt". Ich kenne glaube ich nur die Stab-Verleimten. Da sind die Stäbe unter dem Deckfurnier so 2 - 3 cm breit. Ich vermute bei der Stäbchenvariante sind die feiner und die Platten sind auch teurer. Also auch hier die Frage was ist besser für meinen Zweck geeignet, Stab-verleimte oder Stäbchenverleimte?
 

Hans-Friedrich

ww-robinie
Registriert
29. November 2011
Beiträge
1.426
Und um mal eben zu erklären, warum Stabverleimt ausreicht:
Auch bei einer stabverleimten Tischlerplatte arbeiten die Stäbe. Wenn die jetzt arbeiten, der eine wird hohl, der andere rund... , dann kann sich das auf der Oberfläche abzeichnen. Sieht dann zum Beispiel bei einer Tischplatte oder einer Schrankseite nach Berg- und Talbahn aus. Bei der Stäbchenplatte arbeiten die Stäbchen natürlich auch. Aber weil sie so schmal sind, sieht man das unterm Furnier nicht. Die Fläche bleibt darum gerade.

Und da du ja keine Wohnmöbel, sondern Werkstattmöbel bauen willst, reicht Stabplatte aus.
 

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
Und um mal eben zu erklären, warum Stabverleimt ausreicht:
Auch bei einer stabverleimten Tischlerplatte arbeiten die Stäbe. Wenn die jetzt arbeiten, der eine wird hohl, der andere rund... , dann kann sich das auf der Oberfläche abzeichnen. Sieht dann zum Beispiel bei einer Tischplatte oder einer Schrankseite nach Berg- und Talbahn aus. Bei der Stäbchenplatte arbeiten die Stäbchen natürlich auch. Aber weil sie so schmal sind, sieht man das unterm Furnier nicht. Die Fläche bleibt darum gerade.

Und da du ja keine Wohnmöbel, sondern Werkstattmöbel bauen willst, reicht Stabplatte aus.

Danke Euch für die Antworten und vor allem für Deine Fundierte Hans-Friedrich, da habe ich doch gleich was dazugelernt. :emoji_wink:
 

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
Ich habe mir nun eine große Tischlerplatte Stabverleimt besorgt 5,2 x 2,05 m und frage mich ob ich die sichtbaren Kanten nicht furnieren soll. Sicher für Werkstattmöbel nicht wirklich wichtig, aber ich sehe es ja auch als Lernobjekt. Daher würde ich das gerne mal ausprobieren und zumindest die sichtbaren Kanten des Korpus und der Türen furnieren. Ich habe bisher nur mit Bügelfunier an Spanplatten gearbeitet, aber welches Furnier nehme ich denn am besten für die 19 mm Tischlerplatten?
 

bello

ww-robinie
Registriert
21. Mai 2008
Beiträge
8.825
Alter
66
Ort
Koblenz
Hallo,

ich habe einige meiner Werkstattschränke aus Birke-Multiplex gebaut. Ich finde diese technisch wirkende Multiplexkante für Werkstattmöbel schön.

Und der relativ geringe Preisunterschied zur Tischlerplatte ist bei den paar Quadratmetern wohl eher nebensächlich. Anleimer etc. kosten ja auch.

Gruß
 

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
das ist korrekt, aber die Sichtkante bei Multiplex ist noch mal ne andere Hausnummer gegenüber Tischlerplatte. Aber wie gesagt, ich würde mich gene mal im Furnieren üben. Und das geht doch am besten da, wo es nicht so sehr drauf ankommt.
 

neugieriger

ww-birnbaum
Registriert
23. August 2009
Beiträge
214
Ort
Franken
Anleimer

Du kannst auch an die Tischlerplatte einen dünnen Streifen Multiplex anleimen.

Schaut auch gut aus..
 

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
Also hier mal das Ergebnis der Hängeschränke:

Das Ganze hat mehr Platz gebracht wie ich ursprünglich gedacht hatte. Na wahrscheinlich weil man beim Umräumen auch gleich mal aussortiert :emoji_grin:

Das Ganze ist um die Oberfräse herum gebaut. Oberste Maxime war maximale Platzausnutzung.

Den Schrauben- Kleinteileschrank wollte ich ursprünglich in der Tiefe teilen und dann wie einen Werkzeugschrank auseinander klappen. Ich habe dafür aber keine geeigneten Scharniere gefunden die man dann auch noch verstellen kann. Daher liegen hier 2 Sortierkästen hintereinander. Die Aluwinkel haben 2 Funktionen:

1. Die werden noch beschriftet mit dem Inhalt des hinteren Sortierkastens.
2. Als praktische Halterung für die einfachere Entnahme (siehe Bild 3)

Es sind 96 Sortierkästen enthalten. In den Seitenfächern lagere ich längere Einzelteile. Lackiert habe ich das Ganze mit Parkettlack aufgrund der Drehbank die beim Kühlen mal gerne Rallystreifen hinterläßt habe ich mich nicht getraut ein Öl zu verwenden, außerdem trocknet der Parkettlack schön schnell.

Anmerkung dazu: Eines würde ich heute anders machen. Das Schraubenmagazin würde ich aus zwei Teilen bauen, da die auftretenden Kräfte doch sehr hoch sind und ich nicht solch einen Aufwand mit der mittleren Aufhängung hätte treiben müssen. Aber auf der Skizze sah das noch nicht so gewichtig aus und die mittlere Aufhängung war vorher noch nicht geplant :emoji_stuck_out_tongue:
Dieser Schrank hängt an 3 Schrankaufhängern (siehe Bild 4), wobei der mittlere hinter dem Schrank montiert ist und von vorne durch die Rückwand verstellt werden kann. Die Last wird dabei durch eine geschraubte und geleimte Buchenleiste auf die komplette Mittelwand übertragen. Vorne habe ich dann noch zwei Winkel dran gebaut, da mir die Verleimung auf Zug nicht so geheuer war wie die mit Lamellen verleimten Seitenteile die auf Scherung beansprucht werden. Als Durchbiegung komme ich bei voller Beladung aber in der Mitte nur auf 2 mm was noch akzeptabel ist.
An den Stellen wo man ran muss (Scharniere, Aufhänger) sind die vertikalen Einschübe nicht verleimt sondern nur gesteckt sonst käme man nicht mit einem Schraubendreher heran.

PS: Ja ich weiß die Rückwand baut man mit Unterbrechung nicht quer ein, sondern längs, aber das war ein Reststück das nur so passte und ich wollte nicht extra dafür was neues kaufen:emoji_grin:. Die ist aber ebenfalls geleimt und genagelt und der Papierstreifen ist ganz geblieben also nicht gerissen.
 

Anhänge

  • Werkstattmoebel1.JPG
    Werkstattmoebel1.JPG
    120 KB · Aufrufe: 777
  • Werstattmoebel2.JPG
    Werstattmoebel2.JPG
    137,5 KB · Aufrufe: 808
  • Werstattmoebel3.JPG
    Werstattmoebel3.JPG
    136,9 KB · Aufrufe: 696
  • Werkstattmoebel4.JPG
    Werkstattmoebel4.JPG
    131,4 KB · Aufrufe: 704

Silencer23

ww-nussbaum
Registriert
9. Februar 2012
Beiträge
75
Ort
Schwarzenbek
Schicke Sache und wirklich sehr sehr gut. Ich schick dir per PM dann meine Adresse, wo du das ganze hin versenden musst :emoji_grin:
Ich hab bei mir im Keller so ein Klappergestell, was sich Regal nennt und das müsste ich auch mal rausschmeissen und durch was "vernünftiges" ersetzen.
 

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
Oberflächenbehandlung für die Wekstatt

So nach einigen anderen Projekten ist mal wieder meine Werkstatt dran. Die oben beschriebenen Hängeschränke habe ich mit Parkettlack lakiert. Vorallem deshalb weil die Drehbank dann doch mal Öl und Kühlflüssigkeit dran spritzt (irgendwann gibt es mal ne Schutzabdeckung). Jetzt baue ich gerade an einem Eckrondel um die 12,5 m² Werkstatt voll auszunutzen zu können und keinen Totraum zu haben. Daran anschließen soll eine Werkbank. Nun zur Frage:

- Das Eckrondell ist wieder aus Tischlerplatte mit einem Gabun-Deckfunier gefertigt.
- Die Werkbank wird aus Multiplex Buche gefertigt.

Ich möchte hier nicht unbedingt mit Parkettlack arbeiten, da ich hier gelernt habe das der auf Dauer durch das Arbeiten des Holzes spröde und rissig wird. Die Werkbank wird zwar auch mal einen zerlegten Motorblock tragen müssen, dafür habe ich aber schon eine ölbeständige Gummimatte als Unterlage eingeplant.
Testweise habe ich das Gabun-Deckfunier mit Leinölfirnes behandelt, das sieht aber auf hellen Weichhölzern wie Fichte/Tanne und auch auf Gabun sehr unschön aus, da es einen fiesen vergilbten Farbton gibt. Außerdem wird es nicht so schön hart wie bei Hartöl gewohnt und braucht lange fürs trocknen.
Seit kurzem habe ich auch das Festool Surfix-System, aber gearbeitet habe ich damit noch nicht. Taugt das SURFIX Heavy Duty für die beiden Möbel oder gibt es da andere preisgünstige Alternativen?
 

Holz-Fritze

ww-robinie
Registriert
23. Januar 2008
Beiträge
5.243
Alter
56
Ort
Bonn
Ich möchte hier nicht unbedingt mit Parkettlack arbeiten, da ich hier gelernt habe das der auf Dauer durch das Arbeiten des Holzes spröde und rissig wird.

Wer sagt denn sowas, damit wird wie der Name schon sagt Parkett versiegelt, da wird nichts rissig. (zumindest nicht bei DD Lack)
 

blues

ww-esche
Registriert
7. November 2012
Beiträge
545
Ort
Spaichingen
Hallo Christofer,

was hast Du denn nu als Umleimer für Deine Tischlerplatte genommen ?

Die Schränke sehen sehr gut aus.

Gruß Andi
 

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
Wer sagt denn sowas, damit wird wie der Name schon sagt Parkett versiegelt, da wird nichts rissig. (zumindest nicht bei DD Lack)

Es war kein DD Lack sondern einer auf Wasserbasis "PU-Verstärkter Siegellack" aus dem Baumarkt.

blues schrieb:
was hast Du denn nu als Umleimer für Deine Tischlerplatte genommen ?

Die Schränke habe ich letztendlich nicht funiert, da ich keine direkte Sichtkannte auf die Stirnseite der Tischlerplatte hatte und die Schnitte in Maserung der Stäbe sahen für mich ok aus.
Bei dem Eckrondel werde ich aber 2 Kanten aus optische gründen funieren. Gewählt habe ich dafür Buchenfunier mit 2 x 22 mm. Bilder folgen dann noch.

Irgendwie bin ich noch nicht weiter. Ich möchte ja schon ein Naturprodukt für die Oberflächenbehandlung nehmen, also eher etwas auf Ölbasis. Für ein Werkstattmöbel finde ich die Entscheidung in sofern schwierig, da es einerseits sprapazierfähig sein muss, andererseits aber nicht so edel und teuer sein soll wie für ein Möbelstück im Haus. Die Bucht brachte z.B. folgendes zu Tage:

Le Tonkinois Bootslack Leinöl - Lack Parkettlack Bio-Lack 2,5 l (19,96 ? / l) 3272910105008 | eBay

Ist ein Gemisch aus Leinöl und chinesischem Nußöl. Hier aber für Harthölzer. Der Preis ist noch ok, die Frage die sich stellt, wird das nach dem trocknen ähnlich hart wie der Pakettlack auf PU-Basis?
 

holz2006

ww-eiche
Registriert
18. Dezember 2011
Beiträge
371
Alter
64
Ort
Gräfenroda
Hallo,
echt eine gute Arbeit, fast zu schade für die Werkstatt.
Die Idee mit den Aluwinkeln finde ich auch sehr durchdacht.
Bleib am Holz,
Axel
 

Christofer

ww-birnbaum
Registriert
23. Juli 2011
Beiträge
210
Ort
Nördliches Münsterland
Hallo Community,

nun bin ich bei meiner Werkbank zugange und die ist in Anlehnung an die Werkbank von Lunateide konstruiert.
Ich habe sie ebenfalls aus 40 mm Buche Multiplex gebaut. Die Unterkostruktion ist geschraubt und geleimt und bekommt eine Rückwand zur Querstabilisierung und als Staubschutz. Die Arbeitsplatte ist mit 20 mm Buchenholzzapfen und 6 mm Spackschrauben aufgeschraubt. Wenn es fertig ist gibts auch noch Bilder.

Ich bin zufrieden mit dem ergebnis, aber sie ist etwas Windschief geworden. Das sind so 2 mm auf 1 m Diagonale (über Kreuz gemessen). Die kann ich mit einer Zwinge aber leicht herausdrücken. Beim Einbau der Rückwand (8 mm Buche Sperrholz, ca. 1,70 m x 0,75 m) stellte sich mir nun die Frage, ob ich die neben den Schrauben auch mit der Unterkonstruktion verleimen soll und die dabei leicht unter Spannung zu setzen um die Windschiefe heraus zu bekommen. Ist das eine gute Idee?

Gruß

Christofer
 
Oben Unten