Interessanter Thread.
Habe eine 70er Jahre „Papier“türe (dünnes Sperrholz außen, innen leichter Wabenkern o.ä.) von meinem Home Office zur Diele und draußen toben dann öfter mal die Kinder vorbei, während ich ein Telefonmeeting habe. Schallmässig ist die Türe quasi nicht existent.
Da überlege ich schon länger ob ich da was mache.
Ich wollte mir entweder die vorhandene Türe mit einer Multiplexplatte aufdoppeln (Masse) oder eine neue Tür aus MPX bauen. Und Dichtungen einsetzen.
Diese Aussage „im Labor könne man das messen, aber praktisch brächte das nichts“ liegt daran, dass das Gehör wie auch die Augen logarithmisch funktionieren. Die Empfindlichkeit des Gehörs nimmt mit geringerer Lautstärke zu.
Heisst man halbiert den Schalldruck und empfindet es immer noch als sehr präsent.
Aber am Ende ist die Frage, ob man hinter der Türe immer angestrengt lauscht oder ob man da zB mit laufendem Radio oder anderen Umgebungsgeräusche arbeitet etc. Dann verschiebt sich nämlich durch die Dämmung der Schallpegel der Geräusche, die durch die Tür kommen gegen die Umgebungsgeräusche, die man sowieso hat und es ist dann ok, während es vorher gestört hat.
Ich habe neben meinem Büro ein Musikzimmer, wo den ganzen Tag Flötenunterricht (und andere Instrumente) gegeben wird. Diese Wand habe ich vor zwei Jahren aufwändig gedämmt (Innenausbaufirma hat das gemacht), für 2.500 Euro eine extra Trockenbauwand mit Luft und Hanfmatten dazwischen davorgestellt, die dann mit 3 Schichten beplankt wurde, einmal 19mm OSB und zweimal mit schweren Knauf Schallschutzplatten, alles sauberst verfugt und verspachtelt.
Vorher fühlte es sich an als würde ich mit im Musikzimmer sitzen. Nachher war es sehr dezent und „weit weg“. Jedoch war ich erstmal noch beunruhigt, dass man es überhaupt noch durchhört.
Und genau das ist das mit der logarithmischen Empfindlichkeit des Ohrs. Denn die einzigen sonstigen Geräusche, die ich dann noch hörte, war das Rauschen der Heizung.
In der Praxis, wenn draußen Autos fahren oder ich zum Arbeiten ganz leise Musik anhabe, höre ich nichts mehr davon. Nichtmal, wenn ein ganzes Schülerquartett drüben für einen Auftritt probt.
Also: absolut, bei vollständiger Stille hört man meistens immer noch was. Relativ, gegen andere Geräusche, wird es sehr viel besser.