Welche Hobel / Unterschiede

pedder

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du hast ja nicht unrecht, doch häufen sich die Anfragen von Hobelanfängern bezüglich der
Oberliga an Hobelhersteller.

Und? Wieviele Fragen kommen hier zu: Tauchsäge Festool oder Mafell? Da kann es weder gut genug noch teuer genug sein. Natürlich nicht für alle. Und es ist ja auch so: wer billig kauft kauft zweimal.

Mich nervt es auch sonst, wenn Fragen nicht beantwortet werden, sondern irgendetwas anderes zu einem anderen Thema erzählt. Und das merke ich dann auch immer mal an.
 

predatorklein

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Hallo

Mit der Zeit lernt man im Forum auch, dass manche Profis den Ironie-Sensor nicht eingebaut haben, bzw. manchmal besser Hobeln anstatt auf-der-Tastatur-Hämmern sollten.

Das gilt für manche Heimwerker aber auch :emoji_wink:
Da sind nämlich auch einige dabei , bei denen man meinen könnte , sie hätten den Schreinerberuf erfunden .

Seltsamerweise sieht man von denen aber recht wenig bei den Projektvorstellungen .
Woran das wohl liegt :emoji_thinking:

So kann mit Holzhobel, gebraucht gekauft, ein Erfahrungsschatz aufgebaut werden, der einem hinterher zielgenau
zu der Wahl führt, wenn es um teure Anschaffungen geht.

Genau darum geht es ja :emoji_thumbsup:

Wie viele bleiben wirklich bei der Stange ?
Wie viele geben ihr Hobby nach einiger Zeit wieder auf .
Teilweise aus Frust , weil sie auch mit ihrem teuren Werkzeug wenig auf die Reihe kriegen , weil die Erfahrung fehlt .

Da ist es m. M. nach gescheiter , etwas "kleiner" anzufangen .

Oder wie es der Leiter der Berufsschule immer sagte :

" Erst krabbelt man , dann steht man , dann geht man , dann rennt man , und dann meldet man sich zu einem Wettrennen an .
Wenn man sich vorher qualifiziert hat ! "

Gruß
 

gand-alf

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ich habe mehrere im Schreinerbedarfladen testen können. Mir haben die Veritas am meisten zugesagt, was ist daran verkehrt.
Wenn "zusagen" sich auf den Griff bezieht, dann ist das schon mal sehr gut.
Am Anfang habe ich speziell beim Griff meine persönlichen Vorlieben gehabt. Dazu hatte ich Dictum, Juuma, Stanley, Kunz, Veritas und Lie-Nielsen in der Hand.

Nach einiger Zeit entwickelte ich dann Vorlieben bzgl. des Gewichtes; so ist z.B. der 5er Juuma ein echt schwerer Brocken. Das ist jetzt nicht negativ gemeint - manchesmal finde ich das sehr passend. Den Stanley betreibe ich inzwischen mit einem dickeren Hobeleisen.

Daher finde ich es sehr legitim, das Du bei der Auswahl unter Metallhobeln dem Griff besondere Aufmerksamkeit widmest.
Da weder 5er Juuma/Dictum/Stanley ein verstellbares Hobelmaul haben, wäre mein Universalhobel der 62er. Gleiche Länge, aber mit verstellbarem Hobelmaul. Bei schwierigem Holz aber nicht mit dem 25 Grad Eisen. Ich meine, dass der Veritas auch breiter ist als der 5er oder der Lie-Nielsen. Kann man gut finden, muß man nicht. Zudem haben Verita und Lie-Nielsen erstaunlichen Wiederverkaufwert, also wenig Risiko.
Dazu würde ich noch einen Einhandhobel oder einen Taschenhobel nehmen.
Für Grobes den angesprochenen Schrupphobel - den tatsächlich in der Holzversion, sonst fallem einem die Arme ab :emoji_wink:
Die Spezialhobel kommen dann ggf. mit den Projekten.
viel Spaß beim Hobeln
Reinhard
 

19rudi99

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Na komm jetzt, es gibt doch den Küstenholz-Robert, den Nobel-Hobel-Works, ... dazu den Jonas Winkler, Heiko Rech, Guide Henn auf Holzwerken.

Also in Sachen Handhobel/Handarbeit kann ich mir da bei keinem etwas abschauen. Zudem schaue ich auch nach dem Endprodukt, was hergestellt wird, da ist auch nichts dabei, was mich begeistert.
 

carsten

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Hallo

letzteres kann ich aus meiner Sicht zumindest anährungsweise klären. Die meisten Projekte sind so wenig "spektakulär das ich die nicht fotografiere. Dann kommen die hinzu bei denen ich keinen Foto mithabe ( Handyfotos sind dann doch recht bescheiden) oder es schlicht und einfach vergesse. Und bei vielen komme ich weil eher AV und Werkstatt selten dazu die im fertigen Zustand zu sehen. Bei denen die ich fotografiere frage ich dann auch meist den Kunden und gebe dann an dass die rein für mich privat als Erinnerung an den Auftrag sind, heißt für mich die werden auch niemals im Netz auftauchen. Und von vielen hab ich auch nur ein oder zwei Fotos, aber nichts zu Fertigung und Konstruktion zeigen was heir ja gern gesehen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

teluke

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Ich nutze einen Kunz + No.4
Mehr Hobel brauche ich nicht.

Und mache trotzdem Produktvorstellungen.
 

Holzrad09

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Das gilt für manche Heimwerker aber auch. Da sind nämlich auch einige dabei , bei denen man meinen könnte , sie hätten den Schreinerberuf erfunden .
Seltsamerweise sieht man von denen aber recht wenig bei den Projektvorstellungen .
Ist das denn bei den Profis anders?
Soweit so gut .....
Ich nutze einen Kunz + No.4
Mehr Hobel brauche ich nicht.
Und mache trotzdem Produktvorstellungen.
Ich denke, Du bist damit nicht gemeint. :emoji_wink:
LG
 

joh.t.

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das hättest du auch mal früher sagen können und ich quäl mir einen ab. :emoji_rage:

aber das macht schon Sinn, in der Fahrschule kommt ja auch der Ferrari zum Einsatz
und bei Mercedes gibts die eingebaute Vorfahrt ab 45K.

Ansonsten natürlich, wenn das Geld weg muss....
man kann sich aber nicht mehr auf was freuen und sich eine Belohnung kaufen
wenn schärfen und hobeln dann gelernt ist.

Edit:
gehe jetzt schleifende Türen abhoben mit meinem 4er Kunz in grün.
TÜREN ABHOBELN Mache ich nur noch mit der Tauchsäge. :emoji_sunglasses:
 

Macchia

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TÜREN ABHOBELN Mache ich nur noch mit der Tauchsäge. :emoji_sunglasses:
wenn es mehr ist ja.
Wobei meist irgendwelche blöden Scharniere oder Bänder im Weg sind um die Schiene anzulegen oder
irgendein Stratege aus unerfindlichen Gründen eine Schraube versenkt hat um den Rahmen zu stabilisieren...
In dem Fall waren es Ferienappartments und alle ohne Strom. :emoji_rolling_eyes:
Korsika (zumindest da wo ich wohne..) gibt jetzt Gas um alle Anlagen für die Saison fertig zu bekommen.
Wird zumindest in Aussicht gestellt.
Hier ist schon wieder Halligalli ... Corona war gestern.
Handwerker sind gerade heftig im Stress.
 

KalterBach

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Also in Sachen Handhobel/Handarbeit kann ich mir da bei keinem etwas abschauen. Zudem schaue ich auch nach dem Endprodukt, was hergestellt wird, da ist auch nichts dabei, was mich begeistert.

Okay, dann mache ich bei der Auflistung den Ironie-Smiley dazu. :emoji_wink:
Seltsamerweise sieht man von denen aber recht wenig bei den Projektvorstellungen .
Woran das wohl liegt :emoji_thinking:

Tja, nicht jeder macht halt tolle Projekte, andere trauen sich damit nicht raus, manche mögen keine "Profi"-Kommentare, andere sind introvertiert, manche werden halt "Holzwerker" des Jahres. Wenn ich als Profi den ganzen Tag von der CNC-gelaufene Einbauschränke aus Plattenware montiere, an denen ich selbst null kreative Arbeit investiert habe, stelle ich dann ein Projekt vor? :emoji_thinking:

Oder die fachgerechte Montage eines durch dritte produzierten Stücks?

Ich bin einfach der Meinung, dass man im Hobby-Bereich entweder durch Falschaussagen abgeschreckt wird, bzw. man sehr viele Bretter hobeln muss um Erfolg zu haben. Viele Hobby-Schreiner ohne Vorbelastung in der Familie oder besonderer Handwerklicher Vorprägung (Neudeutsch Inscheniör) sind entweder nicht in der Lage Unterschiede zu erkennen, oder versuchen sich lieber an technischen Dingen.

Der Frust mit einem "schlechten" Holzobel ist für den Anfänger um ein vielfaches Höher als der geringe Erfolg mit einem schlecht eingestellten Metall-Hobel. Dank cleverem Marketing und YouTube sind die Dinger halt gern gesehen. Was man ja in den Vitrinen, äh Werkzeugschränken im Hintergrund erkennen kann.

Warum macht den Ulmia kein Sponsoring und platziert ihre Produkte prominenter? Die haben doch den Zahn der Zeit auch erkannt und bauen Hobel aus Birnenholz. Ideal für den Profi auf der Baustelle. Wie lange der wohl im "Alltag" scharf bleibt, bzw. in der Werkzeugkiste zu finden ist.

Ich glaube die Hobel-Diskussion ist wie Religion. Jedem sein glauben und mir meine Hobel.
 

KalterBach

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wenn es mehr ist ja.
Wobei meist irgendwelche blöden Scharniere oder Bänder im Weg sind um die Schiene anzulegen oder
irgendein Stratege aus unerfindlichen Gründen eine Schraube versenkt hat um den Rahmen zu stabilisieren...
In dem Fall waren es Ferienappartments und alle ohne Strom. :emoji_rolling_eyes:

Da könnte man natürlich auch jetzt die Akku-Tauchsäge mit Diamantblatt empfehlen. :emoji_sunglasses:

Wenn die Schrauben unten drin sind, dann ist der Hobel auch nicht vor dem Metall gefeit.

Wobei Korsika ist ja eh anders.
 

19rudi99

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Der Frust mit einem "schlechten" Holzobel ist für den Anfänger um ein vielfaches Höher als der geringe Erfolg mit einem schlecht eingestellten Metall-Hobel.

Ich kann Dir versichern, es gibt auch schlecht eingestellte/geschärfte Metallhobel, die durchaus auch Frust verursachen können.
Selbst ein nagelneuer LN #5 1/2 hat bei mir gehörigen Frust verursacht. Grund war ein werksseitig krummes Eisen, dass allerdings zu einem netten Kontakt mit Thomas und Deneb geführt hat. Das Eisen wurde natürlich prompt ausgetauscht. Allerdings hat es einige Zeit gebraucht, bis ich das Problem erkannt habe.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass man sein Werkzeug kennt. Der Vorteil der neuen Metallhobel ist ein viel stärkeres Eisen, als bei den Holzhobeln. Ich habe das einmal auf einer Messe mit Herrn Emmerich von ECE besprochen. ECE lehnte die Verstärkung der Eisen aus kostengründen ab.

Zu den Birnbaumhobel: Ich glaube diese Ulmias sind mittlerweile alle durch Ralis ersetzt.
Zur Religion: genau falsch. Man sollte sein Werkzeug pflegen und nutzen. Das andere sollte in der Kirche geschehen.
 

KalterBach

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Ich kann Dir versichern, es gibt auch schlecht eingestellte/geschärfte Metallhobel, die durchaus auch Frust verursachen können.

Das kenne ich aus eigener Erfahrung. Da liegt auch noch eine Nummer 4 im Keller, die nicht nur für meine Hände zu klein ist, sondern auch ein gehörig krummes Eisen hat. Mal schauen, wie es morgen Früh aussieht. Irgendwie habe ich Hummeln um kurz nach sechs und gehe dann in den Keller zum Eisen schleifen.

Zu den Birnbaumhobel: Ich glaube diese Ulmias sind mittlerweile alle durch Ralis ersetzt.

Das kann ich nicht beurteilen. Ich wollte damit nur sagen, dass auch Ulmia teurere Modelle im Angebot hat.

Man kann mit dem Ralli auch Spanplatte oder Fermacell "hobeln". Alles schon gesehen. Auf Montage ist alles erlaubt, das hat wie Messebau mit dem feuchten Schreinertraum allerdings wenig zu tun.

Grundsätzlich ist es wichtig, dass man sein Werkzeug kennt. Der Vorteil der neuen Metallhobel ist ein viel stärkeres Eisen, als bei den Holzhobeln. Ich habe das einmal auf einer Messe mit Herrn Emmerich von ECE besprochen. ECE lehnte die Verstärkung der Eisen aus kostengründen ab.

Aha, da kommt das Argument der Wirtschaftlichkeit wieder zum Vorschein. Vielleicht produziert der eine (ECE) ja für den preisbewussten Profi, der andere (Veritas/LN) für den gut betuchten Hobbyisten? Geschäftsmodell, ein Schelm wer dabei böses denkt.
 

19rudi99

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Aha, da kommt das Argument der Wirtschaftlichkeit wieder zum Vorschein. Vielleicht produziert der eine (ECE) ja für den preisbewussten Profi, der andere (Veritas/LN) für den gut betuchten Hobbyisten?

Nein, soviel nehmen die sich im Preis für neue Modelle nicht. Ich halte Veritas und LN auch nicht für die gehobene Preisklasse, sie sind einfach funktionierende Werkzeuge. Sobald man eine Stufe darunter bleibt, muss man Arbeit in den Hobel stecken. Dazu habe ich keine Lust und Zeit (obwohl ich das auch schon gemacht habe). Gehobene Preiklasse? Nee, da gibt es andere Kandidaten, die englische Norris Hobel nachbauen und die sind deutlich teurer.
 

predatorklein

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Moin

Ist das denn bei den Profis anders?

Carsten hat es dir schon halbwegs gut erklärt .

Vieles , was der Schreiner heute macht , ist eben nicht mehr sonderlich interessant .
Die Montage hat einen ganz anderen Stellenwert , damit verdient man auch noch gutes Geld , wenn man die richtigen Auftraggeber hat .
Sich mit dem Bau von Massivholzmöbeln für betuchte Kunden selbst verwirklichen zu können und dabei auch noch gutes Geld zu verdienen , dürfte nicht bei vielen Schreinern klappen .

Also in Sachen Handhobel/Handarbeit kann ich mir da bei keinem etwas abschauen. Zudem schaue ich auch nach dem Endprodukt, was hergestellt wird, da ist auch nichts dabei, was mich begeistert.

Bißchen überheblich , findest du nicht :emoji_wink:

Wobei wir dann wieder beim Thema sind , wo denn die vielen gut laufenden Projekte der Hobbyschreiner sind , in denen sie sowohl Profis wie Laien zeigen , was sie auf dem Kasten haben :emoji_slight_smile:

DAS HIER ist das Internet , hier sind alle Profis , alle Gewinner , alle Macher .
Nur komisch , dass einem im echten Leben da draußen nur so wenige von denen über den Weg laufen .

Ich hatte sicherlich schon 20 " woodworker " bei uns in der Werkstatt .
Davon kommen noch 3 oder 4 immer wieder mal vorbei .
Die machen eigene Projekte , wir helfen denen , die helfen uns .

Der Rest waren Selbstdarsteller , denen das Internet eben auch eine hervorragende Bühne bietet .
Früher nannte man die " Maulhelden " , große Klappe , wenig dahinter , kaum ein Risiko .

Um zum Schreinerhandwekt zurück zu kommen , Jungs wie holzrad09 , elmgi oder IngoS sind eher die Ausnahme als die Regel :emoji_thumbsup:

Gruß
 

19rudi99

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Bißchen überheblich , findest du nicht :emoji_wink:

Das hast Du leider falsch verstanden. Ich habe in Sachen Handarbeit und Möbelbau nur eine andere Herangehensweise. Da bin ich eher bei einem Garrett Hack, Christian Becksvoort oder Doucette & Wolfe - auch geschmacksmäßig bei den Möbeln. Das habe ich übrigens auch mit Heiko vor einiger Zeit diskutiert. Es ist ganz einfach so, dass ich als Laie mehr Erfahrung mit Handwerkzeug habe, weil ich ständig damit arbeite. Der professionelle Schreiner kann sich das nicht leisten. Dafür arbeite ich weniger mit Breitband, Lamello, Duo etc., aber da halte ich mich auch mit Kommentaren zurück.

Carsten hat es auf nette Weise bewiesen, dass auch Profis Projekte und in diesem Fall sogar ein historisches, vorstellen können. Meinen Kommentar zu dieser Arbeit kannst Du weiter oben lesen. Ich habe absolute Hochachtung vor so einer gewaltigen Arbeit.

So etwas ist viel angenehmer, als oft widerholte Hans und Hänschen Geschichten, Bäckermädelsozialkritik oder die 398 Wiederholung, dass Du einmal eine KF 37 besessen hast. Es ist schon lustig, dass Du den Profis (also Deiner Berufsgruppe) das Nichtveröffentlichen wohlwollend zugestehst, Laien aber durchweg als "Maulhelden" betitelst. Können Laien nicht auch gute Gründe haben, Ihre Projekte nicht zu veröffenlichen? Sind alle, außer den von Dir genannten Maulhelden?

Wenn Du möchtest und bereit bist, einige KM zu fahren, Darfst Du mich gerne besuchen kommen. Gästezimmer mit eigenem Bad ist vorhanden. Dann kannst Du gerne einen Blick auf meine Möbel werfen und wir können eine Verbindung händisch zinken. Ich höre mir auch gerne Tipps zur LaLo oder Tischfräse an. Beides Geräte, die ich nicht so oft nutze.
 

carsten

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Hallo

ich denke nicht das der Kollege alle Laien durchweg als Maulhelden abtitulieren will.
Ich kann seinen Beitrag durchaus verstehen, nachvollziehen und sehe da keine Verallgemeinerung.
Ich sehe dass so dass von den ca 20 " Besuchern" eben 3-4 ernsthaft hobbymäßig ihre Werkstat betreiben. Er die auch gern unterstützt. Der Rest dieser 20 war aber eher so "naja muss man nicht wiedersehen". Da war wohl eher die Neugierde so groß oder die Hoffnung was abstauben zu können.
Wenn ich die Anzahl der fast täglichen Anfragen hier zu Werkzeug und teils auch Material in Korrelation zu dem sehe was an fertigen Projekten hier vorgestellt wird dann ist die Frage berechtig was machen die alle mit ihrem Profiwerkzeug. So mancher Hobbyanwender ist da besser ausgestattet als viele Schreiner. Da gibt es Werkstattbilder wo in sauberen Regalen fast das komplette Festool Sortiment zu sehen ist. Aber an fertige Projekte kann ich mich nur selten erinnern.
Hier gibt es einige Ausnahmen und die protzen nicht mit ihrem Werkzeug) auch sonst sind mir im Leben schon einige Hobbyhandwerker begegnet vor denen ich anerkennend meinen Hut ziehe. Ich bin seit fast 20 Jahren hier im Forum aktiv und eiens habe ich gemerkt und merke es fast täglich wieder. Die meiste Arbeit von Profis und Laien kann man nicht miteinader vergleichen. Aber ebenso wenig auch die Menschen dahinter. Es fällt einigen ( auf beiden Seiten) sehr schwer sich in den jeweils anderen hineinzuversetzen oder zumindet dessen Standpunkt zu akzeptieren , man muss ihn nicht mal verstehen.
Zudem weiß man auch nix über evtl. Vorgeschichte.
Das zeigt sich fast täglich bei Fragen. Wir hatten hier schon Fragen als es bei Aldi Stichsäge im Angebot gab: Habe mir die Stichsäge gekauft wie kann ich damit jetzt nen Schrank bauen. Ist sicher ein Extrem der auch der Mehrheit der Laien vermutlich ein Grinsen ins Gesicht zaubert.
OK so jdm hat keine Ahnung vom Holzwerken, das ist sehr klar.
Wenn aber jetzt jdm kommt und sehr hochpreisiges Werkzeug kaufen will ohne das wir alle davon Wissen ob er überhaupt Grundlagen der Holzbearbeitung kennt dann kann man auch nur Mutmaßen. In so einem Fall hilft vermutlich nicht mal ein Blick in die Kristallkugel.
Vergleich aus der Autowelt: diverse Supersportwagen konnte bzw kann man nur kaufen wenn man auch einen Fahrerlehrgang absolviert.
Absolut gerechtfertigt und nachvollziehbar. So PS ab 600 und Beschleunigung unter 6 sec von 0 auf 100 km/h wollen beherrscht werden.
Ob diese Autos adäquat bewegt werden oder eben nur als Geldanlage in einer Garge verschwinden steht auf einem gänzlich anderen Blatt.
Auch einen Hobel kann man als Schmuckstück ins Regal stellen (ist bei mir sogar ehrlich gesagt mehr der Fall als dass ich die beiden Stanleyhobel, einen japanischen mit Damaszenrklinge oder den Nachbau eines clifton Multifunktionshobel überhaupt nutze). Vor Jahren hat hier mal ein user den Begriff Werkzeugerotiker geprägt. Ja auch ich stehe auf schönes Werkzeug. Weiß aber auch gleichzeitig das man das Ziel auch mit deutlich günstigerem erreichen kann. Und ich weiß den Komfort und auch die Schärfe des Stanley gegenüber dem Raili zu schätzen. Nur für die Montage ist der mir zu schwer und ehrlich gesagt auch zu wertvoll. Bin gestern über ein Video von bzw mit Garett Hack gestoplert. Frage nach seinem "favourit furniture maker" kam ohne Überlegen Abraham und David Roentgen. Auch mir kommen die bei der Frage auf Anhieb in den Sinn.

Und die haben mit Holzhobeln gearbeitet.......................
 

19rudi99

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Hallo Carsten,

ich hatte "Maulheld" wegen seiner Formulierung "überheblich" tatsächlich auf mich gemünzt.

Du hast es treffend formuliert, die Arbeit von Profis und Amateuren kann man schwer miteinander vergleichen. Es fängt schon bei der Maschinenausstattung an. Ich kann keine Plattensäge oder Formatkreissäge gebrauchen und schon gar nicht stellen.
Die Arbeitsabläufe zu einer heutigen Schreinerei sind sehr verschieden.
Bei Garrett fühle ich mich eher zu Hause, normale TKS, keine Formatkreissäge oder Plattensäge und viel Handarbeit.

Nichtsdestotrotz heißt das nicht, das ich andere Arbeitsmethoden nicht schätze. Dein Tor ist grandios und wäre für mich nicht darstellbar.

Deshalb darf ich aber trotzdem meine Meinung haben, dass die genannten YTler in Sachen Handhobeln/Handarbeiten für mich kein Vorbild sind. Es fängt schon bei der Ausstattung an. Ich meine, ein routinierter Hobbytischler, der regelmäßig mit Hobel und Säge arbeitet, ist einem Profi, der das das letzte Mal vor Jahren oder Jahrzehnten gemacht hat, überlegen.
Das fängt schon bei der Ausstattung (für Handwerkzeuge an). Meine Ulmiabank ist so verbessert, dass sie nicht wackelt - egal was ich säge oder hobele. Metallbankhaken sind durch Holzbankhaken ersetzt. Dazu merkt man auch ganz schnell die Grenzen der Flachwinkler, die heute so gehypt werden. Ich habe sie auch, aber sie fristen bei mir ein Schattendasein.

Ich glaube auch, dass auch das Vorstellen von ganz banalen Montageaufgaben durch Profis hier interessant ist. Es muss nicht immer die handgezinkte Schublade sein. In Sachen Arbeitsabläufen und Arbeitsvorbereitung kann man sich durchaus etwas abgucken.

Zu den Holzhobeln: ich glaube, das ist den echten Könnern egal, ob mit Rali, Metall oder Holz gehobelt wird.
Zu Roentgen: interessant ist die Begründung von Garrett, ihn hat die Technik mit den Geheimfächern begeistert.

Viele Grüße
 

predatorklein

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Moin

So etwas ist viel angenehmer, als oft widerholte Hans und Hänschen Geschichten, Bäckermädelsozialkritik oder die 398 Wiederholung, dass Du einmal eine KF 37 besessen hast. Es ist schon lustig, dass Du den Profis (also Deiner Berufsgruppe) das Nichtveröffentlichen wohlwollend zugestehst, Laien aber durchweg als "Maulhelden" betitelst. Können Laien nicht auch gute Gründe haben, Ihre Projekte nicht zu veröffenlichen? Sind alle, außer den von Dir genannten Maulhelden?

Bißchen viel " verallgemeinert " , findest du nicht :emoji_wink:
Ich beurteile jemanden , wenn ich ihm "Auge in Auge" gegenübergestanden habe .
Hier kennt sich so gut wie keiner , wie soll man da ein Urteil abgeben .

Trotzdem wird gerade im Netz immer einer auf " dicken Freund " gemacht .
Finde ich teilweise schon extrem lachhaft , da man sein Gegenüber in den seltensten Fällen wirklich kennt .

Die "Hänschen und Hans" Geschichten zeigen , warum wir kaum mehr was auf die Reihe bekommen .
Weil auf dem Papier ALLE die tollsten Problemlöser sind .
Die ach so tollen Mädels und Jungs aus dem Netz laufen mir da draußen im echten Leben komischerweise verdammt selten über den Weg :emoji_thinking:

Und das "Bäckermädl" zeigt , wie es um unsere doch so tolle Solidarität bestellt ist .
Groß mit der Klappe , klein mit den Taten , wie bei vielen anderen Dingen auch .
Im Endeffekt ist das Bäckermädl dem Großteil der Leute nämlich völlig egal , ganz einfach .
Hauptsache , man selbst gehört nicht zu dieser Klientel .
Gibt man nur nicht gerne zu .

Sollte es mal wirklich ein großes "woodworker" Forentreffen geben , werde ich einiges tun , um dabei zu sein .
Einige der Jungs würde ich nämlich wirklich mal gerne " in echt " sehen .

Und ich kann dir noch einen Grund sagen , warum die Profis so selten ihre Arbeiten präsentieren .
Weil es genügend Leute gibt , die denen dann erklären , was sie alles falsch gemacht haben :emoji_rolling_eyes:
Und man keinerlei Ahnung hat , ob das gegenüber einen Stein von einem Hammer unterscheiden kann ?

Gruß
 

19rudi99

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Bißchen viel " verallgemeinert " , findest du nicht :emoji_wink:

War nur die Antwort auf Deine Verallgemeinerungen.

Und ich kann dir noch einen Grund sagen , warum die Profis so selten ihre Arbeiten präsentieren .
Weil es genügend Leute gibt , die denen dann erklären , was sie alles falsch gemacht haben
Den Eindruck habe ich eher nicht und außerdem kann man es doch dann richtig stellen. Oder darf man nur an Laienprojekten kritisieren?
Moin

Sollte es mal wirklich ein großes "woodworker" Forentreffen geben , werde ich einiges tun , um dabei zu sein .
Einige der Jungs würde ich nämlich wirklich mal gerne " in echt " sehen .

Ich fürchte, das geht vielen so, ich würde Dich auch gerne einmal kennen lernen
Ich beurteile jemanden , wenn ich ihm "Auge in Auge" gegenübergestanden habe .
Das hört sich hier aber anders an.





Schöne Grüße
 

pedder

ww-robinie
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Sogar das schärfen des Messers geht einfacher .

Ichglaube, das muss man erläutern. Die Eisen Von Veritas kommen mit perfekten, nämlich geläppten, Spiegelseiten. Solang man damit nichts Grobes mach, kommt man als damit aus, die Fase abzuziehen und kann loslegen. Bis ich das Eisen eines gebrauchten Ulmia so hinbekommen habe, vergehen bei mir Stunden. Deshalb nehme ich Holzhobel gern für's Grobe und meine Eisenhobel für's Feine.
 
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