Welches Holz für Floßbau?

Kreuzberg

ww-pappel
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Hallo liebe Fachkräfte!

ich möchte mir nun endlich mein eigenes Floß bauen - aber nicht im klassischem Sinne mit Baumstämmen ala heyerdahl.
vielmehr habe ich eine aufklappbare Holzkonstruktion entworfen, die sich aus

4 Stück 1,40x1,40m Holzplatten zusammensetzt.
diese sind NICHT für den Auftrieb gedacht, sondern lediglich als Auflagefläche für die Mitfahrer. Getragen wird das Ding nämlich von robusten schlauchboten (verbunden).

nun meine frage bevor ich mir diese platten kaufe.

welches holz, und in welcher stärke?
wie soll es behandelt werden (Ölen oder Schiffslack)?

außerdem: jeweils zwei platten werden mit schanieren verbunden, also vernietet oder geschraubt. zusätzlich möchte ich noch gezielt mittlere löcher ausbohren um diese leichter zu machen. verziehen sollte sich das holz auch nicht so leicht...

insgesamt soll das ding 4-5 personen befördern.

also liebe handwerker & handwerkerinnen?
 

carsten

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Hallo

als Plattenwerkstoff käme höchstens Filmsperrholz in Frage. Ich würde aber einen Rahmen mit Beplankung wie bei Terassen bevorzugen.
Durch die Fugen kann Wasser problemlos ablaufen.
Holzart ist bei Einhaltung von konstruktivem Holzschutz fast nebensächlich. Vorausgesetzt das das Material nach dem Einsatz vollständig ablüften und trocknen kann und dann trocken gelagert wird. Da reicht dann letztendlich Fichte, besser Lärche oder Douglasie oder gar Robinie.
Als Oberfläche wird immer wieder innoskins empfohlen.
 

Kreuzberg

ww-pappel
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vorstellungskraft

Danke raftinthomas und carsten,


jedoch könntet ihr mir vielleicht genauer erklären wie das aussehen soll?
ich bin zwar handwerklich nicht unbegabt doch fehlt es mir an der vorstellungskraft.

wie sollte solch

"schalung benutzen und daraus roste bauen" aussehen?
-> welches material ist diese schalung. gibt es ein link zu einem foto?

"Rahmen mit Beplankung wie bei Terassen bevorzugen"
-> gibt es dazu vielleicht ein beispielfoto?

sind die rahmen aus metall? das müsste ich mir doch anfertigen lassen, oder?

wäre nett wenn ihr mir etwas anschaulich weiterhelfen könntet,

vielen dank:emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Du hast Deckbretter, die du mit vielleicht 1cm Abstand auf Unterhölzer verschraubst, die 90 Grad gedreht darunter liegen. Unterhölzer z.B. alle 50cm. Gleiches Prinzip, wie Holzfliesen für Terassen. Schrauben sollten Edelstahl sein. Ich würd von unten schrauben, dann hast du oben keine Schraubenlöcher.

Das Holz kannst du ölen, dann nimmt es nicht so viel Wasser auf und trocknet auch wieder schneller.
 

raftinthomas

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schalung sind ganz billige (rauhe) bretter aus fichte, die zum einschalen beim betoniert benutzt werden. bekommt man beim holzhändler.
mal kurz vorab: willst ein nobelfloss für den immer wiederkehrenden einsatz bauen oder mehr so eine spontan-ferien-aktion für kleines geld?
 

jahmurk

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Wenns schön sein soll und auch halten soll, aufjedenfall Bootsbausperrholz. Zu beziehen bei Sommerfeld und Thiele.

Dieses am besten mit Beschichtungsepoxydharz grundieren und dann mit 2-K Lack weitere Schichten auftragen.

Desweiteren Schrauben VA2 oder VA4, die Beschläge mit Marinedichtmasse montieren.
 

Kreuzberg

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raftinthomas,

das soll eine konstruktion werden die mehrere jahre halten soll...für flusstouren bzw. tagesausflüge.

vielen dank erstmal für eure vielen antworten!!!:emoji_slight_smile:

bekommt man eigentlich bootsspeerholz auch in berlin oder nur in"möhln"?

kann mir jemand ein guten bootsbauhandel mit guter auswahl stecken?

bis dahin!
 

derdad

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Hallo!
Die Plätten (Zillen) am Halstättersee werden aus Fichte oder Lärche gefertigt. Ohne irgendwelchen künstlichen Holzschutz. Zum Austrocknen werden sie in den Bottshütten mit Ketten aus dem Wasser gehoben. Speziell über den Winter ist das sehr wichtig.

lg
gerhard
 

raftinthomas

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lärche find ich auch nicht schlecht, wenns was gutes sein soll.
sperrholz oder siebdruckplatten würde ich nicht benutzen. die sind weit weniger dauerhaft oder erfordern viel arbeit in der beschichtung.
aber es gibt so viele argumente die sowohl für das eine als das andere sprechen, da muss man echt viel mehr details kennen.

@tischlerrohde: bombenseite, ich hab da gestern noch bis spät rumgestöbert. nett zu lesen.
 

jahmurk

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Hallo!
Die Plätten (Zillen) am Halstättersee werden aus Fichte oder Lärche gefertigt. Ohne irgendwelchen künstlichen Holzschutz. Zum Austrocknen werden sie in den Bottshütten mit Ketten aus dem Wasser gehoben. Speziell über den Winter ist das sehr wichtig.

lg
gerhard

In welcher Bausweise sind diese Boote gefertigt??? Bei Holzbooten wird "austrocknen", bzw. schwinden des Holzes tunlichst vermieden!
 

jahmurk

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lärche find ich auch nicht schlecht, wenns was gutes sein soll.
sperrholz oder siebdruckplatten würde ich nicht benutzen. die sind weit weniger dauerhaft oder erfordern viel arbeit in der beschichtung.
aber es gibt so viele argumente die sowohl für das eine als das andere sprechen, da muss man echt viel mehr details kennen.

@tischlerrohde: bombenseite, ich hab da gestern noch bis spät rumgestöbert. nett zu lesen.

Bootsbausperrholz(Mahagoni) ist weitaus beständiger als Lärche/Fichte. Warum soll Plattenmaterial, welches sowieso sperrt schwieriger zu beschichten sein als Vollholz?

Beschichten würde ich die ganze Sache mit Epoxydharz und dann weitere Schichten mit 2K-Klarlack aufbauen, evtl. mit Antirutschadditiven in der Deckschicht.
 

raftinthomas

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ja eben. für massivdielen braucht man fast gar keine beschichtung, höchstens mal mal ein öl oder eine dünnschichtlasur.
aber ich gebe dir recht: wenn es in richtung gewichtsoptimerung geht, dann ist ein sperrholz das beste.
wenn man aber eh alles in harz einbettet, braucht man imho auch kein bootsbausperrholz. ne leichte tishclerplatte und 1-2x glas drum sollte auch gehen. oder direkt styropoor oder styrodur. ist halt auch die frage, wieviel arbeit es machen darf und was es kosten soll.
 
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