Sicherheit und YouTube

Rookie77

ww-robinie
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Wenn man will, kann man als Profil wahrscheinlich in jedem Video irgendeinem Fehler finden.
Bei dem angesprochenen John Heisz halte ich mir als Laie jedoch auch regelmäßig die Augen zu.
Aber seien wir doch auch mal ehrlich. Wer von den Heimwerkern hat schon eine Formatkreissäge im Keller stehen und wenn man sich die Produktbilder diverser Tischkreissägen mal anschaut, wird da auch nicht wirklich auf die Sicherheit geachtet und die Anwender (Models), stehen hinter der Säge.
Ich bin gerade tatsächlich dabei mir anzugewöhnen, mich links von meiner Holzmann zu stellen. Obwohl es für mich als Linkshänder tatsächlich komfortabler ist, rechts vom Blatt zu stehen. Aber da muss ich mich eben dran gewöhnen. Der Vorteil der Formatkreissäge ist jedoch auch, dass das Blatt ja weiter außen steht. Bei einer Tischkreissäge ist es fast mittig auf dem Tisch.
Einen Blick in die BG habe ich auch schon geworfen, über die stinknormale TKS jedoch nix gefunden.
 

pixelflicker

ww-robinie
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Ich habe meine Fritz und Franz von einem Schreiner geschenkt bekommen. Der meinte das bringen seine Lehrlinge ständig aus der Berufsschule mit, er hätte es schon 5mal. Benutzt bei denen aber keiner.
Ich mag es sehr gerne, vor allem zum Besäumen.
 

magmog

ww-robinie
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[...] Obwohl es für mich als Linkshänder tatsächlich komfortabler ist, rechts vom Blatt zu stehen. Aber da muss ich mich eben dran gewöhnen. Der Vorteil der Formatkreissäge ist jedoch auch, dass das Blatt ja weiter außen steht. Bei einer Tischkreissäge ist es fast mittig auf dem Tisch.
[...]

Wenn die Maschine halbwegs symmetrisch ist, dann arbeite doch einfach von Rechts.
 

harald15w

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Was hält den das Forum vom Video zum Thema Sicherheit am Frästisch von maschinenhandel meyer?


Meine vorweg, ich find da vieles gut. Jetzt bin ich aber bestensfalls Diletant, von daher würden mich da eure Meinungen interessieren.
Hallo,
die demonstrierte Vorgehensweise beim Einsetzfräsen im Video (ca. 23:30 min) von WH Meyer ist falsch: Richitg wäre, damit immer im Gegenlauf gefräst wird, das Werkstück zunächst vor dem Fräser am Anschlag anzulegen und dann am rückseitigen Stoppbrett einzuschwenken. Im Video wird es umgekehrt gezeigt. Dies kann dazu führen, dass kurzeitig im Gleichlauf mit den bekannten Folgen gefräst wird.

VG - Harald
 

Hondo6566

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Dies kann dazu führen, dass kurzeitig im Gleichlauf mit den bekannten Folgen gefräst wird.
Das stimmt so aber nun nicht. Es stimmt zwar dass die Spannlade (Contermax, Spannlade, Eigenbau...) zuerst vor dem Fräser an den Anschlag angelegt werden soll und dann hinten am Queranschlag entlang eingeschwenkt werden soll, das hat aber nichts mit Gleichlauf zu tun, der kann da eigentlich gar nicht entstehen, sondern mit der Rückschlagsgefahr.
 

Mitglied 59145

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Doch stimmt. Rückschlaggefahr durch Gleichlauf. Wenn du so einschwenkst, greift der Fräser und kann das Holz reinziehen. Es entsteht Gleichlauf der zum Rückschlag führt. Natürlich haben wir unter fräsen im Gleichlauf ein anderes Bild, dennoch ist es das gleiche. Rückschlag ist immer im Gleichlauf.

Gruss
Ben
 

Gelöscht stwe

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Ein abschreckendes Beispiel (ab 0:50)

In diesem Video erzählt er, wie es passiert ist:
Hier ist die Maschine:

An der Hobelmaschine ist so ein Schwingschutz, der aber anscheinend nicht automatisch zuging. Wie auch immer das möglich ist. Die Hobelwelle war also nicht abgedeckt. Durch Hörschutz und Absaugung hat er dann überhört, dass die Hobelmaschine noch läuft. Er hat dann voll in die Welle gefasst.
 

Hondo6566

ww-robinie
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Hallo,
also hab mir jetzt noch mal das Video angesehen ab 21:38 sieht man wie er fräst. Erstens benutzt er ein Vorsatzbrett - da kann nix eingezogen werden - zweitens kann ich nicht erkennen ob er zuerst hinter oder davor seine Spannlade einsetzt.
Für mich sieht es aus als ob er parallel das Werkstück vorne an den Fräser heran führt. Da gibt es für mich kein Gleichlauf. Der Vorschubrichtung geht gegen die Drehrichtung der Schneide.
 

Mitglied 59145

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Wie entsteht potentiell der Rückschlag? Vorschub ist hierbei das einschwenken. Der Fässer greift und macht quasi selber den Vorschub. Das hast du nicht wenn du andersrum einschwenkst. Ist aber eigentlich egal, man muss wissen wie es geht und man Gefahren vermeidet.

Die Bewegung findet in Richtung der Arbeit statt. Das ganze unkontrolliert, weil links der Fixpunkt fehlt.

Der Zeitpunkt den du nennst ist nicht das Einsetzfräsen. Ca. 2 min später. @hondo
Gruss
Ben
 

harald15w

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Hallo,
also hab mir jetzt noch mal das Video angesehen ab 21:38 sieht man wie er fräst. Erstens benutzt er ein Vorsatzbrett - da kann nix eingezogen werden - zweitens kann ich nicht erkennen ob er zuerst hinter oder davor seine Spannlade einsetzt.
Für mich sieht es aus als ob er parallel das Werkstück vorne an den Fräser heran führt. Da gibt es für mich kein Gleichlauf. Der Vorschubrichtung geht gegen die Drehrichtung der Schneide.
Hallo Hondo,
die richtige Vorgehensweise und warum dies so ist wie ich behauptet habe, erklärt Dir Guido Henn in seinem "Handbuch Stationärmaschinen", Bd 1 von 2016, S. 168. Am Frästisch mit kleinem Scheibennutfräser mag dies nicht problematisch sein, anders sieht das mit einem 180er Verstellnuter an der Tischfräse aus.

VG - Harald
 

Mitglied 59145

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Ich glaube es geht nur noch im die Definition Gleichlauf. Was passieren kann ist hoffentlich klar.

Gruss
Ben
 

harald15w

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Ingo der Liegeradler zeigt z.B. in einem seiner Videos wie Einsetzfräsen richtig geht.

Harald
 

magmog

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Guuden,

wenn beim Einsetzfräsen rechts am Stoppklotz angesetzt wird und links eingeschwenkt wird,
zerspant der Teil des Werkzeugs rechts der Spindel einiges mehr als das linke,
und das gegen die Holzfasern, links mit ihnen.
Das führt zu stärken Kräften rechts,
dadurch wird das Werkstück schlagartig an den Anschlag herangerissen.
Außerdem wirken recht große Kräfte auf den rechten Stoppklotz.

Bei einer leichten Fräsung fällt das kaum auf, aber wer es einmal mit einer tieferen
und/oder breiteren Fräsung versucht hat, wird es kennen. Das kann ganz schön knallen,
und das Holz schön splittern.
 

lunateide

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zerspant der Teil des Werkzeugs rechts der Spindel einiges mehr als das linke,
und das gegen die Holzfasern, links mit ihnen.

Ich habe in den BG-Richtlinien gelesen, wie man es richtig macht, und auch im Forum wurde das Thema diskutiert.

Dennoch hätte ich es auch, wie im Video gezeigt, falsch gemacht, weil ich das Verfahren nicht nachvollziehen konnte.

Erst bei dem o.a. zitierten Satz von magmog habe ich das Problem begriffen und es fiel mir wie Schuppen von den Augen.

DANKE JUSTUS!

Gruß
Roland
 

thefarmer666

ww-birke
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Guten Morgen,

spannende Diskussion die zeigt, wie wichtig die kleinen Handgriff sind. Intuitiv hätte ich auch die Variante aus dem oben gezeigten Video gewählt.

Wenn ich es richtig verstanden habe, zeigt Heiko Rech hier die korrekte Vorgehensweise:

Grüße
 

magmog

ww-robinie
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Guuden,

wer sich Heikos Video anschaut,
kann sich einfach vorstellen,
dass beim Einsetzen mit der linken Seite,
die Werkstückecke rechts vor dem Anschlag
nach rechts bewegt, also im Gleichlauf gefräst wird.
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Ich hab es im Maschinenlehrgang so gelernt, dass man das Brett hinten gegen den angezwungenen stoppklotz drückt und vorne eingeschwenkt wird, quasi gegen den fräser. Rückstoß unmöglich, da ja wenn gegen den stoppklotz gedrückt wird und gleichlauf fräsen findet auch nicht statt.
So müsste es richtig sein, oder?
 

Hondo6566

ww-robinie
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Hallo,
zuerst, was ist vorne/hinten? Für mich ist vorne links vom Fräser und hinten rechts vom Fräser wenn man vor der Tischfräse/Frästisch steht.
Demnach hast du es falsch gelernt. Angelegt wird vorne und hinten eingeschwenkt am Stoppklotz.
 

Mitglied 59145

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Sicher ist wenn das Brett an zwei Punkten anliegt bevor der Fräser greift! Wenn es an einem Punkt anliegt, dann schwenkt man ein und der Vorschub findet in Richtung Anschlag statt. Da der Fräser, sobald er greift, das Holz auch in die Richtung bewegt, ist das Gleichlauf.
Das Holz wird in die Richtung bewegt in die die Kraft des Werkzeugs wirkt. Macht dann Bumm und das Werkstück schlägt unkontrolliert gegen den Anschlag.

Immer an 2 Punkten Kontakt, vor dem eingreifen des Fräsers und während des fräsens.

Gruss
Ben
 

Gelöscht Mitglied 91199

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Da frag ich mich ja gerade echt,ob ich das aufm Maschinenlehrgang falsch beigebracht bekommen habe oder ob ich mir das irgendwie falsch gemerkt hab....
Vermutlich letzteres.

Aber demnach macht Heiko Rech es ja dann richtig?! Jetzt steh ich aufm Schlauch.

Hallo,
zuerst, was ist vorne/hinten? Für mich ist vorne links vom Fräser und hinten rechts vom Fräser wenn man vor der Tischfräse/Frästisch steht.
Demnach hast du es falsch gelernt. Angelegt wird vorne und hinten eingeschwenkt am Stoppklotz.

Ja, richtig, hab mich ungünstig ausgedrückt.

Rechts vom Fräser Klotz und dann quasi in dem Fräser schwenken.
 

magmog

ww-robinie
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Da frag ich mich ja gerade echt,ob ich das aufm Maschinenlehrgang falsch beigebracht bekommen habe oder ob ich mir das irgendwie falsch gemerkt hab....
Vermutlich letzteres.

Aber demnach macht Heiko Rech es ja dann richtig?! Jetzt steh ich aufm Schlauch.



Ja, richtig, hab mich ungünstig ausgedrückt.

Rechts vom Fräser Klotz und dann quasi in dem Fräser schwenken.

Guuden,

ja, Heiko Rech macht es richtig!

...und ja, rechts vom Fräser ein Stoppklotz und dann rechts in den Fräser einschwenken.
 
Zuletzt bearbeitet:

Gelöscht Mitglied 91199

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Guuden,

wer sich Heikos Video anschaut,
kann sich einfach vorstellen,
dass beim Einsetzen mit der linken Seite,
die Werkstückecke rechts vor dem Anschlag
nach rechts bewegt, also im Gleichlauf gefräst wird.

Ah, alles klar. Hatte diesen Post falsch verstanden. So wie gezeigt, ist es also richtig. Man lernt nie aus.
Zur Ehrenrettung des tzh will ich nochmal sagen, dass ich mir nicht mehr hundertprozentig sicher bin, ob die es Flasche gezeigt haben, ich habe es mir aus irgendwelchen Gründen anders herum gemerkt und auch bisher problemlos praktiziert. War auch immer der Meinung, dass ich so nie in den gleichlauf komme aber deine Erklärung macht natürlich Sinn.

Danke dafür.

Lg
 

derdad

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Kurz nochmals übers Einsatzfräsen aus meiner Praxis. Vorhaben: Ausnehmung in Kante von Brett fräsen. Tischfräse. 150mm Fräser. Laufrichtung von oben gesehen gegen Uhrzeigersinn. Stoppklotz rechts. Die beste und ruckärmste Vorgehensweise wäre links am Anschlag anzulegen und rechts am Stoppklotz einzufahren. Wenn aber das Brett länger ist und die Ausnehmung tiefer, kann es passieren, dass man einen sehr tiefen Anschlagklotz braucht. Dann ist es meist Vorteilhafter zuerst am Klotz anzuschlagen und dann links einzuklappen.
Das ist meine Erfahrung aus Theorie und Praxis.
LG Gerhard
 
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