Selbstständigkeit im Tischlerhandwerk mit Maschinenbauhintergrund

Brandur

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Hallo zusammen,

gibt es hier jemanden, der Erfahrungen mit der Ausnahmegenehmigung nach §8 HWO hat? Ich selbst bin studierter Maschinenbauer (Master of Science, aktuell Doktorand) und würde mich gerne im Tischler-Handwerk selbstständig machen. Als Auflage hätte ich sicherlich, dass ich die handwerklichen Fähigkeiten in Form einer Prüfung ggü. der Handwerkskammer nachweise. Die Frage ist jedoch, ob ich überhaupt so weit komme, da mein Studium ja primär einen Schwerpunkt in Metall hat und das Thema Holz nicht wirklich wählbar ist. Nur indirekt über das Thema Faserverbundwerkstoffe, jedoch ist da auch der Schwerpunkt mehr auf dem Thema CFK. Andererseits enthält das Studium alle technischen Grundlagen, die für ein Produktdesign auch mit Thema Holz ermöglicht. Ich hab während meiner Promotion noch die Absicht die Prüfung Ingenieursholzbau und Holzbaukonstruktion sowie Grundlagen und Verfahren der Faserverbund- und Holzwerkstoffbearbeitung abzulegen.

Ein Anruf bei der Handwerkskammer hat erstmal positiv geklungen, jedoch war hier die Aussage, dass das über einen Antrag im Einzelfall geprüft wird und ich mir keine Mühe machen soll vorab Prüfungen abzulegen, da mir diese evtl. vorgegeben werden.

Nun die Frage an euch: Wie schätzt ihr die Situation ein oder habt ihr sogar Erfahrungen, die ihr gerne teilen wollt?

Grüße,
Brandur
 

Holzrad09

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Wie schätzt ihr die Situation ein
Schlecht !
Wenn Du den Betrieb Tischlerei nennen willst und auf die Altgesellenregelung spekulierst, dann musst Du 1. Geselle sein ( Schreinerausbildung ), 2. sechs Jahre als Geselle gearbeitet haben aber 4 davon in leitender Position.
https://www.boettcher-ra.de/freies-handwerk-ohne-meisterbrief/ausübungsberechtigung-§-7-b-hwo.html#:~:text=Dank der Altgesellenregelung (§ 7b,Jahre davon in leitender Stellung.
Kannst den Laden allenfalls "Montage von Bauelementen " oder "Kunstgewerbe" nennen.
LG
 

Dale_B_Cooper

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Du willst ernsthaft nach nem Dr.-Ing. Möbel bauen? Warum? Hobby / Selbstverwirklichung? Behalt's als Hobby..
Du hast ne tolle Geschäftsidee? Stell einen Meister ein und organisier dir das Geld.. Sicher, dass DU den Meister brauchst?
 

Paulisch

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Schlecht !
Wenn Du den Betrieb Tischlerei nennen willst und mit der Altgesellenregelung spekulierst, dann musst Du 1. Geselle sein ( Schreinerausbildung ), 2. sechs Jahre als Geselle gearbeitet haben aber 4 davon in leitender Position.
https://www.boettcher-ra.de/freies-handwerk-ohne-meisterbrief/ausübungsberechtigung-§-7-b-hwo.html#:~:text=Dank der Altgesellenregelung (§ 7b,Jahre davon in leitender Stellung.
Kannst den Laden allenfalls "Montage von Bauelementen " oder "Kunstgewerbe" nennen.
LG
Stimmt nicht ganz Ronny, es gibt Einzelfallentscheidungen. Du musst nachweisen das du Betriebswirtschaftlich auf der Höhe bist und wenn Du Ingenieur mit Fachrichtung Holz bist, dann hast Du ganz gute Karten. N Bekannter von mir hat sogar ne Tischlerei betrieben mit MaschBau Ingenieur. Aber ist schon ne Weile in Rente
 

Brandur

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Schlecht !
Wenn Du den Betrieb Tischlerei nennen willst und auf die Altgesellenregelung spekulierst, dann musst Du 1. Geselle sein ( Schreinerausbildung ), 2. sechs Jahre als Geselle gearbeitet haben aber 4 davon in leitender Position.
https://www.boettcher-ra.de/freies-handwerk-ohne-meisterbrief/ausübungsberechtigung-§-7-b-hwo.html#:~:text=Dank der Altgesellenregelung (§ 7b,Jahre davon in leitender Stellung.
Kannst den Laden allenfalls "Montage von Bauelementen " oder "Kunstgewerbe" nennen.
LG
@Holzrad09 Ich meine §8 nicht §7b

Du willst ernsthaft nach nem Dr.-Ing. Möbel bauen? Warum? Hobby / Selbstverwirklichung? Behalt's als Hobby..
Du hast ne tolle Geschäftsidee? Stell einen Meister ein und organisier dir das Geld.. Sicher, dass DU den Meister brauchst?
@Dale_B_Cooper Ja genau. Geht darum, dass ich die Fähigkeit gerne ergänzen möchte. Thema Automatisierungstechnik und Digitalisierung liegt mir nicht fern, sodass ich mich da ebenso profitabel positionieren kann. Und ja, ein großes Stück Selbstverwirklichung ist da auch dabei.
 

Brandur

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Stimmt nicht ganz Ronny, es gibt Einzelfallentscheidungen. Du musst nachweisen das du Betriebswirtschaftlich auf der Höhe bist und wenn Du Ingenieur mit Fachrichtung Holz bist, dann hast Du ganz gute Karten. N Bekannter von mir hat sogar ne Tischlerei betrieben mit MaschBau Ingenieur. Aber ist schon ne Weile in Rente
@Paulisch Danke für die Info. Weißt du, wie er das als Maschinenbauer umsetzen konnte? Wenn er bereits in Rente ist das ja ein paar Jahre her und da war es denke ich schwerer als heute dies umzusetzen. Da hat sich ja die HWO in letzter Zeit etwas gelockert.
 

Paulisch

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@Paulisch Danke für die Info. Weißt du, wie er das als Maschinenbauer umsetzen konnte? Wenn er bereits in Rente ist das ja ein paar Jahre her und da war es denke ich schwerer als heute dies umzusetzen. Da hat sich ja die HWO in letzter Zeit etwas gelockert.
Es ist relativ unwahrscheinlich das ich Norbert in nächster Zeit treffe. Wenn doch, frage ich gerne nach.
Besser ist jedoch, du klärst das direkt in deiner zuständigen Kammer. Mach dir n Termin und geh persönlich hin.
Über Telefon ist nur so semi.
Wenn du n Termin hast kannst du sicher sein das der richtige da ist, der im Zweifel dann für dich entscheidet. Die HWK ist immer gewillt neue Betriebe zu unterstützen
 

Lorenzo

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Mein Tipp: Geh zu deiner örtlichen Kreishandwerkerschaft und/oder Handwerkskammer und spricht mit den Leuten persönlich.

Hier wirst du alles von "vergiss es" bis "klar geht das" lesen, entschieden wird aber wo anders. Meine Erfahrung ist, dass es durchaus Spielraum gibt, und wenn du jemanden auf deiner Seite hast wirds mindestens klarer, wenn nicht gar deutlich einfacher.
 
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Brandur

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Danke dir, mit der Einstellung bin ich auch hier her gekommen. Ging mir nur um die Reichweite, weshalb ich hier bin. Aus dem Maschinenbau kommen eher seltener Menschen auf die Idee ins Tischler-Handwerk zu gehen. Daher die Frage nach Erfahrungen hier im Forum.

Die meisten Informationen bekomm ich jedoch bei der Handwerkskammer, ganz klar. Da ist vermutlich auch jede speziell, da nunmal im Einzelfall entschieden werden und es vielleicht sogar abhängig ist, ob meine Nase den Gutachtern passt. Einen Termin hab ich da bereits für eine Rundum Beratung.
 

TobiBS

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@Brandur teile dann gerne deine Erfahrungen (natürlich nur als einzelnen Darenpunkt) hier wieder mit, ich finde das spannend zu erfahren, wie reagiert wird!
 

carsten

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Hallo

bin da weitgehend bei Lorenzo. Kommt auch sicher darauf an was und wie du fertigen, verkaufen willst.
Das Schreiner-/ Tischlerhandwerk ist ja SEHR breit aufgestellt.
Den traditionellen (Meister Eder- Romantik/ Gedächtnis) Massivholzmöbelbau gibt es nur noch selten. DIe Massivholzschreienr sind heute im Bereich Fenster-, Haustüren und Treppenbau unterwegs. Vielfach aber auch schon sehr spezialisiert und automatisiert.
Die Mehrheit dürfte im Bereich Möbelbau, Ladenbau, Messebau mit Span und MDF unterwegs sein. Du schreibst nicht in welche Richtung du "gehen" willst. Planst du als Solo Selbstständiger oder von Anfang an mit Mitarbeitern. Und welche Erfahrung im Bereich "Holz" hast du ?
 

OmnimodoFacturus

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Hast du mal überlegt nach deinem Studium so für 3-4 Monate als Hilfsarbeiter in einer Schreinerei zu arbeiten, damit du einen Eindruck vom Arbeitsalltag bekommst? Der Alltag eines Schreiners ist ja doch sehr anders als dein Studium und wenn du da ab Tag 1 auf dich alleine gestellt bist, dann sehe ich da eher schwarz.
 

Seanathair

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Aus dem Maschinenbau kommen eher seltener Menschen auf die Idee ins Tischler-Handwerk zu gehen.
Ganz so selten glaube ich nicht. Von der Idee zur Umsetzung ist es allerdings ein weiter Weg. Die Idee hatte ich in jungen Jahren auch mal. Ich habe mich aber für's Hobby entschieden und glaube es war, trotz aller zwischenzeitlichen Zweifel, die richtige Wahl.
 

uli2003

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Ich denke nicht, dass die Kammer das durchwinken wird. Die Anforderungen der HwO hierzu sind einfach nicht erfüllt.
 

Brandur

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Disclaimer vorab: Seid frei mich für mein Vorhaben zu kritisieren. Es gibt für mich hier keine falsche Meinung. Ich nehm eure Kritik dankend an, da ich hier eher auf der Seite "Unerfahrener Träumer" stehe. Eure Kritik zu filtern und für mich einzuordnen ist meine Aufgabe und soll euch nicht hindern, sie zu äußern, weil ihr mich verschrecken könntet.
Hallo

bin da weitgehend bei Lorenzo. Kommt auch sicher darauf an was und wie du fertigen, verkaufen willst.
Das Schreiner-/ Tischlerhandwerk ist ja SEHR breit aufgestellt.
Den traditionellen (Meister Eder- Romantik/ Gedächtnis) Massivholzmöbelbau gibt es nur noch selten. DIe Massivholzschreienr sind heute im Bereich Fenster-, Haustüren und Treppenbau unterwegs. Vielfach aber auch schon sehr spezialisiert und automatisiert.
Die Mehrheit dürfte im Bereich Möbelbau, Ladenbau, Messebau mit Span und MDF unterwegs sein. Du schreibst nicht in welche Richtung du "gehen" willst. Planst du als Solo Selbstständiger oder von Anfang an mit Mitarbeitern. Und welche Erfahrung im Bereich "Holz" hast du ?
@carsten Ja das seh ich auch so. Leider ist Massivholz eher die Ausnahme, da den Preis die Minderheit bereit ist zu bezahlen. Ich persönlich will in den Möbel- und Innenausbau den Bereich Smart Furniture ansprechen. Da sehe ich aktuell eine Lücke, jedoch auch eine Nische. Festgelegt habe ich mich da jedoch noch nicht, da da vorerst noch eine Marktanalyse ansteht. Ich sehe da jedoch auch meine Stärke, da ich hier die Stärken aus meinem Studium mit einbringen kann - ob Automatisierung, Steuerung oder KNX. Falls die Handwerkskammer mir Steine in den Weg legt, gehe ich damit vielleicht auch in den Wohnwagenbau. Hier kann ich zumindest damit argumentieren, dass ich mich mit Zulassungen auskenne, da ich hier Erfahrungen in der Industrie habe.
Hast du mal überlegt nach deinem Studium so für 3-4 Monate als Hilfsarbeiter in einer Schreinerei zu arbeiten, damit du einen Eindruck vom Arbeitsalltag bekommst? Der Alltag eines Schreiners ist ja doch sehr anders als dein Studium und wenn du da ab Tag 1 auf dich alleine gestellt bist, dann sehe ich da eher schwarz.
@OmnimodoFacturus Ja das könnte ich mir vorstellen. Ich arbeite bald bei einem bekannten Schreiner nebenher. Er soll mich hier herausfordern und Challenges stellen, die mich auf die praktische Prüfung vorbereiten soll. Hier muss ich ja mehr als nur eine Kiste bauen und die Ansprüche sind doch recht hoch. Ebenso denke ich, dass ich den Werkstoff Holz noch zu wenig kenne. Da ich eine Selbstständigkeit erst Ende 2025 anstrebe, möchte ich mir die Zeit bis dahin nehmen, um die Fähigkeiten auszubauen und Wissen anzuhäufen.
Ich denke nicht, dass die Kammer das durchwinken wird. Die Anforderungen der HwO hierzu sind einfach nicht erfüllt.
@uli2003 Woran machst du das fest?
 
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Lorenzo

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Es muss ja nicht zwingend um ein durchwinken gehen. Das wär in meinem Augen auch die falsche Herangehensweise. Meiner Meinung nach klappt dies am besten wenn man im persönlichen Gespräch mitteilt wo man steht/was man kann, wo man gerne hinkommen würde, und dann ganz wichtig: die Frage:
"Was braucht ihr von mir damit das klappen kann?"
So kann man gut verhindern dass sich gleich ne Abwehrhaltung gegenüber einer Forderung aufbaut, man bringt das gegenüber dazu gleich über eine Lösung nachzudenken.

Nebenbei: Geld ist schön aber nicht alles, und sollte nicht der alleinige Maßstab sein um zu entscheiden ob man im richtigen Beruf gelandet ist. Das Handwerk braucht Leute, und es schadet nicht clever zu sein.. :emoji_wink:
 

Dale_B_Cooper

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Wenn Du in der Produktentwicklung arbeiten willst und eine Marktnische siehst, stell doch einfach einen Tischler-Meister ein oder such dir einen, mit dem du das zusammen aufbauen kannst. Partner sind eh wichtig, du willst nicht alles alleine machen.

Ich hab das vor vielen Jahren auch mal so gemacht. Startup, 3 Gründer, Fertigung gemietet, Tischler eingestellt. Wir waren nachher 15 Leute. Von den 3 Gründern hatte keiner einen Meister, war auch nicht notwendig. Wenn Du dazu Fragen hast, per PM, sonst ist mir das zu öffentlich.

Dale.
 

wirdelprumpft

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zum Thema: Denke ohne den kaufmänischen Teil zu erfüllen wird es schwierig ne Zulassung zu bekommen

folgendes hat nichts mit der eigentlichen Frage zu tun aber
mach dich mal schlau, was das Thema Verdienstmöglichkeiten im Schreinerhandwerk angeht.
Das ist brutal, da geht es nur darum, wer es am billigsten macht.
Leider hat der Kunde in aller Regel Optionen, den Schreiner zu umgehen, und das wird im Zweifelsfall genutzt.
Auch die Kosten, um eine Schreinerei heutzutage profitabel hochzuziehen, sind hoch selbst wenn man manches gebraucht kauft.
Liegender Plattensäge - CNC - KAM - FKS-Hobel - Breitband-Furnierpresse-Lackierkabine-Absaugung, uvm.
Der durchsetzbare Stundenlohn steht meist in keinem angemessenen Verhältnis zum Maschinenpark, den man zwangsläufig mitschleppen muss, wenn man nicht ausschließlich als Montagebetrieb arbeiten möchte.
 

Dale_B_Cooper

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Und dann die ganzen ungeplanten Kosten: kaputter Gabelstapler, Idiot XY ist mal wieder mit irgendwas irgendwo reingefahren, Werkzeug kaputt, ich kann XYZ nicht finden, hab aber schon mal den Vertriebler für irgendwas kommen lassen usw.

Such Dir Partner, die in der Fertigung Erfahrung haben.
 

uli2003

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Woran machst du das fest?
Auch eine Ausnahmegenehmigung muss den Anforderungen laut HwO genügen. Gäbe es einen Freifahrtschein, ist es für die Kammer gegenüber anderen 'Bewerbern' dann später schwierig deren Antrag abzulehnen, frei nach dem Motto: 'Wenn der das darf, dürfen wir auch'.
Das führt zu einer Aufweichung der Meisterpflicht bzw. deren Ausnahmeregelungen, welche (nicht umsonst) eine gewisse Erfahrung und einen gewissen Kenntnisstand erfordern.

Das sehe ich in deinem Fall als nicht gegeben. Eine rein persönliche Denkweise (und wahrscheinlich auch Entscheidungsweise) von mir, nicht ablehnend gemeint oder sonst etwas.
 

Holzrad09

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Bekannter von mir hat sogar ne Tischlerei betrieben mit MaschBau Ingenieur.
Nun ja ...
Gut finde Ich sowas nun nicht. Das Tischlerhandwerk ist schon sehr komplex, selbst mit 20 Jahren Berufserfahrung weiß man da nicht alles ( Ich habe beinahe 35 und weiß so gut wie nix :emoji_slight_smile: )
Wie will man da als Quereinsteiger ohne Ausbildung und Erfahrung eine Tischlerei führen ?
Was ist wenn man fachlige Fragen von Architekten oder Kunden beantworten muss, schaut man da erst ins Lehrbuch ? :emoji_slight_smile:
LG
 
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magmog

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Guuden,

Grundsätzlich kann ein Techniker oder Ingenieur in die Handwerksrolle eingetragen werden
und somit auch einen Handwerksbetrieb eröffnen.
Knackpunkt: Der Abschluss muss als Schwerpunkt den Anforderungen des jeweiligen Handwerkszweigs gerecht werden.

Da es sich um eine Auslegungsangelegenheit handelt, sollte mit dem zulassenden Gremium geredet werden.
Deren Vorgaben dürften von Fall zu Fall unterschiedlich sein, je nach Handwerkskammer ebenfalls.

Du kommst aus dem Maschinenbau, einen Betrieb im Stahl- oder Maschinenbau, Schlosserei, feinmechanische Werkstatt,
Elektromaschinenbau, Kfz Betrieb anzumelden dürfte keine oder nur relativ wenige Auflagen mit sich bringen.

Für eine Tischlerei könnte ich mir eine kleine Prüfung zu den Themen Werkstoffkunde, Oberflächenbehandlung,
Beschläge, Baunormen, und ähnlichem Fachwissen vorstellen, als besonderen Schwerpunkt den
sicheren Umgang mit Holzbearbeitungsmaschinen.
Aber diese Punkte zu kennen, sollte schon im eigenen Interesse liegen.
Ein bisschen Ahnung der Klassiker wie händisch Zinken wäre ebenfalls nicht von Nachteil.

Nachweise zu den Themen der Meisterprüfung Teil III: Betriebswirtschaftliche und rechtliche Kenntnisse und
Teil IV: Berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse wird meines Wissens nicht verlangt
sondern mit dem vorliegenden Abschluss als vorhanden angesehen.


https://verwaltungsportal.hessen.de/leistung?leistung_id=L100001_381430623

https://www.google.com/search?q=ing...rome-mobile&ie=UTF-8&chrome_dse_attribution=1
 

Paulisch

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Nun ja ...
Gut finde Ich sowas nun nicht. Das Tischlerhandwerk ist schon sehr komplex, selbst mit 20 Jahren Berufserfahrung weiß man da nicht alles ( Ich habe beinahe 35 und weiß so gut wie nix :emoji_slight_smile: )
Wie will man da als Quereinsteiger ohne Ausbildung und Erfahrung eine Tischlerei führen ?
Was ist wenn man fachlige Fragen von Architekten oder Kunden beantworten muss, schaut man da erst ins Lehrbuch ? :emoji_slight_smile:
LG
Das sehe ich auch so, darum ging es aber nicht.
 

uli2003

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Da es sich um eine Auslegungsangelegenheit handelt,
Laut HwO:

' In die Handwerksrolle werden ferner Ingenieure, Absolventen von technischen Hochschulen und von staatlichen oder staatlich anerkannten Fachschulen für Technik und für Gestaltung mit dem zulassungspflichtigen Handwerk eingetragen, dem der Studien- oder der Schulschwerpunkt ihrer Prüfung entspricht.'

Wo siehst du den Schwerpunkt Tischler bei einer Ausbildung zum Metallbauer auch nur ansatzweise gegeben? In Fachrichtung Holz ist nichts studiert, noch geprüft worden. Gemeinsamkeiten sehe ich nahezu keine.
 
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