Sockel bei Geräteschuppen & konstruktiver Holzschutz - knifflige Frage

fuppy

ww-kiefer
Registriert
5. Mai 2014
Beiträge
47
Hallo zusammen,

ich plane den Bau eines Gartenhaus. Herausforderung ist, dass dieses an einem Hang liegt, der auf zwei Seiten abfällt.

Bezüglich des konstruktiven Holzschutz war der erste Gedanke, die Bodenplatte mindestens auf das Niveau des höchsten Punktes des Hangs bzw. dessen Fläche, welche bebaut werden soll, zu bringen, damit der Holzrahmenbau auf jeden Fall aus dem erdberührten Bereich raus ist.

1689063923839.png

Das Problem hierbei ist, dass durch den Verlauf des Hanges dort wo die Eingangstüre geplant ist, ein Versatz (bzw. Stufe) von rund 30 cm entstehen würde. Da in dem Schuppen später Fahrräder, Roller und auch ein Auto-Anhänger gelagert werden soll, ist eine ebenerdiger Eingang notwendig.
Ich könnte natürlich eine entsprechende Rampe dorthin pflastern, doch würde diese aufgrund Platzmangels relativ steil und somit wieder unpraktisch für den Hänger & co.

Eine andere Idee wäre nun, die Bodenplatte trotzdem unterhalb des höchsten Punkts zu bringen und den Holzbau dann durch geeignete Maßnahmen zu schützen:

1689064418025.png

Aktuell Idee wäre, vor die Bodenplatte bzw. das Fundament einen Tiefboardstein zu setzen. Es handelt sich nicht um eine maßhaltige Skizze. Der Holzrahmen kann durchaus weiter unterhalb der OK Tiefboardstein liegen. Im unteren Bereich der Fassade würde ich ein Blech anbringen, dass das Regenwasser über den Tiefboardsttein führt, so dass möglichst kein Wasser zwischen den Bordstein und der Bodenplatte/Fundament gelangen kann.

Wenn ich jetzt beispielsweise mit der OK Bodenplatte 20 cm unterhalb des aktuellen Niveaus des Erdreich bleibe, hätte ich nur noch eine Stufe von 10 cm zu überwinden.

Was haltet ihr von der Idee? Gibt es Einwände bzw. Verbesserungsvorschläge?

Besten Dank schon mal für eure Hilfe!
 

Seanathair

ww-eiche
Registriert
16. März 2023
Beiträge
335
Ort
Kiel
Um wirklich sicher zu gehen müsste das Holz 30cm oberhalb des Erdreiches liegen (Spritzschutz, Staunässe, Schwitzwasser...).
Für meine Gartenlaube habe ich damals ein Feldsteinfundament gesetzt und darauf das Fachwerk. Um das Bodenniveau auszugleichen habe ich umlaufen einen 40cm breiten Streifen eingeebnet.
Die Hütte steht nach 30 Jahren immer noch.
 

Martin Graf

ww-eiche
Registriert
9. Juni 2011
Beiträge
379
Ort
30km östlich von München
Hallo @Seanathair kannst Du mal erklären, wie Du das Fundament genau gemacht hast? Wie sieht der Boden unter den Feldsteinen aus? Wie hast Du die Verbindung zwischen Feldsteinfundament und Fachwerk gelöst?
Ich suche nach Ideen für ein Gartenhaus, bei dem ich möglichst keinen Beton verwenden muss.
Entschuldigung @fuppy , ich will Deinen Faden nicht zerstören. Vielleicht sind diese Informationen für Dich ja auch interessant.

Gruß Martin
 

Seanathair

ww-eiche
Registriert
16. März 2023
Beiträge
335
Ort
Kiel
Lange her...
  1. Die Feldsteinmauer begann 30cm unter Bodenniveau
  2. Darunter war nur gestampfter Lehm
  3. Mörtelschicht auf den Feldateinen zum Niveauausgleich
  4. Edelstahlblech als Sperrschicht
  5. Sockelbalken ohne Verankerung auf das Blech
 

fuppy

ww-kiefer
Registriert
5. Mai 2014
Beiträge
47
@Martin Graf Das war vor ein paar Wochen auch noch mein Plan möglichst ohne Betonarbeiten auszukommen.
Mein Favorit waren Schraubfundamente.
Dadurch, dass ich aufgrund der Hanglage „in den Boden“ reinmuss bin ich dann doch bei Beton gelandet

Vielleicht ist ja noch der ein oder andere da, der für mein aktuelles Vorhaben einen Tipp hat.

Danke!
 

netsupervisor

Gäste
Der Tiefboard ist meines Erachtens unnötig und bringt überhaupt keine Vorteile im Holzschutz, im Gegenteil, er ist eher offenporig und speichert Wasser. Wozu dient denn die 8cm XPS Schicht, was willst du da dämmen? Soll das eine Art Schalungsplatte für das Streifenfundament sein? XPS zwischen Fundament und Streifenfundament finde ich auch höchst seltsam. Wozu brauchst du das Streifenfundament?

Ich hab schon ein paar Hütten gebaut, am längsten halten die, die eine unterlüftete Bodekonstruktion haben, aber da hat man das Thema mit der höheren Einstiegsebene.
Ich würde wenn möglich immer mit dem maximalen Dachüberstand arbeiten. Den Sockel gesondert mit HPL oder dergleich abzudichten ist immer eine gute Idee.
Ehrlicherweise funktioniert hier auch eine ordentliche 3-fach Schicht Wetterschutzfarbe (Sikkens Cetol u.a.)., aber dann hat man halt kein wartungsfreies System.

Und die letzte Frage: wieso dämmst du einen (wohl unbeheizten) Geräteschuppen im Sockel und Bodenbereich?
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Wenn du eh am betonieren bist, bietet sich doch an, einfach eine 30cm Aufkantung zu betonieren. Dann bist du alle Probleme los.
Das mit der gedämmten Platte verstehe ich auch nicht.

Gruß Daniel
 

fuppy

ww-kiefer
Registriert
5. Mai 2014
Beiträge
47
Vielen Dank @netsupervisor für deine ausführliche Antwort.

Die Grundidee mit dem Tiefbordstein ist, die Erde und auch eventuell anfallendes Oberflächenwasser vom Sockel fern zu halten. Da zwischen Tiefbordstein und dem Sockel ja noch Luft ist, sollte auch ein mit Wasser vollgesaugter Randstein kein Problem darstellen...
Wenn ich dich richtig verstehe, würdest du dann den Bordstein weglassen und den Sockel mit HPL verkleiden und dann dort (in meinem Fall) dagegen pflastern? Kann ich mir gerade nicht so gut vorstellen. Da fände ich es schon fast besser, das Ganze mit Blech einzukleiden. Also direkt auf die Holzfaserdammplatte. Muss halt sehr akkurat gearbeitet werden. Fehler werden hier nicht verziehen...

Das Streifenfundament wird benötigt, um den Höhenausgleich vorzunehmen und eine waagrechte Ebene für die Bodenplatte zu schaffen. Auf eine Seite fällt das Gelände in der geplanten Länge des Schuppens um ca. 90 cm ab. Auf der anderen Seite in der geplanten Breite um ca. 20 cm.

Der Schuppen wird vollständig gedämmt. Es sollen dort später auch mal unsere Kübelpflanzen überwintern. Deshalb soll auch die Bodenplatte und das Streifenfundament gedämmt werden.

Danke nochmals für eure Hilfe!
 

fuppy

ww-kiefer
Registriert
5. Mai 2014
Beiträge
47
Wenn du eh am betonieren bist, bietet sich doch an, einfach eine 30cm Aufkantung zu betonieren. Dann bist du alle Probleme los.
Das mit der gedämmten Platte verstehe ich auch nicht.

Gruß Daniel
Stimmt!
Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht... :emoji_wink:
Muss ich mir mal genauer anschauen... aber das könnte das Problem weitestgehend lösen...

@keks010982: Würdest du die Aufkantung dann komplett umlaufend machen oder nur in dem Bereich, wo OK Bodenplatte unterm Erdniveau liegt?

Danke nochmals!
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Würdest du die Aufkantung dann komplett umlaufend machen oder nur in dem Bereich, wo OK Bodenplatte unterm Erdniveau liegt?
Jo umlaufend gleich. Dann kannst da schön das XPS hochziehen und verblechen oder Sockelputz machen. Schaut dann schön einheitlich aus.

Gruß Daniel
 

fuppy

ww-kiefer
Registriert
5. Mai 2014
Beiträge
47
OK. Das schau ich mir mal genauer an wie das mit den Höhen dann überall ausgeht. Der Bereich, wo die doppelflüglige Türe hinkommen soll ist entscheidend. Dort werd ich die Aufkantung ja nicht machen, trotzdem sollte die Bodenplatte hier aus dem Erdbereich draußen sein...

Danke nochmals an alle!
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Dort werd ich die Aufkantung ja nicht machen, trotzdem sollte die Bodenplatte hier aus dem Erdbereich draußen sein...
Gibt's da einen Grund für? Du willst doch einen ebenen Eingang?!
Ich würde die Bodenplatte im Eingangsbereich mit dem geplanten Gelände bündig machen. Gefälle natürlich von der Tür weg oder zur Sicherheit eine Akkurinne im Eingangsbereich.
Dann die Aufkantung so hoch betonieren, dass du über dem höchsten Geländepunkt noch 20-30cm hast. Oder halt Gelände etwas anpassen...

Gruß Daniel
 

netsupervisor

Gäste
Jetzt komm ich gedanklich grad nicht mit: Mit der Aufkantung lös ich aber nur in Teilen das Problem, mit einer Seite komm ich doch trotzdem in den Hang hinein und habe Berührung von Erdreich und Sockelbereich? Also muss die Aufkantung den höchsten Geländepunkt überspringen.
Das ist aber sicher die beste Lösung für dich.

Wie fängst du den Abfall des Geländes von 90cm ab?
 

Mitglied 24010 keks

Gäste

Heener

ww-robinie
Registriert
19. September 2021
Beiträge
1.974
Ort
Thüringen, Landkreis Schmalkalden-Meiningen
Du kannst doch an der Bergseite einen Sockel aufbetonieren, der um die Ecken rumzieht(bis an das Tor). Oberkante Bodenplatte gleich Boden/Zugang.
Den Holzbau bekommst Du so aus dem Spritz/Hangwasserbereich. Auch wenn ein Dichtungsstreifen auf der Bodenplatte liegt, würde ich die Holzschwellen nicht direkt darauf legen. Bei ähnlichem Bau zuletzt hatte ich bei den Verbolzungen der Schwellen 8mm HPL untergelegt, um Feuchtigkeit fernzuhalten.
Übrigens empfehle ich eine bergseitige Dränage auf Höhe der Bodenplatte, die bis unterhalb des Schuppens entwässert.
Das Planum des Baugrundes unterhalb der Frostschutzschicht würde ich mit 2% Gefälle anlegen.
1. Ist die Bodenplatte fertiger Fußboden?
2. Wie hoch, breit und lang soll die Hütte werden?
3. Welche Dachform in welcher Richtung?
Wäre noch interessant
Grüße
 

fuppy

ww-kiefer
Registriert
5. Mai 2014
Beiträge
47
Anbei noch eine Zeichnung, die das Ganze vll. etwas besser beschreibt:
1689084261098.png

Hier noch eine Skizze des geplanten Grundrisses inkl. der ungefähren Maße:
1689084396881.png

Und zum Schluss noch ein Foto von der geplanten Örtlichkeit :emoji_slight_smile:
1689084700780.png

@Heener
  1. Die Bodenplatte ist FFB (eventuell kommen noch ein paar Millimeter wegen der Unebenheiten der Bodenplatte mit drauf...)
  2. Länge: 4,95 m
    Breite: 3,6 m
    mittlere Höhe: 3 m
  3. Pultdach (geringe Neigung + Attika) mit Gefälle Richtung Hang
Danke nochmals!
 

fuppy

ww-kiefer
Registriert
5. Mai 2014
Beiträge
47
Gibt's da einen Grund für? Du willst doch einen ebenen Eingang?!
Ich würde die Bodenplatte im Eingangsbereich mit dem geplanten Gelände bündig machen. Gefälle natürlich von der Tür weg oder zur Sicherheit eine Akkurinne im Eingangsbereich.
Dann die Aufkantung so hoch betonieren, dass du über dem höchsten Geländepunkt noch 20-30cm hast. Oder halt Gelände etwas anpassen...

Gruß Daniel
Richtig, ich möchte beim Eingang ebenerdig reingehen. Wenn du das oben gepostete Foto anschaust, wird sich diese ca. zwischen der Straße und dem Spritzschutz befinden. Dort fällt das Gelände ebenfalls ab. Mit einer Aufkantung würde ich mir hier ja wiederum eine "Stufe" einbauen, deshalb würde ich diese in dem Bereich weglassen wollen.
Beim Rest stimme ich dir zu!
 

fuppy

ww-kiefer
Registriert
5. Mai 2014
Beiträge
47
Hm, die Bodenplatte wäre mir zu dünn, dass sie auf Streifenfundamenten liegt...12-15cm sind besser.
Aber warum soll talwärts noch eine Aufkantung hin? Nur damit die Fassade eine gerade Sockellinie hat?
Mit jedem Zenitmeter mehr Bodenplatte muss ich tiefer gründen, da ich eben nach oben hin "begrenzt" bin. Der Chef der Baufirma, welche damals die Bodenplatte für mein Haus gemacht hat, meinte 10 cm reichen. Dicker ist natürlich immer besser :emoji_slight_smile:

So hätte ich das auch verstanden. Zwingend notwendig denke ich ist die Aufkantung nicht überall. Ich versuch mal zu ermitteln, wo diese, zusätzlich zur Straßenseite, notwendig wäre. Ich kann mir vorstellen, dass diese im oberen Bereich Richtung Nachbargrundstück noch nötig sein könnte. Glaub zumindest seitenweise durchziehen macht dann schon Sinn, sonst wird das mit den Wänden so ein gestückel.
 

Mitglied 24010 keks

Gäste
Mit einer Aufkantung würde ich mir hier ja wiederum eine "Stufe" einbauen, deshalb würde ich diese in dem Bereich weglassen wollen.
Ja natürlich! :emoji_grin: Im Bereich der Türe keine Aufkantung!
Ich wollte wissen warum du mit der Bodenplatte nicht in die Erde gehen willst.

Ich würde die Bodenplatte am höchsten Punkt - da oben an der Straße so weit in die Erde buddeln, so dass ich an der Türe relativ eben rein komme.
Da kann man in dem Bereich ja auch noch etwas das Gelände anpassen.

Letztendlich brauchst du die Aufkantung ja nur an der Wand links neben der Türe - zur Straße hin - und hinten ein kleines Stück.
Musst dann halt überlegen wie du optisch einen durchlaufenden Sockel hinbekommst... Wenn der Sockel verspringt, schaut das kacke aus.

Gruß Daniel
 

fuppy

ww-kiefer
Registriert
5. Mai 2014
Beiträge
47
Das schreit förmlich nach Mauersteinen von einer Gartenmauer. Einfach zu setzen und sicher optisch schöner als Beton.
Gute Idee! Ich könnte das ganze aber auch farblich passend zur Tür/Fenster (RAL 7016 - Klassiker :emoji_wink:) einblechen, dann wär die Optik egal. Mal schauen...
Ja natürlich! :emoji_grin: Im Bereich der Türe keine Aufkantung!
Ich wollte wissen warum du mit der Bodenplatte nicht in die Erde gehen willst.

Ich würde die Bodenplatte am höchsten Punkt - da oben an der Straße so weit in die Erde buddeln, so dass ich an der Türe relativ eben rein komme.
Da kann man in dem Bereich ja auch noch etwas das Gelände anpassen.

Letztendlich brauchst du die Aufkantung ja nur an der Wand links neben der Türe - zur Straße hin - und hinten ein kleines Stück.
Musst dann halt überlegen wie du optisch einen durchlaufenden Sockel hinbekommst... Wenn der Sockel verspringt, schaut das kacke aus.

Gruß Daniel
Dann meinten wir schon dasselbe :emoji_slight_smile:

Ich muss mir das im Detail nochmals anschauen, welche Höhe OK Bodenplatte schlussendlich am besten passt...
Da ich den Schuppen ja mit Rhombusleisten verkleiden will, könnte ich auch einen nur teilweise vorhandene Betonsockel damit "verstecken". Klar wären die Rhombusleisten dann im "kritischen Bereich", aber wenn die z. B. aus Lärche sind, halten die das schon ein paar Jahre aus. An unserem Haus halten sie auch schon 10 Jahre. Klar sind die etwas dunkler im unteren Bereich als die anderen, aber sonst top in Ordnung. Und zur Not tauscht man die aus, ist auch gleich gemacht...

Danke nochmals!
 
Oben Unten