Schleifen von Holz mit eingelegtem Metall ohne Flecken?

derrapf

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Hallo
Ich habe vor kurzum ein grosses Schneidbrett aus Nussbaum gemacht, in das ich gegen Verziehen links und rechts einen Vierkant Alustab eingearbeitet habe. Er liegt, bündig mit der Oberfläche und den Seiten des Schneidbrettes, in einer Nut und sollte nun mit der Seite zusammen verschliffen werden, damit alles wie aus einem Guss wirkt.
Nur musste ich leider feststellen, dass sich beim Schleifen der Alustaub in das Holz arbeitet und hässliche dunkle Verfärbungen des Holzes bewirkt.
Gibt's irgend einen Trick wie ich Holz zusammen mit Metall Schleifen kann, ohne dass der Metallstaub das Holz verfärbt?
Gruss Ralf
 

kgb007

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Ich glaube, da gibt es keinen Trick. Eine gute Absaugung und perforiertes Papier kann vielleicht ein Wenig bringen. Aber Alu schmiert ja eher beim Schleifen.
Ich würde eine Ziehklinge empfehlen.


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derrapf

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Hi
Ziehklinge hab ich schon probiert. Da bleibt man am Alu hängen. Abgesehen davon will ich das Ganze ja fein schleifen. Also so dass man auf dem Alu keine Riefen mehr sieht. Da macht die Klinge mehr kaputt als gut ist.
Gruss Ralf
 

WinfriedM

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Ich kann mir das gar nicht richtig vorstellen, wie das mit Alu an den Seiten funktionieren soll. Hast du die über die ganze Breite hinweg eingeklebt? Dann würde das Holz ja gehindert, arbeiten zu können. Das würde dann früher oder später reißen.
 

derrapf

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Hallo Justus
Schaber mit HW Klinge?
Kenn ich gar nicht. Finde auch grad nichts wenn ich danach google. Was ist das denn genau? Hast Du einen Link?

Für Winfried:
Zum Verständnis nochmal (ich hab grad kein Foto). Das ## ist das Alu
Code:
Lange Seite:
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Oben:
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WinfriedM

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@derrapf: Da sehe ich gravierende Probleme. Holz will doch quer zur Faser ordentlich arbeiten können. Das verhindert dein eingeklebtes Alu. Das geht maximal bis 10cm Breite gut, darüber muss es irgendwann reißen. Noch dazu, weil solche Bretter ja regelmäßig feucht sind.

Was das Schleifen angeht: Wenn du sowieso ölen willst, dann würde ich zuerst ölen und dann den Feinschliff machen. Das Öl, was dann ausgehärtet in den Poren ist, verhindert in gewissem Maße, dass sich Schleifstaub dort festsetzt.

Mit so einem Schaber wird man Material runterholen können, aber für eine gute Oberfläche auf Alu wirst du fein schleifen müssen.
 

derrapf

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Hallo Winfried
Ich wollte damit verhindern, dass das Brett schüsselt.
Haette ich die Alu-Verstärkung eher längs einbauen sollen?
Wenn ja wie verhindere ich, dass das Brett sich quer zur Faser biegt?
Oder tut es das einfach nicht ?
Diese Schaber sind zwar interessant, aber ich glaube nicht, dass ich damit eine
schöne Oberfläche hin bekomme. Ich hatte ja schon versucht mit 1000er Papier das Alu schön glatt zu schleifen. Der Schaber ist sicher grober.
PS: Das Holz war schon geölt. Das hat leider nichts genutzt. Im Gegenteil: Ich hatte das Gefühlt, dass der Alu-Schleifstaub erst recht schön im Öl kleben bleibt.

Gruss Ralf
 

WinfriedM

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Hallo Ralf,

deine Idee ist zwar nachvollziehbar, berücksichtigt aber nicht, das Holz quer zur Faser sich stark bewegt. Da gehts um Millimeter bei z.B. 30cm Breite!!! Dann kämpft dein Alustab dagegen. Holz entwickelt dabei sehr große Kräfte. Damit sprengt es dir die Verklebung oder das Holz reißt dir. Kurzum: Darf man so nicht machen.

Gegen den Verzug arbeitet man bei Holzbrettern durch gute Holzauswahl, also z.B. stehende Jahresringe. Da ist dann wenig Verzug zu befürchten. Bei größeren Brettern sieht man auch schonmal Gratleisten, wo sich das Holz in der Breite bewegen kann.

Öl: Wenn das Öl klebrig ist, stimmt was nicht. Was war das für Öl? Und hast den den Überstand vollständig entfernt?
 

derrapf

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Hallo Winfried
Also den Alustab weglassen?
Arbeiten wird es trotzdem und reissen wahrscheinlich auch wenn ich Dich richtig verstanden habe.
Als Öl habe ich Walnussöl genommen (passt zum Holz) weil es ja lebensmittelecht sein soll.
Ich denke, dass es einfach ewig zum Aushärten braucht (wenn es überhaupt aushärtet) weil es ja Speiseöl ohne Sikkative ist.
Gruss Ralf
 

kgb007

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Ich würde bei der Lage und dem Erkenntniszugewinn die Alustäbe entfernen und die Nuten zu Gratnuten auffräsen, so die Möglichkeiten dazu vorhanden sind. Dazu mal nachlesen, wie man eine Gratleiste (oder Gradleiste) herstellt. Wenn die auch aus Nuss gemacht wird dienen die Leisten als Füsse und das Ganze sieht auch passabel aus. Der zusätzliche Aufwand ist das Lehrgeld.

Bei Manufactum gibt es so ein Teil aus Ahorn, da kann man sich das anschauen.

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WinfriedM

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Mit Walnussöl klappt das nicht. Das braucht ewig, bis es trocknet und ist inzwischen auch soweit weggezogen, dass die Poren wieder offen sind.

Arbeiten wird es trotzdem und reissen wahrscheinlich auch wenn ich Dich richtig verstanden habe.

Es gibt so einen Grundsatz: Lass das Holz arbeiten! Holz will durch Feuchteänderungen einfach quellen und schwinden. Hindert man es daran nicht, hat man die wenigsten Probleme. Fängst du an, es mit einem eingeklebten Alustab am quellen zu hindern, reißt dir irgendwie dann Verklebung. Hinderst du es durch Alustab am schwinden, wird es reißen.

Wenn du eine Vorstellung über die Kräfte bekommen willst, die da wirken: Versuch mal, dein Brett mit Schraubzwingen 1mm schmaler zu drücken. Das wird dir nicht gelingen. Dann weißt du, welche Kräfte auf deine Alustäbe bei Feuchteänderung wirken.

Wenn du es jetzt eh schon soweit fertig hast, nimm es doch als Beobachtungsobjekt, was so passieren wird. Darüber lernt man viel, wie sich Holz so verhält. So etwas bleibt viel besser im Kopf hängen, als theoretische Abhandlungen in Büchern.

Ich hab übrigens keine Hemmungen, vernünftige Öle von Naturfarbenherstellern auch für Küchenbretter zu verwenden. Biofa Arbeitsplattenöl hat sogar eine offizelle Auslobung, dass es für Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen ist. Das Ergebnis ist einfach viel haltbarer, als irgendwelche Küchenöle.
 

derrapf

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Hallo Winfried
Ok. Also neues Öl drauf, Alu tauschen und Gratleiste einfügen. Muss ich mal sehen ob ich das hinkriege. Hab aber kein Nussbaum-Holz mehr.

Holz will durch Feuchteänderungen einfach quellen und schwinden. Hindert man es daran nicht, hat man die wenigsten Probleme.
Aber es wird sich doch trotzdem verformen und ev. sogar reissen. Das ist doch Problem genug, oder?


Fängst du an, es mit einem eingeklebten Alustab am quellen zu hindern, reißt dir irgendwie dann Verklebung. Hinderst du es durch Alustab am schwinden, wird es reißen.
Frage als Laie: Was macht denn dann eine Gratleiste anders? Die wird doch ebenso wie der Alustab quer zur Faser eingesetzt. Ich dachte ich verwende einfach ein Stueck Alu weils besser aussieht als Gratleiste.


Wenn du es jetzt eh schon soweit fertig hast, nimm es doch als Beobachtungsobjekt, was so passieren wird. Darüber lernt man viel, wie sich Holz so verhält. So etwas bleibt viel besser im Kopf hängen, als theoretische Abhandlungen in Büchern.

Vielleicht mach ich das sogar. Ev. hab ich sogar Glück, dass nicht viel passiert. Ich werde es dann halt nicht als Schneidbrett verwenden sondern als Servierbrett und es dann halt beim Sauber machen nicht in der Spüle baden.


Noch mal zur eigentlichen Frage zurück: Da scheint es ja keine wirkliche Lösung zu geben. Aber die Leute die Messergriffe machen und diese zusammen mit den Nieten schleifen mit denen die Angel am Griff festgemacht wird müssten doch eigentlich das gleiche Problem haben. Irgendwie geht's also.
Ich versuch vielleicht mal rauszufnden wie die's machen...

Gruss Ralf
 

kgb007

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Die Gratleiste wird nur eingeschlagen, NICHT verleimt. Ergo: das Querholz gleitet auf dem Langholz. Es gibt unzählige Beiträge im Netz zum Einsetzen einer Gratleiste. Empfehle einfach mal zu lesen und jetzt nicht nach Messergriffen zu schauen.
Und: Holz arbeitet nicht nur, wenn man es in die Spüle taucht. Sondern immer!


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derrapf

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Ah so.
Verstehe. Horizontale Bewegung erlaubt, Vertikale nicht.
Ich schau mal...
Danke
Gruss Ralf
 
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