Selbst hergestellte Tischer- und Leimholzplatten effizient schleifen

hannes90

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Hallo an die Profis :emoji_slight_smile:
Ich bin zwar nur Amateur mit Maschinenbauhintergrund, fertige in meiner Freizeit aber gerne auch mal größere Projekte (z.B.: 12 Stühle mit geschwungenen Beinen, gerade laufen 800 Fußbodendielen durch meine Werkstatt). Da ist auch im Hobbybereich etwas Effizienz gefragt, Freizeit ist schließlich auch Zeit und die Frau will davon auch etwas abhaben.
In naher Zukunft plane ich weitere Projekte:
- Aus dem Restholz der Dielen sollen Tischlerplatten und daraus Zimmertüren werden (ca. 11 Stück), Esche
- Neubau einer kompletten Einbauküche (Leimholz selbst Leimen, Korpusbau mit Schwalbenschwanzzinken) Kirschholz
- Herstellung von ca. 20m Einbauschrank. Holz tbd., Laubholz ist aber eigentlich gesetzt.

Das Holz für meine Platten hobele ich mit einer Hammer A3-31 mit Silben-Power Hobelwelle, die Abmessungen der Grundbretter sind damit auf 0,1mm reproduzierbar.
Bisher hobele ich die Bretter auf Endstärke und schleife nach dem Verleimen mit einem Maktec MT941 Bandschleifer oder einem Festool ETSC 125. Dabei werden die Platten natürlich nicht 100% Parallel, und es dauert recht lang.
Nun suche ich für die Zukunft eine Maschine / Strategie, wie ich den Prozess beschleunige. Für einen Schrank mal per Hand schleifen ist ok, für die angedachten Menge Problematisch, und etwas genauer sollte es schon sein. Ich hab pro Woche im Schnitt ca. 10 Stunden Zeit an den Projekten zu arbeiten, machmal auch mehr, hin und wieder weniger.

Randbedingungen zuerst:
Die Maschine sollte am besten nur 1m breit sein, maximal 1,5m. Maximale Höhe 2-2,2m. Druckluft bis 50l/min ist vorhanden, elektrische Anschlussleistung bis 11kW einfach möglich, 22kW mit etwas Arbeit auch (bin selbst EfK). Maximale Flächenlast 500kg/m^2. Absaugung mit Haushaltsüblicher Absaugung (Felder AF-14 mit Filterpatrone ist aktuell vorhanden upgrade falls notwendig möglich)
--> Langband ist damit raus, der Platz ist definitiv nicht vorhanden und bietet auch kein kalibriertes Ergebnis. Bleiben Zylinderschleifmaschine oder sehr kleine Breitband, gerne auch mit der Ergänzung eines neuen Bandschleifers mit Schleifrahmen für den Feinschliff (z.B.: Festool BS75)

Budget 2.000 bis maximal 3.500€, Gebrauchtmaschine möglich

Aufgabe:
Leimholz mit einer Breite von ca. 62cm in mehreren Arbeitsgängen Schleifen, sodass die Platte eben und die Seiten Parallel sind (sagen wir mal auf ca. 0,1mm genau). Also: Fertigmaß Dicke soll 20mm sein, dann gehobelt auf z.B.: 21,5mm hergestellt und dann beidseitig 0,7mm runterschleifen)
Schubladenfronten, -teile und Schranktüren schleifen
--> So ca. auf 120er Korn, zum Fertigschleifen wäre auch ein Bandschleifer mit Rahmen oder ein 150er Schwingschleifer denkbar. Fertigschleifen auf der Maschine wäre natürlich auch nett :emoji_slight_smile:

Rechercheergebnisse bisher:
(ich glaube ich habe hier zu den Strichworten Breitband und Zylinderschleifmaschine alles gelesen, was die Suche hergab).

Holzmann ZS635neo
https://www.holzmann-maschinen.at/de/Zylinderschleifmaschine-17782
Vorteil:
Beidseitige Lagerung --> Dadurch wohl eher Stabil gebaut, Höhenverstellung über Förderband von unten, Anschluss <11kW, einfache Schleifmittel, Absaugdurchmesser 2x100mm. Pro Zustellung nur 1 Durchgang.
Nachteil: Felderfahrung habe ich bisher wenig gefunden, um Holzmann & co Maschinen mache ich eigentlich einen Bogen..., Breite auf gut 60cm begrenzt. Schleifmittelwechsel aufwändig (einfach mal 180er Korn Schleifen eher schwierig). Höheneisntellung im Serienzustand nicht reproduzierbar einstellbar, da keine Feineinstellung verbaut ist. Maschine ist gefühlt die günstigere Version der ZS640P(?). Die fertigen Zimmertüren bekomme ich nicht mehr geschliffen.

Holzmann Breitbandschleifmaschine R 455 B
https://www.holzmann-store.com/holz...-breitbandschleifmaschine-r-455b-sonderaktion

Vorteil:
Bandwechsel sehr einfach, kompletter Schleifprozess automatisch darstellbar, Anschluss 11kW, Absaugung sehr klein dimensioniert. Bis 900mm Breite alles schleifbar. Felderfahrung vorhanden, aber sehr eingeschränkt.
Sogar die fertigen Zimmertüren bekomme ich geschliffen.
Nachteil: Höhenverstellung am Schleifaggregat, dadurch vermutlich mehr Spiel. Könnte mir gut vorstellen, dass die Dicke über die Breite nicht konstant ist). Das Holzmann-Thema bleibt. 2 Durchgänge bei Breite >400mm notwendig. Maschine etwas über dem Budget.

Jet DDS225
https://www.mima.de/jet-doppelzylinder-schleifmaschine-dds-225.html
Eigentlich alles wie bei der Holzmann ZS635, aber irgendwie Vertrauenserweckender als die Holzmann-Maschinen. Höhenverstellung deutlich besser gelöst als bei der Holzmann. Neu über dem Budget, Gebraucht hin und wieder im Budget erhältlich

SCM Sandya Uno:
Vorteil: In Bestimmten Varianten werden alle Anforderungen (abgesehen vom Druckluftversbraucht) erfüllt.
Nachteil: Schwer zu bekommen, selten / nie im Budget. Nur gebraucht und dann schon etwas älter. Ggf. umfangreichere Überholung notwendig (machbar, kostet aber auch wieder viel Zeit)

Löwer ESM 400:
Vor- und Nachteile ähnlich Holzmann R455B, aber mit deutlich massiverem Maschinenbau, hier hätte ich weniger Angst das sich was aufbiegt. Auch schon recht alt, Hersteller existiert noch und bieten wohl einen guten Service. Nur gebraucht erhältlich, recht alt. Dickeneinstellung über Förderband, daher für mich deutlich vertrauenserweckender als die Holzmann R455B.

Gibt es zu dem Maschinen Meinungen/ Erfahrungen? Insbesondere zu den Zylinderschleifmaschinen? Oder noch Ergänzungen zu der Liste, was ich mir noch anschauen sollte?

Gruß
Johannes
 

brubu

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Budget 2.000 bis maximal 3.500€, Gebrauchtmaschine möglich
Hallo
Hier eine Langbandschleifmaschine ist für dich die richtige Lösung. Die sind effizient, haben einen viel besseren Schliff als Walzenschleifer und viele Breitband. Die Langband gehörte vor den Breitband zum Standard jeder Schreinerei. So sauber und schnell kannst du sonst nicht fertigschleifen bei deinem Budget.
Gruss brubu
 

joh.t.

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Hallo
Hier eine Langbandschleifmaschine ist für dich die richtige Lösung. Die sind effizient, haben einen viel besseren Schliff als Walzenschleifer und viele Breitband. Die Langband gehörte vor den Breitband zum Standard jeder Schreinerei. So sauber und schnell kannst du sonst nicht fertigschleifen bei deinem Budget.
Gruss brubu
Langband erfordert ein bisschen Übung.
Danach gibt man sie nicht mehr her.
Habe leider keinen Platz für eine.
 

Mitglied 132096

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Langband erfordert ein bisschen Übung.
Danach gibt man sie nicht mehr her.
+1 So viel Übung brauchts meiner Meinung nach nicht. Wichtig ist ein ebener und langer Schleifschuh. Immer das Werkstück in Bewegung halten, ebenso den Schleifschuh, dann gibts keine Dellen. Den Dreh hat man sehr schnell raus.
 

Johannes

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Hallo,
ich glaube 0,7mm abschleifen (kalibrieren) kostet eher das 10-20fache deines Budgets. Ich würde eher nach eine Dickte mit 63cm Arbeitsbreite suchen.

Es grüßt Johannes
 

Maho68

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Hi, Hannes
Sieht so aus ,als hättest du anspruchvolle Ehefrau mit Haus und Kinder(?) :emoji_grin:
Zur Lösung deiner "Probleme " würde ich @Johannes uneingeschränkt zustimmen .
eine SAC RS 530 (70er-80er jahre ) solltees in deinem Budgetbereich geben
, die gibts öfter mal , aber nur mit klassischen Hobelmessern :emoji_wink: .
Oder ne altbackene DH 630 nach dem Krieg (II.Wk ) :emoji_grin: meistens Bäuerle .
Ne SCM Win 63 wird schwierig , bedenke die Stromkosten und Schleifmaterial !!
 

teluke

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Eine gute 63er Dickte ist die absolute Zeitmaschine.
Sie erlaubt sehr viel Leimholz in kurzer Zeit zu machen und zu kalibrieren.

Ich habe eine Felder D63 mit SilentPower und kann mir da nichts besseres vorstellen.
 
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