Ich wollte mich hier im Forum eigentlich nur noch auf Lesen und Fragenstellen beschränken, aber hier schwillt mir nun doch mal der Kamm. Um anderen meinen eigenen Ärger zu ersparen, nicht nur des Geldes wegen:
Vor gut drei Jahren habe ich mir, insbesondere der Hinweise hier im Forum und auch einer entsprechenden Gelegenheit wegen, eine Hema Bandsäge SR 400, Baujahr 1986 gekauft. Ich benötige sie nicht oft, aber schön, wenn man eine BS hat, mit der man unproblematisch arbeiten kann.
Unproblematisch wäre schön. Da gibt es keine Skala an der Anschlagführung. Muss man sich selbst kümmern. Das Stahllineal liegt immer parat. Um Material zu sparen, säge ich mit der Bandsäge immer sehr knapp. Wenn eine Feineinstellung vorhanden wäre, wäre das einfacher, ohne Probeschnitt. Ist aber nicht.
Im Tisch gibt es keine Nut, in der man bspw. einen Winkelanschlag oder weitere Arbeitshilfen führen könnte. Der Vorbesitzer hat einen Winkel angeschraubt. Besser als nix, aber wenn man sich nicht selbst kümmert, hat man eben auch nix. Der Metaller kann sich sicher auch eine Nut in den Tisch fräsen. Der Metaller. Meinereiner lässt das für ein Schweinegeld bei einem Metaller machen (natürlich nicht).
Die Tischneigung kann man vergessen. Einerseits gibt es keine Skala, an der man die Neigung ablesen könnte. Preisfrage: Was macht man da. Die Antwort ist so wahr wie blöde: kaufen und selbst dranfrickeln. Mache ich natürlich nicht, gibt ja die kleinen Winkelkisten, wie im Bild. Das Bild zeigt übrigens die maximal mögliche Winkelverstellung. Man sieht, zu der am häufigst benötigten Verstellung von 45° fehlen noch elfe. Warum ist das so? Weil der Vorbesitzer oben und unten APA-Bandführungen Größe 2 eingebaut hat. Schlauberger. Ist natürlich meine eigene Selberschuld. Vielleicht tauscht ja jemand. Das Problem hatte ich hier im Forum mal angesprochen. Von Dietrich kam da nix.
Ohne Maulschlüssel jedenfalls ist eine Tischverstellung gar nicht möglich ist. Klemmhebel ist nicht. Den kann man aber auch nachrüsten. Für was? Für Geld.
Der Tipp, nach getaner Arbeit das Band zu entspannen, mündet beim erneuten Einsatz der Maschine unwiderruflich in der Neueinstellung der Führungen. Egal, ob das Band schlackert oder nur zwei Umdrehungen des Handrades entspannt wird. Selbst günstige Maschinen haben mittlerweile einen Spannhebel. Anzeige der Bandspannung ist auch nicht. Braucht man ja auch nicht. Spannen, bis das Band nach Anzupfen wie eine Gitarrensaite klingt. Hohes C oder noch eines mehr? Toller Tip, auch hier im Forum zu finden.
Bei den Hammer-Maschinen ist sogar der eigenhändige Bandagenwechsel möglich. Andere Möglichkeiten: Bitte die Forumssuche nutzen.
Obwohl die Maschine ja kein Riese hinsichtlich der Rollen ist, ist die Nutzung schmaler Bänder (6 mm) nur schwer möglich. Die wollen nicht wirklich auf den Rollen bleiben.
Und die hochgelobten Blechstärken der "alten Kisten" kann man gerne mal mit einem Messschieber prüfen. Die SR 400 hat hier beim Korpus nur drei und bei den Türen sogar nur 2,5mm zu bieten.
Ich bin schon ein Verfechter des Gebrauchtmaschienkaufs, somit auch des Verkaufs: Wer das Ding haben möchte, kann sie hier, südlich von Dresden gerne für drei große Scheine abholen. Dann lege ich noch einen großen Schein dazu und kaufe mir eine Bandsäge mit geringerem Frustpotential, sei es Hammer, Jet, Felder oder auch eine Italienerin. Ingo ist glaube ich sehr zufrieden mit seiner Hammer. Irgendwo zeigt er auch die Laufruhe der Maschine. Die Hema müsste man eigentlich am Boden festschrauben. Zugegeben, das ist übertrieben. Aber das Teil rappelt schon erheblich.
Eine Hammer würde es bei mir wohl auch werden.
Die Hema ist und bleibt ein Oldtimer, der hinsichtlich Bedienung, Laufruhe und Schnittbild neueren Maschinen bei gleichem Preis (Hema gebraucht/anderer Hersteller neu) ganz sicher in nichts nachsteht. Oder anders herum?