Werkbank/MFT

inselino

ww-robinie
Registriert
15. Januar 2017
Beiträge
1.356
Hallo zusammen,

es ist schon mehrere Jahre her aber diese Werkbank war mit eines der ersten Dinge, die ich damals gebaut habe. Jetzt gibt es ja hier immer wieder Fragen zu Werbänken und vielleicht hilft diese kleine Dokumentation dem ein oder anderen bei Fragen und Überlegungen.

1. Planung:
Start des ganzen war das Video von Guido Henn zu seiner Hobelbank/Maschinentisch
https://www.youtube.com/watch?v=Cepg2DAkKQE
Daraufhin habe ich mir für die Schnittpläne, Konstruktionszeichnungen und Anleitung die beiden entsprechenden Ausgaben der Holzwerken gekauft (Ausgabe 57 und 58).
Weiter ging es dann mit den Videos des Kanals Klavieratellier. Der Autor orientiert sich auch sehr stark an dem Entwurf von Guido, hat aber einige Dinge abgehändert. Aus meiner bescheidenen Sicht als Laie werden damit auch ein paar Dinge des originalen Designs "verbessert".

2. "Schwächen" zum originalen Design und generelle Änderungen
Es gibt keine großen Schwächen aber ein paar Dinge haben mich gerade als Anfänger vor Probleme gestellt und einige Dinge haben sich im Nachhinein eher als unpraktisch herausgestellt. Ich wieß, dass dieses Projekt nicht für Anfänger entworfen ist daher soll das keine Kritik sein sodern für andere Anfänger eine Orientierung wo Probleme liegen. Übrigens haben meine Änderung z.T. für andere Probleme gesorgt dazu dann später mehr
a) Massivholz
Beine, Untergestell und Vorderzange sind auch Buche Massivholz. Gerade für Einsteiger ohne Abrichte/Dickenhobel ist das doch sehr umständlich zu bauen. Dementsprechend habe ich mir an dem Video des Klavieratelliers orientiert und die Beine und das Untergestell aus den Plattenresten gebaut.
b) Siebdruckplatte
Nach 3 Jahren mit der Bank bin ich doch eher unglücklich mit der glatten Seite der Siebdruckplatte. SIcher hätte ich mit einer raueren Oberfläche andere Probleme aber gerade beim Schleifen und der Vibration durch den Excenterschleifer wandern die Teile überall hin.
Ich würde es im zweiten Versuch mit einer normalen Multiplexplatte probieren.
c) Viele Bautechniken
Runddübel, Flachdübel, Schlitz und Zapfen, Eckleisten. Es gibt sehr viele Bautechniken und für einen Einsteiger wäre es an manchen Stellen einfacher mit simpleren Bautechniken zu arbeiten. Auch hier ist es deutlich einfacher mit dem Bausystem des KLavieratelliers zu arbeiten und die meisten Dinge zu verschrauben.
d) Bauhöhe
Wenn ich die Hobelbank auf eine angenehme Höhe baue, wird es doch eng, wenn da noch ein Schraubstock auf einer Platte drauf kommen, die Arbeitshöhe wird einfach zu hoch.
e) Erweiterung des Fräseinsatzes
Ich wollte den Frästischeinsatz für die CMS Module von Festool bauen, blöd nur, dass die kurz zuvor eingestellt wurden, von der Idee her super, die Umsetzung ist etwas schwierig.

Bisher haben diese Vereinfachungen mir noch keine Probleme gemacht.

Da ich im Bau nicht so viele Bilder gemacht habe, konnte ich das jetzt beim Umzug der Werbank in die neue Werkstatt nachholen. Das ganze kommt im nächsten Beitrag da zeige ich auch nochmal ein paar Probleme, die ich beim Bau hatte.

Werkzeuge ohne die es dann doch nicht ging: Flachdübelfräse, Oberfräse, Bohrmaschine
 
Zuletzt bearbeitet:

inselino

ww-robinie
Registriert
15. Januar 2017
Beiträge
1.356
So hier jetzt mal einige Bilder vom Bau bzw. jetzt vom Umzug in die neuen Kellerräume.
Als erstes wurden die Streben mit FLachdübeln auf die Siebdruckplate verleimt. Neben dem Leim in den Lamellofräsungen habe ich noch Montagekleber auf der Siebdruckfläche verwendet. Insgesamt sehr stabil obs jetzt am Leim oder am Kleber liegt weiß ich nicht. Damit ich die größeren Festool CMS Module in die Platte bekomme musste ich die Längszarge unterbrechen und habe quasi eine Einfassung für die Module gebaut.

IMG_1113.JPG

DIe Beine bestehen aus den Resten der Siebdruckplatte in Streifen und sind genau wie die Platte verklebt.

IMG_1122.JPG

Das Gestell zwischen den Beinen ist auch nur über Flachdübel verbunden, ja auch an den längsstellen das ist sicher nicht genug um ein Auto drauf abzustellen aber als Aussteifung reicht es vollkommen. An den Beinen ist das ganze entsprechend verschraubt.
IMG_1129.JPG

Natürlich hab ich mich irgendwo im Plan ein wenig verrechnet. Und wenn man die Teile fertig zugeschnitten geliefert bekommt, dann muss man eben improvisieren. Hier habe ich die Querstreben im unteren Gerüst 12mm zu kurz gemacht, daher wurde einfach ein Stück 12mm Platte aufgeleimt und schon liegt es innen am Bein an und kann verschraubt werden.
IMG_3711.jpg

Dann noch vorne die Zange dran und Löcher in die Platte und die Seitenbretter dran. Da ich im wesentlichen die recht großen Joomla Haken verwende bin ich froh doch etwas mehr Löcher zu haben, ein zwei Reihen weniger hätte es aber auch getan.

IMG_3700.jpg

Die Unterschränke sind einzeln und nciht wie im Original asl 3er Gruppe verbunden. Das ist zwar etwas mehr Material etc. aber dafür ist es auch angenehmer zu handhaben. Ich lege auch immer noch eine alte OSB Platte beim Sägen unter, damit ich nicht in die Tischplatte säge :emoji_slight_smile:

IMG_3698.jpg

Und hier mal einige Probleme die sich ergeben haben:
Die Tischbeine und die Zangendurchführung passen nicht und da ich damals nicht so viel Zeit und muße hatte wurde das eben sehr provisorisch gelöst. unterm Tisch sieht es eh keiner.
Vielleicht noch ein generelles Wort zu dieser Veritasführung. Ich mag die wirklich gerne sie spannt super, läuft gleichmäßig und sieht hübsch aus. Allerdings haben diese Gewinde doch recht viel Spiel. Der vordere Teil der Zange sackt um mehrere mm ab, wenn man die Zange etwas aufkurbelt.
Ich habe 2 Holzblöcke mit einer Rundung versehen und so angepasst, dass sie genau zwischen Gewindestange und Platte passen und somit die Gewindestange am kippen hindern. DAs funktioniert ausreichend gut, als dass ich mich damit bis zum Umbau diese Woche nicht mehr mit beschäftigt habe.

IMG_3709.jpg

Die Löcher in der Platte habe ich mit einer Schablone von Sauter gemacht. 30mm Kopierring und dann einen Fräser je nach Wunsch mit 19 oder 20 mm. Leider hat der Fräser nicht tief genug gereicht also habe ich noch mit einem Forstnerbohrer nachgebohrt was zu einigen Ausrissen geführt hat.
IMG_3710.jpg
Also insgesamt bin ich zufrieden ich kann damit so arbeiten wie geplannt und natürlich gibt es eine ganze Reihe Dinge, die ich mit dem heutigen Wissen besser machen würde. Aber für ein Stück was ohne viele Maschinen und als Grundlage für weitere Projekte angefangen hat bin ich immer noch recht zufrieden.
 
Oben Unten