Spezialwerkzeuge einfacher Möbelbau

Berni62

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"Wobei ich ja schon ganz schön baff bin, was so eine Kellerwerkstatt dann kostet!"

und wenn Du dann noch das Holz dazu rechnest!
Mal ehrlich, an welche Summe hast Du denn gedacht?

"Aus kaufmännischer Sicht käme man da ja schon in Versuchung, dass dem Finanzamt bis zur Feststellung der Liebhaberei als Gewerbe unterzuschieben -- schon der Mehrwertsteuer wegen..."

Der Versuch ist nicht strafbar, aber meinst Du, die schlafen noch auf Bäumen?
 

bello

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Hallo cpr,

soweit ich Dich verstehe, hast du erstmal vor einige Übungsregale für eine Mietwohnung zu bauen und später den Ausbau des Wochenendhauses.

Dabei wird bei beiden Situationen wenig Zeit zur Verfügung stehen, um Leimholz selbst zu fertigen oder Schreinerromatik zu frönen. Die Teile müssen einfach fertig werden. Also ist ein Maschinenpark nötig.

Finanziell stelle ich für dieses Vorhaben einmal einen Rahmen von 10 000 € in den Raum.

Für den ersten Schritt benötigst Du Taucsägesäge, Führungsschiene, Akkuschrauber, Lamellofräse (falls Du die von Heiko angeführten Clamex einsetzen willst). Nehme ich jetzt mal als Beispiel Festool und Lamello, eventuell etwas Zubehör, dürften hier die ersten 1500 € fällig sein.

Im nächsten Schritt kommen dann zum Ausbau des Wochenendhauses folgende Geräte dazu: Festool CS 70 (2800 €), CMS-Modul mit OF 1400 (1500 €), event. Kappsäge um 1000€, Lochreihenbohrset für System 32 (450€), Führungsschiene dazu, Einbohrlehre für Topfbänder etc. (z.B. von Hettich um 150€), dann eine Rotex 600€, Sauger CTL 26 für 580€, Fein Multimaster für 300€, Fräser, Bohrer, Handwerkzeuge, vielleicht ist dann noch etwas Geld für eine kleine Hammer-Hobelmaschine oder ein anderes Gerät übrig.

Mit der Einrichtung hättest Du jetzt die Möglichkeit auch das Wochenendhaus auszubauen. Warscheinlich wird dann der größte Teil des Eingesparten in der Freude des Selbermachens liegen.

Gruß
 

Berni62

ww-eiche
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heiko-rech;340955 Ich interpretiere das so schrieb:
Hallo Heiko,
davon war auch nicht die Rede. Dietrich sprach von einer Hobbytischlerei. Die von Dir aufgezählten Werkzeuge machen noch keine Hobbytischlerei, aber das weißt Du auch.
Klar, dass man damit schon was bauen kann, aber wiederholgenau Arbeiten und Spaß dabei haben, wird schwierig und vor allem keine Freude.
Du arbeitest doch auch lieber mit Deiner Erika, oder?
Zudem finde ich Deine 2.000 Euro zu optimistisch.
Grüße
Bernhard
 

Berni62

ww-eiche
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Hallo cpr,

Finanziell stelle ich für dieses Vorhaben einmal einen Rahmen von 10 000 € in den Raum.

Völlig richtig und damit sind wir wieder bei Dietrichs Kleinwagen. Bei Deinem Betrag taucht noch nicht einmal Bohrmaschine und Bohrhammer auf. Diese Geräte dürften beim Aus- und Umbau unabdingbar sein.
Gruß
Bernhard
 

civil engineer

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Finanziell stelle ich für dieses Vorhaben einmal einen Rahmen von 10 000 € in den Raum.

Ich erhöhe auf € 25000! Weil für ein paar Regalbretter im Wochenendhaus wird er auch ein CAD- Programm mit entsprechender hardware brauchen.

Irgendwie kann ich nicht verstehen, dass heutzutage die Kirche nicht mehr im Dorf gelassen werden kann.
 

Sägenbremser

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Hallo cpr
den hübschen Gedanken die Mehrwertsteuer "einsparen zu könne" solltest
du lieber in den Bereich der Träume verschieben. Damit haben schon Legionen
von Liebhabern grosser Segeljachten Schiffbruch erlitten. Das Feelingsystem.

Das funktioniert schon 2-3 Jahre, aber nach Feststellung der Liebhaberei wäre
es ein kostspieliges Erwachen. Die Jungens von der Erstellungsbehörde sind da
schon recht fit geworden.

Such dir für den Anfang einen jungen, nicht so kostspieligen Tischler, der dir
bei deinen ersten Möbelprojekten zur Seite steht. Das ist nicht umsonst, aber
wird dir eine ganze Menge Zeit/Geld sparen helfen. Er kann auf Technik zugreifen,
die für den Beginn einfach zu kostspielig für dich ist, um einzelne Projekte in einer
vertretbaren Zeit und Qualität erstellen zu können. Es ist ja nicht einfach mit einem
schönen Maschinenpark im 3-4 stelligem Bereich getan, du darfst deine Nachbarn
nicht strapazieren, du mußt deine Spänne/Reste umweltkonform entsorgen, die
einfachsten Sicherheitsauflagen erfüllen und anderes mehr.

Kenne das zu genüge im umgedrehten Verhältnis. Tischler fängt an in Metall zu
machen. Bis ich einige nette Kerle aus der Modellbaukiste gefunden hatte, habe
ich mehr Werkzeug geschrottet, als in meinem ganzen Tischlerleben zuvor.:emoji_frowning2:

Und ganz besonders möchte ich dir ans Herz legen - fang mit einem ganz kleinen,
einfachem Projekt an und die ersten Erfahrungen wirst du niemals mehr so
preiswert bekommen. Das kommt jetzt aus recht kostspieliger Erfahrung im
Metallbereich, meine erste Arbeit auf der Drehbank war gleich mal die Zylinder
am Motorrad abdrehen um die Verdichtung zu erhöhen. Theoretisch ein Klacks,
hat mich aber neue Zylinder/Kolben gekostet bis es so funktioniert hatte wie ich
es mir vorgestellt habe. Für den Gegenwert hätte ich mir das Spiel locker auch
beim Veredler bestellen gekonnt, aber es macht doch glücklicher es geschafft zu
haben und es lernt wirklich Respekt vor einem fremden Handwerk.

Liebe Grüsse, Harald
 

FlyingT

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Jungs ihr haut aber auch immer auf die Brause.

Das es nach oben keine Grenzen gibt weiss jeder. Aber ganz ehrlich mit ner Handkreissäge, Flachdübelfräse, Oberfräse, Akkuschrauber, Schleifer und nen Besen kriegt man schon recht viel auf die Beine. Und da liegen wir bei Bosch Grün oder Einhell Rot noch weit entfernt von 1500€.

Gut ist jetzt nicht auf den 1/10mm genau, aber das mir auch egal. Ich will nen Schrank der in die Nische passt. Ob da jetzt 2 cm fehlen, drupp gesch****. Aber es fehlen eben keine 20cm wie bei nem Pax. Nicht 90° sondern 88°; dass den Pullovern auch egal. Ist jetzt auch kein von Jungfrauen, bei Vollmond, geschlagenes Nussholz, sondern einfaches Leimholz für kleines Geld aus dem Baumarkt, aber hey jeder der das sieht sagt "Was? Das hast du selber gemacht? Sieht doch super aus"

Ich hatte nen bissi Zeitvertreib und "was selber gemacht". Es sind doch nicht alle Perfektionisten die alles 100% perfekt haben möchten. Manchmal möchte man auch einfach ein Mass was nicht von der Stange ist (bei ner Dachgeschosswohnung vielleicht sogar an eine Schräge angepasst). Über geringfügige abweichungen schaut man dann hinweg. Und wenn man irgendwann in weiter ferne mal so richtig Blut gelegt hat, ja dann kommt das Festool Programm und ne Altendorf.

Ansonsten muss man halt mal ganz stark zwischen Hobby, mittel zum Zweck und "Provisorium für die Ewigkeit" differenzieren.

und:
"Wer billig kauft, kauft zweimal zum Prinzip für Investitionen. Kaufmännisch sinnvoll ist das sicher nicht (schon gar nicht beim aktuellen Zinssatz)."

Ja kaufmännisch sicherlich nicht das sinnvollste, aber effektiv das beste. Es ist oftmals sinnvoller sich erst mal ne Küche von der Katzenberger zu kaufen bis man die Poggenpohl zusammen gespart hat, statt die nächsten 10 Jahre gar keine zu haben :emoji_grin:
 

WinfriedM

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Wenn es dir ums Geldsparen geht, dann bau nur das, was du nicht aus Großserienproduktion kaufen kannst. Denn erst die macht es unglaublich günstig. Gegen die kannst du nie konkurieren, wohl aber zu den Preisen vom Einzelstücken, die ein Tischler für dich fertigen würde.

Es kann durchaus sein, das du eine Tischlerei findest, die dir die Zuschnitte macht und entsprechende Kanten anbringt. Du zählst dann aber zu einer recht seltenen Kundschaft, da gibt es sozusagen keinen gut funktionierenden Markt. Die Preise für solche Arbeiten sind dann zuweilen utopisch. Jemanden zu finden, schwer oder man spürt großes Desinteresse und keine Zeit. Ging mir jedenfalls so.

Sicherlich liegt das auch an dem nicht so standardisierten digitalen Schnittstellen zum Kunden und dem Automatisierungsgrad. Du kannst nicht zu Hause eine Datei erstellen, die beim Tischler um die Ecke eine Plattensäge voll automatisch arbeiten lässt. Beim Lasern ist man da schon wesentlich weiter, ebenso, wenn ich z.B. Leiterplatten herstellen lasse.
 

Dietrich

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Hallo,

man müsste mal suchen wann hier im Forum das letzte Mal Einhell und Bosch grün empfohlen wurde?

Allerdings möchte ich regelrecht abraten die Hobbyschreinerei mit Spanplatten zu beginnen, teilw. wird das Zeug so teuer an den Endkunden verkauft das es sich nicht mehr lohnt Arbeit dort zu investieren.
Beispiel Spanplattentür gibt es fertig großteils billiger als das Rohmaterial für den Endverbraucher kostet.
Bei Massivholz sieht es anders aus, aber man muß bereit sein den Preis für 2 fertige Spanplattentüren in Holz aus zu geben.
 

Snekker

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Hallo bello
Bist du Festtool Vertreter oder was? Wen du eine Oberfräse ohne Fräser verkaufst dann muss ich davon ausgehen. Kein Vertreter erzählt seinem Kunden das er Folgekosten zu erwarten hat, und die sind bei der OF 1400 nicht gering. Fräser kosten dafür zwischen 80 und 150€ das Stück. Wenn man in dem Tempo weiter macht das Geld zum Fenster raus zu schmeißen dann reichen 50000€ nicht für die Luxusausstattung die du dem armen cpr aufdrückst. Vor allem wenn man dann das notwendige Handwerkzeug mit einbezieht Die Hobel von Lie Nielsen und die ganzen Handsägen. Sowie das komplette Set Japanische Stecheisen in Damaszener Stahl. Eine Hobelbank Sonderanfertigung aus Mahagoni sowie diversen anderen Kleinkram.:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
 

Thomas09

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10.000 Euronen... kommt mir ein bisschen sehr viel vor um ein paar Regale zu bauen.

Ich denke für den Anfang reicht nen Akkuschrauber mit ein bisschen Power. Dazu noch ne Bohrmaschine mit Schlag.
Dann noch ne Tauschsäge mit FS, ein Excenter, eine Flachdübelfräse und evtl eine Oberfräse. Damit kann man sich doch fast alles bauen, was nicht sehr komplex ist. Man muß halt auch mal improvisieren!

Das muss auch nicht alles von Festool sein!!!

Das macht vielleicht 1500, wenn man sich nicht das schlechteste kauft. Und auch das reicht für jemanden, der keine Perfekten Ergebnisse haben möchte, voll aus. Zumal zu den perfekten Ergebnissen auch viel Erfahrung gehört. D.h. wirklich bessere Ergebnisse kann man sich sowieso nur zu einem gewissen Teil kaufen.

1A Schablonen für System 32 kann er sich wunderbar an der Arbeit selber zimmern. Einfach mal im Internet nach vorlagen suchen
 

pedder

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Aus kaufmännischer Sicht käme man da ja schon in Versuchung, dass dem Finanzamt bis zur Feststellung der Liebhaberei als Gewerbe unterzuschieben -- schon der Mehrwertsteuer wegen...


Kaufmännisch? Hast Du dich mal erkundigt, was das FA dann für Zinsen nimmt?
0,5 % - pro Monat! Teures Darlehen.
 

cpr

ww-pappel
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Also selbst will ich kein Kleingewerbetreibender "Holz" sein, ich hab mich da unscharf ausgedrückt. Im Gegenteil:

In Maschinen sollten Unternehmer invenstieren, finde ich. Die dürfen abschreiben und (hoffentlich eingepreist) tätigen Ersatzinvestitionen. Und haben ggf Mitarbeiter, mit denen sie Maschinen auslasten können.
Ich finde die steuerrechtliche Regelung keinen schlechten Anhaltspunkt: Mittlere dreistellige Beträge (pro Stück) sind ein Werzkeug, vierstellige Beträge gehören unter "Maschinen" ins Anlagevermögen (gaaanz vereinfacht dargestellt, ich weiß).

Ich gehe zugegebenermaßen davon aus, dass ich, wenn ich als Privatkunde eine "Profi"-Anfrage schicke, dass ich dann von Dienstleistern wie einem "Zuschneider" auch bedient werde.
Das nervige an Privatkunden ist ja nicht, dass die keine Unternehmen sind. Sondern dass die rumdiskutieren, weil sie sich nicht in Branchengrundlagen eingearbeitet haben. Die wollen einen Schrank, und rufen einen an. Die Kommunikation geht dann schief.



Deswegen überlege ich mir (unter andrem hier mit eurer Hilfe) ja haargenau, wie ich eine "Zuschnittsanfrage" stellen werde. Denn die Investition in diese Maschinen nicht tätigen zu müssen, ist aus Metaller-Sicht in der Tat meine Vorstellung gewesen, als ich mir die letzten Wochen auf der Radreise das Thema so überlegt hab…


Butter bei die Fische:
Stückliste, Arbeitsplan, Werkzeuge (und "Werker", aber das bin nur ich)

Drei Schränke "Badezimmer mit Schräge" (Ware von der Stange verschenkt zuviel Raum)

Stückliste
Noch zu nennen, ich hoffe weiterhin auf einen Zuschneider von beschichteter Spanplatte

Arbeitsplan
Baugruppe Korpus
  • Lochreihen bohren für Einlegeböden
  • Löcher bohren für Topfscharnier
  • Schlitze fräsen an Stirnseiten
  • Schlitze fräsen an "Kanten"
  • Schlitze fräsen an hinteren Kanten für Rückwand
  • verleimen/verschrauben (Biskuits/Clamex)
  • Löcher bohren für kleine Gummi-Anschläge d=5mm?

Baugruppe Sockel
  • Wandanschluss ausfräsen
  • Dübellöcher bohren
  • verleimen

Baugruppe Tür
  • Scharnierlöcher bohren d= x mm
  • Grifflöcher bohren d=5mm

Baugruppen verbinden
  • Löcher bohren Sockelleiste
  • verschrauben


Werkzeugliste
  1. Akkuschrauber
  2. Holzbohrer d=5mm
  3. Bohrschablone 32mm Abstand, 37mm von Vorderkante
  4. Bohrschablone 32mm Abstand, x mm von Hinterkante
  5. Bohrer/"Fräser"/"?" Topfscharnier
  6. Schablone Topfscharnier
  7. Flachdübelfräser
  8. Holzbohrer d=8mm
  9. Fräser "Wandabschluss"
  10. Oberfräse?
  11. Spannwerkzeuge zum Verleimen
 

Snekker

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Hallo Thomas09
Vielleicht ist es noch nicht bis zu dir durchgedrungen aber hier werden die Hobby Tischler die für alles eine Maschine brauchen und immer nur vom Feinsten, Die mit massiven Kapitaleinsatz eine Apfelsinenkiste fertigen und sich dann als Super Tischler fühlen massiv durch den Kakao gezogen. Mir sind Puristen wie Uwe Salzmann auch lieber, der weiß wenigstens wo von er spricht und der plappert bestimmt nicht die Parolen aus den Werbebroschüren von Festtool nach. Ich kenne Hobby Tischler die haben Werkzeug für 50000€ in der Werkstatt und bringen doch nichts zu Stande weil sie nicht einmal eine Hobelbank haben um richtig zu spannen. Als Entschuldigung dafür das sie leider dieses oder jenes nicht zu Stande bringen höre ich dann immer das irgend ein Werkzeug fehlt. Ich nenne das das Heimwerkersyndrom Vadder braucht eben Seine Werkstatt, denn nur da kann er sich ganz als Mann fühlen. Bei den Weibern bringt er es ja nicht mehr!:emoji_grin::emoji_grin::emoji_grin:
Das sollte jetzt Ironisch gemeint sein! Nur für den fall das es hier jemanden gibt der das nicht versteht.
 

Haui57

ww-esche
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Also ich sehe es ähnlich wie FlyingT und Thomas. Man sollte bei der Ausstattung der Werkstatt wirklich die Kirche im Dorf lassen (wobei sie bei mir auch schon mindestens im Nachbarort steht und immer noch Einiges auf dem Wunschzettel steht)
Für das Bohren von Lochreihen hab ich eine Schablone aus dem Netz gekauft (direkt ist billiger als bei Ibäh), da ich selbst auch grad eine Schrankwand bauen will. Bin aber noch in der Planung und hab die Schablone noch nicht ausprobiert.
Ich baue selbst, weil ich den Platz (mit Schräge) optimal ausnutzen möchte.
Material: noch keine Ahnung, bin noch auf der Suche.
 

ChrisOL

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Hallo,

dann will ich auch noch was zum Thema Werkstattausstattung und Hobbytischlerei sagen.

Ich bin nun seit ca. 1 Jahr bei diesem tollem Hobby angekommen. Zwei Erkenntnisse die einem schnell klar werden wenn man sich näher mit der Materie beschäftigt und eintaucht.

1. Illusion: Geld sparen durch selber machen

Man gibt doch schon viel Geld für Werkzeug und Ausstattungen aus, da ist man auf jeden Fall im 4-stelligen Bereich, auch wenn man klein anfängt. Ich habe mal grob überschlagen was ich an Handwerkszeug, Literatur, Zwingen, Schärfzubehör, ein paar Maschinen und Kleinkram bisher ausgegeben habe, das öffnet einem die Augen auch wenn man nach und nach kauft.
Dann hat man aber noch kein Material gekauft. Und dass der schöne Nussbaumtisch, den man so gerne selbst bauen möchte, noch mal einen 4-stelligen Betrag an Material verschlingt hat man noch gar nicht berücksichtigt.


2. Illusion: mal eben schnell selbst Möbel bauen

Viele haben den Wunsch selbst Möbel bauen zu wollen. Klar bekommt man aus dem Umfeld zu dem ersten Stück vielleicht noch Lob und Anerkennung, aber realistisch betrachtet würde man sich diese Stücke im Geschäft nicht kaufen wollen.
Um den Werkstoff zu verstehen oder um mit den Werkzeugen umgehen zu können braucht man einfach Übung. Man muss Fehler machen um daraus zu lernen oder man benötigt einen guten Lehrmeister bei dem man sich viel abgucken kann. Dann kommt noch der Faktor Zeit in dem Hobby dazu. Ohne große Maschinenausstattung - die in vielen Fällen ein Zeitgewinn sind - dauern halbwegs anspruchsvolle Projekte schnell Wochen bzw. Monate. Je nach dem wie viel Stunden man in der Woche für sein Hobby abzwacken kann. Wenn man über ein Jahr auf ein Bett, Schränke und Tische warten möchte kann man es selbst versuchen, realistisch ist das aber wohl nicht.


Wenn man sich dem bewußt ist, hat man ein schönes, produktives Hobby und die Möglichkeit sich individuell Dinge zu erschaffen auf die man ein klein wenig Stolz sein darf.


Viele Grüße
Christoph
 

Zärtling

ww-kiefer
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Sind die Seiten der Regale denn sichtbar?Sofern Regal an Regal geschraubt wird, könnte man auch eine lösbare Verbindung durch Korpusschrauben erreichen. Es geht einfacher, schneller, man spart sich Verleimarbeiten(zeiten) und vor allem Geld, da man keine Flachdübelfräse braucht. Mit Blendseiten auf den Korpusseiten, sollten sie sichtbar sein, sind auch keine Korpusschrauben mehr zu sehen.
 

Snekker

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Hallo Christoph
Der Fehler den die meisten machen ist, das sie die Hobelbank erst zum Schluss auf ihrer Liste haben. Richtig wäre es die Hobelbank zu erst zu kaufen. Eine Schöne schwere Hobelbank erleichtert das Arbeiten ungemein. Es ist schon ein Unterschied ob du richtig Hobeln kannst weil du dein Brett in eine Schwere Hobelbank eingespannt hast oder ob der Tisch sich jedes mal mit bewegt wie bei dem Klappergestell von Festtool. Wenn du richtig arbeiten kannst dann brauchst du keine teuren Maschinen. Hobeln kannst du auch von Hand. Ich füge beispielsweise genau so schnell mit dem Handhobel wie mit der Maschine. Das aushobeln geht auch gut von Hand wenn man eine gute Hobelbank hat. Zinken kann man gut von Hand herstellen. Man braucht dafür nur das richtige Werkzeug. Einen Winkel und ein Streichmaß, ein Messer zum vor ritzen und ein Stecheisen. Sowie eine gute Säge mit 14-16 Zähnen per Inch und eine Schmiege. Fälzen kann man auch gut mit der Hand. Man benötigt nur einen Simshobel mit Vorschneider und Seitenanschlag. Hat man keinen Seitenanschlag tut es auch ein Richtscheit das man auf das zu fälzende Werkstück als Anschlag spannt. Schlitz und Zapfen Verbindungen macht man mit dem selben Werkzeug das man auch für Zinken auch braucht. Die Bandsäge lässt sich gut von einer Schweifsäge ersetzen. Nuten kann man mit dem Nuthobel Ich würde hier allerdings aus praktischen Gründen eine Oberfräse vorziehen. Da eine OF billiger sein wird als ein Falzhobel.. Maschinen müssen nicht unbedingt von Festo sein. Eine billige OF mit 8mm Spannzange von Bosch grün oder von Trend langt für den Anfang.. Das alles sollte für weniger als 3000€ zu haben sein. Wobei die Hobelbank Wahrscheinlich das Teuerste sein wird.. Wenn man nun die Handwerker-stunde mit 50,€ und den Zeitaufwand für ein Ordentlich gearbeitetes Möbel mit 40-50 Stunden an nimmt dann sollte sich die Investition bald bezahlt machen. Mit der Spanplatten Industrie kann man natürlich nicht Konkurrieren. Aber wir wollen ja Möbel und keine Apfelsinenkisten.:emoji_slight_smile::emoji_slight_smile::emoji_slight_smile:
 

FlyingT

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Hallo,

man müsste mal suchen wann hier im Forum das letzte Mal Einhell und Bosch grün empfohlen wurde?

Hier treiben sich ja auch nur "Holznerds" rum. Die haben einen ganz anderen Anspruch als der gemeine "das soll halt in die Nische/unter die Schräge passen" Nutzer. Wahrscheinlich werden Jährlich zig Tausend Zäune, Regale und Schränke mit Bosch Grün gebaut. Und auch Einhell wird nicht vom Ausstellen leben, die werden ihr Zeug auch verkaufen. Und damit wird man auch nen Korpus herstellen können.

Man merkt halt hier immer wieder das viele Leute den Blick für die bedürfnisse des Fragenden verloren haben.

Mich erinnert das hier immer sehr an ein PC Forum, wo nach nem rechner für die Frau gefragt wird (Surfen, Office und Mahjong) und aus allen ecken heisst es 6X3,5ghz sollten es an Prozessorleistung schon sein.
 

chris_maa

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Die Einrichtung einer Hobbywerkstatt ist nicht mein Fachgebiet aber zum Thema Zuschnitt kann ich Dir vielleicht was nützliches mit auf den Weg geben.

Spar Dir die Mühe, möglichst professionell aussehende Anfragen zu verschicken. Jeder Zuschnittdienstleister merkt, dass Du privater Endverbraucher bist und wird sich nicht lange damit beschäftigen. Wenn Du aber bei einem Gewerbe der Metallbranche angestellt bist, hast Du vielleicht die Möglichkeit, dich über den Betrieb beispielsweise bei speedmaster.at zu registrieren. Das ist ein Zuschnittdienstleister, bei dem Du alles über einen Online- Shop bestellst. Du kannst verschiedene Plattenwerkstoffe, Dekore und Bekantungen auswählen. Geschenkt gibt es da nichts aber Qualität und Lieferzeit stimmen.

Als Alternative dazu kann ich immer noch den zuschneidenden und bekantenden Holzhändler nennen. Oder ganz klassisch: den Tischler in deiner Nachbarschaft! Ja, uns gibt es tatsächlich noch. Und wenn Du den richtigen gefunden hast, gibt es bei der Abholung der Zuschnitte vielleicht sogar noch ein paar praktische Ratschläge aus dem Tischlerhandwerk und ne Tasse Kaffee oben drauf. Die gibts bei Speedmaster übrigens nicht. :emoji_wink:

Grüße, Christian
 

rorob

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Dietrich:
man müsste mal suchen wann hier im Forum das letzte Mal Einhell und Bosch grün empfohlen wurde?

Hallo Dietrich,
ich will hier nicht Einhell empfehlen, sondern nur einen Bericht abliefern.
Seit kurzem habe ich eine Stichsäge Einhell Red, glaube, sie hat so ca 70 € gekostet. Ich muß dazu bemerken, daß ich eine Stichsäge sehr selten benutze, alle Frässchabonen, die ich mit meiner Scheppach HBS 32 schneiden kann, mach ich damit. Ich will auch nicht versuchen, mit einer Stichsäge verleimfähige Gehrungen zu sägen, oder überhaupt die Stichsäge mit einer Kreissäge vergleichen. Aber, da ich keine Dekupiersäge habe, muß ich Innenradien eben mit einer Stichsäge herstellen.
Fazit: ich habe in dieser Woche mit der Einhell Red 54 Innenradien mit 35 mm Radius gesägt, die ich dann mit einer Schablone auf dem Frästisch mit einem Bündigfräser fertiggestellt habe. Ich muß dazu sagen, ich hab der Einhell ein Kurvensägeblatt von Bosch spendiert. Pendelhub ausgeschaltet, Maschine in meine workmate gespannt, konzentriert gearbeitet, Ergebnis wie gehofft, Stichsäge hat klaglos ihre Arbeit verrichtet, wurde nicht mal wirklich warm dabei. Berichte, die beklagen, daß die Einhell nach 50 cm Sägen den Geist aufgibt, kann ich nicht bestätigen.
Einen Langzeit-Report kann ich nicht liefern, da ich die Stichsäge selten benutze, es sei denn, ich bau meine "Biertragl-Produktion" zur Serie aus.
Fazit: Für die Zwecke, wozu ich eine Stichsäge brauche, hat die Einhell-Red bisher das erfüllt, was ich erwartet habe.

Gruß
Robert
 

cpr

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Hm, ich kann nicht von Seite 3 auf Seite 4 weiterklicken, ich hoffe, ich habe keinen Beitrag ungelesen lassen.

Eine Oberfräse habe ich in der nahen Verwandschaft gefunden. Der Kauf einer Flachdübelfräse ist angeleiert.

Letztes Wochenende musste ich aber erstmal meine Ausrüstung vom Radurlaub überarbeiten, da war für Probearbeiten noch keine Zeit.

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yoghurt

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Sind die Seiten der Regale denn sichtbar?Sofern Regal an Regal geschraubt wird, könnte man auch eine lösbare Verbindung durch Korpusschrauben erreichen. Es geht einfacher, schneller, man spart sich Verleimarbeiten(zeiten) und vor allem Geld, da man keine Flachdübelfräse braucht. Mit Blendseiten auf den Korpusseiten, sollten sie sichtbar sein, sind auch keine Korpusschrauben mehr zu sehen.

Hallo,
genau das war auch meine erste Überlegung. Von außen verschrauben (wenn's geht in Kombination mit Lamellos - ohne Leim!). Da gehen auch Spax (ich nehme 3,5x50), Lochreihe mit Schablone. Vermeide den Leim und das Material kann mehrmals zum passenden Schrank verarbeitet werden.

Dafür braucht es kein Stemmeisen, keinen Hobel und keine Hobelbank. Platten und Kanten würde ich beim örtlichen Tischler versuchen zu kriegen. Rückwände sollte man zwar einfälzen oder einnuten - es geht aber auch stumpf aufgeschraubt. Topfbänder kann man mit einem 35er Forstner- oder Kunstbohrer einbohren. Sockel kann man sich Sparen, da nimmt man Sockelstellfüße aus dem Küchenbau und klipst die Blende einfach davor....

So habe ich cprs Anliegen verstanden! Das hat mit Tischlerei oder woodworking als Hobby nicht viel zu tun, führt aber mit wenig Werkzeug zum Ziel:

Man braucht:
Fertig zugeschnittenes und bekantetes Material
Einen ollen Tisch zum darauf arbeiten
Akkuschrauber
Schablone für Lochreihen
35er Bohrer
5er Bohrer
4er Bohrer
Gut wäre noch eine Stichsäge um Sockelblenden an Sockelleisten und schiefe Böden anpassen zu können.

Sollte sich dann der Effekt des "einmal Blut leckens" einstellen, gibt es hier viel kompetente Hobbyisten, die sich mit den weiteren Schritten gut auskennen....
 
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