Werkbank welches Material Arbeitsplatte Alternative zu Multiplex?

freddred

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Ein herzliches Moin Moin erstmal an die Runde.

ich bin schon eine Weile stille Mitleser und konnte mir schon einige Tipps und Trick aus diesem tollen Forum rausziehen..

Jetz muss ich aber selbst mal "aktiv" werden :emoji_slight_smile:

Ich hab die Möglichkeit endlich einen knapp 13m2 großen Raum im Keller in eine kleine Werkstatt zu verwandeln!

An den Wänden werde ich eine French Cleat Wand bauen um die Werkzeuge gut und sortiert anzuordnen. An 2 Wänden möchte ich mir eine Werkbank selbst bauen, ich hab noch einige 100x100er Holzlatten dafür bereit gelegt um mir etwas damit zu bauen, das dürfte also super stabil werden.
Die frage die sich mir dann doch etwas umtreibt,

Was für Material nehm ich die für die Arbeitsplatte?

Die Arbeitsplatte soll eine L Form haben und 250 mal (60 oder 75) auf der einen Seite und 300 mal (60 bzw 75) werden.

Der Klassiker sind ja offensichtlich die 40er Multiplex Platte. Da ich aber mindestens zwei Platten brauche und der Preis sich gefühlt verdreifacht hat, ist das für mich keine Alternative. Bzw kann ich es vor der Liebsten nicht rechtfertigen, 400euro für zwei Holzplatten auszugeben:emoji_wink::emoji_wink:

Ich hab jetz schon viel gelesen, war im Baumarkt aber so recht fehlt mir der Ansatz. MDF? oder Sperrholz 20mm und das doppelt übereinander kleben??

Achso, die Werkbank werde ich für alles mögliche nutzen. Auch mal darauf was Hämmern oder einen Schraubsatock anbringen etc. Aber eher entspanntere Sachen. Fürs Hobeln bspw möchte ich mir eine extra kleiner Werkbank später bauen.

Vielleicht habt ihr da ja Lust mir mit Rat zur Seite zu stehen, ich bin ein wenig "ratlos."


lieben gruß aus Hamburg

Sebastian
 

MTrp

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Ich stand vor nicht allzu langer Zeit vor einer ähnlichen Fragestellung und der gleichen Preisproblematik. Mein Fazit eine Hobelbank und einen großen Multifunktionstisch später: 40mm Multiplex sind mMn einfach total übertrieben, wenn Du nicht wirklich extreme Arbeiten verrichten musst. Ich mutmaße, dass solche Platten von Youtubern aus Zeiten kommen, als diese noch sehr billig waren - aber nötig waren sie wohl nie. Bedenke auch deren extremes Gewicht: Damit zu hantieren, ist sehr mühsam.

Ich habe mich bei der Hobelbank für 38mm Buchenleimholz und beim MFT für 25mm Buchen-MPX entschieden. Sofern Du beim Untergestell nicht zu große Spannweiten ohne entsprechende Stützen und Querstreben machst, ist das völlig ausreichend. Für die noch zu bauende Werkbank werde ich ebenfalls 38mm Buchenleimholz verwenden. Großer Vorteil gegenüber MPX: Du kannst es später auch problemlos mal abschleifen.
 

IngoS

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Die Arbeitsplatte soll eine L Form haben und 250 mal (60 oder 75) auf der einen Seite und 300 mal (60 bzw 75) werden.
Hallo,

bei so einer kleinen Werkstatt so eine riesen Arbeitsplatte ist mehr als ungünstig. Da bleibt viel zu wenig Platz für Anderes.
Eine kompakte Werkbank und dann zwei Böcke, die man je nach bedarf platzieren kann, oder je nach Aufgabe auf die Böcke ne handliche Platte drauflegen ist deutlich flexibler.

Gruß

Ingo
 

NOFX

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Ich habe überall Buche keilverzinkt als Arbeitsplatte mit 27 mm Dicke und wie hier schon angemerkt muss man schon sehr spezielle Anwendungszwecke suchen, wo man man mehr Stabilität braucht.

Mein Untergestell besteht vor Kopf aus ein paar gebrauchten Küchenunterschränken (mit Schubladen) bzw. nur den Korpussen, an der einen Seite aus den alten Metallwerkbänken des Schwiegervaters und in der Mitte (Insel mit Tischkreissäge) aus einem Rahmen (40x60 mm²) Füllung (9 mm Sperrholz).

Die Stabilität ist meist durch eine Verschraubung mit der Wand viel einfacher als durch extrem massive Untergestelle zu erreichen. Außerdem reicht Sperrholz statt Multiplex und Rahmen mit Füllung sieht sogar ganz gut aus. :emoji_wink:


Fürs Ausprobieren des Hobeln an einem Stück Buche (danke nochmal an die Empfehlung des Rali hier im Forum) reicht mir sogar die nicht groß beladenen Metallwerkbänke, wo ein Schraubstock beide miteinander verbindet. Diese sind nicht an der Wand befestigt.


Bei 100x100 mm² Balken wäre mir der Platz, der verschwendet wird, bei der Werkbankgröße zu schade.
 

TomfromMuc

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Kann Ingo nur Recht geben: zu viel Werkbank für den kleinen Raum. Zum Material: ich hab 27 mm Seekiefer und bin zufrieden. An der Wand befestigt bringt die erf. Stabilität
Viel Erfolg beim Projekt
LG Tom
 

mc2

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MMn reicht bei 60 cm tiefe 24 Multiplex dicke, bei 75 eine Nummer dicker.
Bei MDF ebenso.
 

wasmachen

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Einfach ne Küchenarbeitsplatte nehmen.
Speziell, wen mal was anderes wie Holz gebalstelt wird gibts n riesengroßen Vorteil: ist abwischbar!

MDF würd ich ned nehmen, wenn da mal was Nass wird quillt die extrem
 

julioiglesias

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Hier meine Lösung für einen ähnlichen Fall…
Hallo,

bin einen Schritt weiter gekommen. Bei Hornbach konnte ich günstig eine 3 m x 0,9 m x 0,04 m Buchenplatte bekommen. Die habe ich mir dort gleich längs aufsägen lassen damit ich eine ca 70 cm (72,7 cm weil da noch eine Randleiste n 2,7 cm Stärke drauf kommt) Arbeitsplatte daraus machen kann die auf Ihrer Vorderseite mit dem Sägeabschnitt auf 8,00 cm gedoppelt werden konnte (verleimt und geschraubt).

Nach dem ich meine beiden Nachbarn dazu gewinnen konnte mit anzupacken wurde das Drum gestern am Stück die Wendeltreppe in die Werkstatt im Keller gewuchtet. Natürlich hatte ich vorher mit einem 3 m x 0,9 m Karton ausprobiert ob das theoretisch überhaupt geht.

Jetzt liegt sie auf der Küchenzeile und wartet auf die weitere Bearbeitung. Vor dem Transport hatte ich sie in der Garage drei mal mit Osmo Hartwachsöl behandelt und gelüftet...

Anhang anzeigen 81469

Anhang anzeigen 81470

Was jetzt noch kommt:

1. Platte von unten mit 18 mm Buche aufdoppeln (Schrauben) damit die Gesamthöhe für die diversen 19 mm Spannelemente reicht.
2. Verbundplatte mit mehreren Reihen 19 mm Durchgangslöchern versehen.
3. Weitere 19 mm Sacklöcher auf der 8 cm Vorderkante anbringen zum senkrechten Spannen von Brettern.
4. Anbringen von einer Randleiste.
5. eventuell bei Bedarf auf der Stirnseite eine Vorderzange montieren wenn die Gesamthöhe des Aufbaus dafür nicht zu hoch ist (4cm + 3cm +1,8cm = 8,8cm). Was denkt ihr?

Wie man auf der Nahaufnahme sehen kann hat sich die Platte über die 70er Tiefe etwas nach oben gebogen. Lässt sich das bei dieser Dicke überhaupt mit Hausmitteln "zurückbiegen"?
 

Leibhaftiger

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Hallo,

bei so einer kleinen Werkstatt so eine riesen Arbeitsplatte ist mehr als ungünstig. Da bleibt viel zu wenig Platz für Anderes.
Eine kompakte Werkbank und dann zwei Böcke, die man je nach bedarf platzieren kann, oder je nach Aufgabe auf die Böcke ne handliche Platte drauflegen ist deutlich flexibler.

Gruß

Ingo

Möchte das nochmal hervorheben. Für 13m2 ist das deutlich zu viel Tischfläche. Da bleibt Dir kein Platz mehr für Maschinen o.ä.
Zumal Arbeitsflächen an der Wand eh nur so semi sind. Deutlich besser ist eine kleinere Hobelbank an der Wand und dann die von Ingo angesprochenen Böcke mit Platte obendrauf. Alternativ ein klappbarer MFT (z.B. der Wolfcraft Masterwork 1600)

Günstiges MDF bekommst Du oft bei Türenherstellern oder Firmen, die nur Fertigtüren einbauen. Die werden oft mit 16mm MDF Zwischenlagen ausgeliefert, das wird hier dann verschenkt. Habe bisher dann nen 10er in die Kaffeekasse getan und alle waren glücklich.
 

willyy

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Ich hab eine 38 mm Küchenarbeitsplatte mit Ständern drunter in ca. 1 m Abstand. Die Platte hängt nach ein paar Jahren dann mal ca. 1 mm in der Mitte der 1 m durch. Alternativ eine MDF Platte drunter und eine dünne (28 mm) Küchenplatte drüber schrauben.

Wenn Du ein Lochreihensystem zum Spannen willst (19 oder 20 mm) geht Küchenplatte nicht, wg. Spanplatte, das bricht aus.
Ansonsten kommt mir das auch viel Fläche für die kleine Werkstatt vor. Mach erst mal eine Wand undevtl. ein Schruabstock an eine Seite.
 

FredT

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Ohne Lochreihensystem eine Küchenarbeitsplatte aus KA, mit Lochsystem aus 19mm MDF. Und wenn du kleckern willst, einfach mal was unterlegen. Machte Oma schon in ihrer Küche so: Wachstuchdecke damals...
 

freddred

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Hey ihr lieben,

BOAH als erstes muss ich sagen VIELEN VIELEN DANK für die wirklich zaaahlreichen antworten!!! Die haben mich als ich sie durchgelesen habe zum überdenken von dem Konzept der Werkstatt gebracht.


Wir halten fest:

- 40er MPX ist geil aber nicht sinnvoll

- Die größe der Arbeitstische wie ich sie mir gedacht hab muss ich überdenken

- in der Mitte einen (rollbaren) flexiblen Tisch wo ich eine kleine Kreissäge (bspw Bosch GTS 635-216) mit Fräse integriere ist sinnvoll

- durch die nicht allzugroße Werkstatt eh alles flexibel bauen, durch Böcke oder rollwagen.

Tatsächlich habe ich in der Werkstatt eine Werkbank mit Schraubstock vielleicht plaziere ich die ein wenig anders und verlängere die quasi nur auf einer Seite, da ich auf jeden Fall auch die Möglichkeit zum löten benötige.

Um die Situation zu verdeutlichen, habe ich einmalzwei Bilder angehängt, dort seht ihr die schwarzen Rohre die in der Mitte der Wände langlaufen, das sind Regenwasserrohre..

Bild 1, lange Wand ca 4,5m kurze Wand ca 2,5 meter
 

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Christoph1981

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Hallo, bin ganz frisch dabei, habe aber zum Thema einen Vorschlag. Benutze in meinem Werkraum ne kleine Schulhobelbank auf Rollen (gebremst) und bei Bedarf ein 73er Türblatt auf Böcken.

Flexibel und für den Hausgebrauch meist ausreichend.

L G
 

echtnice

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Hey ihr lieben,

BOAH als erstes muss ich sagen VIELEN VIELEN DANK für die wirklich zaaahlreichen antworten!!! Die haben mich als ich sie durchgelesen habe zum überdenken von dem Konzept der Werkstatt gebracht.


Wir halten fest:

- 40er MPX ist geil aber nicht sinnvoll

- Die größe der Arbeitstische wie ich sie mir gedacht hab muss ich überdenken

- in der Mitte einen (rollbaren) flexiblen Tisch wo ich eine kleine Kreissäge (bspw Bosch GTS 635-216) mit Fräse integriere ist sinnvoll

- durch die nicht allzugroße Werkstatt eh alles flexibel bauen, durch Böcke oder rollwagen.

Tatsächlich habe ich in der Werkstatt eine Werkbank mit Schraubstock vielleicht plaziere ich die ein wenig anders und verlängere die quasi nur auf einer Seite, da ich auf jeden Fall auch die Möglichkeit zum löten benötige.

Um die Situation zu verdeutlichen, habe ich einmalzwei Bilder angehängt, dort seht ihr die schwarzen Rohre die in der Mitte der Wände langlaufen, das sind Regenwasserrohre..

Bild 1, lange Wand ca 4,5m kurze Wand ca 2,5 meter
Hallo Sebastian,

meine Werkstatt ist 11,8qm und ich stand vor einer ähnlichen Situation, möglichst viel Flexibilität, dennoch ne ordentliche Stabilität.

Es geht hier ja primär um Plattenauswahl, hoffe, dass ist nicht zu sehr off Topic.

Mein erster Lösungsansatz war ein Festool MFT Tisch, tolles Teil, aber war mir zu wacklig für manche Arbeiten, aber die Lochtischfunktion hat mir gefallen.

Also überlegte ich einen Kompromis aus klassischer Hobelbank und MFT System, gibt es im Netz ja Einiges dazu, dazu sollte das Ganze nicht zu gross werden.

Würde heute einiges anders machen, aber dass ist seit ca 4 Jahren ein einfaches (und nicht sehr schönes), aber für mich gut funktionierendes System.

Was mir half und teilweise schon genannt wurde:

- Alles auf möglichst selbe Höhe, in unserer Firma haben sämtliche Montagetische, Hobelbänke,Rollwägen (fast alle) und Holzböcke eine Höhe von 95cm. Ist in der Praxis vor Allem bei grossen Werkstücken sehr praktisch.

- Ich las damals hier auf dem Forum von einigen "alten Hasen", dass Masse und noch mehr Masse wichtig seien, Ich bin froh, dass ich das beachtet habe und meine Bank doch relativ massiv gebaut habe.

- Ich verwendete für die Lochplatte Siebdruckplatte, würde heute für meine Anwendungen MDF nehmen, reicht je nach Mass vollkommen aus.


Wenn ich mal mehr Ablagefläche benötige, nehme ich zwei Böcke und eine alte Tür oder Platte.


Hier noch einige Bilder: Masse der Bank sind ca. 1690x640mm, Gewicht liegt bei ca. 75kg

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