Welcher Kleber/leim zur Reparatur Leimholz-Tischplatte

kermie2024

ww-pappel
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Hallo Forum,
Ich habe einen mid century Teak Beistelltisch. Die Tischplatte ist eine massive Leimholzplatte und an einer Stelle hat sich die 'lamellen- leimung' gelöst.
Klebereste habe ich bereits entfernt und möchte die Platte nun leimen.

Problem: Das Holz hat sich über die Jahre leicht verzogen und die beiden 'lamellen/klebeflächen' passen nicht mehr Lückenlos zusammen. es entsteht ein minimaler Spalt. Daher müsste der Kleber/Leim das mit ausfüllen.

Frage: Welcher Leim/Kleber wäre für so etwas am besten geeignet?
Ich dachte selber da an epoxidharzkleber. Macht das Sinn?

Ich kann keinen hohen druck auf die Klebefläche erzeugen, wie bei klassichen Holzleim, da ich keine so große Schraubzwingen habe und die Flächen ja auch nicht luftlos zusammenpassen.
Würde es reichen die Platte im feuchten Klebezustand mit dem Tischgestell zu verschrauben und einfach in Position trocknen zu lassen?

wenn die Platte mit dem Tischgestell wieder verschraubt ist hat sie sehr viel Halt. Die Klebefläche selber muss keine wirkliche Belastung aushalten.

P.S. Anschließend wird Oberfläche dann noch abgeschliffen, Klebefuge wird gefüllt bzw optisch angeglichen und Holzoberfläche wird neu versiegelt etc. ...

Danke für Eure Ratschläge,
silver
 

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Holzdraht

ww-birnbaum
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Hallo,

nachdem, dass das dein erster Beitrag ist, erst einmal herzlich willkommen hier im Forum. Es gibt mehrere Möglichkeiten die Lamellen zu leimen. Dazu komme ich aber gleich.
Um die Lamellen zu pressen würde ich an der Stelle mit einem Spanngurt arbeiten. Bitte ein bis zwei Personen um Hilfe, damit sie den Spanngurt auf Höhe vom Rand der Tischplatte halten. So kannst du richtig Druck aufbauen und brauchst keine großen Zwingen. Probiere zuerst einmal aus, ob du die Leimfuge so zusammenpressen kannst, dass kein Spalt mehr sichtbar ist. Wenn das der Fall ist, kannst du die entsprechende Leime auswählen. Vorher alles vorbereiten, denn wenn der Leim aufgetragen wird hast du nur ein paar Minuten Zeit um die Teile zu fügen.

So zum Leim: Es gibt mehrere Möglichkeiten, aber alle Leime setzen voraus, dass du die Teile gut Pressen kannst. Sonst bekommst du keine gute Endfestigkeit. Wenn, wie oben beschrieben, kein Spalt mehr in der Leimfuge beim Pressen vorhanden ist, würde ich D3 Leim verwenden. Das ist ein wasserbeständiger Weißleim, allerdings füllt dieser Spalte nur bedingt. Deswegen ist es wichtig, dass die Leimfuge möglichst spaltfrei geschlossen wird. Es wird auch Leim austreten. Den kannst du mit einem feuchten Lappen gut entfernen, sodass keine Nacharbeit mehr erforderlich ist.
Sollte die Fuge nicht vollständig durch Pressen verschwinden würde ich zu D4 Leim (PU- Leim tendieren). Allerdings ist die Verarbeitung etwas aufwändiger. Der PU- Leim füllt kleine Spalte gut auf, da er quillt. Allerdings kannst du auf Pressen nicht verzichten, sonst treibt dir der PU- Leim die Teile auseinander. Um die Nacharbeit später möglichst gering zu halten, würde ich dir empfehlen mit einem breiten Goldband exakt an den Kanten die Teile abzukleben. Je genauer du an der Stelle arbeitest, desto weniger Ärger hast du hinterher. Wenn die Teile abgeklebt sind, dann Leim auf beiden Flächen mit Pinsel auftragen und Teile zügig fügen. Sollte Leim austreten, dann mit Stemmeisen oder Spatel diesen entfernen. Dafür ist das Goldband da, dass dieser nicht auf den Holzoberflächen klebt. An der Unterseite ist empfehlenswert auf den Boden Papier oder Folie unterzulegen, falls du die Arbeiten in der Wohnung machst. Den PU- Leim bekommst du sonst nicht mehr weg.
Wenn der Leim ausgehärtet ist, dann einfach den überschüssigen Leim mit Stemmeisen entfernen und Goldband abziehen. So sollte eigentlich keine Nacharbeit nötig und der Spalt komplett geschlossen sein.

Vielleicht hilft dir das weiter.
 

Dale_B_Cooper

ww-robinie
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Der Spalt sieht ja subjektiv klein aus. Vielleicht bekommt man den ja irgendwie noch zu. Daumen sind gedrückt.

Alles, was bei PU schäumt, hält halt nicht. Deswegen ist der höchstens im Möbelbau fugenfüllend, was eigentlich missbräuchlich ist, möglicherweise aber oftmals hinreichend funktioniert.
 

fahe

ww-robinie
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Das ist ja, wie das Verleimprofil zeigt, eine professionell hergestellte Platte. Zuerst würde mich daher eher interessieren, warum die Verleimung versagt hat. "...mit dem Tischgestell zu verschrauben" gibt ja vielleicht einen Hinweis.

Wenn die Leimreste ordentlich entfernt sind, würde ich auch versuchen, ob man die Teile - erst einmal "trocken" - mit einem kräftigen Spanngurt nahezu spaltfrei zusammen gezogen bekommt. Nicht vergessen, unter das Spannschloss (und auf der Gegenseite) etwas unterzupacken. Erstens macht das Spannschloss sonst Macken, zweitens soll an den beiden Seiten senkrecht zur Fuge ja auch die größte Kraft eingebracht werden. Also unterlegen auch auf der anderen Seite... und einen erwachsenen Gurt nehmen. :emoji_wink:

Der beste Leim für von Haus aus eher ölige Hölzer - ist das auf den Fotos wirklich Teak? - ist imho immer noch immer Bindulins Bootsleim. Kriegt man als Amateur in heutigen Zeiten leider nur noch über trickreiche Umwege. Leimflächen vorm Leimauftrag vorsichtshalber noch einmal mit Verdünnung abwaschen sollte auch nicht schaden. Abkleben wird eher nur bedingt helfen. Aber die Platte soll eh geschliffen werden.

Wenn man partout nicht an den Bindulinleim kommt... ich habe auch viel ölhaltigeres Olivenholz schon (bislang immer noch problemfrei...) mit PU verleimt. Auf den Schaum darf man natürlich genau nix geben. Der trägt genau... nichts.

Wenn sich die Fuge trotz ordentlicher Reinigung und angemessenem Druck nicht garnz spaltfrei zusammenziehen lässt, würde ich ausnahmsweise doch überlegen, zu einem Epoxidharzleim greifen. Da sollte selbst Uhu funktionieren.


PS: Der Begriff "mid century" sollte unter Strafe gestellt werden. :emoji_wink:
 
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kermie2024

ww-pappel
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Danke für die Ratschläge.
,Ja wie FAHE schreibt stimmt wohl etwas nicht mit den Bohrlöchern oder der Spannung am Tischgestell ,damit sich ein Spalt gebildet hat.
Aber als Amateur konnte ich da jetzt nichts ausgleichen.
Habe daher mit Epoxi Kleber verleimt und hat gut funktioniert. Danach die Fuge gefüllt.
Das war für mich als Laie und Hobby handwerker das einfachste.
jetzt kommen die nächsten Probleme mit Öberflächenbehandlung siehe nächste Frage im Forum ...*lach*
 
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