Welcher Abricht- Dickenhobel?

Lico

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Guten Tag,

das ist mein erster Post hier, deshalb erstmal eine kleine Vorstellung. Mein erster erlernter Beruf ist Tischler, ich hab den aber nicht zu meinem Hobby gemacht und betrachte mich deshalb mit fast 40 Jahren Distanz eher als nicht unbegabten Laien. Jetzt, mit dem Ruhestand fest im Blick, wollte ich mir meinen Traum von einer kleinen Werkstatt erfüllen, die ein bisschen mehr hergibt, als die üblichen haushaltstypischen Basteleien. Der beschränkte Raum von rund 16qm im Keller setzen dem allerdings gewisse Grenzen. Ich hab es inzwischen zu einer Tauchkreissäge und einer Oberfräse von Festool gebracht, die ich meist stationär in so einem Modultisch betreibe. Für meine bisherigen Basteleien waren die Ergebnisse damit auch hinreichend präzise. Viel gemacht hab ich noch nicht.
Ich hatte jetzt die Hoffnung, dem heute eine EB HC260K hinzufügen zu können. Das wurde allerdings zu meiner (und des Verkäufers) Enttäuschung leider nichts. Die Maschine sah zwar sehr gut aus, war sehr gepflegt und es war alles dabei, nur war die für meine Ansprüche leider erheblich zu ungenau. Der Verkäufer meinte, meine Ansprüche seien für die kleine Maschine zu hoch. Ich müsse wohl entweder meine Präzisionsanforderungen anpassen oder mich in einem anderen Preissegment umsehen.
Ich hatte probeweise ein Brett von etwa einem guten Meter und 20cm Breite abgerichtet und von Dicke gehobelt und dann mit einer Lehre eine Differenz von 4/10 mm zwischen den beiden Längskanten festgestellt. Außerdem war das Brett auch nicht ganz Plan, wie ich allerdings erst zu Hause auf einer Referenzfläche feststellen konnte. Wegen meiner Gleitsichtgläser seh ich sowas beim drüber peilen leider nicht mehr. Das reicht vielleicht für ein paar Fensterbänke, Kleinmöbel damit zu bauen, kann ich mir nicht vorstellen.

Meine Frage an die Fachleute hier: Sind meine Erwartungen an eine vollständig plane Fläche und Abweichungen von < 1/10mm bei so einer kleinen Maschine überzogen? Und ggf. welche Maschine mit kleinem Raumbedarf käme in dem Fall infrage. ich bin durchaus bereit, für eine präzise Maschine mehr Geld auszugeben, aber wie gesagt, sind meine Möglichkeiten hinsichtlich des Platzbedarfs beschränkt.

Lico
 

TomfromMuc

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Hallo Lico,

vorweg: ich bin auch nur Hobbybastler, ein halber mm wäre mir aber auch zu viel, mit 1/10 bist Du zu genau, das werden Dir die Profis sicher noch genug um die Ohren hauen.

Der Vorteil bei der kleinen EB dürfte doch aber genau da sein: die 4 Spindeln vom Dickentisch haben unten einen Kettenantrieb und müßten sich alle genau nachjustieren lassen, so daß Du exakt parallel zur Welle werden kannst.

LG Tom
 

Lico

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Danke für die Hinweise schonmal. Darüber bin ich auf die Hammer A3 26 gestoßen. Was haltet ihr den davon? Die scheint nicht wesentlich größer zu sein, sieht aber nach den Abbildungen schon eher wie eine ernst zu nehmende Maschine aus. Ist allerdings auch deutlich schwerer und ich müsste da auch richtig Geld für in die Hand nehmen.

Lico
 

michaelhild

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Ein absolutes Präzisionswunder ist die HK 260 sicherlich nicht. Speziell beim Abrichten merkt man halt die kurzen Tische, welche auch nur aus Aluguss bestehen und nicht absolut plan sind.
Die Vorteile sind halt ihre kompakten Maße und trotzdem bis zu 4,2 kW Leistung.
Für 95% aller Arbeiten reicht eine HC aber aus.

Ungenauigkeiten im Dickenbetrieb sind aber eher als sehr gering. Ich hab meine auf 0,03 mm justiert bei maximaler Hobelbreite.
 

TomfromMuc

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….16 m2 Keller ist auch nicht so riesig, auch deshalb wäre die EB meiner Einschätzung nach die richtige Wahl. Die wiegt nicht viel, ist schnell in die Ecke geschoben und raubt nicht viel Platz. Zwei Hebelchen und ein Tisch ist abgenommen, dann benötigt sie noch weniger Platz. Du willst ja sicher noch etwas anderes in den Keller reinstellen als nur einen Hobel.....

LG Tom
 

Lucap

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Wie wäre es mit einer Kity 636. die ist auch in der Größenordnung einer Hc 260 aber etwas präziser.
Gruß
 

Lico

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Ungenauigkeiten im Dickenbetrieb sind aber eher als sehr gering. Ich hab meine auf 0,03 mm justiert bei maximaler Hobelbreite.
Das Problem mit der Dicke war auch nicht der einzige Grund, weshalb ich Abstand von der Maschine genommen habe. Auf- und Abnahmetisch waren nicht planparallel und nur der Aufnahmetisch lässt sich bei der Maschine durch zwei Madenschrauben (in dem Fall leider nur in die falsche Richtung) justieren. Dass die auch noch quer gegeneinander verwunden waren, so dass das ausgehobelte Brett sozusagen zum "Propeller" gehobelt wurde, hab ich erst zuhause gesehen. Maschinenebautechnisch fehlen mir leider zu viele Kenntnisse, sowas in Ordnung zu bringen.
 

Lico

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….16 m2 Keller ist auch nicht so riesig, auch deshalb wäre die EB meiner Einschätzung nach die richtige Wahl.
Die Hammer A3 26 ist eigentlich genau so groß, aber doppelt so schwer. Ich hab mir das bei mir nochmal angeguckt. Ich könnte sogar eine Maschine mit 1,5m Gesamtlänge unterbringen, solange ich die verfahren kann. Zum Beispiel sowas wie die hier: https://www.holzmann-store.com/holz.../holzmann-comb.-planer-thicknesser-hob-305pro.
 

Lico

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Ich werf mal noch die kleine Flottjet in die Runde. Klein, leicht, gut justierbar und dann auch genau.
Ich hab mich inzwischen entschieden, eine Maschine neu zu kaufen, wobei die Hammer A3 sozusagen der Backstop ist, soweit mir hier alle Gerätschaften wie Holzmann, Scheppach oder Metabo, die wohl alle in der gleichen Liga spielen, ausgeredet werden.

Lico
 

Dietrich

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Hallo,

die 260iger E-B/Metabo gibt es auch noch neu für relativ kleines Geld und immerhin einem anerkannt guten Service der die Maschine lange und gut kennt.
Wenn es also um die Garantie geht ist diese ebenfalls aus Fernost stammende Maschine eine sichere Sache.
Generationen von Holzhobbyisten haben auf dieser und ähnlicher Maschinen alles mögliche und unmögliche gebaut.
Damit lässt sich arbeiten.
Klar wenn schwerere Technik gesucht wird mit dem entscheidenden Tick mehr an Solidität und Robustheit auch bei der Spanabnahme, muß tiefer in die Tasche gegriffen werden, ob es dann eine Felder/Hammer sein muß mit vielen kurzen Produktionszyklen...?

Gruß Dietrich
 

tiepel

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Hallo Lico,
kennst Du diesen Thread aus Juli diesen Jahres?
Ist genau Dein Thema...
Gruß Reimund
 

Lico

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Danke für den Link. Das gibt ja einen kompletten Überblick. Bisher finde ich die Bernado FS310N super spannend. Hat da jemand was nachteiliges zu berichten?

Was mir auch gut gefällt, ist die kleinere Scheppach Plana 3.1c 400V
https://www.scheppach-holzmaster24....bjectPath=/Shops/61981824/Products/1902207902

Hat die vielleicht jemand? Blöd ist halt, dass ich mir die hier in der Gegend nirgendwo angucken kann.

Gruß

Lico
 
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Holzrad09

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Bisher finde ich die Bernado FS310N super spannend. Hat da jemand was nachteiliges zu berichten?
Sie könnte einen stufenlos einstellbaren Vorschub haben :emoji_slight_smile:
Ist natürlich Unsinn, für 1600 Eu wirst Du keine bessere 31er Neumaschine finden. Ich nutze sie daheim seit 2013 und sie schnurrt wie ein Kätzchen, geleistet hat sie schon einiges, das kannst Du mir glauben.
Die Bernardo ADM 300 oder baugleiche Holzmann Hob 305 haben zwar einen etwas längeren Abrichttisch, dafür kein duales Aufklappen der Tische, keine Tischjustierung, keine Exzenterverstellung beider Abrichttische, kein Zählwerk für die Dickentischhöhe und der Abrichtanschlag muss beim umbauen auch abgenommen werden.
LG
 

Kev1n

ww-ulme
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Hallo Lico,

ich habe mich final immernoch nicht entschieden welcher Hobel es werden soll, aber werde am Wochenende einen EB HC310 abholen. Im Vorfeld habe ich mich lange mit den neuen Modellen von Holzmann beschäftigt und finde das YouTube Video im nachstehenden Link sehr anschaulich.


Ich habe an der Maschine nicht gearbeitet, allerdings gibt es auch positive Stimmen hier im Forum zu diesen Geräten.

Die von Dir angesprochene Hammer A3 ist sicherlich für viele nahezu eine Referenzmaschine und auf jeden Fall eine stabile Wertanlage, aber selbst gebraucht noch auch eine ganze Stange Geld wert.

Entscheiden musst am Ende Du, ich habe mir vor Ort in Hof im HAMMER Maschinencenter einen persönlichen Eindruck von den Hammer / Felder Maschinen geholt - bereit diese Preise zu bezahlen bin ich aber immernoch nicht :emoji_stuck_out_tongue:
 

Lico

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Ich bin jetzt drauf gekommen, dass ich die bei aller Euphorie letztlich auch irgendwie in den Keller bekommen muss. Wie transportiert man sowas eigentlich? Bei den kleineren Maschinen kommen jetzt für mich (abgesehen von der Metabo, die ich noch auf dem Plan hab für den Fall, dass die anderen da gar nicht runter bekomme) inzwischen nur noch Scheppach Plana 3.1- 400 und Jet JPT-260-T 400V in Betracht. Und morgen überleg ich erstmal, wie ich die Logistik in den Griff bekomme. Wenn ich Pech hab, muss ich mich halt mit einer Metabo begnügen.

Lico
 

Dietrich

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Hallo Kev1n,

hier ist übrigens die 310er als Teil einer 5Fach Kombi zu sehen, Maschine entspricht in vielen Details der Maschine aus den 80igern und somit auch der E-B HC 310:
Übrigens mit der Höhenmeßuhr im Handrad wie ich sie an der HC 310 nachgerüstet habe.
Hier die US-Version der Maschine, mit einem etwas umständlichen Wellenschutz.
Vergleiche bitte die 2-Punkt Auflage mit Spannbügel-Gegenlager und bearbeiteten Bezugspunkten in Guß, vergleiche das mit Holzmann:

Gruß Dietrich
 

predatorklein

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Moin

Wie transportiert man sowas eigentlich?

2 Freunde geholt , Kettenzug , Bretter aus beschichteter Spanplatte ( " Abdeckplatte " vom Schreiner ) , Kantholz .

Zur Not werden die Tische abgebaut , wenn ´s um die Ecke geht .

Beim Neukauf ist die Bernardo FS 310 erste Sahne , oder die Jet 310 .
Ansonsten eine gebrauchte Kity 638 .
Oder eine EB HC 310 .

Die sind deutlich massiver als alle 26 cm Maschinen , die " kleine JET " mal ausgenommen .
Die ist aber zu teuer , da kriegt man schon die FS 310 .

Gruß
 

Lico

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Herzlichen Dank nochmal, für alle eure Hinweise. Ihr habt mir wirklich sehr geholfen.
Der Nebel lichtet sich langsam. Es läuft auf die JPT-260-T 400V hinaus. Das Video von Robert Hoffmann hat mich veranlasst, meine Platzverhältnisse nochmal einer kritischen Würdigung zu unterziehen. Die Bernado ist ja etwa genau so groß. Und das ist bei mir einfach zu groß. Was noch dazu kommt: Rein käme die über eine gerade Außentreppe, die wegen der Sanierung der Kellerwand irgendwann verschwinden wird. Raus käme sie dann nur nach Einsatz einer Flex über die gewundene Innentreppe.
Warum dann die Jet? Die scheint eines der solidesten Modelle ihrer Klasse zu sein und ist fast 1000€ günstiger als die ansonsten von mir ins Auge gefasste Hammer A3 260.

Die Lösung meines Logistik-Problems stelle ich mir so vor: Die einzige Schwierigkeit ist die Treppe. Den Rest bekommt man mit einem Rollbrett hin. Auf die Treppe lege ich eine sägerauhe Bohle. Auf die Bohle kommt eine Art Schlitten, bestehend aus einem Stück Planbord, etwas größer als die Standfläche, mit einer Querleiste an der Vorderkante oben auf der Siebdruckseite und einer gerundeten Kante unten auf der Filmseite. Auf der Seite kommen auch zwei Längsleisten im luftigen Abstand der Breite der Bohle, damit die Platte nicht seitlich weg rutschen kann. Da wird die Maschine aufrecht drauf gestellt. Auf dem Weg nach unten wird sie gehalten von zwei Helfern und einer Talje. Wegen der sägerauhen Bohle und der glatten Filmseite der Planbord erhoffe ich mir gerade genug Reibung, dass der Weg nach unten zwar etwas gebremst, aber nicht behindert wird.
Was ich noch nicht weiß: Ich kann noch nicht einschätzen, wie kopflastig die ist und ob die nicht bei einer Schräglage von etwa 30° umkippt. Das hängt von der Länge des Unterbaus und vom Gewichtsschwerpunkt ab, den ich mittig auf etwas 2/3 der Höhe vermute. Für das Problem hab ich leider noch keine Lösung. Dazu werde ich mir auch die Grundmaße nochmal genauer ansehen.

Lico
 

tiepel

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Hi,
vergiss beim Herunterlassen nicht den von Predatorklein erwähnten Kettenzug.
Das Kippen kannst Du verhindern, indem die Maschine möglichst nah am Schwerpunkt gehalten wird.
Gruß Reimund
PS:
Ich sehe gerade, eine Talje ist wohl ein Flaschenzug.
 

seschmi

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Halt nicht an den Tischen bewegen, das mögen die gar nicht. Metabo empfiehlt ein Kantholz durch den Dickenhobel zu schieben. Vielleicht hat Jet ähnliche Tipps.

Ich habe bei meiner EB eine Rampe aus Kanthölzern auf die Treppe gebaut, und sie auf einer Siebdruckplatte runtergelassen. Wichtig war, die Platte am Hobel zu befestigen - sonst bleibt evtl die Platte stehen, und nur die Maschine rutscht. Ich hatte eine Bandschlaufe in Höhe des Dickeneinschubs befestigt, das kam mit dem Schwerpunkt gut hin.

Kritisch war eigentlich nur der Moment, wenn das Ding oben von der waagrechten in die Schräge kippt. Da muss man schauen und stabilisieren.

Das ist natürlich bei der EB alles unproblematisch, die kann man ja notfalls zu zweit heben, ich wollte aber mal sehen, wie sowas geht. Außerdem war mein zweiter „Mann“ erst elf. Hat aber erfolgreich den Kettenzug bedient.
 

Lico

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Metabo empfiehlt ein Kantholz durch den Dickenhobel zu schieben.
Um sie anzuheben, kann das ok sein. Das funktioniert aber nicht, um sie am abkippen auf der Treppe zu hindern, weil man da den Hebel am Dickentisch ansetzen würde. Das verträgt dessen Führung vermutlich noch schlechter als das Heben an den Abrichttischen.

Lico
 
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