Vegan, was heisst das und warum lebe ich so?

Mitglied 30872

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...was mich an den ganzen Vegetariern/veganern tierisch nervt ist erstens ihr missionarischer Eifer, mit dem sie meinen alle bekehren zu müssen...

Hallo Georg,
wie oft ist Dir das denn tatsächlich passiert? Ich kenne Vegetarier, zwei davon sitzen in unserer Frühstücksrunde, aber Bekehrungsversuche hat es nie gegeben, weder von unseren beiden, noch sonst woher. Aus gesundheitlichen Gründen habe ich das auch mal rund anderthalb Jahre gemacht, habe dabei auch nicht missioniert.

Also Georg, wie oft wollte man Dir schon den Beelzebub austreiben?
 

Rungholt

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Es gibt/gab auch mal ne "Bewegung" in Amerika, die sich maßgeblich von (rohem) Fleisch ernährt hat... wird wahrscheinlich das Sinnbefreiteste von allem sein... aber egal ^^.

Was missionarischen Eifer angeht kenne ich das leider zur Genüge (auch wenn ich nicht Georg bin ^^). z.B. zur Schulzeit von zwei Mitschülern, die es dir bei jeder gemeinsamen Mahlzeit aufdrücken und versuchen, dir dein Essen schlecht zu machen über bekannte in Vereinen und Co, die besonders auf Freizeiten angewidert über das fleischhaltige Essen herziehen und übertrieben betonen "wie gesund sie doch leben" und wie ignorant und Sch*** die restlichen Anwesenden doch sind bis hin zu Mitgliedern anderer Gruppen in denen ich aktiv bin, wo dann einer einlädt (außerhalb... mit Übernachtung, etc) und es zum Frühstück tatsächlich ausschließlich vegane Weißwurst mit alkoholfreiem Weißbier oder wahlweise Kaffee gibt. Ach und da war noch die Hochzeit zweier Veganer, die ne Große Grillfete geschmissen haben mit Grünkernfrikadellen, Tofu-Würsten, linksdrehenden Lauchschnitzeln und ... ebenfalls nur alkoholfreien Getränken (bis der Vater beim nächsten Getränkemarkt war....)

Ja, das ist bewusst ein bisschen provokant geschrieben, hat aber einzig und allein damit zu tun, dass sämtliche Aktionen entweder bewusst auf den Versuch abzielten, Fleischesser verbal zu verreißen, oder Gäste, die keine Vegetarier sind und (zum größten Teil) auch kein Interesse daran haben, mit einer Null-Alternative vor vollendete Tatsachen zu stellen. Und glaub mir, wenn man nem Bayern ein Weißwurstfrühstück verspricht und just zur Stünde des Mahls dann von veganen Weißwürsten und alkfreihem Weißbier/Kaffee spricht, dann provozierst du nicht nur ein bisschen... (Und nein, ich bin kein Bayer, ich wohn nur hier ^^)

Natürlich kenne ich genau so auch "stille" Variante, bei der du es nur merkst, wenn sie beim gemeinsamen Frühstück erwähnt, dass diese fünf aufstriche ihre sind, weil die Vegan sind (und nicht ganz günstig). Lustiger Weise haben die dann nicht mal den Hauch von Fleisch Optik gehabt, aber das ist ja jedem selbst überlassen.

Ich denke es ist einfach wie mit Jugendlichen, Ausländern, sehr überzeugten Gläubigen (bis hin zu Hasspredigern) oder von mir aus auch einfach Menschen mit Behinderungen, die eben "ihre Wege" abschreiten. Sie sind sehr auffällig und treten stark in unsere Wahrnehmung ein, und wir verbinden z.B. bestimmte Verhaltensweisen bestimmter Menschengruppen sehr stark mit diesen Persönlichkeiten. Und ebenso wird das mit Vegetariern und Veganer auch sein. Und zum Thema "Was die Veganer sich alles anhören müssen"... ungefähr das gleiche müssen sich die Fleischesser auch anhören, eben von den Vegetariern - wie man wunderbar anhand dieses Threads mal wieder sehen kann...
 

FredT

ww-robinie
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@Rungholt
Da sollte man dann aber im Zeitalter der modernen Technik und des Automobils mal auf sein Smartfon schauen und sich mit vielen warmen Worten dankend bei allen Anwesenden leider verabschieden müssen und sich mal anderwärts nach Umgang umschauen... es gibt doch so viele andere nette Mitmenschen...

Mitfühlende Grüße
 

Mitglied 59145

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@Rungholt: Klingt ja höchst dramatisch, da muss ich meinen veganen Kollegenkreis hier gleich mal Bescheid sagen das wir hier viel offensiver missionieren müssen, so wie die grünen Kollegen in Bayern.:emoji_wink::emoji_grin:
Spass beiseite, sollte dir das mit dem Weisswurstfrühstück tatsächlich passiert sein ---Mein Beileid!

Zu dem missionieren sei noch gesagt das ich halt gelernt habe meine Meinung kund zu tun, diese aber auch zu Begründen.
Von Begründungen sachlicher Grundlage konnte ich bei dir recht wenig bis garnichts finden.
Das war jetzt nochmal zum Thema "stille Veganer/Vegetarier", vielleicht liest du dir nochmal die Threaderöffnung durch....

Zitat:
"Ich denke es ist einfach wie mit Jugendlichen, Ausländern, sehr überzeugten Gläubigen (bis hin zu Hasspredigern) oder von mir aus auch einfach Menschen mit Behinderungen, die eben "ihre Wege" abschreiten"

Das schiesst ja den Vogel(ups unvegane Redensart) vollkommen ab!

Achtung jetzt kommt sarkasmus:

Mit den Fleischfressern ist ja wie mit den alten Nazis, auch ncht wegzukriegen!

....ich denke auf das Niveau brauchen wir uns nicht wirklich begeben,bitte!

Bisher hatte ich wirklich das Gefühl das hier ein recht ordentlicher Austausch stattfindet,bitt beibehalten!!

Gruss
Ben
 

Rungholt

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@Fred:

Haha, ja, es ist aber auch so, dass das ein Überblick über die Jahre ist und ich erst seit knapp nem halben Jahr überhaupt ein Smartphone besitze :emoji_wink:
Abgesehen davon: Der Umzug über 900km zurück in den Norden ist noch ungefähr sechs Wochen entfernt. Also alles gut soweit :emoji_wink:

Und danke für das Mitgefühl, aber wie gesagt, ich bin bei sowas grundsätzlich erstmal offen und entspannt.

@Flo20xe: Danke für das... nicht-Mitgefühl? Das ist der nächste Punkt, nen Fernsehr besitze ich nach wie vor nicht... (und selbst wenn würde ich mir besagtes Program wahrscheinlich nicht anschauen...)

@Benben:
Ja, leider ist mir das tatsächlich passiert....

Und jeder darf seine Meinung kund tun, tu ich auch. Aber bitte sag mir, wo ich was wie hätte besser Begründen sollen? Bzw. was meinst du mit "Begründungen sachlicher Grundlage[n]"? Das ich "Fakten" nennen soll? Wenn ja: Ich werde keine Halbwahrheiten oder vermeintliches Wissen meinerseits in den Ring werfen um damit irgendwo "Recht" zu bekommen. Ich muss nicht Recht bekommen, ich kann auch so meine Meinung äußern und Begründen, oder eher Erklären tu ich die durchaus...

Was das Zitat angeht:
Da hast du mich erwischt. Ich habe leider die Worte "negativ auffälligen" vor "Jugendlichen" vergessen zu schreiben. Damit rückt sich das ganze in ein ganz anderes Licht. Die gemeinte Thematik ist dabei eben der kleine auffällige Teil verschiedenster Gruppen, die von einigen als "die Norm" ihrer Gruppierung wahrgenommen werden und somit ein Klischee bilden. (HartzV-Jaqueline, "die faulen Ausländer", etc. jeder von uns kennt genug Gegenbeispiele, aber diese Klischees existieren leider, genauso wie der missionarische Veganer.) Ich hatte nie vor mich auf dieses Niveau zu begeben, sondern einfach nur Vergleiche Anzuführen, um zu erklären (!) warum diese Wahrnehmung existiert und warum es eine dadurch negativ geprägte Haltung gegenüber Vegetariern und Veganern gibt.

Den ANspruch an einen ordentlichen Austausch habe ich ebenso und ich bleibe auch gern dabei :emoji_wink:
 

FredT

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@Rungholt
Nungut, Smart auch erst seit gefühlt eben, aber ein Handy schon seit 20 Jahren... von daher... :cool:
 

Mitglied 30872

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Hallo Rungholt,
wenn es da solche Erfahrungen tatsächlich gibt, dann ist dem Georg möglicherweise Ähnliches widerfahren. Bei ihm kam es mir aber eher so vor, wie (Zitat Rungholt): "Sie sind sehr auffällig und treten stark in unsere Wahrnehmung ein." Das sehe ich auch so, geht einem selbst so in ganz anderen Zusammenhängen, findet seinen Grund aber eher in der eigenen Wahrnehmung und sollte daher nicht dramatisiert werden.
 

Rungholt

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@Turin:

Sehe ich genauso. Das mit der Dramatisierung ist halt einfach so ne Geschichte. Es wird nie nur die eine oder nur die andere Seite geben, sondern immer beide. Man nimmt meist die eine nur stärker war und dadurch wird die Wahrnehmung beeinflusst... so seh ich das zumindest...

Und genau das ist ja der Punkt. Ich hab etwas provokativ auf deine Frage geantwortet, weil die ebenfalls sehr provokativ (nur eben in die andere Richtung) interpretierbar ist. Und so schaukelt man sich eben hoch :emoji_wink:

Wenn aber eben alle durchweg entspannt durchatmen, gibt's auch wieder keine Diskussion. Hat also alles seine Berechtigung, solange es im Zaum gehalten wird :emoji_wink:
 

predatorklein

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Moin

Wie bei den meisten Dingen kommt es einfach drauf an eine gesunde Mischung die für einen selbst passt zu finden.

Wissenschaftlich ist es imo erwiesen , daß wir zu viel Fleisch essen.
Einfach weil es günstig ist und es sich ( viele ) sehr häufig leisten können.
Wie´s schmeckt steht auf einem ganz anderen Blatt Papier.

Dazu kommt , daß statistisch gesehen jeder 3. Deutsche übergewichtig ist.
Zu wenig Bewegung , zu viel Zucker , zu viele Kalorien jeden Tag , falsche Ernährung.

Belastet auch die Krankenkassen über Gebühr , schon heute geht viel Geld für Herz / Kreislauf / Rückenprobleme drauf.
Was man durch eine gesunde Ernährung und Bewegung bei vielen problemlos in den Griff kriegen würde.

Nur spielt kaum einer mit.

Hab aus meiner Schulzeit 2 Freunde die an der Uni forschen.
Da wird heute schon daran getüftelt , daß JEDER gemäß seinem körperlichen Zustand entweder belohnt oder bestraft wird.

Wer sich um seinen Körper kümmert zahlt weniger , wer das nicht tut zahlt mehr.
Lt. meinen beiden Freunden recht einfach zu ermitteln durch einen Gesundheitscheck.

Ich selbst hab Vegetarier / Veganer im Freundekreis die schon viele Tips zu einer besseren Ernährung gegeben haben.
Allerdings ohne zu meinen sie hätten einen heiligen Krieg zu führen.

Gruß
 

waulmurf

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Was du sagst ist völlig richtig.
Nur mir erschließt sich nicht, dass der Veganismus dafür die Alternative ist.
Für eine gesunde Ernährung benötige ich keine Vorschriften, die mir Honig, Eier, Käse und Wolle untersagt. Oder die Tieren Rechte zuspricht (Erbrecht!).

Gruß
 

WinfriedM

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Es geht den Veganern ja nicht nur um gesunde Ernährung. Es geht um eine ethische Entscheidung, Tiere nicht auszubeuten oder zu töten. Die Gründe finde ich nachvollziehbar und das Thema ist ja auch nicht ganz neu. Im Buddhismus ist das z.B. seit Jahrtausenden verankert.

Es gibt Fragen, da finde ich trotz intensiverem Nachdenken keine klare Antwort, was richtig ist. Die Frage, ob man Tiere töten darf, ist für mich so eine ganz schwierige Frage.

Was so unklar für mich ist, macht es mir aber leichter nachvollziehbar, dass Menschen sich dagegen entscheiden.
 

predatorklein

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Hallo

Ja, das wird eine schöne neue Welt....

Frage ist ob´s schlimmer oder besser ist wenn´s so kommt :confused:

Sich halbwegs fit zu halten ist mit geringem Aufwand realisierbar.
Und trotzdem geht schon heute bei den Kassen die meiste Kohle für sogenannte " Zivilisationskrankheiten " drauf die oft nur entstehen weil wir uns zu wenig bewegen und falsch ernähren.

Und das Geld fehlt dann anderswo :emoji_frowning2:

Da finde ich es nicht so verkehrt wenn bißchen Druck gemacht wird ,auf freiwilliger Basis funktioniert die Geschichte nämlich offensichtlich nicht.

Gruß
 

Rungholt

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Aber bitte mach jetzt nicht das nächste Fass á la "Tu mal was für deine Gesundheit" auf.... das wär dann doch zu viel des Guten und würde das Thema weit... weit vom Ursprung entfernen...
 

Friederich

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Es gibt Fragen, da finde ich trotz intensiverem Nachdenken keine klare Antwort, was richtig ist. Die Frage, ob man Tiere töten darf, ist für mich so eine ganz schwierige Frage.
Ich seh das so: Die Natur ist darauf ausgelegt, daß Lebewesen andere Lebewesen töten. Tod durch Alterschwäche ist gewissermaßen "unnatürlich".

Und was das "Ausbeuten" betrifft: Vielleicht haben wir da einen ganz falschen Blickwinkel und in Wirklichkeit gehen manche Arten eine Symbiose mit uns ein, zum beiderseitigen Vorteil?
Auerochse und Bankivahuhn als Art werden von uns vielleicht garnicht eingesperrt, sondern haben mit unserer Hilfe ihren Lebensraum vergrößert?
Ziel jeder Art ist es ja 1. überhaupt zu überleben und 2. ihr Habitat soweit als möglich zu erweitern.
Der Neonfisch hätte so gesehen sogar den Sprung aus dem Amazonas über das Meer hinweg in unsere Wohnzimmer geschafft. So red ich mich zumindest heraus, wenn ich bei der Aquaristik Skrupel bekomme.:emoji_slight_smile:
 

WinfriedM

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Ich seh das so: Die Natur ist darauf ausgelegt, daß Lebewesen andere Lebewesen töten. Tod durch Alterschwäche ist gewissermaßen "unnatürlich".

Ach was, die Natur lässt sich ständig neue Dinge einfallen. Warum dann nicht auch Menschen, die keine Tiere mehr töten müssen, weil sie sich pflanzlich ernähren können?

Das ist mir alles zu einfach gedacht. Das wir Fleisch essen können, heißt noch lange nicht, dass wir das müssen oder sollten. Es kann genauso ein sinnvoller evolutionärer Schritt sein, kein Fleisch mehr zu essen. Wer weiß das schon...

Wir können uns auch von McDonalds und Snickers ernähren, aber sollten wird das? :emoji_wink:
 

knorrigeeiche

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Der mensch hat sich in gewisser hinsicht auch von der Natur entkoppelt. Von dem her finde ich - in der Natur wird auch immer getötet auch ein etwas zu einfaches Totschlagargument.
 
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