Welches Tropenholz aus Neuguinea könnte dies sein?

Julius347

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Hallo liebe Leute! Ich habe ein Regal gebraucht gekauft, das ursprünglich vor 20 Jahren in Neu-Guinea vom Vorbesitzer dort gekauft wurde. Ich würde das Holz gerne für einen Gitarrenbau verwenden, da es viele Bretter hat mit stehenden Jahresringen, die ich dann auftrennen und wieder zusammenleimen würde. Jedoch bei der Holzbestimmung stehe ich auf dem Schlauch. Kann sich jemand die Fotos mal ansehen?

Das Holz riecht sehr stark. Sehr angenehm! Süßlich, karamellig, etwas nach Vanille. Es erinnert mich etwas an Holzpfeifen oder an den Rauch von Holzpfeifen, bin mir nicht sicher...

Würde mich sehr sehr freuen, wenn mir jemand helfen könnte. Danke! :emoji_slight_smile:

Genießt das gute Wetter.

Julius

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Zum Holz kann ich dir nicht viel sagen. Nach den Anschnitten scheint es recht dürres Zeug zu sein. Damit nichts besonderes.
Die Jahr ringe sind auch alles andere als stehend.

Gruss
Ben
 

Boshu

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Wenn es nach Vanille riecht und knallrot ist, dann würde ich Padouk ( Corallwood) sagen...
 

Herr Dalbergia

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Wenn es nach Vanille riecht und knallrot ist, dann würde ich Padouk ( Corallwood) sagen...

Das Regal ist nicht rot, man sieht ja die helle Frabe nach dem schleifen, Padouk riecht nicht nach Vanillie, Padouk kommt nicht aus Neuguniea, sondern aus Afrika.

Das ist weißes Meranti, Lauan oder sowas in die Richtung, aber 100% kein Padouk.....
 

Boshu

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Tatsaechlich habe ich die geschliffenen Ecken übersehen..?! Oder wurden die Bilder nachgereicht? Egal, dann kann es tatsaechlich kein Padouk sein.
Allerdings gibt es sehr wohl asiatisches Padouk,auch wenn im Handel 99Prozent aus Afrika kommen und es riecht auch vanilleaehnlich.
 

Herr Dalbergia

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Pterocarpus indicus (Amboina / Amboyna / Narra "Rolls Royce")
Pterocarpus macrocarpus (Maidu / Burma Padouk)
Pterocarpus dalbergioides (Andamanen Padouk)

...sieht man auf den Bildern aber auch nicht, kenne das Zeugs....
Und Kampfer ist es auch nicht, es ist Lauan, Meranti usw....
 

Julius347

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Hey ihr Lieben, vielen Dank für die zahlreichen Antworten und Einschätzungen.

Ich habe gestern nun mal die Bretter aufgetrennt und grob abgerichtet. Es sind einige Bohlen rausgekommen mit stehenden Jahresringen.
Das Holz ist unterschiedlich dunkel / hell (Siehe Bilder). Im großen und ganzen würde ich sagen, dass es "farblich" Richtung Khaya geht, zumindest habe ich hier Zargen und Boden für eine Gitarre aus Khaya und das geht in eine ähnliche Richtung. Das eventuelle Meranti ist noch ein Tick heller, aber z.T. auch ähnlich hell rötlich / braun. Auffällig sind auch die grünlichen Streifen auf manchen Brettern (Was könnte dies sein?)

Wie bestimme ich denn die Holzdichte mit einfachen Mitteln? Holzfeuchte beträgt 12 %.

Viele Grüße
und danke!

Julius


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Johannes

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Wie bestimme ich denn die Holzdichte mit einfachen Mitteln?

Hallo Julius,
einfach ein Stück wiegen und das Volumen bestimmen (messen).
Wenn du das Volumen in dm (Dezimeter) umrechnest kommst du auf dm³ = Liter
Bei Wasser entspricht 1kg ca. einem Liter.
Dein Holz wird bei ca. 350-700g/l liegen.

Es grüßt Johannes
 

Mathis

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Sehe ich genauso.
Pterocarpus indicus (Amboina / Amboyna / Narra "Rolls Royce")
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...sieht man auf den Bildern aber auch nicht, kenne das Zeugs....
Und Kampfer ist es auch nicht, es ist Lauan, Meranti usw....
Genauso, die Bilder zeigen eindeutig kein Kampfer, Narra, Amboina oder Andaman-Padouk, sondern ganz gemeines Meranti.
Es sind einige Bohlen rausgekommen mit stehenden Jahresringen.
Wo sind da denn Bohlen? Ich seh nicht mal winzige Böhlchen, sondern schmale dünne Brettchen von sehr bescheidener Qualität.
Für ne Gitarre wär mir das schon sehr ambitioniert, da birgt manche Palette aus Übersee schöneres und gesünderes Holz.
Aber da war doch was mit Uhl und Nachtigall?
 

Herr Dalbergia

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Möchtest Du Daraus Böden und Zargen sägen, oder das Holz für Leisten, Reifchen usw. verwenden?
Möglich wäre sicherlich beides, für Zargen brauchst du natürlich eine gewisse Länge.
Böden wäre ja auch mehrteilig möglich, falls das Material nicht breit genug ist.

Ob man aber dieses Holz wirklich für Böden und Zargen nehemn sollte? Khaya ist da schon etwas dichter, und Dein Holz sieht mehr doch recht weich aus....da würde ich wirklich nochmal in mich gehen und mir überlegen ob es nicht sinnvoller wäre die viele Arbeit in einen schönen Ahorn, Nuß, oder Palisander zu investieren.

Reifchen, Bodenbalken, Klötze...das schon eher....

Grüße, Alex
 

Julius347

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Danke Euch!

Also 999 g : 2052 cm³ = 0,487 (entspricht einer Rohdichte bei einer 12 % Holzfeuchte von 0,487 g/cm³, richtig?).
 
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carsten

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Hallo

das ist das Problem mit Sorten wie Meranti die können tatsächlich über einen sehr großen Bereich schwanken.
Hatte ich allerdings auch schon mal bei heimischer Eiche und da war es sogar Holz aus dem gleichen Stamm.
Gewichtsunterschied bei einer Länge von ca 800 mm und einem Querschnitt von 45 * 45 mm lag bei mehr als einer großen Tafel Milka Noisette.
 

Julius347

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Meine Idee war eigentlich die Bretter zu Gitarre Boden und Zargen zu leimen. Mir kam nun noch eine andere Idee. Ich habe noch mahagoniartige (eventuell Sapelli?) Bretter, die ich noch auftrennen wollte. Leider sind sie nicht breit genug für Bookmatching, aber mir kam nun die Idee, dass ich das Meranti als Mittelstreifen nehmen könnte (so 5-7 cm breit bräuchte ich etwa). Anbei mal ein paar Fotos...

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derdad

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Wenn das Holz/ Möbel direkt in Papua gekauft wurde, kann es auch eine Holzart sein die uns "einfachen Tischlern" schlichtweg unbekannt ist. Irgend ein heimisches Holz das nicht exportiert wird. Gerade Papua ist ja nicht gerade arm an Wäldern.
In Uganda hatte ich z.T. mit Hölzern zu tun die ich nie zuvor gesehen, geschweige etwas darüber gehört hatte. Manchmal lokale Holzarten. Da müsste man schon ein Botaniker mit Spezialisierung auf Holz sein.
LG Gerhard
 

magmog

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Moin,

sollte das Holz wirklich aus Papua Neuguinea stammen,
dürfte es wegen der vielen dort wachsenden Baumarten,
von denen außerdem viele endemisch sind, kaum möglich sein,
die Bezeichnung zu finden.
Ein Biologe vor Ort oder ein auf die Bäume der Gegend
spezialisierter Biologe kann das evtl..

Überhaupt ist es bei den tausenden Holzarten der Welt,
besonders aus den Tropen, häufig nur möglich die Planzenfamilie
einigermaßen zu bestimmen, Beispiel Mahagoni:

Die Mahagonigewächse (Meliaceae), auch Zedrachgewächse genannt, stellen eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Sapindales da.
Die 48 bis 50 Gattungen mit etwa 1400 Arten sind hauptsächlich in den Tropen verbreitet.

Wir in Mitteleuropa mit den paar wenigen natürlich vorkommenden Baumarten
haben da stark verengte Vorstellungen.
 
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