Hey Oska,
Ich habs gesehen dass es in deinem Thread nur eine Antwort gab, ich kann dir aber nicht sagen ob ich derjenige bin der tatsächlich deine Fragen am besten beantworten kann. (Ich mach viele Sachen auch aus nem Gefühl heraus, gerade was Dimensionierungen angeht) Aber probieren kann ichs.
Bei ner 36mm Platte hätte ich wohl keine drei Gratleisten gewählt, da hät ich tatsächlich keine Bedenken. Meine Platte hat ja nur 23mm, wenn ich mich an einem losen Ende mit ordentlich Gewicht abstütze dann bewegt sich da schon was. Is aber nicht viel und stört mich gar nicht.
Ich seh auch überhaupt kein Problem ne stärkere Platte zu verwenden, sollte halt zu den Beinen passen, aber auch da hat man glaub ich nen relativ großen Spielraum was noch gut aussieht. Ich denk 36mm is noch voll im Rahmen. Ne 50mm Platte bei 75mm Querschnitt der Beine wäre dann endgültig zu klobig und nicht mehr verhältnismäßig. Den 75mm Querschnitt hab ich gewählt weil mein Holz nicht mehr hergegeben hat, du kannst da natürlich auch noch bisschen vergrößern. Aber ich denke der Tisch lebt auch von einer Eleganz die irgendwann verloren geht. 80er bis 85er Querschnitt bei den Beinen und 36er Platte sieht aber denk ich gut aus.
Wegen der Gratleisten: Ich denk die sind bei dieser Konstruktion schon sehr sinnvoll. Du hast nicht, wie bei ner Zargenkonstruktion, viele Punkte an denen die Platte geradegehalten wird. Klar könntest du auch einfach Kanthölzer drunterschrauben, dann musst du aber auf jeden Fall Langlöcher in diesen verwenden! Ich bau halt gern unter der Verwendung von klassischen Methoden, und da is für ne Tischplatte die Gratleiste einfach ideal.
Du hattest in deinem Thema nach der Breite der Gratleisten gefragt. Dazu noch was: Die Gratnut in der Platte verändert ja ihre Breite (praktisch) nicht, die Breite der Gratfeder ändert sich aber schon, und zwar mehr je breiter sie wird. Drum würde ich die Gratleiste nicht zu breit machen, sonst wird sie auch leichter locker. Auch fürs gerade halten der Platte ist die Höhe der Gratleiste doppelt so wirksam wie die Breite. Ein aufgeschraubte Leiste is hier auch wieder weniger vorteilhaft, weil bei der Gratleiste ein Teil ja in der Tischplatte verschwindet. Bei der Gratleiste am Besten stehende Jahrringe verwenden.
Dann gings noch um den Abstand der Gratleisten: Da würde ich mich ungefähr an die Vorlage von Ishitani halten. Die losen Enden der Platte biegen sich viel leichter als der Bereich zwischen den Gratleisten. Also so 20-30cm vom Ende der Platte einwärts is die Gratleiste sicher ganz gut. Zeichne es dir vielleicht mal Maßstabsgetreu auf.
Generell: Wenn du nen absolut bombenstabilen Tisch haben willst is eine Zargenkonstruktion mit hohen Zargen konstruktionsbedingt besser als diese hier. Ich hab aber kein Problem mit der Stabililät. Ich kann den Tisch aber schon ein wenig in Schwingung versetzen wenn ich in Längsrichtung dagegen klopfe. Als Esstisch auf jeden Fall geeignet, als Schreibtisch, was er mal werden sollte, locker! Für mehr Belastung würd ich ne andere Konstruktion wählen.
Die Verbindungen des Gestells tragen hier ordentlich zur Stabilität bei. Ich denk der Doppelzapfen hilft bei meinem Tisch sehr. Auch die Verbindung zwischen den Beinen und dem Gestell ist natürlich sehr wichtig, die Beine haben halt nen ordentlichen Hebel. Das sind bei mir pro Seite 6x16mm Rundhölzer die stramm sitzen, und 4 M10 Gewindestangen mit Muttern.
Und was ich noch machen werde, ich hab hier im Thread fälschlicherweise behauptet das ginge nicht mehr, ist, dass ich im Winter wenn alles nochmal bisschen geschwunden ist, und die Gratleisten ein bisschen lockerer sind, diese aus der Platte klopfe und ein bisschen kürze. Außerdem setz ich dann die Gratfedern ein bisschen ab und leime Stopfen in die Tischkante. Das ist einfach nochmal bisschen sauberer, weil die Gratleisten dann nicht zurückweichen oder überstehen.
Und ich gebe mal vorsichtig zu Bedenken dass so ein Tisch ohne jegliche praktische Erfahrung meiner Meinung nach noch warten sollte.... So ganz einfach is das alles nicht, und allein die Größe sorgt für Schwierigkeiten. 10 Lamellen für die Platte müssen absolut sauber gefügt sein vor dem Verleimen. Und auch das Gestell sollte sauber gearbeitet sein weil jeder Fehler, jede Ungenauigkeit Stabilität kostet. Die Optik leidet natürlich auch. Ich hab mich bei dem Tisch schon sehr sicher gefühlt, aber ich mach jetz auch schon 4 Jahre echt viel mit Holz. Meine Einstiegsprojekte waren sehr viel bescheidener.