Unterschiedliche Holzsorten (massiv) verleimen?

Merlin

ww-kirsche
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Hallo

Es geht um folgendes

Ich habe sehr schönes Birne Massivholz da und möchte mir daraus ein grosses Schneidebrett fertigen. Leider ist das holz nach Hobeln etc nur etwas über 2cm dick. Das Schneidebrett soll aber mindestens 4cm dick sein. Also würde ich 2 Schichten übereinanderleimen. Da das aber nun seitlich etwas doof aussehen würde, wollte ich es lieber so machen, das ich zwischen den beiden Schichten ein dunkles Holz als "Trennung" verwende, quasi das es auch "gewollt" aussieht und dann umlaufend mittig von der Höhe des Brettes eine dunkle "Design" Limie ergibt, also wäre dann quasi 2cm Birne, viellecht 5mm dunkles Holz (Thermobuche hätte ich noch da) und dann wieder 2cm Birne.

Nun frage ich mich ob ich einfach eine Schicht Buche zwischen 2 Schichten Birne leimen kann oder ob das Probleme gibt? Also wegen Verziehen, "arbeiten" von Massivholz etc?

Die andere Möglichkeit wäre, die 2 Schichten Birne übereinander zu leimen und dann einfach mittig rundherum zum beispiel 1 cm tief eine Rille zu fräsen und in diese Rille dann 1 x 0.5 cm Thermobuche-Streifen einzusetzen (zu leimen)... Wobei ich dann an der Stirnseite quasi die streifen quer aus dem Buche holz schneiden müsste und an den Längsflächen in Maserrichtung.

hm... was meint ihr was ist besser und macht langfristig keine Probleme?


Ach und dann hatte ich noch eine Idee welche auf ein ähnliches Problem abzielt. Ein Bekannter von mir hat eine CNC Fräse. Kann ich eigentlich quasi das was man bei Itasien mit Furnier macht auch mit Massivholz machen? Sagen wir mal ich habe ein helles Ahornbrett und möchte dort ein Symbol in Kirschholz einsetzen. Kann ich nun das Ahornbrett nehmen, die Form des Symbols ausfräsen, dann das "Negativ" aus dem Kirschholz ausfräsen und in das Ahorn Brett einsetzen? Oder gibt das auf Dauer Probleme bei 2 verschiedenen Holzsorten? Das zum Beispiel das eingesetzte Kirschholz Stück "kleiner" wird als das Ahorn aussenrum und so die Ränder des Symbols einen Spalt bekommen können?

VIelen Dank schon einmal! :emoji_slight_smile:
 

Eurippon

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Prinzipiell geht das. Allerdings müssen dafür bestimmte Faktoren stimmen. Dickenverleimung war früher schon üblich, hieß dann Dreischichtverleimung. Die Regel dabei lautete dass die innere Lage, welche 90 Grad verdreht verleimt wurde, die gleiche Dicke hat wie die zwei äusseren Lagen zusammen. Bei 20mm Aussenlagen hiesse das eine Mittellage von 40mm. Schon recht brachial das ganze...

Alternativ würde ich es wie folgt machen: Ein Schneidbrett muss nicht zwingend 40mm dick sein. Ich würde einfach hochkant gestellte Hirnleisten einfräsen, meinetwegen 50mm breit und 30mm dick aus Themobuche, dann hat das Schneidbrett 30mm Bodenluft, ist relativ leicht und auch gegen verziehen gesichert.

Anbei mal ein Bespiel wie sowas aussieht, nur steht die Hirnleiste in Deinem Fall nach unten über.

Hirnleiste angefedert
 

Merlin

ww-kirsche
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Hallo :emoji_slight_smile:

Danke für die Tips :emoji_slight_smile: Aber das "Design" des Brettes steht eigentlich schon fest :emoji_wink: Und das sollte schon eigentlich halt 2cm Birne, 0.5 cm Thermobuche und wieder 2cm Birne sein... Ist halt nur die Frage wie man das am besten macht, ob die 0.5 cm Zwischenschicht vollflächig als eigenes Brett zwischen die obere und untere Schicht Birne geleimt wird, oder ob ich nur die 2 Birne Bretter übereinander Leime und danach seitlich Thermobuche Streifen in eine zuvor eingefräste Nut leime...
 

Eurippon

ww-robinie
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Ohne Sicherung - sprich Gratleisten oder Hirnleisten ist das verschwendetes Material. Mit dem von Dir geplanten Aufbau wird es nur Probleme geben, zumal ich davon ausgehe dass das Ausgangsmaterial nicht nur stehende Jahresringe hat.
 

Merlin

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Ok... weitere Idee...

Ich mache das Brett wie geplant in den 3 Schichten...

Und nachträglich fräse ich eine unsichtbare Gratleiste von unten ein :emoji_slight_smile:

Gratleiste aus Aluminium

Schau daort mal oben rechts das Bild 3 an

Könnte man das so machen? Also von aussen sieht man nichts davon, nur halt von unten dann, aber das wäre in Ordnung, und dann wäre das Brett etwas besser gegen verziehen geschützt UND ich könnte mein "Wunschdesign" umsetzen.

Oder gibt es da Einwände die dagegen Sprechen?

Hier nochmal ein Link wo man alles gut erkennt

http://www.meyer-systeme.ch/html/Downloads/Farbprospekt/gratleiste.pdf

Finde ich ja irgendwie ganz pfiffig *G* Was bei breiten Tischplatten funktioniert, funktioniert sicher auch bei einem Schneidebrett :emoji_wink:
 

Merlin

ww-kirsche
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Prinzipiell geht das. Allerdings müssen dafür bestimmte Faktoren stimmen. Dickenverleimung war früher schon üblich, hieß dann Dreischichtverleimung. Die Regel dabei lautete dass die innere Lage, welche 90 Grad verdreht verleimt wurde, die gleiche Dicke hat wie die zwei äusseren Lagen zusammen. Bei 20mm Aussenlagen hiesse das eine Mittellage von 40mm. Schon recht brachial das ganze...

Achso hierzu hätte ich noch eine Frage... hm... was meinst du mit 90 Grad gedreht? Aber nicht die innere Schicht komplett um 90 Grad drehen??? Also das wäre ja dann das die Maserung der oberen Schicht von links nach rechts geht, und dann die mittelschicht von hinten nach vorne? und DAS kann funktionieren? Also dann schwinden die Schichten ja entgegengesetzt... Ich hätte jetzt vermutet sowas platzt ratz fatz auseinander? Oder hab ich das mit den 90 Grad falsch verstanden?

Weil prinzipiell könnte ich natürlich auch die Birne auf 1cm runter hobeln und die Thermobuche in der Mitte 2cm machen, dann hätte ich auch 4cm Dicke, würde auch schick aussehen, aber das mit dem 90 Grad drehen kann ich mir noch nicht so recht vorstellen wie das funktionieren kann. Längsholz auf Querholz leimen ist doch absolutes "No Go"? Weil wenn das Querholz schwindet, und das Längsholz nicht, dan dürfte es das ganze Konstrukt doch zerreissen? *G*
 

Eurippon

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Datt janze nennt man Absperrtechnik und ist in Form von Dreischichtplatten, Sperrholz, Tischler -und Stäbchenplatten und Multiplex allgegenwärtig. Ferner basieren bis auf MDF alle Plattenwerkstoffe auf diesem Prinzip.
 

fritz-rs

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Was da vorher gepostet wurde, habe ich vielleicht nicht verstanden.
Wenn mein Vorschlag damit identisch ist, beachtet ihn nicht.

Was hältst Du davon, Stäbe von 20*40 mm hochkant aneinanderzuleimen?
Dann steht Dein Brett jedenfallst tadellos.

Gruß Fritz
 

Merlin

ww-kirsche
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@fritz-rs: Ja, grundsätzlich eine Idee, da hatte ich auch drüber nachgedacht ... aber hmhm... also die Birne sieht echt total toll aus von der Maserung, ich habe die "Riegel" eigentlich schon fertig, je etwa 6-8cm breit, und schonmal zusammengelegt und kurz etwas Feuchtigkeit drauf um die spätere Farbgebung nach dem Finish zu erahnen... wunderschön!

Ich glaube einfach, so kleine 2 cm Streifen sehen überhaupt nicht aus... das ganze würde extrem unruhig werden mit über 20 Streifen... hmhm... Ich denke schon das die Optik da sehr drunter leiden würde :/

Was sagt ihr denn zu den geposteten Gradleisten aus Aluminium mit Stahlkern? Wäre das nichts?

Ansonste, wenn die Absperrtechnik wirklich funktioniert (Ich hatte immer im Kopf als Grundsatz NIEMALS Querholz auf Längsholz verleimen)... dann würde ich das vermutlich machen, kann ich ja mal testen... also 1cm Birne, 2cm Thermobuche in der Mitte und wieder 1cm Birne unten...
 

fritz-rs

am 7.9.2016 verstorben
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Merlin,

nach rel. kurzer Zeit wirst Du die Maser unter den Schnitten nicht mehr erkennen.
Bei meiner Lösung sind keine Gratleisten erforderlich.
40 mm wären mir auch entschieden zu dick, weil gewichtsmäßig unbequem.

Gruß Fritz
 

Dr.db

ww-birnbaum
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Also ich persönlich würde in ein Schneidebrett auf keinen Fall solche Gradleisten einbauen.
Das Brett wird ja oft mit Lebensmitteln und Wasser in Verbindung kommen, dann sammeln sich in solchen Nieschen und Kanten gerne Schmutz etc.... ist einfach unpraktisch finde ich.

Zudem frage ich mich grade ob sich Birne überhaupt für dein Projekt eignet?
Birne soll schließlich relativ zickig sein und beim trocknen gerne reißen....

Zudem ist Birne relativ dunkel, etwas dunkler als ami-Kirsche so wie ich es bislang kenne. Bietet Thermobuche da wirklich einen guten Kontrast?


Ich möchte dich nicht von deinem Projekt abbringen, sondern lediglich Anregungen liefern....
 

mosez

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einfach birne dann die thermobuche um 90° drehen und draufleimen und dann wieder birne drauf, in der gleichen orientierung wie die untere ist. ich wette, es hält ein halbes leben lang...
 

Merlin

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Super, vielen Dank jungs! Das werde ich dann echt mal testen mit der 90 Grad Drehung des Kerns :emoji_slight_smile:

Dr.db: ja mit der Gratleiste hast du wohl recht, war nur mal eine fixe Idee... hab auch lieber kein Eisen in dem Brett :emoji_wink: Aber wenn das mit dem 90-Grad-Trick wirklich funktioniert ist ja eh alles gut dann brauch ich ja gar keine Gratleiste :emoji_slight_smile:

hm... Ich hatte noch keinerlei Probleme mit der Birne, also gerissen ist da noch nichts :emoji_wink: Oder meinst du weil das Brett auch später öfter mit Wasser in Berührung kommt? hm... ich denke aber mal das das Öl relativ schnell das Aufnahmevolumen des Holzes "sättigt" und da kein Wasser "eindringt", ist ja nur Oberflächlich.. kann mir nicht so recht vorstellen das es reisst... und hm... die Birne ist eigentlich relativ hell :emoji_slight_smile: Also auf jeden Fall heller als Kirsche. Die Thermobuche ist EXTREM dunkel, tiefdunkelbraun, teilweise fast schwarz, ähnlich wie Wenge, also der Kontrast ist schon extrem zu sehen :emoji_wink: Hier mal ein Bild wie Thermobuche aussieht

http://www.der-neue-katalog-ist-da.de/typo3temp/pics/T_0cfb733c18.jpg

Wobei mir das was ich auch Thermobuche so gebaut hab noch ne Ecke dunkler vorkommt als auf dem Bild, Also nach einer Behandlung mit Öl / Wachs / Lacken ist es noch eine Ecke dunkler, teilweise fast in Richtung schwarz.
 

mosez

ww-buche
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"sperr"holz heißt übrigens so, weil die einzelnen furnierlagen "abgesperrt" werden. das erfolgt genau über diese 90° gedrehte verleimung. je mehr lagen, desto besser wird das holz am arbeiten gehindert.
 
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