Türen Schalldämmung

odul

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Salu,

ich baue gerade neue Innentüren ein. Einige habe ich montiert, einige kommen noch.

Jetzt bin ich über das Thema Schalldämmung gestolpert - der Sohn ist doch recht laut am palavern.

Nutzt es was, den freien Zwischenraum zwischen Zarge und Wand mit Steinwolle auszustopfen? (ich habe mit den PU-Schaum nur drei Punkte gesetzt.)

Nutzt es was, an den Zargenrändern umlaufen Acryl/Silikon zu spritzen?

Nutzt es was, statt Röhrenspan nach Türen aus massiv Span zu schauen?

Andere Ratschläge?
 

DasMoritz

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Moin,

ich würde mal vermuten dass das Ausschäumen mit PU Schaum schon deutlich was bringt. Ich habe bei mir komplett alles ausgeschäumt (vorsichtig) und bin mit dem Ergebnis zufrieden.

Es gibt auch spezielle Türblätter die einen verbesserten Schallschutz haben sollen, keine Ahnung ob das hilft.

Zum Zargenrand und Silikon: Glauben tue ich das nicht, habe es aber bei aus optischen Gründen gemacht.
 

magmog

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Guuden,

jede Ritze lässt Luftschall durch, also abdichten.
Zum Mauerwerk mit Acryl, um Boden mittels eines Schallex.
Ein schweres Türblatt hilft, eine zweite Dichteben ebenfalls.
Schaum bringt schalltechnisch wenig, Mineralwolle wäre besser.
 

DasMoritz

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Moin,

mal ne Frage zum Schallex: Ich habe bei meinem Gäste WC den Eindruck dass recht viel Schall raus dringt, kleiner Raum, Fliesen, Spülung, wenig Schallschluckendes.

Unter der Tür ist ein Spalt von ca. 7mm.
Bringt da ein Schallex was und wenn ja, kann man das subjektiv beschreiben?

Habe davon vorher noch nie was gehört.

Danke,
Moritz
 

uli2003

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Falls Messungen im Labor gemacht werden...
In der Praxis wirkunglos.
Das ist Unsinn.

Als Erstes:
Fugendichtheit. Wenn du Schallschutz möchtest, dann muss das Element rundum (auch unten und zum Mauerwerk) fugendicht sein.
Auch Schlösser (zum Beispiel Buntbart) beachten.

Zweites: Masse.
Schweres Türblatt, Hohlräume ausstopfen mit Mineralwolle, oder ausfüllen mit Akustikschaum (Ja, den gibt es).

Drittes:
Zweite Dichtungsebene, Schallschutztürblatt (akustisch getrennte Mittellagen etc..), spezielle Bodendichtungen.

Viertes:
Doppeltür. Bringt voll ausgerüstet das Meiste :emoji_slight_smile:

Punkt 1 bringt erst einmal eine Menge. Wenn das nicht reicht, kannst du ja noch aufrüsten. Hohlräume ausstopfen schadet nie.
 

conny_g

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Interessanter Thread.
Habe eine 70er Jahre „Papier“türe (dünnes Sperrholz außen, innen leichter Wabenkern o.ä.) von meinem Home Office zur Diele und draußen toben dann öfter mal die Kinder vorbei, während ich ein Telefonmeeting habe. Schallmässig ist die Türe quasi nicht existent.
Da überlege ich schon länger ob ich da was mache.
Ich wollte mir entweder die vorhandene Türe mit einer Multiplexplatte aufdoppeln (Masse) oder eine neue Tür aus MPX bauen. Und Dichtungen einsetzen.

Diese Aussage „im Labor könne man das messen, aber praktisch brächte das nichts“ liegt daran, dass das Gehör wie auch die Augen logarithmisch funktionieren. Die Empfindlichkeit des Gehörs nimmt mit geringerer Lautstärke zu.
Heisst man halbiert den Schalldruck und empfindet es immer noch als sehr präsent.
Aber am Ende ist die Frage, ob man hinter der Türe immer angestrengt lauscht oder ob man da zB mit laufendem Radio oder anderen Umgebungsgeräusche arbeitet etc. Dann verschiebt sich nämlich durch die Dämmung der Schallpegel der Geräusche, die durch die Tür kommen gegen die Umgebungsgeräusche, die man sowieso hat und es ist dann ok, während es vorher gestört hat.

Ich habe neben meinem Büro ein Musikzimmer, wo den ganzen Tag Flötenunterricht (und andere Instrumente) gegeben wird. Diese Wand habe ich vor zwei Jahren aufwändig gedämmt (Innenausbaufirma hat das gemacht), für 2.500 Euro eine extra Trockenbauwand mit Luft und Hanfmatten dazwischen davorgestellt, die dann mit 3 Schichten beplankt wurde, einmal 19mm OSB und zweimal mit schweren Knauf Schallschutzplatten, alles sauberst verfugt und verspachtelt.
Vorher fühlte es sich an als würde ich mit im Musikzimmer sitzen. Nachher war es sehr dezent und „weit weg“. Jedoch war ich erstmal noch beunruhigt, dass man es überhaupt noch durchhört.
Und genau das ist das mit der logarithmischen Empfindlichkeit des Ohrs. Denn die einzigen sonstigen Geräusche, die ich dann noch hörte, war das Rauschen der Heizung.
In der Praxis, wenn draußen Autos fahren oder ich zum Arbeiten ganz leise Musik anhabe, höre ich nichts mehr davon. Nichtmal, wenn ein ganzes Schülerquartett drüben für einen Auftritt probt.

Also: absolut, bei vollständiger Stille hört man meistens immer noch was. Relativ, gegen andere Geräusche, wird es sehr viel besser.
 

uli2003

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Heisst man halbiert den Schalldruck und empfindet es immer noch als sehr präsent.
Ja natürlich, wobei eine Halbierung des Schalldrucks schon ganz viel ausmacht. Von 0,1p auf 0,05p (um mal 'normale' Pegel zu haben) macht 6 db aus, das ist schon eine Menge, auch für das Gehör.
Bei einer normalen Zimmertür als Basis lassen sich auch 25-30 dB schaffen, je nach Mittellage.
 

pixelflicker

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mal ne Frage zum Schallex: Ich habe bei meinem Gäste WC den Eindruck dass recht viel Schall raus dringt, kleiner Raum, Fliesen, Spülung, wenig Schallschluckendes.

Unter der Tür ist ein Spalt von ca. 7mm.
Bringt da ein Schallex was und wenn ja, kann man das subjektiv beschreiben?
Ich glaube da würde es mehr bringen, wenn man in dem Raum den Schall etwas schlucken würde. Also etwas Schallschluckendes an die Decke z.B.
 

conny_g

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Ich glaube da würde es mehr bringen, wenn man in dem Raum den Schall etwas schlucken würde. Also etwas Schallschluckendes an die Decke z.B.

Oder erst gar keinen Lärm machen. :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye: scnr

Das Schallex bringt schon was, das ist eine Schwachstelle bei Türen, wenn es keine Schwelle gibt.
Muss aber eben präzise montiert sein.
 
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