Spannungsspitzen durch große Bandsäge ohne Motorbremse?

Sire Toby

ww-robinie
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Ich mache jetzt mal dieses Thema auf.
Wenn ich es unscharf oder falsch formuliert habe, bitte Rückmeldung.
Hintergrund: 800er Bandsäge bislang ohne Motorbremse. Ich hatte dies bislang durch das Nachlaufen eher für ein Sicherheitsrisiko für meine Finger betrachtet… Hobbyist, darf nachlaufen.
Jetzt hat mir ein elektrotechnisch sehr versierter Freund aber erklärt, dass durch kurze ungewollte Stromunterbrechungen ohne Wiederanlaufschutz beim Angehen des Stroms gemeine Spannungsspitzen auftreten können, die sowohl den Motor killen als auch ggf. andere Geräte in der Werkstatt, da die nachlaufende Säge quAsi als Generator weiter läuft und evtl ungünstige Spitzen produziert.
Habe ich das richtig verstanden und wiedergegeben?
Vielleicht können die Experten sich hier äußern?
@uli2003 @fahe @odul @Time_to_wonder
Schönen Abend allseits und Danke für Berichtigungen und Erklärungen
 

Andy17780

ww-kastanie
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Ich bezweifle stark das es da zu Problemen kommt, wenn du aber sicher gehen willst empfehle ich dir einfach einen Schütz dazwischen zu bauen oder einen Nockendrehschalter der allpolig trennt. Vielleicht ist ja sogar ein Sanftanlauf verbaut der verhindert das Spannungsschwankungen im Netz entstehen wenn der Motor startet. Das sind im Prinzip nur Wiederstände die den Strom langsam durchlassen bis die volle Power da ist. Diese Wiederstände würden natürlich auch andersrum funktionieren.

Gruß Andreas
 

Sire Toby

ww-robinie
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Da ist gar nichts verbaut außer einem Stern-Dreieckschalter. Und die technische Lösung habe ich schon mit Klibo geklärt.
Mir ging es mehr um den technischen Hintergrund bzw. die Sache an sich.
Bislang Habe ich angenommen, dass es eine reines Sicherheitsproblem für meine Finger ist. Allerdings gibt es anscheinend auch eine technische Ebene, die auch für andere relevant sein könnte.
 

KaiX0

ww-robinie
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Bin ich zu doof? Also:
1.-> Säge ausgeschaltet (=Stromkreis unterbrochen)
2. -> Säge funktioniert im Nachlauf wie ein Generator
3.-> Strom im Netz geht aus und wieder an.

Korrekt?
Falls ja, wie kann ein fiktiver Generator, der vom Netz getrennt ist, mit diesem interferieren?
 

Annis

ww-robinie
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Die Bremse müsste aber schon mechanisch sein, oder? Eine elektrische Motorbremse würde ja ohne Strom nicht bremsen. Ich denke relevanter als die Bremse ist der Wiederanlaufschutz.
 

PrimaNoctis

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Die Bremse müsste aber schon mechanisch sein, oder? Eine elektrische Motorbremse würde ja ohne Strom nicht bremsen. Ich denke relevanter als die Bremse ist der Wiederanlaufschutz.
Die Hema PH Serie hat einen Stern-Dreieck-Schalter MIT Bremse. Wenn du auf 0 schaltest und dann nach links hälst (Feder verbaut), dann bekommt der Motor quasi in die andere Richtung Strom und bremst. Meine BZ800 hat das auch und ich wette ein Eis bei deinem @Sire Toby hoffentlich bald anstehenden Besuch bei mir, dass deine das auch hat. Guck dir den Schalter bitte mal genau an.

Zum Thema haben wir schon gesprochen und ich kann leider nix beitragen. Wenn die Dinger aber 55 Jahre so überlebt haben, würde ich es einfach drauf ankommen lassen. Ein Notaus vorne am Tisch wäre mir da lieber. Bitte berichte, falls du es umbaust.
 

PrimaNoctis

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Ich kenne deine Säge nicht, aber mit einem 3-5 kW Motor als ‚nachlaufender‘ Generator hat dieser im niederohmigen, starren Netz keine Chance.
Das wiederkehrende Netz zieht den sofort synchron.
Die Säge vom Toby ist eine 800er Bandsäge, habe die gleiche. Radgericht ca. 20kg / jeweils und er hat den großen 5,5kW Motor.

Danke Uli. Ich kann dir inhaltlich nicht folgen, der Folgerung daraus aber, der kann ich folgen. :emoji_sunglasses:
 

odul

ww-robinie
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Jetzt hat mir ein elektrotechnisch sehr versierter Freund aber erklärt, dass durch kurze ungewollte Stromunterbrechungen ohne Wiederanlaufschutz beim Angehen des Stroms gemeine Spannungsspitzen auftreten können, die sowohl den Motor killen als auch ggf. andere Geräte in der Werkstatt, da die nachlaufende Säge quAsi als Generator weiter läuft und evtl ungünstige Spitzen produziert.

Ich frage mich, was mit "kurze ungewollte Stromunterbrechungen" gemeint ist? Das könnten meinem Verständnis nach nur Netzausfälle sein. Wie oft kommen die vor?

Generell vermeide ich Geräte wieder einzuschalten, wenn sie noch am auslaufen sind. Je nach Konstruktion mögen die das nicht immer. Bei manchen ist das aber auch völlig egal.

Im Speziellen:
Wenn du ein Gerät vom Netz trennst und es läuft nach, ist das einfach auslaufende Schwungmasse. Ich glaube rauszuhören, dass deine Bandsäge ziemlich lange nachläuft und du sie des öfteren wieder einschaltest, wenn sie noch nicht wieder steht? Im Prinzip hat uli2003 da recht. Dass da nette Spannungsspitzen auftreten können, halte ich für gut möglich. Dem Motor ist das aber sicher ziemlich wurscht. Relaiskontakten und verbauter Elektronik ohne ordentliche Netzfilter evtl. nicht. Unter anderem deswegen die Aussage im letzten Absatz. Dürfte aber auch mir passieren, dass ich mal wieder einschalte, während die FKS noch ausläuft.


Unabhängig von allem:
Wenn ein Gerät diesen Kalibers (noch) kein Wiederanlaufschutz hat, würde ich da zur Nachrüstung raten.
 

teluke

ww-robinie
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Bei Stromausfall fühlt sich das Netz für den nachlaufenden Motor wie ein satter Kurzschluss an.
Es kann also keine Spannungsspitze entstehen.
 
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