Tuerblaetter aus Spanplatten

bernd_chiangmai

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Hallo Profis,

ich habe bei drei Projekten hier in Chiangmai, Thailand Umfassungszargen und Tuerblaetter auf Mass gefertigt und eingebaut. Wunsch der Architekten war, die Tueren sollten kein Leichtbau sein und schallschluckend.

Ok, ich habe bei einem Projekt dann auf 16 mm MDF beidseitig melaminbeschichtete Spanplatten verleimt und verpresst. Gesamtstaerke der Tuerblaetter 38 mm.
Ich habe PU Leim verwendet und die Tueren 30 Minuten in der Presse gehabt, bevor sie am Kantenanleimer fertig gemacht wurden. Diese 30 Minuten sind gem. Herstellervorschrift
.
Zwei weitere Projekte sollten ohne MDF verpresst werden. Also zwei Spanplatten 19 mm.
Beim ersten und zweiten ist alles super gelaufen, bei dem letzten fangen sich jetzt die Tueren nach 3 Monaten an zu verziehen. In Schlosshoehe habe ich gut 2 mm Luft zum Rahmen. Dadurch laesst sich das Tuerblatt schlecht schliessen.

Wir haben keine ungewoehnlich hohe Luftfeuchtigkeit, die ich verdaechtigen koennte.

Ich werde die verzogenen Tuerblaetter natuerlich ersetzen, moechte aber kein weiteres Material verschwenden.

Gibt es jemanden, der dazu einschlaegige Erfahrungen hat ?

Herzlichen
Dank

Bernd
 

uli2003

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Zwei weitere Projekte sollten ohne MDF verpresst werden. Also zwei Spanplatten 19 mm.
Da liegt das Problem. Nur 2 Schichten ist immer gefährlich, meistens wird es rund. Wenn die Platten beim Verkleben im absolut gleichen Feuchteausgleich sind, dann klappt das. Schon einseitiges Leimauftragen kann eine Längendehnung verursachen, welche nachher den Bogen erzeugt.
 

benben

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Wäre jetzt auch mein Verdacht, immer besser eine ungerade Anzahl an Lagen, die in der Mitte mglst. am dicksten. Wie kommst du denn auf die 38mm Gesamt vom ersten Projekt? 38-16= 22; 22:2=11 Was ist denn da für eine Platte in der Mitte?

Gruss
Ben
 

Besserwisser

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Das müsst ihr mir jetzt mal erklären, warum drei Schichten besser als 2 sein sollen???
Ich wunder mich über was anders: Wenn ich 2 Schichten Mela mit PU verleime, wie soll dann ausreichend Feuchtigkeit in die Leimfuge ziehen?
 

Friederich

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Vielleicht hat bei der verzogenen Tür die Sonne draufgeschienen?
Dass die Anzahl der Schichten was ausmacht, bei kann ich mir nicht recht vorstellen.
Mehr Gesamt-Dicke würde aber viel bewirken. Unabhängig davon mit wie vielen Schichten man das bewerkstelligt
 

Holz-Christian

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Hallo Christian,
Alu-Schicht in der Mitte hätte ich jetzt eher als kontraproduktiv angesehen. Die verhindert ja den Feuchteausgleich zwischen den beiden Außenschichten.
Servus, nur zum Verständnis:
Mittig ist die 28er Spanplatte, beidseitig mit betreffender Alu HDF Platte belegt.

Die Aluschichten verhindert einseitige Feuchteaufnahme des Türblatts und entsprechenden Verzug.

Gruß Christian
 

wasmachen

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Ungerade Schichtenanzahl ist Lehrstoff Berufsschule 1. Lehrjahr, Sorry hier!

Bei dem Alueinlagenthema sollt man sich vll mal mit den Klimaklassen auseinandersetzen.... bzw vll generell weil der Fredstarter ja n Verzugsthema hat
 

wasmachen

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Der Grund ist hier doch genannt: Verzug....

Und mal jetzt im Ernst: wir sind hier im Profibereich! Solche Erklärungen dürftest bei den 'Neulingen' mit Sicherheit finden:emoji_grin:
 

Besserwisser

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Das stimmt doch nicht.
Thema 1.lehrjahr ist ungerade Schichtanzahl bei nichthomogenem Aufbau. Also Sperrhölzer, Belegung mit HPL, Furnier etc.
Und selbst da wir in der Praxis inhomogen gearbeitet, weil's billiger ist und technisch genügt. Beispiel Gegenzugpapier.
Da geht's um den Bimetalleffekt.
Über die Schubspannungen muss ich noch weiter nachdenken. Grundsätzlich ist es wohl korrekt, dass dann bei auftretenden Probs und dicker Mittellage die Auslenkung der Störung gering bleibt. War mir so nicht klar. Ich habe schon öfter auch raumhohe Türen geradzahliger Lagen hergestellt, hatte nie Probelme, selbst bei 2x19 Span.

@Uli:"...ich habe ... 16 mm MDF beidseitig melaminbeschichtete Spanplatten verleimt und verpresst...Ich habe PU Leim verwendet ..."
 

uli2003

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Dann kannst du den Grund ja bestimmt erklären. Für alle die nicht in der Berufsschule waren.
Was ist daran so schwierig? Wer ein Bi-Metall und dessen Funktionsweise kennt, sollte das portieren können.
Bei zweischichtigem Aufbau sperren sich die Lagen nicht, wird eine Lage länger, wird es krumm. Da geht es um Zehntel Millimeter.
Gibt es eine dritte Lage, sperrt diese den Verzug, zumindest etwas. Warum ist Leimholz biegesteifer als Massivholz?
 

bernd_chiangmai

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Herzlichen Dank fuer eure rege Beteiligung.

Meine Verwunderung ist halt, warum es bei einem Haus alles gerade bleibt und beim anderen verzieht. Die Haeuser liegen nur 2 km auseinander, also keine klimatischen Unterschiede und sind aehnlich in der Bauweise. Sind auch gleichzeitig fertig geworden, Baufeuchte spielt in beiden Faellen nur eine untergeordnete Rolle. Auch Sonneneinfluss ist nicht unterschiedlich.

Ich werde in Zukunft auch garantiert wieder auf ungerade Schichten gehen, das war mir eigentlich auch so gelaeufig. Danke fuer eure Bestaetigung.

@Ben, sorry, hast natuerlich Recht, die MDF Platte innen ist 14 mm, die beiden Spanplatten jeweils 12 mm.

Danke nochmals und beste Gruesse aus Chiangmai

Bernd
 

Besserwisser

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[QUOTE="uli2003]Bitte verdreh das nicht. Das MDF war roh, also diffusionsoffen. Das ist kein Problem.[/QUOTE]
Ups. Man muss nicht nur die Buchstaben lesen, sondern daraus Wörter bilden und diese in den korrekten logischen Zusammenhang bringen. Ist mir manchmal offensichtlich zu schwierig :emoji_wink:
 

uli2003

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Meine Verwunderung ist halt, warum es bei einem Haus alles gerade bleibt und beim anderen verzieht. Die Haeuser liegen nur 2 km auseinander,
Das kann schon damit zu tun haben, wie die Plattenchargen gelagert wurden. Man merkt es extrem, ob ein Händler ein klimatisiertes Plattenlager führt, oder die Platten nur in einer nicht klimatisierten Halle gelagert werden. Würdest du beide aufeinander verleimen, hast du später garantiert einen Bogen.
 

Friederich

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Was ist daran so schwierig? Wer ein Bi-Metall und dessen Funktionsweise kennt, sollte das portieren können.
Bei einem Bimetall hat man zwei Lagen mit unterschiedlichem Ausdehnungskoeffizient.
Ist keinsterweise vergleichbar mit Platten ohne gerichteten Faserverlauf und mit identischem Ausdehnungskoeffizient.
 

uli2003

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Ist keinsterweise vergleichbar mit Platten ohne gerichteten Faserverlauf und mit identischem Ausdehnungskoeffizient.
Die Funktion nicht, das Prinzip ja. Eine feuchte, eine trockene Platte aufeinander geklebt, beide Platten nehmen das gleiche Feuchtegleichgewicht an, eine schrumpft, eine wächst - was passiert? Das gleiche wie beim Bimetall, es verbiegt sich. Und exakt das meinte ich, nicht jedoch, dass sich eine zweilagige Konstruktion aus Holz bei Wärme verbiegt. Das habe ich auch nie gesagt, mir ging es nur um den Schub der Werkstoffe gegeneinander.
Ist dir das nun genau genug?
 

Friederich

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Ist dir das nun genau genug?
Nicht ganz. Du hast vergessen zu erwähnen, dass man das Werfen, trotz ungeraderAnzahl der Schichten, nur dann verhindern könnte, wenn man feuchte und trockene Schichten abwechselnd aufeinanderlegen würde. Wird dieses Vorgehen tatsächlich in der Berfufsschule gelehrt? Oder in der Praxis so gehandhabt??
Da denke ich eher, man verleimt nur Platten einheitlicher Feuchte miteinander, anstatt sie nach Feuchte zu sortieren.
 

WinfriedM

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Auch bei dreischichtigem Aufbau hat man den Bimetall-Effekt. Ist eine der äußeren Platten feuchter, als die gegenüberliegende, hat man bald einen Bogen. Wenn auch nicht ganz so stark, als hätte man nur 2 Schichten.

Wenn die Platten bei Verleimung die gleiche Feuchtigkeit haben, dürfte es vollkommen egal sein, ob 2 oder 3 Platten aufeinandergeleimt werden. Da verhält sich 2x18, 3x12 oder 1x36 ganz genauso.
 

Besserwisser

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Woher weisst du denn, dass die Platten einheitliche Feuchte haben?
Du bestellst 5 Platten beim Holzhändler, und der nimmt die drei letzten vom alten, angebrochenen Hub und zwei vom neuen Hub. Und dann? Darrprobe mit Spanplattenstücken aus der Plattenmitte?
Und ja, der Effekt ist halt 3-schichtig geringer. Vor allem, wenn die mittlere Lage möglichst dick ist.
 

WinfriedM

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@Besserwisser: Ich wollte nur das Prinzip klar machen, nicht das falsche Vorstellungen entstehen, was 2-Schicht oder 3-Schicht bewirken kann.

Die Gefahr von Verzug könnte man in der Praxis durch längere Lagerung bei gleichen Bedingungen minimieren. Oder, wie oben schon geschrieben, Einkauf bei einem Händler, der optimierte Lagerbedingungen hat.

Zu hoffen, dass sich nichts verzieht, nur weil man 3schichtig arbeitet, ist Unsinn.
 
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