Theorie hinter der Konturfräsung einer Arbeitsplatte (Massivholz)

kneeslider

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Hallo,

ich mache mir gerade Gedanken zur Ausführung einer Eckverbindung bei einer Arbeitsplatte für die Küche.
Es handelt sich hierbei um keilgezinkte Eiche in 40mm Stärke.

Der Stoß befindet sich hier in einem nicht von Feuchtigkeit belasteten Bereich.

Nun würde ich gerne verstehen weshalb Standardmäßig eine Verbindung über eine Konturfräsung gemacht wird. Was ist hier der Vorteil?
Eine halbe Stunde Recherche im Netz hat mich hier nicht weitergebracht.
Gerne würde ich ohne Konturfräsung auskommen und das ganze mit Lamellos und AP-Verbindern auf Stoß mit D4 verleimen.
Das Helmipur von dem ich hier gelesen habe ist in der Beschaffung für mich recht kompliziert. Zudem scheint das Produkt die Bezeichnung geändert zu haben.

Begehe ich nun einen großen Fehler?
 

IngoS

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Hallo,

die Konturfräsung ist notwendig bei kunststoffbeschichteten Spanplatten mit gerundeter Vorderkante. Sonst gibt es da keinen sauberen Übergang. Bei einer Massivholzplatte, die nicht gefast ist, kannst du einfach gerade absägen.
Lammellos zur Führung sind gut, verleimen des Stoßes ganz schlecht, weil Lang- mit Querholz verleimt würde (auch die Flachdübel nicht verleimen).

Gruß

Ingo
 

Mitglied 59145

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Diese Konturfräsungen macht man ja wegen des Profils an Arbeitsplatten aus Span. An diesen Platten ist die Vorderkante oben rund und dann leicht schräg nach innen. Um dieses Profil um die Ecke zu führen bedarf es einer 45° Gehrung. Da man diese Gehrung nicht auf der vollen Plattenbreite haben möchte, wird diese abgesetzt.

Bei Massivholz (dazu zählt auch Keilgezinkt) ist das nicht nötig. Es kommt halt etwas auf die Kate an. Verleimen solltest du das aber nicht!!!!

Gruss
Ben
 

kneeslider

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Danke für die Erklärung,
konnte mir auch absolut keinen Reim darauf machen, was diese Fräsung in meinem Fall bringen soll.

Auf Leim werde ich dann verzichten.
Gibt es eine Alternative zu Helmipur, oder eine Idee wo ich solch eine Dichtmasse als Privatmann erstehen könnte?
 

Neige

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ch habe seit 6 Jahren meine Arbeitsplatten ohne irgendwelche Dichtmittel zusammengesetzt und keine Probleme.
Mach ich auch so, allerdings mit einer (fast) durchgehenden Feder, die nur einseitig eingeleimt ist um ein Schüsseln der Platte zu vermeiden. Den Rest erledigen die Plattenverbinder.
 

kneeslider

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Danke, dann werde ich ebenfalls auf Leim und Dichtmittel verzichten.

Vielen Dank für die Hilfe und ein schönes Wochenende
 

raziausdud

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Hat denn Deine Arbeitsplatte noch keine gerundete Vorderkante? Dann ist alles einfach - und Du brauchst nicht weiterlesen. Alles andere wurde schon geschrieben.

Ansonsten ein ganz einfacher Tipp - für Massivholz (!) , den habe ich auch hier bekommen. Normalerweise stößt ja die abgerundete Vorderkante der einen Platte auf die gerade abgeschnittene Kante der anderen Platte. Abhilfe: die abgerundete Kante der einen nach hinten. So ist schon mal der Stoß passend. Und natürlich noch die neue Vorderkante abrunden.

Rainer
 

kneeslider

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Hat denn Deine Arbeitsplatte noch keine gerundete Vorderkante? Dann ist alles einfach - und Du brauchst nicht weiterlesen. Alles andere wurde schon geschrieben.
Die Kante ist noch nicht abgerundet, das mache ich selbst.

Die Schnittkanten solltest Du aber vorsichtshalber versiegeln.
hier reicht es dann aber diese beim mehrfachen Ölen mitzubearbeiten, oder sollte hier mit anderen Mitteln gearbeitet werden?
 

Mitglied 59145

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Auf Gehrung ist für eine Massivholzplatte aber schlecht, das führt zwangsläufig zu Spalten.
Wenn man sich vorstellt man hat eine 45° Gehrung mit 60cm breiten Platten und diese Platten ändern die Breite(passiert bei Massivholz), dann sind 45° halt keine 45° mehr!
Und 2 mal irgendwas anderes als 45° sind halt keine 90° mehr, also Spalt!!

Gruss
Ben
 

kneeslider

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Die eine Platte misst 75cm, die andere nur 35 da passt auch nur eine Stoßverbindung.
Bin am Wochenende nicht so weit gekommen wie erhofft, wenn ich fertig bin, stelle ich mal ein Bild ein.
 

Mitglied 59145

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Die eine Platte misst 75cm, die andere nur 35 da passt auch nur eine Stoßverbindung.

Das stimmt jetzt nicht, der Begriff "falsche Gehrung" hilft da weiter.

Aber da du ja Massivholz nimmst und Arbeitsplatten auf Gehrung sowieso nicht sonderlich sinnvoll sind lassen wir das Mal gelten:emoji_wink:.

Gruss
Ben
 
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