Vegan, was heisst das und warum lebe ich so?

Mitglied 30872

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Mal ein kleiner Tipp für die Fleischesser hier im Ruhrgebiet. Angeregt durch die Diskussion hier, haben wir endlich mal bei einem Fleischer eingekauft, der sich für das Tierwohl einsetzt. Kann ich empfehlen, schmeckte vorzüglich.

THÖNES Natur-Verbund - Natur- & Biofleisch von höchster Qualität aus artgerechter Tierhaltung - Bio-Bauernhöfe, Metzgereien und Restaurants

Geiz ist geil darf natürlich nicht die Maßgabe sein. Hier zahlt man etwa Faktor 4 z.B. bei Hähnchen. Heute im Supermarkt 5,90 das Kilo, hier 21,90 das Kilo. Aber mal ehrlich, für 6 Euro hab ich genug Fleisch für die ganze Woche. Mehr muss es für mich nicht sein und das bringt mich preislich nicht um.

Möchte hier auch mal eine Empfehlung geben: Wer gerne Fleisch isst, dabei eine örtliche Produktion unter natürlichSTen Bedingungen vorzieht und eine Ahnung davon hat, wieviel Medikamente bei der industriellen Fleischproduktion Anwendung finden, der kann sich ja mal an das Thema Wild heranwagen. Hier gibt es eine erstaunliche Fülle an allen Produkten, die man üblicherweise so an Fleischtheken kaufen kann, von Wurst über Sülze, Rouladen, Gulasch und Bratenstücken. Dabei sollte man sich allerdings direkt an die Jägerei wenden oder an den örtlichen Wildhandel (Veredelungsbetriebe), wo Nachweise über die Herkunft geführt werden, denn erstaunlicherweise stammt das meiste in Deutschland verkaufte Wild aus ausländischer Gatterhaltung.
Finanziell ist es zwar teurer, aber dennoch vergleichbar mit Winfrieds Beispiel. Und wer sich die Schlachterei selbst zutraut, der kauft gleich ein ganzes Reh für rund 60 EUR, wobei nach dem Abziehen und Entbeinen so etwa 7-8kg Fleisch übrig bleiben, somit rund 8 EUR pro kg.
 

WinfriedM

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Genau, da hat für mich die Logik ein Loch. Wenn ich mich aktiv aus ethischen Gründen dafür entscheide kein Fleisch zu essen, warum brauche ich das "Geschmackserlebnis" dann? Wenn ich davon überzeugt wäre, dass Fleisch essen "kacke" is, warum esse ich dann etwas was so aussieht und so schmeckt wie Fleisch?

Hallo Micha,

für mich ist die Welt nicht so einfach, das ich sagen kann, Fleisch lehne ich grundsätzlich ab. Mit den meisten schönen Dingen ist es doch so, dass die eben auch einen Haken haben. Das ist doch nicht schizophren, wenn man Fleisch als lecker empfindet, es aber z.B. aus gesundheitlichen Gründen nicht essen darf. Hab gestern erst wieder im Fernsehen eine Gesundheitssendung gesehen, wo Leuten nach Herzinfarkt empfohlen wurde, nur noch einmal die Woche Fleisch zu essen. Das ist doch nachvollziehbar: "Ist lecker, darf ich aber nur noch selten essen."

Oder Süßkram: Ich esse gerne Schokolade und trinke auch gerne mal eine Cola. Aus Genußgründen. Und trotzdem ist das für mich immer wieder ein Kampf, damit zu haushalten. Cola Light (als Ersatzprodukt) verkauft sich ja aus diesem Grund auch gut: Dann bekommt man angeblich gleichen Genuß mit weniger Zucker. Genügend Menschen gehen diesen Kompromiss ein, wobei man auch da wieder seitenweise diskutieren könnte, ob das wirklich ein guter Kompromiss ist.

Kurzum: Mir schmeckt Fleisch und gleichzeitig reduziere ich den Konsum immer stärker. Als Ersatz gönne ich mir dann Tofuwürste und finde die mittlerweile sehr lecker. Das funktioniert so alles gut und ich fühle mich mit der Entscheidung einfach besser. Das macht für mich Sinn.

Natürlich gibts auch militante Vegetarier, die Fleisch (und Menschen, die es essen) grundsätzlich ablehnen und es als ekelhaft hinstellen. Die sollten dann wirklich keine Ersatzprodukte essen, das wäre dann widersprüchlich.
 

Nicoletta

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Liebe Wissende,
ich gebe zu, dass ich mich nicht durch 6 Seiten Thread gelesen habe, also seht es mir ggf. nach...
ich lebe vegetarisch. Der Grund ist nicht, dass mir Fleisch nicht schmeckt, sondern dass ich mich seit einigen Jahren mit der Massentierhaltung und Tiertransporten beschäftige. Ich unterstütze eine Tierschutzorganisation namens "Animals Angels", die sich ausschließlich um sogenannte "Nutztiere" kümmert.
Haltungs- und Transportbedingungen der Tiere, aus denen Steaks und Schnitzel produziert werden, sind verachtenswert. Aber nicht nur das... wusstet Ihr, dass 27% der deutschen Milchkühe in Anbindehaltung stehen. Das sind 1,3 Millionen Kühe, die ihr gesamtes Leben angekettet an einer Stelle in einem (oftmals veralteten, dunklen) Stall stehen? Dass eine Milchkuh nach ca. vier bis fünf Jahren zum Schlachthof gebracht wird, weil sie Ihre Milchleistung nicht mehr erbringt? Eine Kuh kann eigentlich 20 Jahre werden... Dass Millionen Küken jedes Jahr vergast oder geschreddert werden, weil sie weder als Legehuhn noch als Masthuhn lohnen? Denkt Ihr an "Museling", wenn Eurer Pullover Merinowolle enthält? Oder Angorawolle? Oder Eure Daunenkissen oder -jacken ("Lebendrupf")
Es gibt undenkbar viele Arten der Tierquälerei, die man nur entdeckt, wenn man recherchiert.
Die Industrie ist wirklich einfallsreich, wenn es darum geht, Tierquälerei zu verschleiern.

Ich könnte Euch unzählbare Beispiele aufführen, wie Tiere gequält werden, um uns Menschen in irgendeiner Weise Nutzen zu bringen.
Die Gewalt, die dabei angewendet wird, ist unbegreifbar und treibt mit die Tränen in die Augen.
Bitte seht nicht weg, schärft Eure Sinne für die Qual, die Tiere durchleben müssen, bis sie als Schnitzel auf dem Teller oder als Daunenfüllung im Kissen landen.

Um es mit Ottmars Worten zu sagen
Als Gedankenanstoß
Nicole
 

ministry

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bei mir war die woche vegetarisch und morgen gibts kotelette vom schweizer alpschwein.

klappt das immer so, nein. dafür fehlt mir das geld...
 

Neige

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Ich brauche auch nicht jeden Tag ein Stück Fleisch auf dem Teller, möchte aber auch nicht ab und an darauf verzichten, weswegen wir uns dann vom hiesigen Bauern das Fleisch beziehen. Da werden die Tiere geboren, aufgezogen und auch geschlachtet und ein jeder kann sich die Tierhaltung ansehen. Dafür bin ich gerne bereit auch mal einige Euro/Kilo mehr auszugeben. Abgeneigt uns auch mal vegetarisch oder vegan zu ernähren.....warum nicht, ist durchaus auch mal schmackhaft, wobei ich auch sagen muss, dass mir im Sommer bei warmen Temperaturen ein knackiger Salat und lecker Gemüse lieber sind, als ein Stück Fleisch.

Zur Frage was es heißt vegan zu leben, muss ich mich fragen mit welcher Konsequenz lebe ich dann vegan? Nur ein bisschen, weil mir die Haltung von Tieren missfällt, oder auch mit der Einstellung auf die Annehmlichkeiten zu verzichten die mir das Leben bietet. Fahr ich mit dem Auto, flieg ich mit dem Flugzeug, die die Umwelt belasten? Mache ich Urlaub in denen Menschen unterdrückt werden, in Hunger und Armut leben müssen weil die Landschaft so herrlich ist?
Welche Hölzer verarbeitet der vegan lebende Mensch?
Was für Möbel aus welchem Material und wo hergestellt, hab ich in der Wohnung stehen?
Welche Kleidung ziehe ich an und woher beziehe ich selbige?
Ich hab mich noch nicht mit dem Thema Vegan eingehend beschäftigt, stelle aber obige Fragen. Es gibt doch auch nicht "etwas schwanger".
Also was heißt den vegan zu leben, sind die von mir angestellten Vergleiche Quatsch, oder aber Fragen mit denen ich mich auseinander setzten muss um wirklich vegan zu leben?
 

Mitglied 59145

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Hallo Sigi,

da gehe ich jetzt doch nochmal drauf ein:emoji_wink:!

Wie weit ein jeder da geht oder seine Grenzen steckt muss man selber wissen.

Ich habe das hier schonmal geschrieben, nur das fleisch ist nicht das Problem! Bei diesem Produkt KANN man wirklich gezielt "gutes" kaufen. Viel schlimmer und undurchsichtiger sind sämtliche Produkte wie Backwaren, Joghurt, Fertiggerichte und weiss Gott wo noch überall tierisches untergemischt wird ohne das man es denken würde.....

Das mit Gelatine geklärten Apfelsaft habe ich schon erwähnt?

Jetzt zu mir:

Ich schaue das meine Kleidung aus ethisch sauberer Produktion stammt, bei den Sicherheitsschuhen hapert es noch.
Ich kaufe sehr regional und kriege zuir Saison viel Gemüse aus den Gärten der Verwandschaft, wirklich viel!!

Natürlich sollte man als vegan lebender Tischler nur noch Altholz und auch mglst . Eiche verarbeiten(da leben so wenig Schädlinge drinnen!:emoji_wink::emoji_grin:).

Urlaub gibt es nicht, bleibt ja gar kein Geld übrig bei der ganzen Finanzierung des "Gutmensch" seins.

Also die letzten beiden Sätze waren dann doch eher ironischer Natur!

Ich höre oft Vegan sei so teuer, das hängt meines Erachtens damit zusammen das mit der veganen Lebensweise oft auch eine bewusstere Kaufentscheidung einhergeht! Für mich ist halt 4€ für ein Leib Brot normal, das kaufe ich aber nicht ausschließlich weil es vegan ist. Sondern regional,Bio und ein kleiner Betrieb aus der Gegend(man kann sogar noch vom Hof in die Backstube schauen).

Wenn ich mit meiner jetzigen Art zu denken und einzukaufen Fleisch und tierische Produkte kaufen würde, wäre das mit Sicherheit nicht "billiger"!

Ich bin ja gar nicht gegen Fleisch essen, wenn ich aber nur tierische Produkte aus "sauberer" Herkunft haben will ist das glaube ich noch komplizierter als es einfach wegzulassen.

Aber ich bin eh so ein "entweder oder Typ"......

Gruss
Ben
 

Neige

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Na ja....um ganz ehrlich zu sein achtet meine Frau eher sensibel auf Inhaltsstoffe als ich es tue, da wird vor dem Regal im Markt schon mal länger gelesen um es dann wieder zurück zu stellen. Und ja mich schüttelt es auch mal, wenn ich vorgelesen bekomme was da alles drin ist. Und ich werde auch maßgeregelt, lege ich einfach ein Produkt in den Wagen, ohne vorher gelesen zu haben :emoji_wink:

Du hast Recht, günstig ist es nicht z. B. ein Yoghurt zu kaufen das 25 Cent für 200g kostet, oder eben teils an die 1 Euro für wirklich gut und saubere Qualität.
In diesem Sinne......man könnte Seiten füllen mit diesem Thema.
 

ministry

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also ich kann mir nicht vorstellen, dass vegetarisch/vegan ernähren so teuer sein soll, wenn man saisonal, regional und ein wenig clever kocht...
ich find es schon sinnvoll, aber will ohne butter, eier, sahne und guten käse nicht leben.

ich geh eben hier auf den markt und kauf das was es da gibt ... gut und günstig.

das was normales essen teuer macht ist schon das fleisch ..

bei anderen sachen ist das ökologische/vegane/soziale gewissen einfach ganzschön teuer ... da muss man dann schon mal überlegen, wenn man keine kohlen hat ...
 

WinfriedM

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Ich hab mich noch nicht mit dem Thema Vegan eingehend beschäftigt, stelle aber obige Fragen. Es gibt doch auch nicht "etwas schwanger".

"etwas schwanger" gibt es nicht, aber diese Analogie ist doch gar nicht stimmig. Das ist doch nur Schubladendenken, entweder du passt voll und ganz in diese oder jene Schublade. Und wer hat die Schubladen definiert? Irgendjemand, dessen Horizont nicht ausreicht, dass es alles dazwischen eben auch geben kann.

Man sagt doch auch nicht: Ganz Holz oder gar nicht. Wer Holz mag, darf sich kein Plastik-Stuhl für den Garten kaufen? Das ist doch nonsens.

Wer sich damit auseinandersetzt, wird vielleicht in ganz kleinen Schritten was ändern und zu einem neuen Bewusstsein kommen. Die kleinen Schritte in die richtige Richtung sind es doch vor allem und nicht die großen Veränderungen, die kaum jemand leisten kann oder will.
 

FredT

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Es solle, so hat es vor 250 Jahren schon der "Alte Fritz" postuliert, jeder nach seiner Facon seelig werden.
Und nicht jeder kann es sich heute leisten, Vegetarier, Veganer oder noch Besseres zu sein und sich so zu ernähren. Es hängt auch vielfach davon ab, welcher finanzielle Hintergrund vorhanden ist und welche, eben teilweise schwere körperliche, Arbeit man leistet.

Insofern ist mir das Thema insgesamt suspect, weil unterschwellig auch immer eine Anklage mit enthalten ist...

Um auf den Eingangssatz zurück zu kommen: Ich lebe so, weil ich es will.
 

ministry

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Und nicht jeder kann es sich heute leisten, Vegetarier, Veganer oder noch Besseres zu sein und sich so zu ernähren.

das ist doch ein Märchen ... ich lebe quasi-vegetarisch, weil ich mir Fleisch nicht so leisten kann, wie ich das möchte.
und auch die billigsten Angebote sind teurer als fleischfreie Ernährung ... ich sprech aus Erfahrung :cool:
 

Neige

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Das ist doch nur Schubladendenken, entweder du passt voll und ganz in diese oder jene Schublade. Und wer hat die Schubladen definiert? Irgendjemand, dessen Horizont nicht ausreicht, dass es alles dazwischen eben auch geben kann.



Man sagt doch auch nicht: Ganz Holz oder gar nicht. Wer Holz mag, darf sich kein Plastik-Stuhl für den Garten kaufen? Das ist doch nonsens.

Wie ja gesagt, mit vegan kenn ich mich nicht aus und will nachvollziehen können, inwieweit es von verschieden gelebt wird.

Wer sich damit auseinandersetzt, wird vielleicht in ganz kleinen Schritten was ändern und zu einem neuen Bewusstsein kommen. Die kleinen Schritte in die richtige Richtung sind es doch vor allem und nicht die großen Veränderungen, die kaum jemand leisten kann oder will.

Das ist schon richtig, darum werde ich sicher auch mein Verhalten überdenken und mich mehr mit dem Thema auseinandersetzen.
 

Nicoletta

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FredT: was bedeutet "Vegetarier, Veganer oder was noch Besseres"...?
Sind wir Vegetarier in Deinen Augen "Gutmenschen", nur weil wir uns tierleidfrei ernähren?
Nenn mir einen Grund, warum das verwerflich sein sollte...

Sich vegetarisch zu ernähren, ist nicht teurer. Es setzt allerdings voraus, dass man sich mit seiner Ernährung auseinandersetzt.

Wer sich mit Massentierhaltung, Haltungsbedingungen sogenannter "Nutz"tiere (nicht nur in Deutschland, besonders schlimm ist es beispielsweise im ost- und südeuropäischen Raum), Transportbedingungen und Schlachtung der Tiere beschäftigt und Empathie für diese Geschöpfe empfindet, kann nicht anders, als sich vegetarisch zu ernähren.
Es ist in meinen Augen ein Verbrechen, wie der Mensch sich am Mitgeschöpf Tier vergeht.

Jedem, der sich für dieses Thema öffnen möchte, empfehle ich das Buch "Tiere essen" von Jonathan Safran Foer. Spätestens danach, wird der eine oder andere niemals wieder Steak, Lammbraten oder Schnitzel essen.

Um es mit seinen Worten zu sagen:
"Ich liebe Würste auch, aber ich esse sie nicht".

Edit: mein Mann isst Fleisch, aber zumindest konnte ich ihn dazu bewegen, Bioland-Fleisch aus der Nachbarschaft zu kaufen (klappt nicht immer, aber oft). Erst hat er auch ein wenig wegen des Preises mit den Augen gerollt, aber ich konnte ihn überzeugen, dass das gut angelegtes Geld ist.

Viele Grüße
Nicole
 

ministry

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Wer sich mit Massentierhaltung, Haltungsbedingungen sogenannter "Nutz"tiere (nicht nur in Deutschland, besonders schlimm ist es beispielsweise im ost- und südeuropäischen Raum), Transportbedingungen und Schlachtung der Tiere beschäftigt und Empathie für diese Geschöpfe empfindet, kann nicht anders, als sich vegetarisch zu ernähren.

das ist falsch ^^
 

Nicoletta

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Du hast recht, vielleicht hätte ich besser differenzieren sollen...
Also noch mal: ...kann meiner Meinung nach nicht anders, als sich entweder vegetarisch zu ernähren oder zumindest sehr bewusst auszuwählen, wo und welches Fleisch er kauft.

Besser? :emoji_slight_smile:

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich wirklich in dieser Thematik drinstecke und schon unendliches Tierleid gesehen habe...

Liebe Grüße
Nicole
 

ministry

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viel besser :emoji_slight_smile:
schon das "meiner Meinung nach" macht es viel freundlicher :emoji_wink:

das andere klang eben so missionarisch, wie es den militanten Vegis immer vorgeworfen wird.
 

FredT

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Mit "Besseres"meinte ich nur die Steigerungsformen dieser Ernährungsformen, keine andere Wertung, auch nicht im Sinne von "Gut..."

Ansonsten halte ich es mit dem Alten Fritz...
 

Mitglied 59145

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Hallo,

zum alten Fritz, der ist halt alt und nicht mehr so ganz im hier und jetzt....

Wir sind ja auf diesem Planeten ganz schön viele geworden und ich denke wir sind uns alle grundsätzlich einig das jeder Mensch auf diesem Planeten die gleichen Rechte haben sollte!?

Wenn jetzt alle Menschen dieser Welt, in der Art wie wir es tun, mit der "Ressource" Tier umgehen würde, dann würde das sicherlich noch schneller was werden mit dem schönen Klima hier.

Es wird immer gesagt "was ich esse ist doch meine Sache", stimmt aber nicht!!
Ist halt unser Planet und der Energieverbrauch für Nutztierhaltung ist schon enorm!! Da kann man das sooft angesprochene Soyawürstchen ganz schön viel für rumschippern(meine kommen übrigens aus Österreich).

Ich finde es können sich ruhig ALLE mehr Gedanken dazu machen, müsst ja nicht gleich so "extrem" werden wie ich:emoji_wink:. Nur bitte macht euch ruhig mal die Mühe und sammelt ein paar Gedanken. Vielleicht hinterfragt ja auch der eine oder andere ein paar für ihn alltägliche Produkte.
Vieles kann man mit kaum merkbaren Unterschieden auch ohne Tier herstellen, nur ist die Nachfrage nicht so gezielt.
Mir war nie klar warum die Brötchen zuhause nicht so gleichmässig braun werden wie beim Bäcker..... inzwischen esse ich meine hellen Brötchen ganz gerne!

Edit: @ Nicoletta, Tierleidfrei ist vegetarisch in den seltensten Fällen!
bevor ch z.B. Milch im Discounter kaufen würde, esse ich lieber ein ordentliche Steak mit "gepflegter Herkunft". Natürlich auch übertrieben, spiegelt aber meine Grundgedanken wieder.

Gruss
Ben
 

WinfriedM

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Ich denke, im Laufe der Geschichte ist das schon ein riesen Fortschritt, dass wir uns immer mehr Freiheiten erkämpft haben. "Was ich esse, ist doch meine Sache." ist erstmal der Ausdruck dieser Freiheit. Das wir heute in vielen Dingen viel freier entscheiden können, finde ich echten Fortschritt.

Der nächste Schritt müsste dann sein, verantwortungsvoll mit dieser Freiheit umzugehen. Zu verstehen, was mein Handeln bewirkt und was ich will. Also nicht nur dumm die Freiheit ausnutzen, sondern intelligent und mit dem Herzen mit dieser Freiheit umgehen.

Ich kenne übrigens auch einen Fleischesser, der seine ganze Kindheit von militanten Vegetariern umgeben war. Er genießt heute diese Freiheit und ich gönne es ihm von ganzem Herzen. Man muss immer das Ganze sehen.
 

uli2003

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Ich finde es können sich ruhig ALLE mehr Gedanken dazu machen, müsst ja nicht gleich so "extrem" werden wie ich. Nur bitte macht euch ruhig mal die Mühe und sammelt ein paar Gedanken. Vielleicht hinterfragt ja auch der eine oder andere ein paar für ihn alltägliche Produkte.

So langsam schwingt doch etwas Anklage gegen die 'gedankenlosen' Fleischesser mit. Das höre ich genauso ungern wie ich einen Vegetarier/Veganer ob seiner Meinung als merkwürdig darstellen würde.

Ich esse weiterhin was ich möchte, und verlasse mich hier ganz einfach auf die (zumindest in D) hohe Reglementierung, was Tierzucht und Tierhaltung angeht.
Was ich nie und nimmer machen werde, ist auf den Hype der Medien mit ihren Tierquälerei Dokumentationen anzuspringen.
Ich finde die Einstufung von Tieren als schmerzempfindende Lebewesen völlig richtig und in Ordnung, und so muss damit auch umgegangen werden. Damit ist es aber auch gut.

Und so lange noch Sonntags morgens mit dem Auto Brötchen geholt werden, mache ich mir auch keine Gedanken über Ressourcen für Tierhaltung.

Grüße
Uli
 

Mitglied 59145

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Hallo,

Winfried drückt das wieder sehr gut aus. Wir beeinflussen durch unsere Kaufentscheidung das Angebot! Das bedeutet ich kann damit direkt Einfluss nehmen, in dem ich einfach Produkte nicht kaufe.

Ich will auch sicher ncht den einzelnen angreifen, im ganzen scheint hier in D aber doch einiges schief zu laufen! Wie schon mehrfach gesagt finde ich es auch nicht dramatisch ein Steak zu essen, dramatisch finde ich unwissend Produkte zu kaufen, die niemand kaufen würde wenn ihm klar wäre wie produziert wird!

Zu der Reglementierung in D kann ich nur sagen das ich diese Reglementierung als nicht ausreichend empfinde. Beispiele dafür kann man doch fast täglich in der Presse wahrnehmen, also hier keine Beispiele von mir.

Man kann ja auch beim grossen Schweden seine Möbel kaufen, nur sollte einem klar sein was man da kriegt!!

Mir geht es eher um den Umgang mit Lebensmittel und Qualität im allgemeinen als um ein Steak essen oder nicht. Für mich sind Produkte aus konventioneller Tierhaltung einfach nicht zufriedenstellend hergestellt.
So versuche ich (ncht nur beim Essen) möglichst viel durch meine Kaufentscheidungen zu beeinflussen, halt auch durch verzicht!

Einen Grossteil scheint es nicht zu interessieren, das ist schade. Ich finde es halt Erstrebenswert möglichst viele Leute zu erreichen. Nicht gleich militant werden, aber ansprechen kann man es ruhig immer wieder.
Wegschauen ist halt auch keine Lösung!!

Bewusstes handeln sollte uns schon ein gutes Stück vorran bringen, was jeder daraus macht muss er selber sehen. Mir ist einfach wichtig das bewusste Entscheidungen getroffen werden.


Gruss
Ben
 

WinfriedM

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Das ist ja auch eine wichtige Frage für Tischler: Wie schaffe ich es, dass Menschen ein Bewusstsein für etwas entwickeln? Also wirklich erkennen und verstehen, welche Kaufentscheidung was bedeutet.

Ist doch im Grunde genau das Selbe: Wenn man als Tischler seine Kundschaft davon überzeugen will, dass einheimische Terrassenhölzer eine nachhaltige Entscheidung sind. Oder dass ein mit viel Handarbeit gefertigter Tisch eben mehr kosten muss, als ein Massenprodukt, was unter sehr zweifelhaften Umständen entstanden ist.

Tischler sind nicht selten auch Schaffende im Sinne von Bewusstsein. Und das ist oft ein ganz schön schwerer Job.

Wer sich einmal mit solchen Überlegungen auseinandergesetzt hat, dem fällt es auch leicht, so ein Denken auf andere Lebensbereiche zu übertragen. Es ist ja keine Ideologie, es ist eine innere Erkenntnis, wo man begreift, was gut und sinnvoll ist.
 

uli2003

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Ich höre immer nur 'Presse'. Diesem profitgierigem Pack glaube ich schon lange nix mehr.
Wer sich davon leiten lässt - bitte sehr.

Grüße
Uli
 
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