unproblematischer Klarlack

Manohara

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Hallo in die Runde,
was Oberflächen betrifft, habe ich kein umfassendes Wissen.
Was ich suche ist die Beschichtung einer gebeizten Holz-Oberfläche mit einem Lack, der möglichst einfach aufzutragen ist.
Ich erinnere mich an einen Lack von Clou, der superschnell trocknete und deswegen(?) gut zu verarbeiten war.

Clou hat "zugemacht", aber die Lacke von denen - wie zum Beispiel "Eiko" - wird es vermitlich noch eine Weile geben?

Normalerweise ziehe ich - auch wegen der Umwelt - Öle vor, aber wenn's gebeizt ist - was ich selten mache - , ist das vermutlich nicht wirklich sinnvoll.

Es geht um ein Bettgestell aus 3-Schicht Fichte und - vermutlich - mehreren Teilen (die Pfosten) aus Eiche.

Ist möglicherweise mit einem Hartöl die gebeizte Oberfläche genauso gut geschützt?
Oder gibt es andere Firmen, die schnelltrocknende Lacke herstellen, die gut sind?
Hat jemand dazu sonstige Anmerkungen, die mir weiter helfen?
 

Der alte Wagner

ww-ahorn
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Branth hat mit seiner "Kristallglasur" jedenfalls einen vergleichsweise festkörperreichen, angenehm dickflüssigen Klarlack im Programm. Vielleicht mal genauer anschauen und/oder dort nachfragen.
 

willyy

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Clou hat "zugemacht"
in unserem hagebau stehen die Regale noch (brechend) voll davon. Daraufhin hab ich die Verkäuferin gefragt, ob das noch Clou ist, weil die zugemacht haben.
Die meinte dann, die Lieferungen gehen weiter, vermutlich von dem, der sie aufgekauft hat. Von Abkündigungen sei ihr nichts bekannt.
Wie belastbar die Aussage ist, weiß ich nicht und ob da nach der "derselben Rezeptur" gekocht wird wie früher.

Als einfach zu verarbeitenden Lack habe ich immer den "Boden&Treppen" Lack von der hagebau Hausmarke "Renovo". Ist ein wasserbasierter Acryl Lack. Meine Ansprüche waren aber bisher nicht sehr hoch. Bis der komplett durchgetrocknet ist dauert aber auch paar Tage.
 

agnoeo

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Spricht was gegen Schellack, gestrichen? 3-4 Schichten sollten ausreichend Schutz bieten und das aufzufrischen ist dann schnell erledigt und erfordert keine stundenlange Schleifaktion.

Gruß, David
 

seschmi

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Wenn die Beize wasserlöslich ist, ist ein Lösemittelbasierter Lack vielleicht besser, weil er die Beize nicht auflöst.
Außerdem schimmeln die nicht - ich lackiere selten, und wasserbasierte Lacke sind mir dann öfter vergammelt.
 

flüsterholz

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Ich finde, dass Schellack der am einfachsten aufzutragende Lack ist. Kannst auch vorher noch ölen, wobei ich da Halböle besser finde. Und wenn du magst hinterher noch eine Wachspolitur aufbringen.
 

Manohara

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der Clou-Lack den ich aus meiner Lehre kenne, war extrem schnell, trocken und irgendwie "praktisch". (ist aber schon lange her)
Spricht was gegen Schellack ?
Daran hatte ich auch schon gedacht, den Gedanken aus irgendwelchen Gründen aber beiseite gelegt. Danke für's Auffrischen meines Hirns.
Eigentlich ist mir der besonders sympatisch ...
 

Uranus

ww-buche
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Ich hab gute Erfahrungen mit dem Klarlack von Bondex gemacht, bin aber auch Fan von Clou Lacken (gewesen). Generell ist es so, je dünner die Schichten, desto schneller die Trocknung. Daher ist auch das Spritzverfahren bei Wasserlacken im Möbelbereich einfach unschlagbar.
Wasserlacke lassen sich IR-Trocknen, also einen Wärmestrahler in der Nähe bringt einen großen Zeitgewinn.
 

MTrp

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Wenn Du Dich für “Wasserlack“ entscheidest, würde ich zuerst mal ein Probestück im Verfahren Deiner Wahl beschichten und das Ergebnis begutachten. Ich habe mal auf ein paar Werkstücken „Innenlasur wasserbasiert“ von Adler in zwei Schichten mittels Rolle aufgebracht. Mich hat das Ergebnis nicht sonderlich begeistert, es gab eine gewisse Neigung zur „Orangenhaut“-Bildung auf der Lackoberfläche. Vielleicht lag das aber auch an mir.
 

Manohara

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weil mir ein chemisch gebildeter Mensch mal erklärt hat, dass für wasserlösliche Lacke so viel heftige Chemie eingesetzt wird, dass das Verfahren - zwar für den Verarbeiter gesundheitlich besser - aber im Ganzen gesehen eher ungünstiger ist, als mit Lösungsmitteln, benutze ich fast immer die schicken Lösungsmittel-Lacke.
Ich danke für die Tipps und werde als nächstes Tests mit Schellack auf Fichte machen, ob mir die Farbigkeit gefällt ...
 

seschmi

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Von den wenigen Clou-Lacken, die ich kenne (L11 Wasserlack, Holz-Siegel und Schnellschliffgrund, was Nitrolack ist), trocknete nur der Nitrolack schnell. Hättest Du den verarbeitet, würdest Du Dich an den starken Geruch erinnern.

Nitrolack ist halt aus der Mode, schlecht finde ich den nicht.
 

seschmi

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weil mir ein chemisch gebildeter Mensch mal erklärt hat, dass für wasserlösliche Lacke so viel heftige Chemie eingesetzt wird, dass das Verfahren - zwar für den Verarbeiter gesundheitlich besser - aber im Ganzen gesehen eher ungünstiger ist, als mit Lösungsmitteln.

Das würde ich so nicht unterschreiben. Besonders giftige Sachen sind in Wasserlacken nicht drin, vielleicht ein paar Konservierungsmittel. Aber für die Umwelt spielt die winzige Menge, die Du brauchst, eh keine Rolle.

Wie gesagt finde ich als Privatnutzer eher die kurze Haltbarkeit kritisch: Wenn nach jeder Benutzung das ganze Gebinde schlecht wird und entsorgt werden muss, ist das natürlich auch schlecht.

Für ein Bett hätte ich auch kein Problem mit Schellack - die Oberfläche ist ja normalerweise nicht sehr beansprucht.

Ich habe meine Betten bisher immer geölt, nie Probleme gehabt. Bei Beize würde ich aber auch Lack nehmen.
 

wirdelprumpft

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Fremdstoff mögen Wasserlacke nicht, von daher sollte man nie aus dem Orginalgebinde arbeiten wenn man es nicht komplett aufbrauchen kann. Das verlängert die Haltbarkeit schon mal ein bischen.
 

Holzsinn

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Ich danke für die Tipps und werde als nächstes Tests mit Schellack auf Fichte machen, ob mir die Farbigkeit gefällt ...
Das wäre auch meine Frage gewesen, um welches Holz es sich denn eigentlich handelt? Ich als Schellackfan finde, dass Schellack auf dunkel gebeizten Harthölzer besonders gut aussieht, auf Weichholz passt Schellack am ehesten zu kirschbaumfarbig gebeizt. Schellack hat einen stark honigfarbenen Ton, der muss immer mit eingerechnet werden.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Hartwachsöl auf gebeizten Oberflächen gemacht. Das von Osmo gibt es in 4 Glanzgraden, damit bekäme man auch eine nicht so glänzende Oberfläche wie mit Schellack.
Wenn du noch Fotos von deinem Bettprojekt schickst, könnte ich mir die Wirkung von Schellack bzw. Hartwachsöl besser vorstellen und dementsprechend besser beraten.
Melanie
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Manohara

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Wenn du noch Fotos von deinem Bettprojekt schickst, könnte ich mir die Wirkung von Schellack bzw. Hartwachsöl besser vorstellen
das Projekt ist noch in der Planung und da gibt es bisher nix zum vorführen.
Vor Allem: meine Pläne werfe ich oft noch um, wenn sie schon so gut wie fertig sind.

Bei dem Bett habe ich grade meine Ideen neu geordnet und dabei ist "geölte Fichte" rausgekommen.
Für die Konstruktion nehme ich 3-Schicht-Platten und mein Lieblings-Holz-Vermittler, Freund und Nachbar-Tischler, kann nur Fichte besorgen. So eine 3-Schicht-Platte in Douglasie würde mich das 3-fache kosten und das Bett (Lattenroste mit motorischer Verstellung und 2 neue Matratzen) wird mir schon ohne das viel zu teuer.
Fichte sehe ich "normalerweise nur" als Konstruktions-Material. Aber eigentlich meine ich: jedes Material hat seinen eigenen Charakter und - "richtig" verarbeitet - auch seine Schönheit, oder zumindest seinen Charme.

Eine Weile habe ich über eine "Aufwertung" durch "beizen und lackieren" nachgedacht, bzw. darüber, ungebleichten Schellack als "Farbe" zu nehmen, aber ich genieße seit ein paar Monaten meine Faulheit und lasse sie in meine Gestaltungs-Arbeiten einfließen.
Ohne Beize, nur geölt, finde ich grade deutlich einfacher und ganz charmant.

Mitleser könnten denken: "wozu fragt er erst, wenn er's dann doch anders macht?", und das ist ja auch verständlich, aber "das Gespräch" beim Planen ist mir wichtig und hilfreich und ich bedanke mich für's Lesen und Mit-Denken. Das fliest in meine Pläne mit hinein, auch wenn am Ende was ganz Anderes rauskommt.

:emoji_slight_smile:
 
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